16.09.2014: Hochwasserhindernis für Obere Schleuse unterhalb der Niedermühle beseitigt

16.09.2014:

Brücke Niedermühle vorher

Die baufällige Brücke – ein Hochwasserhindernis unterhalb der Niedermühle – vor ihrem Abriss. / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Frank Strohbach

Die Brücke an der Niedermühle musste abgerissen werden – was sind die Gründe?

Der konkrete Anlass für den Abriss der Brücke geht auf eine sogenannte Fließgewässerschau der Landestalsperrenverwaltung zurück (diese werden regelmäßig an allen Gewässern 1. Ordnung durchgeführt). Dort wurde eingeschätzt, dass von der Brücke akute Gefahr ausgeht, da Teile des Tragwerks im Fluss lagen und die Wiederlager stark beschädigt und unterspült waren („fehlende Standsicherheit, fehlende Verkehrssicherheit“).

Die Gefahr, die von dem Bauwerk ausging, betraf nicht nur jene Fußgänger, die (unzulässigerweise) die Brücke zum Übertritt in den Nationalpark Böhmische Schweiz nutzten. Besondere Gefährdung hätte sich im Falle eines weiteren Hochwassers ergeben, wenn sich Holz und Schwemmgut in der Brückenruine verfangen und diese sogenannte Verklausung sich mit einem Schwall gelöst hätte. Dies hätte zumindest schwere Schäden an der Oberen Schleuse verursacht. Die Brücke war seit 1945 nicht mehr in offizieller Nutzung (Grenzregime DDR/ČSR). Auch nach 1990 zählte sie nicht zu den vier offiziellen Grenzübergängen im Nationalpark, die alle im Bereich von Hinterhermsdorf liegen.

Der Abriss ist auch mit der dt./tschech. Grenzgewässerkommission und der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz abgestimmt.


Die Nationalparkverwaltung hatte zugesagt, noch einmal mit dem Ortschaftsrat / Heimatverein über den Abriss (oder dessen Vermeidung) zu reden. Wieso ist die Brücke jetzt plötzlich doch weg?

Genau vor einem Jahr hat Nationalparkleiter Dr. Butter am 12.09.2013 den Ortschaftsrat und Mitglieder des Heimatvereins Hinterhermsdorf zu unserer Verpflichtung, die Brücke abzureißen, informiert (anschließend in einem Protokoll auch noch einmal schriftlich). Der Heimatverein hatte sich schriftlich gegen den Abriss ausgesprochen. Wir mussten dies zur Kenntnis nehmen, ohne jedoch eine Alternative zum Abriss zu sehen.
Eine zwischenzeitliche Abstimmung mit der Landesdirektion (für die naturschutzfachliche Genehmigung zuständig) erbrachte im Frühjahr keinen neuen Stand.

Zuletzt hat unser Leiter am 04.09.2014 den Ortschaftsrat informiert. Dies war sicher kurzfristig, aber angesichts der Tatsache, dass ein Abriss aufgrund der beschriebenen Sachzwänge unumgänglich war, hätte sich auch bei einem früheren Gesprächstermin kein anderer Sachverhalt ergeben können.


Gibt es Chancen für einen Neubau?

Technisch gesehen wäre der Abriss auch bei einem Neubau erforderlich gewesen (s.o.).

Naturschutzfachlich ist ein Neubau nicht vertretbar, da

  • das Bauvorhaben in der Naturzone A und der Kernzone des Nationalparks liegt (in letzterer dürfen nur die markierten Wege begangen werden – die Brücke gehörte nie zum markierten Wegenetz) und
  • die mit der Brücke angestrebte Wegeverbindung durch einen anderen Weg gewährleistet ist.
  • Diese faktischen und juristischen Hindernisse müssten beim Neubau überwunden werden, und zwar mit einer Befreiung von den Vorschriften der Nationalparkverordnung. (Eine Befreiung kann nur dann erteilt werden, wenn dies aus einem überwiegenden öffentlichen Interesse notwendig ist oder der Rückbau zu einer unzumutbaren Belastung führen würde und mit den Belangen des Naturschutzes vereinbar ist. § 67 Bundesnaturschutzgesetz)
  • Die Nationalparkverwaltung beabsichtigt deshalb keinen Neubau einer zweiten Fußgängerbrücke an der Niedermühle.


Gibt es eine Möglichkeit für Familien mit Kinderwagen, diese Wegeverbindung zu nutzen?

Die existierende Wegeverbindung am Hang entlang von der Niedermühle zur Oberen Schleuse bietet diese Möglichkeit sicherlich nicht durchgehend. Doch ist diese Stelle auf abschüssiger Straße rund 3 Kilometer vom Ortszentrum Hinterhermsdorf entfernt, der Rückweg ist mindestens ebenso lang und entsprechend steil nach Hinterhermsdorf wieder ansteigend. Die Wegeverbindung dürfte also nur für wenige Eltern in Frage kommen (alternativ: Kraxe benutzen). Dafür bieten wir rings um Hinterhermsdorf viele Kilometer attraktiver kinderwagen- und rollstuhltauglicher Wege an (zum Beispiel Waldhusche), die die Attraktivität für familienfreundlichen Urlaub in Hihedo gewährleisten.

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