29.04.2014:
Ein Maßnahmenbündel – viele Verbesserungen: 400 km Wanderwege, 7 Informationsstellen, 1600 Wegweiser und über 100 Besucherinformationstafeln haben die Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung rechtzeitig vor Ostern wieder fit für den ersten Besucheransturm gemacht. Zahlreiche Wegweiser wurden repariert, Geländer erneuert und an der Zwillingsstiege ersetzte eine Fachfirma marode Aufstiegshilfen aus Holz durch solide Stahlklammern. Zusätzlich wurden sieben traditionelle Blickbeziehungen wieder hergestellt. Die vielen Besucher an den Osterfeiertagen haben dies reichlich genutzt.
Die Nationalparkverwaltung bemüht sich auch aus Naturschutzgründen, ein attraktives Wegesystem bereitzuhalten. Besucher, die auf dem offiziellen Wegenetz zahllose intensive Naturerlebnisse und über 100 Aussichten genießen können, sind weniger versucht, von den Wegen abzuweichen. Dies ist wichtig für den Erhalt der Pflanzen- und Tierwelt abseits der Wege. Die Besucher honorieren das und sind laut einer regelmäßigen Umfrage des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz sehr zufrieden mit dem Wegenetz im Nationalpark.
Dr. Dietrich Butter, Leiter der Nationalparkverwaltung: „Bei jährlich über 2,9 Millionen Besuchern ist der Erhalt des attraktiven Wegenetzes durch uns, aber auch die Einhaltung des Wegegebots durch die Besucher entscheidend für eine glaubwürdige Entwicklung des Nationalparks nach internationalen Kriterien des Naturschutzes. Deshalb investieren wir sehr viel Mühe, Arbeit und Geld in die Abstimmung und den Erhalt des dichtesten Wegenetzes, das es in einem Nationalpark im deutschsprachigen Raum gibt. Damit schützen wir die wertvolle Naturausstattung, die letztlich auch entscheidend für die Qualität und Attraktivität des Gebiets aus touristischer Sicht ist.“
Seit 1999 tritt deshalb die Arbeitsgruppe Wege im Nationalpark zusammen. Vertreter von Wander- und Bergsportverbänden, Naturschutzverbänden, der Gemeinden der Nationalparkregion, des Tourismusverbandes und der Forst- sowie Nationalparkverwaltung haben ein bis heute tragfähiges Wegekonzept für den Nationalpark entwickelt. Die Existenz dieser Gruppe ist in der Nationalparkverordnung garantiert. Alle damals diskutierten und beschlossenen Wege wurden im Sächsischen Amtsblatt der Staatskanzlei veröffentlicht und sind bis heute erhalten. Maßnahmen, die bei Wanderern Vertrauen schaffen. Seitdem wurde kein Weg mehr dauerhaft gesperrt, zwölf Wege sind neu gekennzeichnet und in das offizielle Wegenetz aufgenommen worden. Mindestens zweimal jährlich trifft sich die Gruppe und diskutiert neue Entwicklungen und Vorschläge.
Die Nationalparkverwaltung setzt sich auch für Verbesserungen außerhalb des Nationalparks, im Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz ein. Hier soll vor allem bessere Kennzeichnung das grenzüberschreitende Wandern erleichtern.
Zwölf neue Wege im Nationalpark seit 1999 – und keine Sperrungen
Seit 2001, als die Wegekonzeption im Nationalpark in Kraft trat, wurden folgende Wege neu gekennzeichnet (Auswahl, nicht vollständig):
- Verbindung Königsplatz – Zollstraße / Gebiet Hinterhermsdorf (Wegweiser)
- Passgrund / Gebiet Hinterhermsdorf (Grüner Punkt)
- Verbindung Niedermühle – Wolfstafel (CZ) / Gebiet Hinterhermsdorf (Grüner Strich)
- Verbindung Aschebloß – Neuer Weg/Städelschüchte / östlich Arnstein
- Löfflerschlüchte / Großer Zschand (Markierung Kletterzugang)
- Großer Dom / Affensteine (keine Kennzeichnung, aber Steighilfe)
- Kohlichtsteig zum Forsthaus / nördlich Kleine Liebe (Wegweiser)
- teilweise Panoramaweg (Gelber Punkt)
- Fritschenstein (Wegweiser)
- Tiergartenweg / Waltersdorf-Polenztal (Wegweiser)
- Rundwanderweg Waitzdorfer Berg (Wegweiser)
- Verbindung Hohnstein – Bärenhohl – Cunnersdorf (Grüner Punkt)
Über den Winter hat die Nationalparkverwaltung für die Wiederherstellung traditioneller Sichtbeziehungen im Nationalpark gesorgt. Um diese zu erhalten, war es nötig, ausnahmsweise vom Grundsatz „Natur Natur sein lassen“ abzuweichen. So wurden in diesem Frühjahr wichtige Blickbeziehungen wie die Blicke zum Falkenstein, zum Hohen Torstein und zur Brosinnadel freigeschnitten. Im Hinterhermsdorfer Gebiet wurde in der Nähe der Aussicht Grünstellige eine Blickbeziehung in den Nationalpark Böhmische Schweiz wiederhergestellt.
Drei Beispiele für solche Blickbeziehungen: