Seit rund 25 Jahren ist er wieder in der Sächsischen Schweiz sowie bei unseren tschechischen Nachbarn zu Hause: der Wanderfalke. Den Greifvogel kann man bei Wanderungen im Gebiet nur mit etwas Glück entdecken. Für alle Interessierten gibt es jetzt die Möglichkeit, ihn live bei der Brutpflege zu beobachten.
Auf einem Schornstein der Firma TERMO im tschechischen Děčín wurde im Jahr 2014 in einer Höhe von 120 m eine künstliche Nisthilfe für Wanderfalken angebracht. Dieses Jahr zog in diesen Horst zum ersten Mal Leben ein. Ein Wanderfalkenpaar betreut hier liebevoll drei Jungvögel. Dank einer Webcam kann man das Geschehen live am Monitor mitverfolgen.
https://www.youtube.com/watch?v=pCW2gbiymQI
„Wir haben hier die erste Webcam im Wanderfalkhorst in der Tschechischen Republik. Wir freuen uns, dass wir bei dem Projekt um den gefährdeten Falken mithelfen können und dass es hier in Děčín drei Junge zu bestaunen gibt“, so der Vorsitzende der Firma Termo Děčín.
Während sich das Weibchen vorwiegend in der Nähe des Horstes aufhält, um die Jungen zu beschützen, ist das Männchen mit der Nahrungssuche für seine Familie beschäftig. Er bringt regelmäßig kleine bis mittelgroße Vögel, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Angst vor Feinden wie Uhu, Marder und Kolkraben müssen die Falken an diesem Horstplatz wohl kaum haben.
Der Wanderfalke ist in beiden Nationalparks ein Symbol des Naturschutzes. Anfang der 1970er Jahre war er durch unkontrollierten Pestizideinsatz in Land- und Forstwirtschaft ausgerottet worden. Durch das erfolgreiche Wiederansiedlungsproramm in den 90er Jahren und den strengen Schutz gibt es in der ganzen Tschechischen Republik derzeit bis zu 70 Brutpaare.
