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15 Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz

09.08.2018: Umweltministerium und Sachsenforst bedanken sich bei Feuerwehren, Bergwacht und allen Helfern.

Es war ein Großeinsatz, der alle Kräfte an ihre Grenzen brachte. Am vergangenen Donnerstag war ein Waldbrand auf einem Felsplateau in der Kernzone des Nationalparks nahe der Bastei festgestellt worden. Bis zu 150 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren der Region waren gleichzeitig auf der Fläche. Der Einsatz musste in schwierigstem Gelände über mehrere Tage fortgeführt werden, so dass insgesamt nahezu 400 Menschen im Einsatz waren. Einzelne Brandnester mussten auch gestern noch gelöscht werden.

Nationalparkleiter Dr. Dietrich Butter: „Wir von der Nationalparkverwaltung sind allen Kameraden der freiwilligen Feuerwehren, der Bergwacht sehr dankbar für ihren außerordentlichen Einsatz. Weiterhin war für die Verfügbarkeit des Löschwassers die Unterstützung durch das Berghotel Bastei, die Stadt Hohnstein wegen dem Wasser aus dem Rathewalder Dorfteich und den Trinkwasserzweckverbände unerlässlich. Auch diesen gilt unser Dank.

Der Nationalparkverwaltung ist bewusst, dass die vielen Einsätze eine große Belastung für die Gemeinden und die Unternehmen ist, die die Kameraden der Feuerwehr freistellen. Gemeinsam mit der Unteren Forstbehörde tun wir alles, um die Gefahren durch illegales Übernachten im Wald und Feuern zu unterbinden.“

Bei dem Waldbrand sind rund 15.000 qm wertvolle Riffvegetation vernichtet worden. In dem extrem schwierigen Gelände gab es drei leichte Verletzungen bei den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. Die Nationalparkverwaltung wünscht schnelle Genesung.

Der Schaden an der Natur und den betroffenen Bäumen ist nicht in Geld zu beziffern. Die zerstörten Kiefernwälder auf den Felsriffen gehören zu den ursprünglichsten Wäldern in der Sächsischen Schweiz hinsichtlich ihres Alters und ihrer Naturnähe, da hier auch vor der Gründung des Nationalparks keine Nutzungen haben. Auch aufgrund dieser Tatsache befand sich dieser Bereich in der Kernzone und ist nicht für Wanderer zugänglich. Die Naturnähe und das Gefüge des Ökosystems kann man durch Nachpflanzen der zerstörten Bäume oder gar der Krautschicht  nicht wieder herstellen.

Zwar können und müssen sich diese Wälder nach Waldbrand in geraumer Zeit aus eigener Kraft regenerieren, aber wie wir von historischen Waldbrandflächen wissen, wird man die Auswirkungen des Brandes auch nach vielen Jahrzehnten noch an der Zusammensetzung des ökologischen Gefüges feststellen können, etwa an den Pflanzengesellschaften oder an der Insektenpopulation.

Es liegt in diesem Fall nahe, die Eigentümer der Gegenstände zu verdächtigen, die in der Nähe in einer illegalen Freiübernachtungsstelle übernachtet haben und offensichtlich ihr Hab- und Gut in großer Eile zurück gelassen haben. Beweise für diese Vermutung liegen jedoch nicht vor. Auch bei zwölf weiteren Bränden ist menschlicher Einfluss wie Rauchen oder illegales Feuern die nicht bewiesene aber nahe liegende Ursache.

Die Nationalparkverwaltung bittet alle Besucher die drei selbstverständlichen ganzjährig geltenden Grundregeln im Nationalpark zu beachten:

  • nicht Rauchen
  • kein Feuer machen und
  • die Wege nicht verlassen.

Zusätzlich gilt derzeit noch das nächtliche Betretungsverbot des Landratsamtes für den Waldes in der gesamten Sächsischen Schweiz zwischen 21:00 und 6:00 Uhr. Die Untere Forstbehörde des Landratsamtes wird informieren, wenn die Sperrung wieder aufgehoben werden kann.