152. Ausgabe
November 2022

 

Dieser Oktober hat an Sonne wohl alles, was bisher dokumentiert wurde, in den Schatten gestellt! Mit seinen traumhaften Farben und den sommerlichen Temperaturen, mit „Biergartenflair“ zur Herbstsaison haben wohl alle diese wunderbare Stimmung genutzt, um noch einmal Sonnenenergie zu tanken.

Petrus hat es gut gemeint mit Touristikern und Gastronomen, die durch den Waldbrand im Sommer erneute Einbußen hinnehmen mussten. Glücklicherweise haben September und Oktober einige Niederschläge gebracht, sodass die Bächlein wieder fließen und die Teiche sich vor dem Winter füllen konnten.

Vielerorts muss mit Blick auf das Saisonende Resümee gezogen werden. Komplexe Veränderungen in Natur und Wirtschaft tragen dazu bei, dass wir in unterschiedlichen Dimensionen mit Veränderungen klarkommen müssen. Wie können wir damit künftig umgehen und was macht es mit unserer Region?

Wie und wo können wir Gegensteuern und welche Hilfe bzw. Unterstützung brauchen Mensch und Natur, um auch künftig im Einklang miteinander leben und wirtschaften zu können?

Sich dazu auf sachlicher und konstruktiver Ebene auszutauschen und zu diskutieren, wie wir mit der Betroffenheit und Existenz der Menschen umgehen können und dabei den Wandel in unserer Natur- und Kulturlandschaft nicht aus den Augen verlieren, wird wohl eine der großen Hausforderungen auf regionaler Ebene sein.

Hinzu kommen noch ganz andere, wirtschaftliche und politische Herausforderungen auf globaler Ebene, deren Auswirkungen uns ebenso beschäftigen. Wir können nichts rückgängig machen, aber wir können Dinge anders angehen. Wenn es gelingt, mit alternativen Lösungen und im Konsens Probleme in ihrer Vielfältigkeit ein Stück weit zu entschärfen, dann wäre das eine sinnvolle Ausgangsbasis für die nachhaltige Zukunft des „sanften“ Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor unserer Region.

Wir wünschen Ihnen und der ganzen Region viel Kraft und Mut dafür.
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Winterdorf Schmilka – die besondere Winterauszeit

Christin Glaser, Bio & Nationalpark-Refugium Schmilka

Romantischer geht es kaum. Von Mittwoch bis Sonntag erwartet Sie das pure Verwöhnprogramm.

Romantischer geht es kaum. Von Mittwoch bis Sonntag erwartet Sie das pure Verwöhnprogramm.

 

Überall Laternen und Lichterketten, die den Ort in ein warmes Licht tauchen. Lagerfeuer und Kaminofen verbreiten eine wohlige Wärme. Es duftet nach frischen Backwaren und Glühwein. Freudiges Lachen tönt aus den beheizten Badezubern im Mühlenhof – so heißt das Winterdorf Schmilka seine Gäste willkommen.

Auch dieses Jahr verwandelt sich der Platz rund um die Schmilk’sche Mühle vom 11. November 2022 bis 19. März 2023 wieder in ein zauberhaftes Winterdorf. In dieser Zeit finden sowohl Tagesausflügler wie auch Übernachtungsgäste im gemütlichen Mühlenhof Ruhe, angenehmes Beisammensein und Abgeschiedenheit vom stressigen Alltag.

Eines der Highlights im Winterdorf ist das Badezubern, welches Abenteuerlustige zweimal pro Woche (Do. und Sa.) zum Baden im frisch gebrauten Bio-Bier aus der Braumanufaktur Schmilka einlädt.

Neu in diesem Jahr sind die „Zuckerkuchen-Geschichten“, bei der die Historikerin Andrea Bigge die Gäste mitnimmt auf eine kulinarische Rundreise durch die sächsischen Kuchenklassiker. Wussten Sie, woher die Eierschecke ihren Namen hat? Das und vieles mehr erfahren die Zuhörer bei dieser Lesung am Kamin, bei der die Hauptakteure selbst natürlich nicht fehlen dürfen.

Für Übernachtungsgäste, die das Komplettpaket gebucht haben, ist das abwechslungsreiche Veranstaltungsangebot inklusive. Auch Tagesgäste können die Angebote buchen und sich eine Winterauszeit der besonderen Art gönnen. Der „Lokalmatador“ beinhaltet neben der Badezuberei und den vielfältigen Ritualen auch ein Bio-Abendessen sowie das Saunieren in der Panoramasauna.

In der Saison 2022 / 2023 öffnet das Winterdorf Schmilka von Mittwoch bis Sonntag seine Türen und bietet Übernachtungs- und Tagesgästen sein abwechslungsreiches Angebot – über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel täglich. Die Bio-Bäckerei und die Mühlenstube haben täglich geöffnet.

Mehr Informationen, aktuelle Öffnungszeiten und der Veranstaltungskalender unter www.schmilka.de.

 

Baden mit Musik! Bitte die Mützen nicht vergessen.

Baden mit Musik! Bitte die Mützen nicht vergessen.

 


Tägliche Erlebnisse
Erlebnisprogramme laut Ritualeplan mit Führungen, Wanderungen, Klangmeditation, Glühweinplausch am Kamin, Badezuberei, Badehaus mit Panoramasauna, Bio-4-Gang-Verwöhnmenü oder reichhaltigem Buffet am Abend im Bio-Restaurant StrandGut

Preise:
mittwochs und donnerstags | 79,00 € pro Person
freitags und samstags | 99,00 € pro Person


ÖPNV Hinweis: Bis Frühjahr 2023 ist Schmilka fast nur mit dem Bus erreichbar. Die S-Bahn kann leider nicht genutzt werden.

LEADER-Exkursion 2022

Ulrike Junker, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Den Sternen ein Stück näher

Den Sternen ein Stück näher

 

Am 18.10.2022 war es soweit – die Route stand, der Bus war organisiert – es konnte los gehen.

Erstes Ziel war Graupa. Nach der Vorstellung des artgerechten Geheges für Graupas Wappentier (Schwan), der dann demnächst einziehen kann und seine Kunststoffkameraden ablösen soll, besuchten wir den ProGraupa e.V. und seine mit viel Enthusiasmus betriebene Sternwarte. Die Mitglieder empfingen uns mit einem leckeren Frühstück und jeder Menge Informationen zur Sternwarte. Endlich sind längere Veranstaltungen möglich. Wäre auch schade, wenn das neue Teleskopfernrohr wegen fehlender Toilettenanlagen nicht voll genutzt werden könnte.

Weiter ging es über den Dürrröhrsdorfer Spielplatz. Glücklich jeder Erwachsene, der einem Kind aus „Sicherheitsgründen“ auf der Rutsche folgen konnte … Ganz in der Nähe unterrichteten uns Architekt Herr Jarsumbeck und Herr Flache vom Landeskirchenamt gemeinsam mit der neuen Pfarrerin zur schwierigen Situation unserer Kirchen. Mehrfach konnte da schon mit LEADER-Mitteln geholfen werden, so zum Beispiel den Kirchen Dittersbach und Wilschdorf.

 

Hier wäre mancher Erwachsener gern wieder zum Kind geworden.

Hier wäre mancher Erwachsener gern wieder zum Kind geworden.


Interessant war auch zu erleben, wie der Posaunenchor sein Vereinsleben während der Coronazeit dank digitaler Notenständer aufrechterhalten konnte. Gern hätten wir noch weiter Herrn Dr. Heinrich gelauscht, aber am Ortsausgang Wilschdorf wartete bereits Herr Kreisl mit seinem liebevoll hergerichteten 4-Seit-Hof – einem Mehrgenerationen-Domizil mit behindertengerechter Wohnung. Übrigens: Herr Kreisl ist auch Netzwerkpartner bei „Gutes von hier“.

In Rennersdorf forderte die präzise Arbeit der Natursteinsäge des Familienunternehmens Thierse (welches keinen Kundenwunsch offenlässt) unsere volle Aufmerksamkeit.

 

Natursteinschneider in Aktion

 

Während des Mittagsimbiss im Gogelmoschhaus Stolpen bekamen wir die vielen engagierten Projekte dieses sehr rührigen Vereins vorgestellt. Mit seiner großenteils ehrenamtlichen Arbeit ist der Gogelmoschverein ein ganz wichtiger Akteur für Jugend- und Kinderarbeit in der Region.

Ein kurzer Verdauungsspaziergang führte uns im Anschluss zur alten Stolpner Turnhalle. Familie Böhmer empfing uns herzlich und wir durften anhand vieler Bilder die Wiedergeburt der Alten Turnhalle als Sozialstation mit Altentagespflege miterleben. Ein großes, denkmalgeschütztes Objekt, das viele Jahre als Turnhalle diente. Gemeinsam mit dem ASB entwickelte Familie Böhmer die Sozialstation und behindertengerechten Wohnraum. Der Andrang und die Nachfrage nach derartigen Angeboten sind sehr groß.

 

Neues Leben als Tagespflege.

Neues Leben als Tagespflege.

 

Ihren Abschluss fand die Exkursion im Erbgericht Heeselicht; ein ortsbildprägendes Landhotel. Klingt eigentlich nicht spektakulär: Abbau von Barrieren, Fahrstuhleinbau und Klimatisierung. Aber welche Odyssee Herr Haufe und sein Team bis zum heutigen Ergebnis durchlaufen ist, dass sollte man sich besser von ihm selbst erzählen lassen bei einem leckeren Essen aus der mehrfach preisgekrönten Küche.

Auf alle Fälle wünschen wir Herrn Haufe alles Gute und hoffen (nicht ganz uneigennützig), dass dieses traditionsreiche Haus weiterhin so erfolgreich fortbesteht.

Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen zu unserer Exkursion und basteln schon an einer neuen Route für nächstes Jahr.


Kontakte  www.graupa-sternwarte.de | www.naturstein-thierse.de | www.stolpen.de | www.erbgericht.de

Klimaschutz und Digitalisierung als Themen für die Zukunft der Nationalen Naturlandschaften

Claire Edelmann, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Geballter Schutzgebietsauftritt zur Mitgliederversammlung des Dachverbandes NNL

Geballter Schutzgebietsauftritt zur Mitgliederversammlung des Dachverbandes NNL

 

Das diesjährige Mitgliedertreffen von Nationale Naturlandschaften e. V., dem Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, bot neben gebietsübergreifenden Themen der Großschutzgebiete und Vereinsaktivitäten Raum für das Thema „Digitale Besucherlenkung“, um Chancen der Digitalisierung für den Naturschutz auszuloten.

Vom Nationalpark Wattenmeer bis hin zur Biosphärenregion Berchtesgadener Land stehen viele Schutzgebiete vor ähnlichen Herausforderungen: Hochwasser, Dürren und Waldbrände, Fischsterben und Tierseuchen oder das Fehlen dringend benötigter qualifizierter Ranger*innen beschäftigen die Nationalen Naturlandschaften bundesweit. Im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums sollen bis 2026 vier Mrd Euro in den Klimaschutz investiert werden. Auf einem Drittel der Bundesfläche bieten sich die 140 Gebiete als Umsetzungspartner an, hier großflächig Lösungsansätze zu erproben, die der gesamten Gesellschaft auf dem Weg in die Klimaneutralität helfen.

Die Zeiten, in denen Schutzgebiete ausschließlich dem Erhalt der Natur dienen, haben sich gewandelt. Nicht erst seit, aber speziell durch die Corona-Pandemie haben viele Menschen die Natur vor der Haustür wieder schätzen gelernt. Digitale Kartendienste und Reiseführer-Apps ermöglichen heute ein passendes Naturangebot zu finden. Lange hat der Naturschutz den digitalen Wandel nicht bedient. Dies bedeutet zum Teil auch heute noch große Herausforderungen.

Nationale Naturlandschaften e. V. möchte den Übergang von analogen Faltkarten und Schildern zur digitalen Zukunft begleiten. Die Fachtagung diente als Raum für einen Austausch der Akteure, um Synergien und Potenziale mit den Kooperationspartnern aufzudecken. Ein wichtiges Ziel ist, gemeinsam fit für die Zukunft zu werden und Herausforderungen in Chancen für den Naturschutz wandeln zu können.

Aus dem Feuer lernen

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalpark Sächsische Schweiz

Fast machtlos: Mensch gegen eine Feuerwand

Fast machtlos: Mensch gegen eine Feuerwand

 

Auf Einladung der Nationalparkverwaltung tagten kürzlich die Leiter zahlreicher Feuerwehren der Sächsischen Schweiz sowie Mitarbeiter des THW, des Katastrophenschutzreferates im Landratsamt und zwei Bürgermeister zur Auswertung des Waldbrandes im Sommer mit dem Waldbrandexperten Prof. Dr. Michael Müller.

Dieser arbeitet im Auftrag von Sachsenforst an der Auswertung des Brandgeschehens und einem Waldbrandschutzkonzept für die gesamte Nationalparkregion, das die besonderen Bedingungen des Gebietes berücksichtigt. Dabei werden sowohl die Waldflächen innerhalb als auch außerhalb des Nationalparks einbezogen.

Prof. Dr. Michael Müller leitet die Professur für Waldschutz der Fachrichtung Forstwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und bringt aus langjähriger auch internationaler Erfahrung umfangreiche Forschungskenntnisse zum Thema Waldbrand in die Erarbeitung der Waldbrandschutzkonzeption Sächsische Schweiz ein.

Ergebnisse bis Mitte 2023

Der Austausch mit den Wehrleitern der Sächsischen Schweiz ist unverzichtbar, um deren Erfahrungen während des Waldbrandes ebenfalls in das neue Konzept einfließen zu lassen. Der Auftrag geht auf eine Festlegung des sächsischen Kabinetts von Ende August zurück. Zwischenergebnisse werden noch in diesem Jahr erwartet. Die endgültigen Ergebnisse sollen bis Mitte des nächsten Jahres vorliegen.

Parallel arbeitet die durch die Staatsregierung eingerichtete Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ an Verbesserungen im Brandschutz für alle Wälder. Erforderliche Maßnahmen werden anschließend von der Nationalparkverwaltung umgesetzt.

 

Das Leben kehrt zurück.

Das Leben kehrt zurück.

Wir bauen für Sie in den Schwedenlöchern.

Jörg Weber, Nationalpark Sächsische Schweiz

 

Vom 7.11.2022 bis voraussichtlich April 2023 müssen wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten die Schwedenlöcher gesperrt werden. Vorerst werden die Betonhohldielen zurückgebaut, um die verrostete Unterkonstruktion aus alten Eisenbahnschienen freizulegen. Erst dann kann das Aufmaß für die Werksvorfertigung der neuen Stahlunterkonstruktion erfolgen.

Die vorgefertigten Stahlkonstruktionen werden in der engen Schlucht eingebaut. Erst danach kann mit dem Einbau des Gehbelages bei guter frostfreier und stabiler Witterung begonnen werden. Für den kompletten Zeitraum ist eine Vollsperrung des Wanderweges erforderlich. Umleitungen über Rathewalde bzw. den Basteiweg sind ausgeschildert.

SBB baut neue Löschwasserzisterne an der Saupsdorfer Hütte

Antje Aurich und Andreas Rädisch, Hüttenwarte Saupsdorfer Hütte

 

Als ersten Schritt zur Funktionserweiterung der Saupsdorfer Hütte hat der Sächsische Bergsteigerbund im Oktober eine neue Löschwasserzisterne errichtet. Vier miteinander verbundene Betonbehälter haben zusammen ein Fassungsvermögen von ca. 30 m³. Die LEADER-geförderte Maßnahme war schon länger vorgesehen, aber angesichts der diesjährigen Ereignisse ist eine gesicherte Löschwasserversorgung wichtiger denn je.

Mit der Funktionserweiterung der Saupsdorfer Hütte will der SBB unter anderem die Bedingungen für mobilitäts- und anderweitig eingeschränkte Menschen, aber auch für Fahrradtouristen und die bergsportliche Ausbildung wesentlich verbessern.

Der Wildnis ein Stück näher, im Nationalpark Sächsische Schweiz

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalpark

Viel Freude bei der Eröffnung hatten (v.l.n.r.): Minister Günther, Fr. Jacob-Hahnewald (Beigeordnete des Landkreises), Herr Kunack (BM Bad Schandau) und Herr Zimmermann (Leiter des Nationalparks)

Viel Freude bei der Eröffnung hatten (v.l.n.r.): Minister Günther, Fr. Jacob-Hahnewald (Beigeordnete des Landkreises), Herr Kunack (BM Bad Schandau) und Herr Zimmermann (Leiter des Nationalparks)

 

Am 09.11.22 eröffnete der sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Wolfram Günther mit vielen Gästen aus der Region den neuen Naturerlebnispfad „Weg zur Wildnis“, der auf einer ehemaligen Borkenkäferfläche im Nationalpark Sächsische Schweiz die erstaunliche Waldentwicklung erlebnisreich aufbereitet.

Besonders überraschend ist die Vielfalt und Geschwindigkeit, mit der sich nach nur 15 Jahren aus einem reinen Fichtenforst unterschiedliche Baumarten, wie Buche, Eiche und Birke von alleine angesiedelt haben und stellenweise bereits zu 10 Meter hohen Bäumen emporgewachsen sind.

Der 250 Meter lange Pfad wurde am Reitsteig installiert, der den Großen Winterberg mit den Schrammsteinen verbindet. Der neue Weg zur Wildnis liegt in unmittelbarer Nähe von einem der fünf Brandherde vom August. Umweltminister Günther war es deshalb besonders wichtig, den Feuerwehren auch an dieser Stelle für Ihren Einsatz zu danken. Hier am Brandherd „Frienstein“ war es in erster Linie die Freiwillige Feuerwehr Stolpen, die ein Übergreifen des Feuers auf die Bereiche des Erlebnisweges verhindert hat.

„Der Weg zur Wildnis zeigt direkt erlebbar die Selbstheilungskräfte der Natur, des Waldes. Hier, auf einer früheren Borkenkäferfläche wächst der Wald der Zukunft, mit verschiedenen Baumarten und angepasst an die Lebensbedingungen des Standorts. Im Nationalpark werden sich sowohl Borkenkäferflächen als auch die aktuellen Brandflächen in einen starken Mischwald verwandeln - und das ohne menschliches Zutun. Der Naturerlebnispfad ist zugleich ein Stück ganz besondere Infrastruktur für nachhaltigen Tourismus. Diese Selbstheilung der Natur an einem Ort ganz plastisch erleben zu können, wird für die Besucherinnen und Besucher des Nationalparks und die in der Region lebenden Menschen einen Ort von hoher Anziehungskraft schaffen.“

Sautanz in Mockethal

Ulrike Junker, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Grundlage für jede Packung Wurst ist die Schlachtung.

Grundlage für jede Packung Wurst ist die Schlachtung.

 

„Früher hielt fast jede Familie auf dem Land ihr eigenes Schwein. Der Hausschlachtung folgte das Sautanzfest. An einem einzigen Tag wird das Schwein zu Fleisch, zu Würsten, zu Innereienspezialitäten, zu Schmalz und Grammeln verarbeitet. Vom Rüssel bis zur Klaue, alles findet Verwendung.“ www.hof15.de

Carsten Ullrich vom Hof 15 in Mockethal (bereits vorgestellt im letzten Sandsteinschweizer) lud am 15. Oktober zu diesem, für unsere Zeiten recht ungewöhnlichen, Erlebnis ein. Dass eine Kuh nicht lila aussieht, dürfte eigentlich allgemein bekannt sein – aber wie ein Schwein ins Glas kommt ist doch sehr interessant.

Ab 7:00 Uhr konnte man einer traditionellen Hofschlachtung mit jeder Menge Hintergrundinformation folgen. Herr Ullrich organisierte Köche und Bäcker, auch die 25. Sächsische Weinkönigin Katja Riedel war neben anderen Weinspezialisten vor Ort. Von Livemusik untermalt konnten lokale Weine, Biere und Kochkünste genossen werden. Alle Beteiligten standen für Fragen offen.

Auf alle Fälle soll nächstes Jahr wieder ein Sautanz stattfinden und wir freuen uns auf die baldige Eröffnung des Hofladens!


Nähere Infos unter:  Hof15 Landwirtschaft | Am Rundling 15 | 01796 Pirna

Die „Goldene Henne“ für einen heißen Einsatz

Daniel Förster, Reporter Pirna

v.l.n.r.: BM Thomas Kunack, Toni Schulze und Kai Bigge freuen sich über die goldenen Henne!

v.l.n.r.: BM Thomas Kunack, Toni Schulze und Kai Bigge freuen sich über die goldenen Henne!

 

„Wir waren plötzlich mittendrin in der Welt der Stars und Sternchen“, sagt Kai Bigge, Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schandau. Der 51-Jährige und sein Stellvertreter Toni Schulze standen auf einmal vor rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Media-City Leipzig im Scheinwerferlicht. In der live ausgestrahlten Unterhaltungssendung „Goldene Henne 2022“ des MDR-Fernsehens bekamen sie die gleichnamige, berühmte Trophäe überreicht.

Bis zuletzt war nichts durchgedrungen, dass die beiden Feuerwehrleute während der Gala auf die Bühne sollten oder gar den begehrten Preis entgegennehmen werden. Die Überraschung war geglückt. „Wir waren völlig überwältigt, haben uns riesig gefreut“, sagt Toni Schulze als er am Tag nach der Gala das knapp drei Kilo schwere, aus Bronze gegossene Huhn, nach Hause bringt und stolz zeigt.

Der 34-jährige ehrenamtliche Vize-Wehrleiter hatte die Skulptur aus den Händen von „Ranger“-Darsteller Philipp Danne in Empfang genommen. Passend hatten der Filmheld und seine Schauspiel-Kollegin Liza Tzschirner aus der ARD-Reihe "Der Ranger - Paradies Heimat", die in der Sächsischen Schweiz gedreht wurde, die Laudatio für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute gehalten und ihnen die Henne in der Kategorie „Helden des Alltags“ verliehen.

Sensationelles Spendenergebnis nach einem unvergesslichen Fußballerlebnis

Ein sensationelles Spendenergebnis nach einem unvergesslichen Fußballerlebnis Anfang September im Stolpener Burgstadion!

Am 29.09.2022 erfolgte die Übergabe des Erlöses aus dem Benefizspiel SV Blau-Gelb Stolpen Ü50 gegen das OST FUSSBALL TRADITIONSTEAM. Dabei ging ein Betrag von 2.345,67 € an die Junior Ranger „Nationalpark Sächsische Schweiz“. Wir bedanken sehr herzlich uns im Namen der Junior Ranger des Nationalparks.

Gelungener Auftakt der Pflanzaktion Pirna 800

Helge Goldhahn, Bürger von Pirna und Initiator der Aktion

Der erste von hoffentlich 800 Bäumen!

Der erste von hoffentlich 800 Bäumen!

 

Im Mittelpunkt des Auftakts von Pirna 800 mit etwa 60 Teilnehmern stand am 13.10.2022 das symbolische Angießen der jungen Erle. Sie wurde als erster Baum der Aktion auf der Elbpromenade gepflanzt. Das Wässern übernahmen der Initiator der Aktion, Pirnas Bürgermeister, Vertreter der drei Kooperationspartner Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V., Stadtverband Bündnis 90/Die Grünen, Friedhofsverwaltung Pirna und ein Schüler des Schillergymnasiums. Dort wurde gleich am nächsten Tag auf dem Schulhof eine Esskastanie für Pirna 800 gepflanzt.

Der Auftakt verdeutlichte, wie wichtig die Pflege der 800 Bäume ist, die bis zum Jubiläumsjahr 2033 gepflanzt werden sollen, um generationsübergreifend eine hohe Lebensqualität in Pirna zu sichern. Bürgermeister Markus Dreßler begrüßte, dass mit Pirna 800 das Stadtgrünkonzept und die Klimaanpassungsstrategie der Stadt Pirna um eine bürgerschaftliche Komponente ergänzt werden. Der Stadtverband Bündnis90/Die Grünen überraschte beim Auftakt mit einem 200-Euro-Scheck als Startkapital für die Pflanzaktion.

Baumpflanzungen sollen vorrangig auf eigenen Grundstücken erfolgen. Jeder, der eine Plakette der Aktion kauft und einen Baum pflanzt, kann ihn mit Foto auf www.pirna800.de/karte für Pirna 800 anmelden. Hier ist auch zu sehen, wie viele Bäume bisher wo in Pirna gepflanzt wurden und welche davon eine Gießpatenschaft benötigen. Außerdem können auf der interaktiven Karte auch Orte für Baumpflanzungen vorgeschlagen werden, z. B. für die 3 Erlen, die Baumschule Kreiser aus Kreischa-Gombsen diesen Herbst inkl. Pflanzung kostenfrei bereitstellt. Wenn eine der Erlen bei Ihnen stehen soll, dann schreiben Sie an: info@pirna800.de.

Also „O‘pflanzt is“ seit Oktober 2022 auf der Elbwiesen! Jetzt liegt es an uns in Pirna, wie viele Bäume bis 2033 dazukommen.


Die Auftaktveranstaltung wurde gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" und aus Mitteln des Freistaates Sachsen.

Keine Winterruhe bei der Sächsischen Dampfschifffahrt

Anke Bähr, Leiterin Vertrieb/Verkauf Weiße Flotte

 

Nach dem traditionellen Abdampfen – der kleinen Parade zum Ausklang der Hochsaison am 31.10.2022 – haben einige Dampfschiffe den Weg auf die Werft in Laubegast angetreten und werden in den nächsten Wochen mit viel Engagement gewartet.

Den Blick auf die Stadt Dresden und das nähere Umland bis Pillnitz bieten aber unverändert die zwei Salonschiffe – ab Advent auch unterstützt von den historischen Raddampfern Leipzig und Pillnitz. Es ist der erste Winter, in dem auch die historischen Dampfschiffe zu winterlichen Fahrten aufbrechen werden.

Tägliche „Stadtfahrten zu Wasser“ im November und fünf „Gänsefahrten“ um den Martinstag überbrücken die Zeit bis zum Start in den Advent auf der Elbe.  Ab dem 24.11.2022 werden die weihnachtlich geschmückten Schiffe der WEIßEN FLOTTE SACHSEN GmbH zu romantischen Dampferfahrten im Stadtgebiet und Richtung Pillnitz, Stollenfahrten am Nachmittag, den abendlichen „Winterlichtern“ und zu Ausflügen zum Christmas Garden Dresden starten. An den Sonntagen und zu den Weihnachtsfeiertagen gibt es Festtagslunch an Bord und auch der Jahreswechsel wird mit „Glitzer, Glamour und Genuss“ gefeiert. Für alle, die im Advent keine Zeit finden, gibt es noch bis zum 14.01.2023 die Möglichkeit, die „Winterlichter“ zu genießen oder an der „Lichterfahrt zum Christmas Garden Dresden“ teilzunehmen.

Wer bereits für das nächste Jahr plant oder auf der Suche nach einem Geschenk ist, nutzt die Wertgutscheine der WEIßEN FLOTTE SACHSEN GmbH oder die Flottenkarte für ein Jahr freie oder ermäßigte Fahrt auf der Elbe.

Nähere Informationen zu allen Fahrten und Angeboten, Onlinetickets sowie einen Ausblick auf den Fahrplan 2023 unter www.saechsische-dampfschifffahrt.de.


Kontakt:  WEIßE FLOTTE SACHSEN GmbH | Georg-Treu-Platz 3 . 01067 Dresden
+49 351 866090 | service@sdsgruppe.de | www.saechsische-dampfschifffahrt.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Bierbauch – geschmorter Schweinebauch

Ich las mal eine Empfehlung: Der Konsum von 2 kleinen Gläsern Bier pro Woche wäre gesundheitlich unbedenklich. Nun ja, wenn man sich daran hielte, würden alle Brauereien wohl Pleite gehen. Vielleicht würde die übrig gebliebene, vom Komitee für Volksbelustigung genehmigte Zentralbrauerei, das Gesöff in Flaschen mit der Aufschrift Bier verkaufen. Wie langweilig!

Nutzt die Zeit! Besucht die Gasthöfe und trinkt dort Bier, ich koche auch gern damit.

Ein bei den Gästen beliebtes Gericht ist der Bierbauch. Ich habe es mit einem Schmunzeln so genannt. Dafür wird Schweinebauch ohne Schwarte und ohne Knochen im Backofen mit viel Rechenberger Schwarzbier geschmort. Gewürzt ist das edle Stück nur mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Thymian und Knoblauch.

Während der Garzeit nur bitte aufpassen, dass das Bier nicht verdampft und der Braten verbrennt. Denn, dass irgendwas aus dem Backofen ruft und um Rettung winselt, gibt es nur im Märchen. So hart, wie das auch klingen mag, die Belohnung bei dieser Rettungsaktion wäre auch kein Gold, sondern Kronkorken. Also Obacht!

Wenn nun der Schweinebauch gar ist, einfach aus dem Ofen nehmen und ohne den Bratenfond abkühlen lassen. Den kalten Schweinebauch schneide ich in fingerdicke Scheiben und paniere diese wie ein Schnitzel: Erst in Mehl wälzen, dann durch zerschlagenes Ei ziehen und dann kommen die Semmelbrösel als letzte Schicht.

Die panierten Scheiben brate ich in Schweineschmalz goldbraun und stelle sie warm. Als Beilage bevorzuge ich Sächsischen Kartoffelsalat und reichlich Bautzner Senf.

Man könnte das Gericht sicherlich auch Gichtfuß nennen- aber Bierbauch fand ich einfach origineller. Spaß bei Seite – sicherlich passt dieses Gericht nicht gerade in eine gesunde Ernährungsweise, aber manchmal muss es einfach sein, nach einer anstrengenden Wanderung im Nationalpark.


Hinweis: Die Brandstufen sind im November wegen Waldpflegearbeiten leider gesperrt!

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smekul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Kannegießer / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 4704872, Fax 03501 5855024 /
sten.eibenstein@landschaftzukunftev.de / www.landschaftzukunftev.de

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Titelseite: Herbstimpression – Kletterer auf dem Wartturm hoch über der Elbe zwischen dem Kurort Rathen und Stadt Wehlen.
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 152. Ausgabe, November 2022/ Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.

Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: J. Weber, M. Döring, U. Junker, NNL, B. Hielscher, A. Aurich, D. Förster, K. Schiekel

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

footer