Die Weißtanne (Abies alba)

Die Weißtanne ist ein Nadelbaum, der ein tief reichendes Herzwurzelsystem ausbildet. Die Äste stehen waagerecht am Stamm ab und die Krone ähnelt einem„Storchennest“. Die Rinde ist vorwiegend silbergräulich und schuppig.  Ihre kurzen Nadeln tragen auf der Unterseite zwei weiße Streifen und verströmen einen citrus-orangeartigen Duft. Die Zapfen der Weißtanne stehen aufrecht an den Astenden.

Verbreitung

Die Weißtanne ist eine subkontinentale, süd- und mitteleuropäische Gebirgsbaumart und zusammen mit der Buche essentieller Bestandteil des Bergmischwaldes (Krautreiche Buchenwälder). Ausnahmen bilden hier die Tieflandsvorkommen der Tanne östlich von Elbe und Oder. Sie blüht bei freiem Stand frühestens in ihrem 30., bei geschlossenem Bestand im 60. bis 70. Lebensjahr. Hier im Gebiet bilden die Tannen in guten Samenjahren bis zu 700 Tannenzapfen pro Baum aus.

Ökologie

Krone der Weißtanne

Charakteristisch nach oben stehende Zapfen in der Krone der Weißtanne / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung

Nadeln der Weißtanne

Die Nadeln der Weißtanne / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung

Da die Weißtanne einerseits als äußerst gefährdet gilt (in der Sächsischen Schweiz gibt es noch ca. 1.100 alte Weißtannen, im Oberlausitzer Bergland nur noch 100 Alttannen), jedoch andererseits eine wichtige Rolle für unsere Wälder spielt, wird seit Anfang der 90er Jahre ein großes Wiederansiedlungsprojekt der Weißtanne von der Sächsischen Staatsforstverwaltung durchgeführt.

Die Ursachen für das in den letzten 150 Jahren rasch voranschreitende Tannensterben sind vielfältig und komplex, gehen aber im Wesentlichen auf direkte und indirekte menschliche Einwirkungen zurück. Neben den Industrie- und Autoabgasen sind es vor allem der Kahlschlagsbetrieb der Forstwirtschaft sowie der Verbiss durch heimisches Wild, die für den Rückgang verantwortlich sind. Das natürliche Alter der Tanne wird mit bis zu 450 Jahren angegeben, wobei auch Höhen von über 50 m erreicht werden können und ein Brusthöhendurchmesser (BHD) von 2 m keine Seltenheit ist.

Besonderheiten in der Sächsischen Schweiz

Solche Riesentannen sind z. B. aus dem Brandgebiet und der Kirnitzschklamm bekannt geworden, wo erst vor wenigen Jahren eine fast 49 m hohe und über 270 Jahre alte Tanne abgestorben ist. Die stärkste Weißtanne in der Sächsischen Schweiz ist derzeit 35 m hoch und steht an der Hohwiese. Sie hat einen Brusthöhendurchmesser von 0,95 m und ist über 200 Jahre alt. Die Weißtanne war in den Berglagen der Sächsischen Schweiz früher ein häufiger und charakteristischer Baum und besaß einen Gesamtanteil von etwa 12 – 17 %.

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