01.07.2014: Forschung an der Kirnitzsch: Lichtfallen locken Insekten an

01.07.2014:

Lichtfalle für Insekten

Blaues Licht im Kirnitzschgrund: Dr. Hanno Voigt pickt sich Insektenarten heraus. Anhand derer kann er Aussagen darüber treffen, wie es um die Wasserqualität im Bach steht. / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, S. Klingner

Mit Lichtfallen lässt die Nationalparkverwaltung derzeit die Insektenwelt in und an der Kirnitzsch näher erforschen – eine der Untersuchungen fand am vergangenen Freitag statt. Zu später Stunde stellte Dr. Hanno Voigt, der die Forschungen im Auftrag der Nationalparkverwaltung durchführt, zwei künstliche Lichtquellen und weiße Stoffstücke am Kirnitzschufer auf und lockte damit nachtaktive Insekten an. Hunderte Köcherfliegen, Steinfliegen und kleinere Nachtfalter konnten nicht widerstehen. Dr. Voigt las fachmännisch alle Arten in seine Sammelbehälter, die er später noch genauer bestimmen wird. Die Ergebnisse erfährt die Nationalparkverwaltung im Herbst. Wenn alle Daten ausgewertet sind, sagen die gefangenen Insekten viel über die Wasserqualität und weitere Umweltbedingungen aus.

Die Witterung am vergangenen Freitag war perfekt – wegen des Neumonds sehr dunkel, windstill und selbst um 22 Uhr noch 17 Grad im Kirnitzschtal. Solche Bedingungen herrschten in letzter Zeit selten. Doch sie sind nötig, denn mit der Lichtfangmethode kann man die Arten gründlich erfassen: „Tagsüber sind diese Insekten im Ufergestrüpp nur schwer zu finden, an einer Lampe kann ich sie wesentlich leichter identifizieren und absammeln“, erklärte Dr. Voigt. Mit Pinzette und Stirnlampe verbringt er dafür jedes Mal etliche Stunden in der Einsamkeit der Nacht.
Welche Fänge der Forscher genau macht, bestätigt ihm oft erst das Mikroskop im Labor. Acht nächtliche Lichtfänge bewerkstelligt der Biologe in dieser Saison für die Nationalparkverwaltung.

Viele der gefangenen Arten besitzen nur lateinische Namen, wenige Experten wie Dr. Voigt können sie unterscheiden. Die Sysiphus-Arbeit an Lichtfalle und Mikroskop, die damit verbunden ist, lässt die Nationalparkverwaltung alle zehn Jahre an der Kirnitzsch durchführen. Schließlich lassen sich so Veränderungen in der Gewässergüte gut nachvollziehen. Köcherfliegen und andere bilden also eine wichtige Grundlage – nicht nur als Forschungsobjekte. Sie leben zuerst als Larven am Bachgrund, bevor sie als fertige Insekten in Gewässernähe fliegen. Im Laufe eines Jahres erheben sich die einzelnen Arten zu verschiedenen Jahreszeiten in die Lüfte.

Diese Webseite verwendet Cookies, um Besucherzugriffe statistisch auszuwerten. Wenn Sie diese Webseite weiterhin besuchen, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen