In der Nationalparkregion kehrt nach einer ereignisreichen Saison zwar Ruhe ein, doch hinter den Kulissen herrscht weiterhin reges Treiben. In der Nationalpark-Informationsstelle Blockhaus Brand wird derzeit das große Gelände-Relief der Sächsischen Schweiz restauriert. Stefanie Matthes, Diplomrestauratorin aus Pirna, bringt es mit geübten Händen wieder zum Strahlen. Sie verhilft damit einem Teil von Irmgard Uhligs Erbe zu neuer Frische – die bekannte Künstlerin hatte das Modell bereits 1956 angefertigt. Uhlig bildete zeitlebens die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz künstlerisch ab. Demnächst steht die Umgestaltung der gesamten Infostelle an der Brandaussicht an. Das Relief, das hier seit 2005 ausgestellt ist, soll weiterhin zentraler Blickfang für Besucher bleiben. Gemeinsam mit den Besitzern des Modells, der Festung Königstein gGmbh, entschied die Nationalparkverwaltung, es denkmalgerecht restaurieren zu lassen. Die drei mal vier Meter große Fläche bedeckte zuletzt eine graue Staubschicht, Farbe bröckelte, Risse brachen auf. Unter der Oberfläche schlummern Leinwand, Pappe und teils Styropor. Äußerst empfindliches Terrain für Stefanie Matthes‘ Arbeit, “aber sehr spannend, sich in einem solchen Gelände Zentimeter für Zentimeter voranzutasten“, sagt die erfahrene Restauratorin. Mit Pinsel, Acrylfarbe und Staubsauger geht sie zu Werke. Ein Staubsauger am bröckelnden Relief? „Ich decke die Düse mit einem Nylon-Strumpf ab, so verschwindet nichts Wichtiges.“ Improvisation gehört eben manchmal dazu. Noch bis Ende des Jahres schreitet die Restaurierung voran. Zur Saisoneröffnung 2015 sollen zusätzlich Texttafeln und interaktive Elemente den Besuchern nähere Informationen zu Lilienstein, Elbe und Co. liefern.