108. Ausgabe
März 2019

Editorial

„Unsere gemeinsame Mutter Natur zeigt ihren Kindern immer deutlicher, dass ihr der Geduldsfaden gerissen ist." Tendzin Gyatsho (14. Dalai Lama)

Der Februar ist unser neuer Frühling!

Die Magie besonderer Naturlandschaften begeistert uns immer wieder aufs Neue, ihre Anziehungskraft auf uns Menschen scheint ungebrochen. Die milden Sonnenstrahlen wecken unsere Lust nach draußen, Sonne haschen, sich bewegen, aktuell auch im Schnee, wer es möchte. Das ist Balsam für die Seele.

Wen es jetzt nicht in die hohen Berge der alpinen Skigebiete treibt, der nutzt die Angebote vor der eigenen Haustür. Erholungsgarantie hat man mit den richtigen Ideen hier genauso!

Da wir mobil sind, ist (fast) jedes Ziel erreichbar. Dass die Art zu reisen – zunehmend dem Trend der Nachhaltigkeit folgend – mehr und mehr in das Bewusstsein vieler Menschen in der Region rückt, man seine eigenen Mobilitätsgewohnheiten neu hinterfragt, ist eine gute Entwicklung.

So wie der Frühling beizeiten erste Kostproben seines Könnens gibt, scheint auch die Saison entsprechend zeitiger zu starten. Das bedeutet für Alle, die sich täglich um Gäste bemühen, flexibel auf die schönen Tage mit allen Herausforderungen eingestellt zu sein.

Nicht selten stellt sich da die Frage, wieviel Raum steht den Besuchern für ein ungetrübtes Naturerlebnis zur Verfügung und wieviel Raum bleibt der Natur? Jeder soll auf seine Kosten kommen und so ist es inzwischen eher eine Frage der „Verteilung“. Wollen wir Landschaften „zuteilen“? Eine spannende neue Aufgabe für uns alle! Der Anfang ist gemacht, wir diskutieren diese komplexe Thematik auf breiter Ebene mit allen Beteiligten und suchen gemeinsam nach guten Lösungsansätzen in einem dynamischen Prozess.

Im vorliegenden 108. Schweizer lernen Sie als Vermarkter das „Landgut Kemper & Schlomski“ mit einem nachhaltigen Angebot kennen. Als Partnerbetrieb stellt sich, unter neuer Führung, die Ziegelscheune aus Krippen vor.

Ihre Neugierde vorausgesetzt, wünschen wir viel Spaß beim Lesen.

Ihre Ulrike Funke und Jörg Weber

 

Was gibt's Neues?

 

Landgasthaus Ziegelscheune

Frank Leupold, Betreiber der Ziegelscheune in Krippen

Hier nicht anzuhalten und sich an einen, der einladend gedeckten Tische zu setzen, fällt schon schwer: Freisitz vor der Ziegelscheune mit einem Blick auf die Elbe und die gegenüberliegenden Schrammsteine

Hier nicht anzuhalten und sich an einen, der einladend gedeckten Tische zu setzen, fällt schon schwer: Freisitz vor der Ziegelscheune mit einem Blick auf die Elbe und die gegenüberliegenden Schrammsteine

Das Haus am Fluss …

… mit seiner mehr als 200-jährigen Tradition, ist als Ziegelscheune heute ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste entlang des Malerweges sowie Elberadweges.
Die schöne Terrasse unseres Landgasthauses „Ziegelscheune“ direkt am grünen Elbufer lädt im Sommer bis zum Sonnenuntergang, der im Frühjahr und im Spätsommer ein faszinierendes Farb- und Lichtspiel auf die gegenüberliegenden Felswände zaubert, zum Verweilen und Genießen ein.

2002 und 2013 traf das Elbehochwasser unser Haus mit voller Wucht und es folgten Wiederaufbau und Komplettsanierung. Nun schon zum dritten Mal in 13 Jahren. Viel Kraft und Mühe verwendete Familie Strohbach-Knaller jedes Mal darauf, unser historisches Gastzimmer wieder auferstehen zu lassen. Es ist somit das Herzstück unseres Hauses.

Mit Beginn des Jahres 2018 übergab Familie Strohbach-Knaller ihre Ziegelscheune in unsere Hände. Nach vielen Gesprächen und reiflicher Überlegung übernehmen wir nun gern die verantwortungsvolle Aufgabe, die Geschichte der Ziegelscheune weiterzuschreiben. Auch für uns steht gepflegte traditionelle Gastlichkeit und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Nationalpark-Partnerschaft fortzuführen.

Ein neues Team in der Küche wird sich mit viel Engagement um die weitere Entwicklung einer modernen sächsischen Küche kümmern, welche ihre Bodenständigkeit auch in Zukunft nicht verleugnet. Auch werden wir unser Angebot für Feiern und Tagen in der Nationalparkregion erweitern. Dazu werden unsere Gäste zu besonderen Anlässen auch auf unserer Streuobstwiese bewirtet. Beliebt sind unsere exklusiven Elbwiesenmenüs aus regionalen Produkten.

Gern bieten wir für Veranstaltungen auch unseren Eventgarten „Zeitgeist“ im Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz an. Diese lassen sich gut mit einem Besuch der Ausstellung kombinieren.

Großen Wert legen wir auf nachhaltige Personalentwicklung in unserem Team. Wir fördern und qualifizieren unsere Mitarbeiter als kreative Partner und entwickeln somit eine langfristige Bindung zu unserem Haus.

In der Hoffnung, dass uns die Elbe in den nächsten Jahren wohl gesonnen ist, freuen wir uns auf viele zufriedene Gäste, auf tolle Veranstaltungen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern in unserer Region.


Kontakt: Landgasthaus Ziegelscheune | Frank Leupold | Elbweg 22 | 01814 Krippen | Tel.: 03 50 28/8 04 37 | Fax: 03 50 28/8 58 69 | ziegelscheune@t-online.de | www.ziegelscheune.de

Landgut Kemper & Schlomski

Kemper & Schlomski GmbH

Mit viel Liebe zum Detail – die Fruchtaufstriche von LGKS

Mit viel Liebe zum Detail – die Fruchtaufstriche von LGKS

Bärbel Kemper und Thomas Schlomski erwarben 2004 das landwirtschaftliche Anwesen im malerischen Müglitztal und gründeten das „Landgut Kemper & Schlomski“ (LGKS). Nachhaltigkeit und ökologische Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur sind das Leitbild am LGKS. Artenreiche Bergwiesen, naturnahe Waldbewirtschaftung, Naturschutzteiche und Streuobstwiesen mit über 200 Bäumen alter Obstsorten werden von der Familie und dem Landgut-Team verantwortungsvoll bewirtschaftet. Der denkmalgeschützte Dreiseitenhof ist nicht nur Zuhause für Familie Kemper & Schlomski, er beherbergt neben Hund, Katze, Fledermaus auch über 20 Norwegische Fjordpferde und 10 Rheinländische Warmblüter. Seit fast 15 Jahren widmet sich das Landgut erfolgreich der Fjordpferdezucht und bringt regelmäßig prämierte Hengste und Stuten hervor. Ein besonderes Highlight sind die Geburten und die Aufzucht der Fohlen ab Mai jedes Jahres. Zu naturkundlichen Rallyes oder Familienwanderungen am Hof machen die kleinen und großen Besucher gern einen kurzen Abstecher zur Pferdekoppel oder in den Stall.

Der nachhaltige Umgang mit unserer Umwelt wird nicht nur im Alltag gelebt, sondern auch an die heranwachsende Generation weitergegeben. „Umwelt- und Naturschutz beginnt bereits in den Köpfen der Kleinsten“, meint Bärbel Kemper. Mit verschiedenen Projekten, wie dem Schulwald, Unterricht im grünen Klassenzimmer oder Ganztagsangeboten an regionalen Schulen werden die Kinder für einen bewussten Umgang mit der Natur sensibilisiert, ganz nach dem Motto: „Natur zum Anfassen“. Das Landgut gestaltet zudem vielfältige Angebote für die ganze Familie – Osterhasenspurensuche, Fledermausführungen oder Kinder- und Hoffeste.

Auch die Vermarktung regionaler Produkte nimmt einen wichtigen Stellenwert am Landgut ein. Auf der eigenen Streuobstwiese wachsen Sorten wie z.B. „Schöner von Herrnhut“, „Wangenheimer Frühzwetsche“ oder „Querfurter Königskirsche“. Die altbewährten Obstsorten werden mit viel Engagement und großer Sorgfalt revitalisiert und erhalten. Und das schmeckt man! Mit viel Liebe zum Detail werden aus dem vom Landgut-Team geernteten vollreifen Obst verschiedene Aufstriche in Handarbeit hergestellt.

Der aromatische Geschmack ist eines der Qualitätsmerkmale des Süßkirschbrandes, der in der Spezialitätenbrennerei „Prinz Zur Lippe“ in Meißen gebrannt und abgefüllt wird. Die regionalen Produkte sind sehr gefragt. Kaufen kann man sie zu Veranstaltungen wie dem Sommerfest im Botanischen Garten Dresden oder am Landgut direkt sowie online über unten genannte Website.


Kontakt: Landgut Kemper & Schlomski | Bärbel Kemper | Großröhrsdorfer Str. 3 | 01825 Liebstadt | Tel: 035025-54592? | kemper@lgks.eu | www.lgks.eu

Gedanken und Maßnahmen zur Verringerung der Brutverluste von Großvogelarten in der Sächsischen Schweiz

Ulrich Augst, MA Nationalpark Sächsische Schweiz

Der seit einigen Jahren anhaltende Rückgang von Schwarzstorch, Wanderfalke und Uhu zwingt zum Umdenken. Zunehmender Besucherdruck übers ganze Jahr bei Tag und Nacht, uneinsichtiges Verhalten einiger Menschen und die Drohnengefahr an sächsischen Wanderfalken- und Uhubrutplätzen erfordern neue Maßnahmen. Sonst kann es sein, dass sich die eine oder andere Art aus der Sächsischen Schweiz wieder verabschiedet. Besonders große Brutverluste bei den Wanderfalken in den letzten drei Jahren werfen Fragen auf.

Abb.1 zeigt deutlich, dass ab dem Jahr 2008 die Brutverluste der drei Arten nicht mehr unter den langjährigen Durchschnitt von knapp sechs pro Jahr sanken und die Fortpflanzungsrate nie mehr über den Durchschnitt von knapp zwei ausgeflogenen Jungvögeln pro Jahr stieg.

In Abb. 2 sind die jährlichen Brutverluste nach Arten dargestellt. Nun könnte man annehmen, dass das Ansteigen der Brutverluste beim Wanderfalken deutlich mit natürlichen Verlusten bei Zunahme der Brutpaare korreliert. Dass dem aber nicht so ist, zeigt unter anderem, dass sich der Uhubrutbestand – die Art ist der Spitzen-Beutegreifer des Wanderfalken – im Zeitraum von 1991 bis 2018 halbiert hat (Abb. 3).

Was können, oder besser, was müssen wir tun?!

Ulrich Augst, MA Nationalpark Sächsische Schweiz

Bei diesen Überlegungen hilft uns ein Blick zum Nachbarn. Im böhmischen Teil werden Horstschutzzonen (HSZ) ab dem 1. März eines jeden Jahres ausgeschildert und die Flächen sind größer als die unsrigen. Ein generelles Boofenverbot im Nationalpark und das Klettern in der Kernzone erst ab dem 1. Juli eines jeden Jahres trägt sicher mit dazu bei, dass im böhmischen Gebietsteil in den letzten Jahren stets höhere Bruterfolge bei genannten Arten zu verzeichnen waren.

Eine größere HSZ und eine frühere Ausschilderung fördern sicher das Ruhebedürfnis der Arten in der frühen Anpaarungsphase. Möglicherweise ergeben sich dadurch andere, bessere Voraussetzungen zur Brutortwahl. Wir wählten früher die HSZ so gering wie vertretbar. Heute wissen wir, dass menschliche Aktivitäten unmittelbar am Rand der Brutorte nicht zu unterschätzen sind. Es nützt nichts, den Kletterfelsen oder nur einige Routen zu sperren, wenn von den Aussichten und Massiven im unmittelbaren Umfeld ständige Störungen das Brutgeschehen nachteilig beeinträchtigen. Und heute bedrohen noch einige andere menschliche Aktivitäten unsere Heimat. Schon lange ist das Boofen nicht mehr allein Sache der Bergsteiger. Nach der von der Nationalparkverwaltung vorgenommenen Besucherzählung übernachtender Personen in ausgewählten 20 von 58 genehmigten und ein paar weiteren Boofen, erbrachten einen Wert von ca. 100 Personen, die sich jede Nacht im Gebiet aufhalten.
Wir wissen, dass Wildtiere die einfache Anwesenheit eines Menschen mit ihren Sinnen schon auf 100 Meter, mitunter auf viel größere Distanz wahrnehmen und unter Stress geraten. Die nächtliche Anwesenheit der Menschen und nicht nur diese, schränkt also das für Wildtiere nutzbare Territorium deutlich und großflächig ein. Weitere störende Beeinträchtigungen sind Drohnenflüge so nah wie möglich an den Felsen, neugierige Fotografen, bewusstes Ignorieren von HSZ und anderen Sperrungen im Gelände sowie das Verlassen der Wege und Pfade im Allgemeinen.

Unsere Schwarzstörche haben enorme Futtersorgen, da sie keine Ruhe mehr finden an den Bergbächen. Von den frühen Morgenstunden bis in die Abenddämmerung ist reges Begängnis auf den Wegen, welche die Bäche begleiten und die wenigsten Hunde werden an der Leine geführt. Weite Flüge der Altvögel in störungsfreie Gebiete erfordern zu viel Zeit für die Nahrungssuche und bedingen somit geringere Futtermengen für den Nachwuchs. Das spiegelt sich in der Zahl der ausgeflogenen Jungvögel wider.

Es werden so in diesem Jahr erstmalig auch im sächsischen Gebietsteil größere und zeitiger ausgeschilderte HSZ zur Anwendung kommen. Möglich sind auch zeitliche Sperrungen einiger genehmigter Freiübernachtungsstellen. Die Bruterfolge der kommenden Saisonen werden zeigen, ob der gewählte Weg der richtige ist.

Sedimentumlagerung in der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf

Gemeinsame Medieninformation, LTV Sachsen, Staatsbetrieb Sachsenforst, Stadtverwaltung Sebnitz

Spezialisten der Landestalsperrenverwaltung lagerten Sedimente an der Oberen Schleuse im Flussbett der Kirnitzsch um, damit die Kahnfahrt künftig nicht behindert wird. Mit Minibaggern konnten sie Geröll und Sand in Bereiche mit großen Sohlausspülungen umlagern. Bestehende Tiefenzonen im Flussbett blieben aus gewässerökologischen Gründen erhalten.

Spezialisten der Landestalsperrenverwaltung lagerten Sedimente an der Oberen Schleuse im Flussbett der Kirnitzsch um, damit die Kahnfahrt künftig nicht behindert wird. Mit Minibaggern konnten sie Geröll und Sand in Bereiche mit großen Sohlausspülungen umlagern. Bestehende Tiefenzonen im Flussbett blieben aus gewässerökologischen Gründen erhalten.

Die Sedimentumlagerung in der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf ist abgeschlossen. Das teilten heute (Freitag, 1. Februar 2019) die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, die Landestalsperrenverwaltung Sachsen und die Stadtverwaltung Sebnitz gemeinsam mit. Seit der letzten Woche wurden an der Kirnitzsch Sedimente umgelagert, um den Querschnitt des Flusses wieder in den originalen Zustand zu versetzen. Dadurch kann Hochwasser künftig wieder besser abfließen. Die Maßnahme wurde von der Nationalparkverwaltung und der Stadtverwaltung Sebnitz geplant und von der Landestalsperrenverwaltung in Eigenleistung durchgeführt.

Die Sedimentumlagerungen fanden im Bereich zwischen dem Bootsanleger und dem Bootsschuppen statt. Dabei wurden rund 285 Kubikmeter Sedimente abgetragen, die sich vor allem am Bootsanleger angesammelt hatten. Diese wurden in Bereiche mit großen Sohlausspülungen in der Kirnitzsch eingebaut. Bestehende Tiefenzonen im Gewässerbett blieben aus gewässerökologischen Gründen erhalten.

Die Obere Schleuse in Hinterhermsdorf liegt in den Kernzonen der Nationalparks Böhmische und Sächsische Schweiz. Dort spielt Naturschutz eine besondere Rolle. Dieser Bereich des Nationalparks ist jedoch auch bei Wanderern und Touristen sehr beliebt – so unter anderem die Kahnfahrten an der Oberen Schleuse. Deshalb wurden die Arbeiten nicht nur außerhalb der Vogelbrutzeit und unter Beachtung der Fischschonzeiten, sondern auch außerhalb der Tourismussaison durchgeführt.

Die Maßnahme wurde vorher mit den zuständigen Wasser-, Fischerei- und Naturschutzbehörden abgestimmt.

Den Tagesgast im Blick: Mobilitätsworkshop Sächsische Schweiz

Sten Eibenstein, Mobilitätsmanager Sächsische Schweiz

Die aktuellen Übernachtungszahlen in der Sächsischen Schweiz belaufen sich 2018 auf 1,7 Mio. Die Zahl der Tagestouristen übersteigt dies um ein Mehrfaches und stellt uns Akteure vor große Herausforderungen.

Die aktuellen Übernachtungszahlen in der Sächsischen Schweiz belaufen sich 2018 auf 1,7 Mio. Die Zahl der Tagestouristen übersteigt dies um ein Mehrfaches und stellt uns Akteure vor große Herausforderungen.

Die Sächsische Schweiz ist in diesem Jahr eine von fünf Modellregionen, die durch den Ostdeutschen Sparkassenverband zum Thema nachhaltige Mobilität ausgewählt wurden. Hierzu fand am 29.01.2019 ein gemeinsamer Workshop mit Vertretern des Landratsamtes, Bürgermeistern und regionalen Akteuren sowie der dwif-Tourismusberatung statt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie im Umgang mit der steigenden Zahl an Tagesgästen.

Das große Interesse der 30 Teilnehmer an der Veranstaltung im NationalparkZentrum Bad Schandau zeigte, dass das Thema die Region sehr stark beschäftigt. Dank der Einladung von Tourismusverband, Mobilitätsmanagement und Nationalparkverwaltung konnten interessante Ideen und Lösungsansätze entwickelt werden.

Konkrete Ziele für die kommende Zeit wurden definiert: Neben der verstärkten Vermarktung des ÖPNV in der Region liegt der Fokus auf der Erweiterung von P+R-Parkplätzen und der gezielten Verkehrslenkung zu diesen Flächen. Aber auch ein einheitliches Parkplatzkonzept soll zur Koordinierung der Besucherströme mithelfen.

„Mit den Ergebnissen muss es jetzt nahtlos weitergehen“, so Jörg Weber von der Nationalparkverwaltung. Und auch Mobilitätsmanager Sten Eibenstein wird die gesammelten Ideen zur Umsetzung vorantreiben. „Wir müssen die Gäste über das vorhandene Parkplatzangebot informieren, sie zu Alternativen lenken und den Umstieg vom Auto so bequem wie möglich gestalten.“

Unter dem Motto „Sandstein mobil“ wird weiter am Ausbau der ÖPNV-Angebote sowie deren Vermarktung gearbeitet. Gleichzeitig erfolgen Betrachtungen zu einem Verkehrsleitsystem.

Mit der Fertigstellung der Südumfahrung in Pirna wird der Besucherverkehr weiter zunehmen. Damit steigt der Druck auf die Region. Die formulierten Lösungsansätze sollen auch die betroffenen Anwohner in der Region entlasten.

Am 14.02.2019 trafen sich die Vertreter der fünf Modellregionen zu einem Erfahrungsaustausch in Berlin.

Besuch aus dem „Muskauer Faltenbogen“

Kathleen Krenz, MA Regionalmanagement Sächsische Schweiz

In gemütlicher Runde und regional bewirtet, lauschten die Teilnehmer beim Erfahrungsaustausch den Ausführungen von Ehepaar Motz (Brückenschänke Sebnitz). Dessen Philosophie und Aktivitäten kamen bei den Gästen sehr gut an.

In gemütlicher Runde und regional bewirtet, lauschten die Teilnehmer beim Erfahrungsaustausch den Ausführungen von Ehepaar Motz (Brückenschänke Sebnitz). Dessen Philosophie und Aktivitäten kamen bei den Gästen sehr gut an.

Der Anfrage des Teams vom "UNESCO-Geopark Muskauer Faltenbogen", die sich einen Erfahrungsaustausch zum Thema "Vermarktung regionaler Produkte" wünschten, kamen die Mitarbeiter des Regionalmanagements „Sächsische Schweiz“ sehr gern nach. Beim Erfahrungsaustausch am 7. Februar konnten die Gäste hinter die Kulissen der Initiative "Gutes von hier." schauen.

Erste Station des Treffens war das Hotel und Restaurant Brückenschänke Sebnitz – bewusst ausgewählt, da das Ehepaar Motz mittlerweile schon für seine "Schlagzeilen" zu Aktivitäten auf dem Gebiet der Vermarktung regionaler Produkte sowie zum Thema Nachhaltigkeit bekannt ist. Stolz präsentierte Barbara Motz den Gästen die Speisekarte mit Kennzeichnung regionaler Herkunft der Lebensmittel, das Regionalregal „Gutes von hier.“ sowie weitere Praxisbeispiele, die eindeutig transparentes und nachhaltiges Wirtschaften beweisen.

Danach ging es weiter zur Forellen- und Lachszucht Ermisch nach Langburkersdorf. Bei einer Betriebsführung beeindruckten „Kinderstube", ausgewachsene Prachtexemplare, das leckere Angebot in der Kühltheke, die vielen Infos zum Lachsprogramm und zum laufenden Betrieb des Unternehmens gleichermaßen. Anhand der beiden Praxisbeispiele wurde den Gästen u.a. verdeutlicht, was ein regionales Netzwerk leisten kann und welch wichtige Rolle jedem einzelnen „Puzzlestein“ dabei zukommt.

Ein herzliches Dankeschön an beide Unternehmen. Sie waren tolle Gastgeber und Gesprächspartner. Vielleicht bildet dieser konstruktive Erfahrungsaustausch in angenehmer Atmosphäre den Grundstein für eine neue Kooperation.

Quartierpaten für Fledermäuse gesucht

Bianka Schubert, NABU Landesverband Sachsen e. V.

Breitflügelfledermaus in Felsspalte in der Sächsischen Schweiz.

Breitflügelfledermaus in Felsspalte in der Sächsischen Schweiz.

Um neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für den Fledermausschutz zu gewinnen, startete der NABU Sachsen 2018 das landesweite Projekt „Quartierpaten für Fledermäuse gesucht“. Ziel ist es, die Bevölkerung mehr über die große Relevanz der Fledermäuse aufzuklären und Personen zu finden, die in ihrer Freizeit ein Fledermausquartier betreuen möchten.

Denn Fledermausquartiere stehen im Zentrum des Fledermausschutzes. Die Tiere verbringen dort über die Hälfte ihrer Lebenszeit. In den Quartieren schlafen, fressen, verdauen sie, paaren sich, ziehen den Nachwuchs auf und schützen sich vor ungünstiger Witterung sowie Fressfeinden. Da die Tiere sehr ortstreu sind, suchen sie ihre Behausungen Jahr für Jahr aufs Neue auf – oft über Jahrzehnte hinweg. Fledermäuse können nahezu alle Lebensräume bewohnen: Ihre Quartiere befinden sich zum Beispiel in Kellern, Dachböden, Felsspalten, Baumhöhlen oder Kirchen.

Wie solche Objekte richtig überwacht und Fledermäuse gezählt werden, erklärt den Freiwilligen die Projektleiterin Bianka Schubert. Auf www.fledermausschutz-sachsen.de können sich die Quartierpaten registrieren und ihre Zähldaten eingeben. Bei Unsicherheiten ist es möglich, Fotos oder Rufaufnahmen zuzusenden, damit diese durch einen Fachmann
überprüft werden. Durch die genauere Kenntnis über die Fledermausvorkommen trägt jeder gewonnene Quartierpate zum Erhalt und zur Sicherung von einzelnen Fledermausquartieren bei.

Weitere Informationen unter:
www.fledermausschutz-sachsen.de

Kontakt

NABU Landesverband Sachsen e.V.
Außenstelle:
Bärensteiner Straße 18, 01277 Dresden
Telefon: 0176 12333146
Fax: 0341 337415-13
bianka.schubert@NABU-Sachsen.de
www.sachsen.nabu.de

Hans Reidel – ein ehrlicher Kämpfer für die Natur

Jörg Weber, MA Nationalpark Sächsische Schweiz

Viel zu früh: 20.1.2019

In jeder Region gibt es sie, die Kämpferherzen für die Natur. Leider sind es immer wenige, die ihre Leidenschaft über so lange Zeit aufrechterhalten. Unser Hans war so einer. Leider mussten wir Ende Januar von ihm Abschied nehmen.

Im Dezember feierte er noch seinen 70. Geburtstag! Er war nicht nur ein Geschäftspartner, er war uns ein Freund über viele Jahre.

Begonnen hatte unsere Zusammenarbeit bereits kurz nach der politischen Wende. Die Aufbauphase des Nationalparks wurde auch maßgeblich von ihm und seiner Firma, dem Ehrenberger Landservice, begleitet. „Geht nicht!“ gab es nie bei ihm. Wir konnten immer mit einer Lösung rechnen.
Hans Reidel war ein Unternehmer mit Fingerspitzengefühl und mit konstruktiven Ideen! Es war eine Freude, mit ihm an Projekten zu feilen. Seine Spuren hat er maßgeblich in der Kulturlandschaft hinterlassen. Teich- und Wegebau, Transporte, Werkstattleistungen sowie Holzarbeiten führte er mit seinen Beschäftigten in hoher Qualität aus.

Besonders ist uns noch sein Entgegenkommen im Gedächtnis, als wir mit der Idee einer Holz- und Filzwerkstatt für die AWO 2004 bei ihm offene Türen vorfanden. Die Räumlichkeiten in Ehrenberg wurden lange dafür genutzt. Geblieben sind der Holzhof sowie der Bauernladen vor Ort. Die AWO arbeitet zu den beiden Themen inzwischen erfolgreich im Bahnhof Wehlen.

Hans, der aus Bayern stammte, engagierte sich auch über 32 Jahre im Aufsichtsrat bei der Raiffeisenbank, später Volksbank Pirna. Erst Mitte 2018 verabschiedete er sich aus dieser Funktion. Auch da sind seine Fußabdrücke. Für den Ruhestand verblieb ihm leider nicht viel Zeit.

Wir verneigen uns voller Hochachtung vor ihm und seiner Arbeit zum Erhalt der Natur der Sächsischen Schweiz. Sein Andenken behalten wir in unseren Herzen.

Hans, lebe wohl!

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Kochklops nach Königsberger Art

Beim ersten Sonnenstrahl denkt man sofort an bunte Frühlingswiesen, Vogelgeschrei, Lauterbacher Ziegenkäse und saftiges Grün. Wer denkt da schon an Kochklopse? Oder ist es vielleicht gerade andersherum? Auf alle Fälle ist der Klops ein beliebtes Essen, welches ob der Art seiner Zubereitung in der Stadt Königsberg landläufig auch nur Königsberger Klops genannt wird.

In Königsberg wurde nur feinstes Kalbfleisch dafür verwendet, die Soße mit Kapern verfeinert und das Hackfleisch mit Sardellen gewürzt. Feine Sache!

Bei meiner Rezeptur lasse ich die Sardellen weg und füge stattdessen gemahlenen Kümmel hinzu. Schließlich sind wir ja hier in der Sächsischen Schweiz! Und so gelingen die Klopse nach Königsberger Art: Kalbshack mit feinen Zwiebelwürfeln vermengen. Bautzner Senf, Salz, Pfeffer, Eier, eingeweichtes Brötchen, Zitronenabrieb und den zuletzt genannten Kümmel untermengen und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Fleischteig noch eventuell mit Paniermehl binden.

Nun kleine Klöße formen und in einer mit Piment, Nelke, Lorbeer und Salz gewürzten Brühe garen. Die Klopse aus der Brühe nehmen. Aus der entklopsten Brühe eine klassische weiße Soße kochen. Diese mit gehackten Kapern und Sahne verfeinern, abschließend mit Zitronensaft, Zucker, Pfeffer und Salz abschmecken.
Die Klopse in die Soße geben und mit dampfenden Petersilienkartoffeln servieren. Auch eine feine Sache!

Wenn man die Klopse nach seiner Wanderung zur Brand-Baude mit Blick auf den Nationalpark genießen kann, ist es egal, wie laut die Vögel da draußen brüllen. Frühling wird so oder so…

www.brand-baude.de


Anmerkungen der Redaktion

Die aktuelle Diskussion zur Verschwendung von Lebensmitteln bringt auch den Gedanken regionaler Erzeugung und Vermarktung stärker in den öffentlichen Fokus. Die 55 Kilogramm Lebensmittel, die ein Bundesbürger im Durchschnitt jährlich wegwirft, sind einfach zu viel! Das einzig Gute an dem Thema ist, jeder kann bei der Müllreduzierung mitmachen, so er möchte. Also lieber Teller statt Tonne und eher öfter kleine Portionen frisch kaufen. Da freut sich auch der Bauer von Nebenan.

Agieren wir nachhaltig, wie unser Koch Uwe vom Brand, dem wir wieder herzlich für das Rezept danken.

Eine gute Übersicht über regionale Erzeuger und deren Produkte in unserer Region finden Sie unter: www.gutes-von-hier.org

Arbeiten zur Verkehrssicherung

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalpark Sächsische Schweiz

Wie hier im Kleinen Zschand sind auch an anderen Hauptwanderwegen im Nationalpark umfangreichere Arbeiten zur Verkehrssicherung erforderlich.

Nach dem Borkenkäferjahr 2018 müssen stellenweise sehr viele Bäume auf den Stock gesetzt werden. Die Fichtenstämme wurden an die Felswand gelehnt, damit die im Unterstand schon reichlich vorhandenen jungen Weißtannen und Rotbuchen nicht erdrückt werden.

Die verbleibenden höheren Baumstümpfe sind künftige Nahrungsräume für Insekten- und Pilzarten, die vor allem auf stehendes Totholz spezialisiert sind.

Jahrestreffen „Fahrtziel Natur“

Jörg Weber, MA Nationalpark Sächsische Schweiz

Die Sächsische Schweiz ist Mitglied bei „Fahrtziel Natur“. Diese Initiative auf Bundesebene bewirbt die umweltfreundliche Anreise in deutsche Schutzgebiete. Darum, dass der bahnanreisende Gast vor Ort auch gut die letzte Meile organisieren kann, kümmert sich die Initiativgruppe in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Unser Motto ist „Sandstein mobil“, wir möchten, dass Sie als Tages-??oder Übernachtungsgast die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dass dabei Ihre Reiseketten auch funktionieren, darum kümmern wir uns!

Unser Jahrestreffen fand am 8.2.2019 in Bad Schandau statt.

Veranstaltungen und Termine

9.3.2019, 19 Uhr | 157. Literarisches Menü im Landgasthaus zum Schwarzbachtal, „Wider den tierischen Ernst“ mit Sascha Glintenkamp, www.schwarzbachtal.de


22.3.2019, 19 Uhr | Großes Benefiz-Konzert mit dem MDR-Sinfonieorchester und Tom Pauls zugunsten der Lebenshilfe Pirna-Freital-Sebnitz e. V., St. Marienkirche Pirna, Karten ab 11,85 Euro an allen SZ-Treffpunkten und im Tom Pauls Theater

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau / Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900666 / joerg.weber@smul.sachsen.de / www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Funke, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz / Ansprechpartner: Kathleen Krenz / Siegfried-Rädel-Str. 9, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704873, Fax 03501 – 5855024 / kathleen.krenz@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org
„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Winterlicher Sonnenaufgang über der Struppener Flur mit Blick zum Lilienstein und zum Königstein; Foto: J. Weber
Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 108. Ausgabe, März 2019 / Redaktion: Jörg Weber / Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich. / Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: J. Weber, Ch. Stahl, Kemper & Schlomski GmbH, F. Strohbach, Y. Bergmann, K. Krenz, J. Böhme, M. Förster, J. Posthoff 


Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Städtebahn, Bus und Fähre – erreichbar. Informieren Sie sich!

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