Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hp. Mayr 900 Flüge waren erforderlich, um 450 abgestorbene Fichten aus der Kirnitzschklamm im Bereich der Oberen Schleuse heraus zu transportieren. Die Nationalparkverwaltung organisierte diese Maßnahme mit Unterstützung der Stadt Sebitz, des Umweltministeriums und des Staatsbetriebes Sachsenforst. Auf diese Weise wurde die Baumsturzgefahr verringert und die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse kann in der neuen Saison wieder stattfinden.

Hubschrauberflüge zum Holztransport im Nationalpark abgeschlossen – Kahnfahrt Obere Schleuse kann für die Saison vorbereitet werden

Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hp. Mayr
900 Flüge waren erforderlich, um 450 abgestorbene Fichten aus der Kirnitzschklamm im Bereich der Oberen Schleuse heraus zu transportieren.
Die Nationalparkverwaltung organisierte diese Maßnahme mit Unterstützung der Stadt Sebitz, des Umweltministeriums und des Staatsbetriebes Sachsenforst. Auf diese Weise wurde die Baumsturzgefahr verringert und die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse kann in der neuen Saison wieder stattfinden.

05.04.2022: Zwei Hubschrauberpiloten, fünf Baumkletterer und 900 Hubschrauberflüge waren erforderlich um 451 Bäume aus der Kirnitzschklamm an der Oberen Schleuse herauszufliegen. Die Witterung hat an vielen Tagen die Sicht so beeinträchtigt, dass die Flüge ausgesetzt werden mussten. Dies und die bedeutend höhere Menge an Bäumen führten dazu, dass sich die geplanten 14 Tage Einsatzzeit auf vier Wochen verlängerten.

Die Arbeitsqualität war trotz des gefahrvollen Einsatzes hoch.

Die Spezialkräfte stellten fest, dass das Holz teilweise so zersetzt war, dass dies der letztmögliche Zeitpunkt für den Abtransport durch die Luft war.

Harvester, Forwarder und Schlepper der Maschinenstation Königstein von Sachsenforst waren erforderlich, um die angeflogenen Stämme nahtlos weiter zu transportieren.

Für die Saisoneröffnung der Kahnfahrt mussten noch zahlreiche Äste und Restholz aus der Kirnitzschklamm geborgen und der Wanderweg wiederhergestellt werden. Aktuell müssen noch einzelne Geländer entlang des Weges repariert werden.

Umweltminister Wolfram Günther hatte sich sehr für die grenzübergreifende Abstimmung und Finanzierung dieser Maßnahme eingesetzt:

„Ich freue mich, dass diese so wichtige wie gefährliche Arbeit noch vor Beginn der Brutzeit abgeschlossen werden konnte. Dank des Einsatzes aller Beteiligten ist der Weiterbetrieb der touristisch so bedeutenden Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse sichergestellt. Das alles hätte nicht funktioniert ohne die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem tschechischen Umweltministerium, der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz und der Stadt Sebnitz. Dafür und für die gewährte Unterstützung bin ich sehr dankbar.“

Landesforstpräsident Utz Hempfling: „Diese Transportarbeiten mit dem Hubschrauber waren im landesweiten Maßstab eine Herausforderung. Der Schutzstatus des Nationalparks, die enge Kirnitzschklamm und die grenzübergreifende Zusammenarbeit waren zusätzliche Besonderheiten, die nicht zuletzt dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Stadt Sebnitz organisiert werden konnten. Wir sind froh, dass Naturschutz, Erholung und Tourismus hier erfolgreich in Einklang gebracht werden konnten.“

Ronald Kretzschmar, der Amtschef der Großen Kreisstadt Sebnitz freut sich über das Engagement aller Beteiligten: „Beide Nationalparkverwaltungen, der Landesforstpräsident bis hin zu beiden Umweltministern haben sich mit uns für den Erhalt der Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse eingesetzt. Das ist für Sebnitz und Hinterhermsdorf mit der aktuell erneuerten staatlichen Anerkennung als Erholungsort ein wichtiges zusätzliches Signal. Gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung haben wir mit den Restarbeiten begonnen, sodass das Naturerlebnis Kahnfahrt mit Saisonbeginn wieder starten kann.“

Bereits im November 2021 hatte die tschechische Nationalparkverwaltung 100 absturzgefährdete Fichten per Hubschrauber aus ihren Steilhangbereichen ausgeflogen. Der Hochwasserschutz war ebenso ein wichtiger Grund für den aufwendigen Einsatz. Anderenfalls wären die Stämme ins Staubecken gefallen und hätten zu einer Verklausung führen können.

Kenner werden nun einen deutlich helleren Landschaftseindruck in der Kirnitzschklamm vorfinden. Das feuchtkühle Klima war ideal für das Wachstum der Fichten und führte dazu, dass hier die größten Stämme in ganz Sachsen wuchsen. Doch haben sich bereits zahllose junge Fichten ausgesamt, so dass die natürliche Wiederbewaldung bereits begonnen hat.