151. Ausgabe
Oktober 2022

 

„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.“ Albert Camus

Dem heißen Sommer folgte zum Glück ein kühl-feuchter Herbstanfang. Natur und Menschen können nun aufatmen.

Jegliches Löschmaterial wurde aus dem Wald gebracht und die entstandenen Wegeschäden werden Stück für Stück durch die Nationalparkverwaltung behoben. So manches Hinweisschild muss da sicherlich erneuert oder aktualisiert werden. Da ist Geduld gefragt - von jedem … „Natur Natur sein lassen“ ist nicht immer einfach. Gemeinsam sollte man sich mit Sachlichkeit und Verständnis diesem Thema nähern.

Es tut gut zu sehen, wie in den Waldbrandgebieten sich das „Grün“ seinen Platz wieder zurückerobert. Die Natur werden wir bei der „Selbstheilung“ unterstützen und ihr auch die nötige Ruhe an so mancher Stelle in unserem Nationalpark gönnen.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Brandbekämpfer und Helfer! Auch von höchster Stelle wurde dieser schwierige Einsatz in einem feierlichen Rahmen auf der Festung Königstein gewürdigt. Ein wichtiger und emotionaler Abend, der durch die Sächsische Staatskanzlei organisiert wurde.

Das Dankesfest war sicher auch für den seit dem 1. September neuen „Festungs-Kommandanten“, eine besondere Ehre. Über 67 Jahre ist die Festung nun schon ein öffentliches Museum mit europäischer Ausstrahlung – übrigens seit Jahren ebenso Partner des Nationalparks.

Pünktlich zum Herbstbeginn verwandelte sich der Wehlener Markplatz in einen Ort bunten, fröhlichen Treibens. Das war der 25. Naturmarkt Sächsische Schweiz! Zahlreiche Besucher ließen sich von den vielfältigen Angeboten der regionalen Händler verführen und genossen einfach die gemeinsame Zeit, Kultur und tolle Atmosphäre des für die Region so wichtigen Herbstmarktes.

Wir freuen uns mit Ihnen auf einen bunten Herbst!
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Führungswechsel – der neue Kommandant auf der Festung Königstein!

Kerstin Keil, Marketing Festung Königstein

Angelika Taube und André Thieme auf der Festung Königstein, im Hintergrund die Friedrichsburg

Angelika Taube und André Thieme auf der Festung Königstein, im Hintergrund die Friedrichsburg

Zum 1. September ging Angelika Taube, die langjährige Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH, in den Ruhestand. Die Nachfolge trat André Thieme an, bisher Bereichsleiter Museen bei der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützigen GmbH.

Mehr als vierzig Jahre war Angelika Taube auf der Bergfestung tätig: von 1981 bis 1991 als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Leiterin des Staatlichen Schlossbetriebs Festung Königstein, ab dem Jahr 2000 als Geschäftsführerin der neu gegründeten gemeinnützigen GmbH.

André Thieme ist als promovierter Historiker ein ausgewiesener Fachmann für sächsische Landesgeschichte, bringt aber auch Erfahrung in Personalführung, Verwaltung und Organisation mit.

„Der Königstein ist ein Juwel: ein touristischer Erlebnisort ebenso wie ein mythischer Fixpunkt sächsischer Geschichte“, erklärt André Thieme. „Natürlich freue ich mich auf die neue Aufgabe, und trotzdem stehe ich etwas demütig vor den Erfolgen der vierzigjährigen Dienstzeit der Festungskommandantin. Nun gilt es, gemeinsam mit der Festungsmannschaft den eingeschlagenen Weg fortzuführen und die Festung für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.“

Anmerkung: Am 29. Mai 1955 übernahm das Ministerium für Kultur der DDR die Festung Königstein und erklärte sie zum Museum.

Alexander Hesse, Unternehmenssprecher der Media Logisik GmbH - PostModern, übergibt auf der Festung Königstein symbolisch Schaubriefmarken an Kerstin Keil, Marketingleiterin der Festung Königstein gGmbH.

Alexander Hesse, Unternehmenssprecher der Media Logisik GmbH - PostModern, übergibt auf der Festung Königstein symbolisch Schaubriefmarken an Kerstin Keil, Marketingleiterin der Festung Königstein gGmbH.

Sandstein und Musik

Karsten Blüthgen, FestivalKultur Sächsische Schweiz FEKUSS gGmbH

Auftritte des "Blechbläserensembles Ludwig Güttler" mit dem Mitbegründer und langjährigen Künstlerischen Leiter L. Güttler (ganz links) sind ein fester Bestandteil des jährlichen Programms.

Auftritte des "Blechbläserensembles Ludwig Güttler" mit dem Mitbegründer und langjährigen Künstlerischen Leiter L. Güttler (ganz links) sind ein fester Bestandteil des jährlichen Programms.

"Sandstein und Musik" ist das älteste, vielseitigste und publikumsreichste Festival in der Region Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Tausende Besucher zieht die 1993 gestartete Reihe von März bis Advent zu den Veranstaltungen, die in Kirchen, Burgen und Schlössern oder unter freiem Himmel stattfinden. Vielfalt hat sich über drei Jahrzehnte hinweg als Konzept bewährt, um der Vielfalt der Besucher und Bewohner zu entsprechen. Das Festival bedient ein stilistisch breites Spektrum von Klavier- und Kammermusik bis Kabarett, Orgelmusik und Lesung, Musik a cappella und Jazz. Es bietet Nachwuchs ebenso ein Podium wie internationalen Spitzenkünstlern – oft sogar am selben Abend. So musizieren etwa Schüler der Musikschule Sächsische Schweiz vor Stars wie Flötistin Dorothee Oberlinger oder Pianist Peter Rösel.

„Sandstein ist zu Kultur und Architektur geworden, vergleichbar den Elementen der Musik, Rhythmus, Harmonie und Melodie, die miteinander verschmelzen“, sagt Ludwig Güttler, Mitgründer und Künstlerischer Leiter bis zum Jubiläum 2022. Zuletzt standen für diesen Einklang renommierte Ensembles und Solisten wie Carion, Trio Zadig, amarcord und Margret Köll, die Schauspieler Corinna Harfouch und Ulrich Noethen.

„Wer hätte 1991/1992 gedacht, dass aus einer Idee Wirklichkeit werden kann?“, fragt der Vereinsvorsitzende und Mitinitiator Klaus Brähmig. „Und so feiern wir den 30. Jahrgang eines kleinen, aber feinen Musikfestivals – aus der Region für die Region des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.“

Dankbar ist Brähmig für die langjährige Unterstützung durch Sponsoren, allenm voran die Ostsächsische Sparkasse Dresden und der Energieversorger SachsenEnergie. Freistaat Sachsen und Kulturraum Meißen – Sächsische Schweiz – Osterzgebirge fördern Sandstein und Musik maßgeblich. Es ist für die Kultur keine einfache Zeit. Alles ist steter Veränderung unterworfen. Dem stellt sich das Festival und folgt 2023 dem Motto „Im Fluss“. Das detaillierte Programm soll zum Jahreswechsel erscheinen.

Kontak: https://sandstein-musik.de/

Hof 15 – Carsten Ullrich stellt sich vor

Silke Zimmermann, Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Carsten Ullrich bekommt von Joachim Oswald auf dem diesjährigen Naturmarkt Sächsische Schweiz in Wehlen Glückwünsche zur Mitgliedschaft bei "Gutes von hier."

Carsten Ullrich bekommt von Joachim Oswald auf dem diesjährigen Naturmarkt Sächsische Schweiz in Wehlen Glückwünsche zur Mitgliedschaft bei "Gutes von hier."

Unser Bauernhof „Hof 15“ liegt in Pirna-Mockethal, in einem der wenigen Rundling-Dörfer, welches 2016 sein 600-jähriges Bestehen feierte. Von der Nutzung unserer Flächen und Streuobstwiesen bis hin zur Erzeugung von Fleisch verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Mittels kollektiver Aufzucht von Geflügel, Rindern und Schweinen erzeugen wir ökologische und qualitativ hochwertige Lebensmittel.

Wir stehen für Transparenz. Unsere Fleisch- und Wurstwaren werden unter optimalen Bedingungen hergestellt. Dies bedeutet in erster Linie, die Tiere gut zu behandeln. Egal ob Schwein oder Rind, sie werden auf der Weide geboren und verbringen ihr ganzes Leben bei Freilandhaltung in ihren Herden mit sehr viel Platz unter natürlichen Bedingungen. Dabei achten wir auf jedes Detail im Lebensrhythmus, um ihnen ein entspanntes Leben ohne Stress zu ermöglichen – von der Geburt bis zur Schlachtung.

Ab November 2022 werden wir unseren langjährigen Traum vom eigenen HOFLADEN erfüllen. Neben FLEISCHEREI und VINOTHEK wird es den Bereich BROT geben. Letzteren gestalten wir in Kooperation mit André George von der émoi Patisserie und Café – Dresden. Denn es ist uns wichtig, nicht alles allein zu können. In Zusammenarbeit mit Kollegen, die ihr Handwerk lieben und verstehen, bieten wir beste traditionelle Lebensmittel an.

So gibt es in der Sächsischen Schweiz noch einige Landwirte mehr, welche – oftmals ohne es zu wissen – Spitzenqualitäten erzeugen. Dieses möchten wir in die Öffentlichkeit tragen. So kommt unsere Milch von unserem Nachbarn (Familie Deliga), unser Gemüse vom Gut Gamig und unsere Eier von der Agrargenossenschaft Cotta. Die Agrargenossenschaft Cotta besitzt ein Legehennen-Mobil. Damit können die Legehennen in ihrem natürlichen Umfeld leben – bisher einmalig in der Region! Unsere engste Kooperation haben wir mit Reiner vom Biohof Weller. Mit ihm zusammen halten wir Simmentaler Rinder, Angus Rinder und Duroc-Kreuzungen.

Kontakt: www.hof15.de

„Kurze Wege – langer Genuss“

Silke Zimmermann, Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Das "Gutes von Hier" steht für fast 100 regionale Erzeuger welche sich für die Erzeugung von gesunden Lebensmitteln in der Region tagtäglich engagieren. Herzlichen Dank dafür!

Das "Gutes von Hier" steht für fast 100 regionale Erzeuger welche sich für die Erzeugung von gesunden Lebensmitteln in der Region tagtäglich engagieren. Herzlichen Dank dafür!

„Kurze Wege – langer Genuss“ treffender kann man den 25. Naturmarkt Sächsische Schweiz in Wehlen, der am 4. September 2022 stattfand, nicht beschreiben.

Für den perfekten Start in den Sonntag sorgten schon die verschiedenen Anreisemöglichkeiten: Bus-Shuttle vom Parkplatz nach Wehlen, die romantische Elbquerung mit den Fähren oder die umweltfreundliche Version der Anfahrt per Rad.

Der blaue Himmel mit Sonnenschein war erfüllt von den Klängen des musikalischen Bühnenprogramms und dem fröhlichen Gewimmel der vielen Besucher auf dem Markt. Fleißige Händler präsentierten in den über 55 liebevoll geschmückten Marktständen das vielfältige Angebot unserer Region. Das alles ließ den Naturmarkt wieder zu einem perfekten, genussvollen Tag werden!

„Gutes von hier.“ – über ein Viertel der Händler aus diesem Netzwerk konnte man auf dem Marktplatz finden. Insgesamt mehr als 100 Partner zählt bereits unser Netzwerk Regionale Produkte des Landschaf(f)t Zukunft e. V. und am Sonntag konnte ein weiterer Partner aufgenommen werden: Carsten Ullrich vom Hof 15 aus Pirna-Mockethal bereichert jetzt mit seinen Produkten „Gutes von hier“.

Eine Übersicht aller Partner finden Sie hier: www.gutes-von-hier.org

Möchten Sie mit dabei sein? So sprechen Sie uns an:
Kontakt: www.re-saechsische-schweiz.de


Auf lange Sicht: 26. Naturmarkt Sächsische Schweiz: 3.9.2023

Mythologische Schönheit in naturnahen Laubwäldern – die Vierblättrige Einbeere

Ronny Goldberg, Nationalpark Sächsische Schweiz

An Symmetrie kaum zu übertreffen: Die Vierblättrige Einbeere

An Symmetrie kaum zu übertreffen: Die Vierblättrige Einbeere

Kaum eine andere unserer heimischen Pflanzen trägt einen Namen, der ihr Äußeres so gut beschreibt, wie die Vierblättrige Einbeere. Ihre markante Gestalt ist bei uns unverwechselbar. Oberirdisch besteht die Pflanze aus einem Stängel mit vier Blättern und einer Blüte bzw. später im Jahresverlauf einer Frucht, der namensgebenden Beere.

Ihr wissenschaftlicher Name lautet Paris quadrifolia. Dieser verweist nicht auf die französische Hauptstadt, sondern die griechische Mythologie. Der verstoßene trojanische Prinz Paris sollte demnach im Auftrag Zeus‘ einen Streit zwischen den drei Göttinnen Aphrodite, Athene und Hera schlichten. Sie stritten sich um einen Apfel, den Eris, die Göttin der Zwietracht, mit der Aufschrift „Für die Schönste“ versehen hatte. Die vier Blätter (quattuor = vier, folium = Blatt) symbolisieren Paris und die drei Göttinnen, während die eine Beere für den Zankapfel stehen soll.

Trotz ihrer Schönheit und Auffälligkeit ist die Vierblättrige Einbeere nur Wenigen bekannt. Vom Frühling bis zum Herbst kann man sie hier und da in unseren Wäldern entdecken. Während im Mai und Juni neben den vier Blättern eher die markanten Blüten auffallen, so sind ab Ende August die schwarzblauen Beeren sichtbar. Obwohl die gesamte Pflanze giftig ist, wurde sie in der Vergangenheit als Heil- und Zauberpflanze genutzt. Wie die meisten unserer heimischen Pflanzenarten lebt sie in einer Symbiose mit Pilzen.

Die Pflanze wächst in Laub- und Mischwäldern auf feuchten und humusreichen Böden. Sie ist eine typische Zeigerart für „historisch alte“ Wälder, die in den letzten Jahrhunderten kontinuierlich mit Wald bedeckt waren. Die wichtigsten Gefährdungsursachsen waren in der Vergangenheit die Entwässerung von Wäldern und die Umwandlung von Laubwäldern in Fichtenforste.

Um auf die Gefährdungen für die Pflanze und ihren Lebensraum aufmerksam zu machen, wurde sie 2022 zur Blume des Jahres gekürt.

Gast oder gar sehr seltener Brutvogel?

Uli Augst, ehem. MA Nationalpark Sächsische Schweiz

Die Tarnung ist perfekt: Der Flussuferläufer auf einem Fichtenstamm!

Die Tarnung ist perfekt: Der Flussuferläufer auf einem Fichtenstamm!

Am Ufersaum der Elbe sucht ein drosselgroßer, schlanker Vogel mit schnellen, trippelnden Schritten nach Futter. Ständig wippt er mit dem gesamten Körper. Es ist ein Flussuferläufer, eine Limicole, wie die Watvögel wissenschaftlich heißen, heute oft nur Uferläufer genannt. Früher, und wenn ich früher sage, dann liegt es länger zurück, brütete die Art noch relativ regelmäßig am Elbestrom. Mit einiger Regelmäßigkeit, im Frühjahr und Herbst, sind aber hin und wieder durchziehende Vertreter der Art hier zu sehen, wie der hier auf dem Foto bei Prossen.

Flussuferläufer wiegen etwa 60 g und haben eine Flügelspannweite von bis zu 40 cm. Die braune Oberseite ist mit dunkleren Kritzeln und Bänderungen gemustert, welche aber im Ruhekleid, also übers Winterhalbjahr, verschwunden sind. Die Unterseite ist weiß und endet zum Hals hin mit einem charakteristischen weißen Keil. Vom mittellangen Schnabel durch die schwarzen Augen führt ein dunkler Augenstreif. Beim fliegenden Vogel erkennt man eine auffallende helle Flügelbinde, weiß gebänderte Schwanzseiten und abwärts gebogene Flügel. Fast immer fliegen Flussuferläufer mit schrillen Rufen, die wie „hi-di-di“ klingen. Uferläufer können aber auch schwimmen und sogar tauchen.

Flussuferläufer polstern, nicht weit vom Gewässer entfernt, eine kleine Mulde im Boden mit Pflanzenteilen aus und legen meist vier für den Vogel relativ groß erscheinende Eier, die auf blassem Grund mit verschiedengroßen braunen Punkten und Flecken gemustert sind. Gebrütet wird im Mai und beide Eltern, die sich oft nur für eine kurze Saisonehe gefunden haben, kümmern sich darum. Nach gut drei Wochen schlüpfen die Jungvögel und können im Alter von 14 Tagen schon fliegen. Nähert sich der Brut eine Gefahr, versuchen die Altvögel durch sich krank stellen von den Eiern oder Jungvögeln abzulenken. Trotz allem wird nur ein gutes Viertel aller Jungvögel groß.

Flussuferläufer fressen Würmer, Schnecken, Insekten, Spinnentiere und manchmal auch kleine Fische. In Sachsen rechnet man mit nur etwa 30 Brutpaaren.

Wanderweg wird nach Waldbrand repariert

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Eine erfahrene Baufirma aus der Sächsischen Schweiz reparierte im Nationalpark nach dem Brandereignis den Wanderweg Rosssteig zwischen Großem Winterberg und dem Zeughaus. Während des Brandes lagen hier beidseitig Brandherde, so dass zahlreiche Fahrzeuge den Weg nutzen mussten. Vor allem in den steileren Abschnitten führte dies zu erheblichen Schäden am Weg, die nun repariert sind.

Besonders wichtig ist es, an den Steilabschnitten das Wasser von der Wegeoberfläche schnell wegzuführen. Dazu baut die Firma Querrinnen, sogenannte Abschläge wieder ein, die regelmäßig größere Wassermengen zur Seite in einen tieferen Graben leiten. Nur so kann verhindert werden, dass Niederschläge tiefe Rinnen aus der Wegeoberfläche herausspülen.

Der Rosssteig ist auch Teil des Malerweges, der im Nationalpark durchgängig begehbar ist. Von den 400 Kilometern Wanderwegen aus dem 2001 abgestimmten Wegekonzept für den Nationalpark stehen aktuell 381 Kilometer ohne Einschränkungen zum Wandern zur Verfügung. 19 Kilometer gelten als unpassierbar wegen besonderer Baumsturzgefahr der Borkenkäferfichten. Eine kartografische Übersicht ist zu finden unter: https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/aktuelles/wegeservice-und-wegeinfo/

Durch Starkregen waren außerdem Wegebereich in den bekannten Schwedenlöchern im Kurort Rathen so stark ausgespült (Bild links), das kurzfristig durch die Nationalparkverwaltung eine Reparatur erfolgen musste . An dieser Stelle musste schnell gehandelt werden, um einer Sperrung dieses stark frequentierten Wanderweges zuvor zu kommen (Zustand nach der Reparatur, Bild rechts). Der Wanderweg führt durch klammartige Felsengassen über ca. 700 Stufen und zwei steilen Eisenleitern durch eine einzigartige Felsenwelt. Er ist ein gerne genutzter Teil des Basteirundweges und somit sehr beliebt.

Dankesveranstaltung für Einsatzkräfte und Helferinnen und Helfer der Waldbrände in Sachsen

Jörg Weber, Nationalpark Sächsische Schweiz

Im Bild v.l.n.r.: Ministerpräsident Michael Kretschmer, Lucas Hänsel (Forstwirt Nationalparkverwaltung), Landrat Michael Geisler, Umweltminister Wolfram Günther, Daniel Kleinert (TEL STV Feuerwehr Neustadt), Ji?í Nová?ek (Vize-Innenminister Tschechiens), Heidi Martin (private Helferin)

Im Bild v.l.n.r.: Ministerpräsident Michael Kretschmer, Lucas Hänsel (Forstwirt Nationalparkverwaltung), Landrat Michael Geisler, Umweltminister Wolfram Günther, Daniel Kleinert (TEL STV Feuerwehr Neustadt), Ji?í Nová?ek (Vize-Innenminister Tschechiens), Heidi Martin (private Helferin)

Ministerpräsident Michael Kretschmer lud am 16. September 2022 Einsatzkräfte und Helferinnen und Helfer der Waldbrände in Sachsen zu einer Dankesveranstaltung auf die Festung Königstein ein.

Über 1.700 Einsatzkräfte, vor allem aus Sachsen, waren dieser gefolgt, um gemeinsam von Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Landrat Michael Geisler den gebührenden Dank für den aufopferungsvollen Einsatz entgegen zu nehmen. Auch Gäste aus Tschechien, Österreich, Schweiz und Brandenburg waren anwesend.

Fast einen Monat dauerte der Einsatz im Nationalpark Sächsische Schweiz. Es war ein vorher nicht zu probender Kraftakt. Wie beim Elbehochwasser vor 20 Jahren, waren Einfallsreichtum und Teamgeist rund um die Uhr gefragt. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde erfolgreich gemeistert. Stellvertretend für alle Einsatzkräfte erhielten 18 Helferinnen und Helfer die Waldbrandmedaille 2022. Der Dank geht also auch an die Helfer, welche nicht auf der Festung zugegen sein konnten.

Inzwischen sind die Brände alle gelöscht. Die Wehren haben ihre Lager wieder geordnet und sicherlich sind einige Mängellisten entstanden.

Nach den Waldbränden mit Millionenschäden hat die sächsische Regierung Schutzkonzepte angekündigt. Inzwischen wurde eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt. Ziel der Kommission ist es, die Waldbrände objektiv auszuwerten. Dadurch sollen Maßnahmen für eine bessere Prävention und Bekämpfung von Waldbränden entwickelt werden.

Durch Klimawandel und somit nicht ausbleibende neue Trockenperioden werden wir uns in Sachsen auch in Zukunft mit dieser Thematik intensiv auseinandersetzen müssen.

20 Jahre Fahrtziel Natur

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Am 1. September fand in Potsdam die Festveranstaltung auch unter Beteiligung von Mitstreitern aus der Sächsischen Schweiz statt. Wertschätzung von ganz oben – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Mitte rechts) und Bahnchef Dr. Richard Lutz (Mitte links) und die Vorsitzenden der drei großen Umweltverbände Nabu, BUND und VCD versammelten sich um das Nationalparkzeichen Sächsische Schweiz und würdigen damit die Netzwerkarbeit von Tourismusverband, Landschaf(f)t Zukunft e.V. und Nationalparkverwaltung für einen besseren Nahverkehr in der Nationalparkregion.

Am 1. September fand in Potsdam die Festveranstaltung auch unter Beteiligung von Mitstreitern aus der Sächsischen Schweiz statt. Wertschätzung von ganz oben – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Mitte rechts) und Bahnchef Dr. Richard Lutz (Mitte links) und die Vorsitzenden der drei großen Umweltverbände Nabu, BUND und VCD versammelten sich um das Nationalparkzeichen Sächsische Schweiz und würdigen damit die Netzwerkarbeit von Tourismusverband, Landschaf(f)t Zukunft e.V. und Nationalparkverwaltung für einen besseren Nahverkehr in der Nationalparkregion.

Seit nunmehr 20 Jahren besteht die Initiative Fahrtziel Natur. Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde dieses Bestehen mit sämtlichen Fahrtziel Natur Gebieten nachträglich im Kaiserbahnhof Potsdam gefeiert. Die Kooperation, welche aus Deutscher Bahn, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) besteht, setzt sich für die nachhaltige Mobilität in Schutzgebieten ein. Sowohl die umweltschonende Anreise als auch die nachhaltige Mobilität vor Ort bilden den die Arbeitsschwerpunkte. Auch in unserer Region spielt die Trägergruppe Fahrtziel Natur eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt die Gästekarte mobil, das grenzüberschreitende ÖPNV-Angebot, die touristischen Fahrpläne und die anerkannten Nationalparkbahnhöfe Bad Schandau und Sebnitz sind Ergebnisse dieser Treffen.

Wir freuen uns, Teil der Fahrtziel Natur-Familie zu sein und beglückwünschen die Schwäbische Alb als neues Mitglied zur Aufnahme in das Netzwerk.

Die Sächsische Schweiz ist seit 2003 Mitglied bei Fahrtziel Natur. Das stetig optimierte ÖPNV Angebot in der Sächs.-Böhmischen Schweiz ist auch dieser Initiative zu verdanken.

Auf Tour mit Sten und Silke

Silke Zimmermann, Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Trotz unserer medialen Zeit sind analoge Information immer noch im Trend und werden genutzt.

Trotz unserer medialen Zeit sind analoge Information immer noch im Trend und werden genutzt.

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“
Matthias Claudius

Unter dem Motto „Das Saarland: stark in nachhaltigem Tourismus“ folgten wir der Einladung der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) zur Exkursion in das südliche Drei-Länder-Eck.

Nachhaltiger Tourismus – die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist da schon selbstverständlich: Die Zugverbindung von Dresden nach Saarbrücken war perfekt und wir waren glücklich über diese Anreisemöglichkeit, nachdem wir das hohe Verkehrsaufkommen bei über 30°C in der Stadt erleben mussten.

Die DVS hatte ein spannendes Programm erarbeitet und viele Interessierte aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und wir aus Sachsen konnten an diesen Tagen Projekte ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, Regionalität und des naturverträglichem Tourismus erleben.

Unsere persönlichen Highlights der Tour, bei denen auch viele Parallelen zu unserer Region zu finden sind, möchten wir besonders erwähnen:

  • Eine Stadt wird „essbar“: Im Frühjahr 2016 startete das LEADER-Projekt „Essbare Biosphärenstadt Blieskastel“. Heute findet man an vielen Punkten in der Barockstadt Gärten Hoch- oder Bodenbeeten. Selbst Blumenkästen präsentieren sich als „Mikrogärten“. Neben mediterranen Kräutern finden Gewürzpflanzen und Gemüse dort eine Heimat. Und das Beste: Naschen und ernten sind für jedermann erlaubt! Besonders beeindruckt hat uns der Biosphären-Bürgergarten, auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei.
    Weitere Informationen: www.biosphaere-bliesgau.eu
  • Biolandhof – Hofladen – Landgasthaus – KulturOrt Wintringer Kapelle: www.lebenshilfe-obere-saar.org
  • Biosphärenbus – so sind ausgedehnte Wanderungen im Schutzgebiet problemlos möglich: www.biosphaere-bliesgau.eu
  • Nationalpark Hunsrück-Hochwald und Naturpark Saar-Hunsrück: www.nlphh.de

Langer Weg für eine kurze Strecke – „René-Prokoph-Weg“ ist begehbar!

Jörg Weber, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Seine Söhne Markus und Martin waren acht Jahre nach dem Verlust ihres Vaters bei der Wegeeinweihung mit dabei.

Seine Söhne Markus und Martin waren acht Jahre nach dem Verlust ihres Vaters bei der Wegeeinweihung mit dabei.

Ein neuer Wanderweg ist in der Sächsischen Schweiz zwischen Gohrisch und dem Nationalparkbahnhof Bad Schandau eingeweiht worden. Mit ihm sind Wanderer nicht mehr gezwungen, für 800 m an der unbeleuchteten und gefährlichen Bundesstraße ohne Fußweg entlangzulaufen.

Schon vor Jahren hatte sich René Prokoph, damals Vorsitzender des Gebirgsverein Gohrisch, für diesen Lückenschluss stark gemacht. Er engagierte sich Zeit seines Lebens für die Heimatpflege und den Naturschutz, bis er 2014 mit nur 47 Jahren bei einem Arbeitsunfall tragisch starb. Einwohner von Gohrisch und Bad Schandau sowie die Stadtverwaltung Bad Schandau und Nationalpark kämpften nach seinem Tod weiter um diese Wegeverbindung. Die bessere Anbindung der linkselbischen Bereiche war das langfristige Ziel.

Mit dem "René-Prokoph-Weg" besteht nun eine sichere Verbindung, freut sich der Bürgermeister von Bad Schandau, Thomas Kunack.

Das Projekt hat rund 96.000 Euro gekostet. "Mit der EU-Leaderförderung, Eigenanteilen der Gemeinden, Spenden von der Radeberger Brauerei und der Laufsportszene Dresden sowie vielen beteiligten Ehrenamtlichen konnten wir das Projekt jetzt endlich umsetzen", so Kunack. Der Dank geht somit an alle Enthusiasten, welche sich über die Jahre dieser Idee verschrieben hatten.

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Ziegenbratwurst

Wer vorm Computer sitzt und die Seite vom Ziegenhof in Lauterbach anklickt, wird ins Reich der Familie Seim entführt. Da werden feinste Käsespezialitäten dargeboten. Klick, Klick, Klick … und irgendwann landet man beim Button "Zum Hofladen". Aller Mut zusammengefasst, Augen geschlossen und das Ding angeklickt: Doch ich hatte die Beamerfunktion nicht aktiviert und saß immer noch auf meinem Stuhl. Kein Gemecker und keine frische Landluft in meiner Nase. Also was soll’s, ab ins Auto und in den Hof-Laden gefahren. Der bestellte Ziegenkäse lag bereit – da entdeckte ich das Schild, auf dem "Ziegenbratwurst" angeschrieben stand. Ziegenbratwurst! Klingt gut und schmeckt bestimmt lecker, dachte ich (und weiß es heute). Die muss auf alle Fälle mit!

Und da ich gerne kulinarische Entdeckungen mit meinen Gästen teile, mussten gleich ein paar mehr mit! Mal sehen, ob das ankommt bei den Gästen. Und ja! Ich wurde honoriert für meine Idee, die Ziegenbratwurst mit herzhaftem Pflaumendip, Kürbiskompott und Steinpilz-Kartoffeltörtchen anzubieten. Saisonaler geht es nicht! So zaubert man ein zufriedenes Lächeln in das Gesicht der Gäste und auch der Wirt ist zufrieden.

Doch wer einmal vorm Computer sitzt, kann ruhig auch einmal die Seite von der Brand-Baude anklicken. Hinbeamen geht leider auch hier noch nicht. Dafür gibt es die S-Bahn. Klick, Klick, Klick schon hat man die passende Verbindung parat und los geht es. Für das Schwimmbad ist es zu kalt – Wandern ist angesagt.

Die Brand-Aussicht ist immer ein lohnendes Ziel und die Baude hat täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Die Baustelle am Haus Rosel lenkt die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Alle sind gespannt und meinen: Schön ist’s geworden. Doch wer nun weiter läuft zur Baude herab, der sollte nur nicht an Ziegenbratwurst denken, sonst meckert unsere Ziege … und wird echt sauer!

Auszeichnungen zum 18. Bergwiesenfest in Königstein-Ebenheit am Lilienstein

v.l.n.r.: Patrick Pietsch (3. Platz DE), Michaela Thiemová als Vertretung für Eduard N?mec (2. Platz CZ), Klaus-Peter Kaltenborn (2.?Platz DE), Jitka Voglová, Bürgermeisterin von Srbská Kamenice (3. Platz CZ), Ing. Mgr. Vít Friml (1.?Platz CZ). Auf dem Foto fehlt Andreas Riedel (1. Platz DE).

Termine und Veranstaltungen

5. und 6. Oktober 2022 | Fachgespräch zur Sächsisch-Böhmischen Schweiz | Gewässer – Renaturierung | Die Zukunft der Flussbewirtschaftung im Einzugsgebiet der Elbe im Grenzgebiet von ?R und BRD | Anmeldung unter: www.lanu.de oder 035022 - 50242


8. Oktober 2022, 17:00 Uhr | Festival Sandstein und Musik | Dohna Kirche St. Marien
AROUND THE WORLD, Philharmonischer Kinderchor Dresden


9. Oktober 2022, 17:00 Uhr | Festival Sandstein und Musik | Dohna Kirche St. Marien
CHARAKTERSTÜCKE mit Peter Rösel Klavier


9. Oktober 2022, ab 09:00 Uhr | 16. Apfelfest im Nationalparkzentrum Bad Schandau


13. Oktober 2022, 16:30 - 18:00 Uhr  | Auftaktveranstaltung, "800 Bäume für 800 Jahre Pirna"  | auf der Elbpromenade
noch bis 9.10.2022 Pirnas "fremde" Bäume entdecken. www.kulturbaum.de


15. Oktober 2022, 17:00 Uhr | Kammermusik mit dem Quasi-Trio Prag im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage in der Radfahrerkirche Stadt Wehlen


22. Oktober 2022, 17:00 Uhr | Festival Sandstein und Musik | Papstdorf Evangelische Kirche
ÜBER KONTINENTE Dresden Brass Quintett

Ausflugstipp

Besuchen Sie die Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf am besten mit dem Bus der Kirnitzschtallinie 241 ab Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau  und verbinden dies mit einer romantischen Kahnfahrt im Nationalpark!

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smekul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Kannegießer / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 4704872, Fax 03501 5855024 /
sten.eibenstein@landschaftzukunftev.de / www.landschaftzukunftev.de

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Titelseite: Abendlicher Blick auf Bad Schandau; im Hintergrund die Schrammsteinkette.
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 151. Ausgabe, Oktober 2022/ Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.

Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: M. Förster, S. Zimmermann, J. Riethausen, D. Neubert, R. Goldberg, L. Lemm, J. Scheffler, F. Kowalzik, J. Weber

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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