Krautreiche Buchenwälder (Eu-Fagenion)

krautreiche Buchenwälder

Krautreicher Buchenwald / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung

Diese submontanen und montanen Buchenwälder wachsen im Elbsandsteingebirge ausschließlich auf den mesophilen Böden der Basaltberge. In dieser Waldgesellschaft herrscht die Rotbuche (Fagus sylvatica) vor, diese Gesellschaft ist an ein ozeanisches (subozeanisches) Großklima gebunden. In der Baumschicht sind neben der Rotbuche (in den Buchenwäldern) und Bergahorn (in den Hangwäldern) an feuchten Stellen die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) vertreten. Seltener sind der Spitzahorn (Acer platanoides), die Hainbuche (Carpinus betulus), die Winterlinde (Tilia cordata) und die Bergulme (Ulmus glabra) zu finden. Es ist anzunehmen, dass die Weißtanne (Abies alba) früher in diesen Beständen (z.B. Großer Winterberg) eine Rolle gespielt hat. Die für diese mesotrophen Buchen- und Hangwälder typische Bodenflora zeichnet sich durch eine charakteristische Vielfalt aus. Die Vegetationsentwicklung im Buchenwald besitzt einen stark ausgeprägten jahreszeitlichen Zyklus (Frühjahrsaspekt, Sommeraspekt).

Etwa 45 Laubwaldpflanzen wurden im Elbsandsteingebirge festgestellt. Von den Frühjahrsgeophyten sind z. B. Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und das seltenere Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) erwähnenswert. Weiterhin kommen hier Pflanzenarten, wie Seidelbast (Daphne mezereum), Waldbingelkraut (Mercurialis perennis), Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana), Schuppenwurz (Lathraea squamaria), Berg-Ehrenpreis (Veronica montana), Waldmeister (Galium odoratum), Wald-Wicke (Vicia sylvatica) und schließlich Mittleres Hexenkraut (Circaea intermedia), vor. Pflanzengeografisch bedeutsam ist das Vorkommen der ostherzynisch verbreiteten Neunblättrigen Zahnwurz (Dentaria enneaphyllos).

Im Sommeraspekt des Buchenwaldes dominieren die Gräser. Bedeutsam ist das vereinzelte Vorkommen der Waldgerste (Hordelymus europaeus), z. B. auf dem Großen Winterberg und Rosenberg, welche in Sachsen nur wenige Fundorte besitzt. Weitere charakteristische Gräser sind: Nickendes und Einblütiges Perlgras (Melica nutans u. uniflora), Wald-Flattergras (Milium effusum), Wald-Schwingel (Festuca altissima) und Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea). Von den hier häufig vorkommenden Farnen sind Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Frauenfarn (Athyrium filix-femina) und Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris) erwähnenswert. Die Waldbestände nehmen während ihres Klimax-Zustandes für etwa 100 Jahre eine hallenartige Struktur an. Die großen Altbuchen sind Lebensraum für Bunt-, Grau- und Schwarzspecht (Dryocopus martius, Picus canus und Dendrocopus major). Die entstandenen Spechthöhlen werden dann von Hohltaube (Columba oenas) und Raufußkauz (Aegolius funereus) genutzt.

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