144. Ausgabe
März 2022

 

"Der Friede ist das Meisterstück der Vernunft."  Immanuel Kant


Wie geht nachhaltig?

Liebe Schweizerleserinnen und -leser,

diese Ausgabe hat ein besonderes Thema: unsere NACHHALTIGKEIT! Und es gibt sie, die pfiffigen Ideen, egal in welcher Branche. Die Sächsische Schweiz befasst sich schon länger damit, den Alltag mit mehr Augenmerk zu gestalten. Vor 20 Jahren gründeten wir den Regionalverein „Landschaf(f)t Zukunft“. Da steckt schon im Namen alles drin und die Ideen von damals sind manchmal noch die von heute. Neben Erfolg und auch Misserfolgen ist eines geblieben, der Teamgeist und der Wille nach vorn. Nein, nicht schneller, höher weiter, sondern mit Bedacht die regionalen Ziele definieren und daran sich messen. Manche Themen sind der gesellschaftlichen Entwicklung gewichen, da hat man das Loslassen trainiert. Auch das ist im Rückblick eine gute Erfahrung, auf Projekte zu verzichten, wenn die Zeit noch zu unreif erscheint.

Anders verhält es sich bei Themen, die eigentlich einen Jeden von uns berühren, denken wir an die alltägliche Mobilität oder unser gutes Essen. Hier konnten wir mit störrischer Beharrlichkeit aus anfänglichen Ideenpflänzchen Großen entstehen lassen – und es geht weiter. Nicht das unsägliche, ungesteuerte Wachstum, sondern die Qualifizierung der Projekte. Was gut erscheint, kann auch gut groß werden. Nicht mehr verbrauchen als wirklich vorhanden ist, einfach mal an die nächsten Generationen denken. Schon dieses Gedankenspiel setzt neue Projektansätze frei.

Dieser 144. Schweizer soll Sie alle animieren, über das, was jedem möglich ist, ernsthaft nachzudenken, um seine täglichen nachhaltigen Schritte zu planen. Wenn es „nur“ das Mülltrennen ist, soll es auch gut sein. Nur Nichtstun schadet! Die einzelnen nun folgenden Beiträge geben einen guten Überblick, wie kreativ und offen mit dem Thema umgegangen wird.

Unsere erneute Einladung an Sie alle: Denken Sie mit uns an eine nachhaltige und klimafreundlichere Zukunft! Kriege helfen da herzlich wenig!

Wir freuen uns (wie immer) über Ihre Rückmeldungen. Bleiben Sie alle gesund

Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Wir fragen nach bei Barbara & Andreas Motz, Inhaber der Brückenschänke in Sebnitz

Nadja Rademacher, Netzwerk und Soziale Medien, Nationalparkverwaltung

Hier hat die Vielfalt Einzug gehalten. Entsprechend der Lage zur Nationalparkbahn, die nette schienenlastige Ausstattung.

Hier hat die Vielfalt Einzug gehalten. Entsprechend der Lage zur Nationalparkbahn, die nette schienenlastige Ausstattung.

Ihr Gasthaus ist bekanntlich nicht nur eine Schänke neben einer Brücke, sondern ein Ort, der voll ist von Geschichte und Geschichten. Heute interessiert uns insbesondere Ihr Umweltengagement. Wie lässt sich dies erfolgreich im Gastgewerbe umsetzen?

Wie sind Sie im Bereich Energie und Mobilität unterwegs?

Ökostrom haben wir ja schon lange; Ökogas nun auch schon ein paar Jahre. Neueste Errungenschaft ist die E-Bike-Ladestation in unserer neuen Fahrradgarage. Eine öffentliche Ladestation auch für PKW ist beantragt, aber noch nicht durch. Aktives Hinweisen der Gäste auf die Busverbindungen vor der Haustür, seinerzeit intensive Gespräche mit den verschiedenen Stadtverordneten zwecks Befürwortung der Einführung der Mobilitätsgästekarte im Stadtrat – schön, dass das erfolgreich war und sich nun mehr und mehr Gemeinden anschließen. Gäste nehmen das sehr gut an und lassen die Autos die ganze Woche lang stehen. Durch konsequentes Energiesparen haben wir auch wieder den DEHOGA Umweltcheck in Gold verteidigen können.

Was ist Ihr Beitrag zur Abfallvermeidung?

Es heißt so hintersinnig: „Wer viel Geld hat, kann viel sparen“. Wir für unseren Teil tauschen nichts aus, wenn es nicht ansteht. Wir wägen immer ab. Kein falsches Sparen, denn auch die Herstellung des Sparsamen kostest Ressourcen. Die Anschaffung neuer wassersparender Duschköpfe wird sich innerhalb von zwei Jahren amortisiert haben.

Gängig ist bei uns das aktives Hinweisen auf die Möglichkeit von Senioren-, Kinder und Teenagerteller. Auch nehmen wir gut und gerne an der Aktion "Beste Reste" teil: nachhaltige Mitnahmeboxen zum Mitnehmen beispielsweise von nicht aufgegessenen Schnitzeln. Unter dem Motto „Zu gut für die Tonne!“ wurde die Initiative vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen.

Andere Rubrik: Alle Gäste dürfen sich aus dem Brückenschänke-Gebraucht-Bücherbestand kostenlos bedienen und gerne mit nachhause nehmen. Übrigens ist auch unser laufend gepflegtes Regionalregal immer wieder Anlass für viele nette und persönliche Gespräche mit den Gästen.

Ihre Speisekarte macht einen angenehm regional-saisonalen Eindruck – wie ist hier Ihre Philosophie?

Jede Zutat wird auf mögliche Lieferung aus nächster Umgebung geprüft. Auch die Ausweitung der Eigenproduktion, beispielsweise von Backwaren, haben wir forciert. In der Speisekarte haben wir eine Extraseite zur Thematik gestaltet. Zudem gibt es bei jedem Gericht noch einen Hinweis durch einen kleinen Stempel.

Sehr gut angenommen werden Fruchtaufstriche komplett aus der eigenen Küche sowie selbstaufgesetzte Liköre. Denn auch unsere Spirituosenkarte ist regional bereinigt – wir bieten nur noch deutsche Weine und regionales Bier an. Bei alkoholfreien Getränken beauftragen wir die regional nächsten Lieferanten. Kaffee, Kakao und teilweise Tee sind Fairtrade gehandelt.

Wir haben lange darum gekämpft auch bei der Hotelklassifizierung unser Umweltengagement gewürdigt zu wissen. Nun deutet das Label „Superior“ hinter den drei Sternen darauf hin.

Die Folgen der Pandemie machen sich leider in der Gastronomie und Hotellerie besonders stark bemerkbar. Wie ließ/lässt sich entgegensteuern? Hat sich dies auf Ihr Kundenklientel ausgewirkt?

Mit Überbrückungshilfen und durch Unterbringung von Geschäfts- und Dienstreisende sind wir über die Runden gekommen. Eines ist uns besonders wichtig: Fast alle Mitarbeitende konnten bis jetzt durch Kurzarbeitsregelung die Zeit überstehen.

Sie sind seit 2014 mit Ihrer Brückenschänke NLP-Partner und überraschen immer wieder mit Impulsen und kreativen Ideen. Haben Sie sich für 2022 etwas vorgenommen?

Auch dieses Jahr überleben, nicht die letzten Nerven verlieren und ruhig bleiben. Es ist wichtig das durch die Pandemie teilweise aus den Augen verloren gegangene wieder aufleben zu lassen – beispielsweise Kleinverpackungen vermeiden. Es geht jetzt nicht um neue Ideen, sondern das Vorpandemieniveau wieder zu erreichen und zu stabilisieren.

Was bewegt junge Menschen, Fischwirt zu werden?

Regionalmanagement Sächsische Schweiz, Silke Zimmermann

Teil 2: Forellen- und Lachszucht Gunther Ermisch in Neustadt

Nach unserem interessanten Gespräch mit Gunther Ermisch – nachzulesen in der letzten Ausgabe des SandsteinSchweizer Februar 2022 – sind wir nun neugierig geworden und haben deshalb drei Fragen an Nick Lerch (18 Jahre), zweites Lehrjahr im Ausbildungsberuf Fischwirt.

Wie sind Sie auf diesen besonderen Beruf aufmerksam geworden?
Angeln hat mir schon seit meinem zweiten Lebensjahr Spaß gemacht, als ich mit meinem Vater und Großvater unterwegs war, und das hat mich nie mehr losgelassen. Später habe ich am Schaufischen teilgenommen und ein Praktikum hier im Betrieb absolviert. Übrigens kann ich das nur jedem empfehlen – auch in den Ferien kann so eine „Schnupperwoche“ mit Herrn Ermisch vereinbart werden!

Das hat mich dann überzeugt, dass dies der richtige Beruf für mich ist. Ich werde jedoch der erste Fischwirt in meiner Familie sein – vielleicht beginnt damit ja eine neue Tradition.

Was gefällt Ihnen daran am besten?
Die Arbeit in der Natur ist toll! Es ist auch ein Abenteuer, bei Regen Netze zu stellen. Das Bauen von Fischfanggeräten oder das Schaufischen sind auch etwas Besonderes.

Welche Zukunftspläne gibt es?
Nun möchte ich erst einmal meine Ausbildung zum Fischwirt erfolgreich abschließen. Die Anforderungen an diese Ausbildung sind hoch und es gilt, sich in der dreijährigen Lehrzeit viel theoretisches, aber auch umfangreiches praktisches Wissen anzueignen, um das Ausbildungsziel zu erreichen.

Danach wünsche ich mir, dass ich auch als Facharbeiter noch lange im Team von Herrn Ermisch mitwirken kann. In diesem Betrieb können fast alle Facetten des Fischereihandwerkes ausgeübt werden, welche immer positiver von der Region wahrgenommen werden.
Für die weitere Zukunft könnte ich mir vorstellen, den Meisterabschluss zu erreichen und und dann selber Lehrlinge auzubilden.

„Bitte nicht meckern“

Regionalmanagement Sächsische Schweiz, Ulrike Junker

Das Lämmerkino in Lauterbach bei Stolpen

Das Lämmerkino in Lauterbach bei Stolpen

Bitte nicht meckern! … meldet sich höflich der Anrufbeantworter von Familie Seim, denn es ist wieder jede Menge zu tun. Die 100 jungen Zicklein wollen umsorgt werden, wenn sie schon ihre Milch mit uns teilen.

Seit dem 15. Februar 2022 ist der Laden vom Ziegenhof Seim in Lauterbach wieder geöffnet, die Käserei in vollem Gange. Lange entbehrt, können nun endlich Ziegbert und Zieglinde sowie viele weitere leckere Ziegenkäsespezialitäten in die Einkaufskörbe wandern (bezahlen kann man übrigens jetzt auch mit EC-Karte).

Gut ein Viertel des hergestellten Käses wird hier im Hofladen verkauft. Die restlichen Ziegenmilchprodukte gehen in andere Läden und in die Gastronomie. Während die Eltern oder Großeltern überlegen, was noch vom angebotenen Gemüse, Obst, Tee, Gewürz, Brot so zum Käse passt, können die Kinder ins „Lämmer-Kino“. Da tummelt sich der Ziegennachwuchs gemeinsam mit den Mutterziegen in duftigem Heu. Der Film läuft jeden Dienstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Eintritt ist frei.

Also hier unser Monats-Tipp: Verbinden Sie den Besuch der Märzenbecherwiesen im Polenztal unbedingt mit einem Einkaufsbummel beim Ziegenhof in Lauterbach!


Kontakt: Ziegenhof Lauterbach | Rolf Seim | Dorfstraße 110 | 01833 Stolpen / Lauterbach
Tel. 035973 29 5120 | mail@ziegenhof-lauterbach.de

Pirna wappnet sich gegen die Folgen des Klimawandels

Thomas Freitag, Klimaschutzmanager Stadt Pirna

Die Vision: Das "neue" Grün erobert die Innenstadt!

Die Vision: Das "neue" Grün erobert die Innenstadt!

Ob Hochwasser, Hitzewellen oder Stürme – die Auswirkungen des Klimawandels stellen Städte wie Pirna vor Herausforderungen. Eine Projektskizze der Sandsteinstadt, die Anpassungsstrategien an diese Risiken entwirft, wurde im Juli 2021 als eine von 700 eingereichten Skizzen vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) unter dem Förderprogramm-Titel „Nachhaltig aus der Krise“ zur Förderung ausgewählt.

Während der Klimaschutzmanager der Stadt Pirna und die externen Projektparther Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK)/Prugger Landschaftsarchitekten bis Oktober 2022 eine integrierte Klimaanpassungsstrategie erarbeiten, setzt die Stadt parallel zwei Modellprojekte um:

Modellprojekt 1: Stadtgärten auf der Breiten Straße
Das Projekt entstammt einem erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag bei „Ab in die Mitte“ aus dem Jahr 2013. Der Schwerpunkt dieses Teilprojektes liegt in der klimaangepassten Ausweitung und Vernetzung bestehender Grünanlagen (Friedenspark, Wallanlagen). Dadurch entstehen mehr Flächen zur Abkühlung und zusätzlicher Lebensraum für Insekten. Die Straßengärten werden aus einem Pool von verschiedenen Modulen, u. a. Stauden, Blühstreifen, Sitzgelegenheiten, Spielpunkte, Hochbeete, Baumpflanzungen, Installation eines Trinkbrunnens, flexibel zusammengefügt. Die Umgestaltung der Grünflächen hat weiter zum Ziel, den öffentlichen Raum, beispielsweise die Breite Straße, aufzuwerten und ihn attraktiver zu machen. Im besten Fall zieht dies neue Händler und weitere Kundschaft an. Die Umsetzung der baulichen Maßnahmen möchte die Stadt Pirna bis Herbst 2022 abschließen.

Modellprojekt 2: Pflanzung einer Allee
Entlang der Straßen Am Ehrenhain und Robert-Muth-Straße wird auf einer Länge von 580 m beidseitig sowie auf weiteren 175 m einseitig (wegen Bebauung) eine Allee mit etwa 110 Wildobstgehölzen angelegt. Die vorrangig als Fuß- und Radweg genutzte Straße zwischen den Stadtteilen Copitz und Mockethal bzw. dem Burglehnpfad führt entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Bei Starkregenereignissen bildet die Allee eine zusätzliche Barriere gegen einen möglichen Humusabtrag. Außerdem bietet sie vielen Insekten ein neues Zuhause und fördert damit die Biodiversität. Die Ausschreibung und Pflanzung wird im Frühjahr 2022 erfolgen.

Stadtgrünkonzept/Klimaanpassungsstrategie
Im Zuge des Klimawandels werden sich die Temperaturen in Pirna in den Sommermonaten deutlich erhöhen. Daher gewinnen kühle begrünte Erholungsräume an Bedeutung für das Stadtklima und das Wohlbefinden der Pirnaerinnen und Pirnaer. Vorrangiges Ziel ist es, die Hitzebelastung in der Stadt zu reduzieren. Dies soll durch eine schrittweise Umstellung des Grünbestandes hin zu stadtklimatauglichen, trockentoleranten und insgesamt standortgerechten Pflanzenarten gelingen, um die städtischen Grünflächen langfristig an die Klimaveränderungen anzupassen. In einem weiteren Schritt soll eine Strategie entwickelt werden, um das Stadtgrün durch Neupflanzungen auszudehnen und zu vernetzen, um insgesamt mehr Grünfläche zu schaffen. Dabei rückt auch die Bepflanzung von Fassaden und Dächern ins Sichtfeld. Integrieren möchte die Stadt außerdem offene Wasserflächen, Trinkbrunnen u. ä.. Diese Maßnahmen wirken Hitzeinseln entgegen und stellen zusätzliche Kaltluftschneisen her. Mehrere neue Blühwiesen und Blühstreifen sollen Insekten zukünftig eine Heimat geben.

Eine Umfrage an die Bürgerschaft von Pirna Ende 2021 soll helfen, die Betroffenheit der Bewohner herauszufinden. Am Stadtgrünkonzeption für die Sandsteinstadt wird somit weitergearbeitet. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich bis Oktober 2022 auf ca. 460.000 Euro, die zu 90 % vom SMEKUL gefördert werden.

Gästekarte mobil: kostenfreier ÖPNV für Übernachtungsgäste

Maria Miersch, Projektmanagerin Destinationsentwicklung TV Sächsische Schweiz

Es war ein Meilenstein, den die Sächsische Schweiz auf dem Weg zum nachhaltigen Reiseziel erreiche konnte: die Erweiterung der Gästekarte Sächsische Schweiz zur Gästekarte mobil. Neben den zahlreichen Vergünstigungen in über 60 Freizeiteinrichtungen ermöglicht sie Urlaubern zusätzlich die kostenfreie Nutzung des regionalen ÖPNV. Das in Sachsen bisher einmalige Angebot ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Verkehr, Tourismus, Nationalpark und Kommunen.

Die Gästekarte mobil ist für Übernachtungsgäste das Ticket für alle Linienbusse, S-Bahnen und Regionalbahnen sowie die Fähren des VVO. Sie gilt während des Aufenthaltes in allen Tarifzonen der Sächsischen Schweiz, (Pirna, Bad Gottleuba, Bad Schandau, Neustadt). Ausgenommen sind Sonderverkehrsmittel.

Pirna war 2020 der erste Ort, der seinen Übernachtungsgästen diesen besonderen Vorteil bot. Schnell schlossen sich immer mehr Kommunen an. Hinzugekommen sind 2021 Königstein und Sebnitz. Seit 2022 haben Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna, Rathmannsdorf, Gohrisch und Hohnstein die Mobilität in ihre Gästekarten integriert. Die Finanzierung hierfür erfolgt zum einen durch eine Umlage auf die Gästetaxe sowie durch die Unterstützung des Verkehrsverbundes Oberelbe und des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz steuert das Projekt und übernimmt das Marketing.

Mit der Gästekarte mobil kommt bereits jetzt jeder zweite Übernachtungsgast der Sächsischen Schweiz in den Genuss der kostenfreien Nutzung der Nahverkehrsmittel. Ohne Tarifkenntnisse und vorherigen Ticketkauf wird dem Gast der Umstieg auf das gute ÖPNV-Netz in der Sächsischen Schweiz so einfach wie möglich gemacht. Das Auto kann in der Unterkunft stehen bleiben. Das ist ein wertvoller Beitrag, den Verkehr an den touristischen Hotspots zu verringern und die Parksituation zu entspannen.

Damit ist die Gästekarte mobil ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur sanften Mobilität und zur stärkeren Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Felsenbühnen Festspiele 2022 im Kurort Rathen – das grüne Theater

Benjamin Abicht, Presse- und Medienreferent der Landesbühnen Sachsen

Zu Pfingsten 2022 wird nach zwei Jahren Bauzeit die Kultur wieder in den Nationalpark einziehen.

Zu Pfingsten 2022 wird nach zwei Jahren Bauzeit die Kultur wieder in den Nationalpark einziehen.

Theater im Einklang mit der Natur

Nach zweijähriger Umbauphase öffnet die Felsenbühne Rathen im Sommer 2022 wieder ihre Pforten. Mit einem modernen Funktionsgebäude samt Orchesterpavillon und einem hochkarätigen Programm wird die Sommerspielstätte der Landesbühnen Sachsen in diesem Jahr zum Festspielort.

Das Thema Nachhaltigkeit spielte bei den Modernisierungsarbeiten der Freilichtbühne eine zentrale Rolle. „Unterhalb der weltberühmten Basteibrücke und inmitten des Nationalparks Sächsische Schweiz sehen wir es als besonderen Auftrag, alle baulichen Veränderungen im bestmöglichen Einklang mit der Natur zu realisieren“, sagt Architekt Lür Meyer-Bassin.

Für die Verkleidung des neuen Funktionsgebäudes wurde Lärchenholz aus dem Tharandter Wald verwendet. Mit einem begrünten Dach fügt sich der Neubau zudem optisch in die Umgebung ein. Um die logistischen Herausforderungen im Nationalpark zu bewältigen, wurde ein Bauplatz in Waltersdorf, oberhalb von Rathen eingerichtet. Der An- und Abtransport von Material und Bauschutt konnte damit auf kurzem Weg mit kleinen Baufahrzeugen so umgebungsschonend wie möglich gestaltet werden.

Wie auch mit Blick auf den bevorstehenden Spielbetrieb umweltbewusst gearbeitet werden kann, verrät Ralph Zeger, Ausstattungsleiter an den Landesbühnen Sachsen: „Wir bemühen uns, die Materialien und Ressourcen für die Bühnenbilder sinnvoll einzusetzen und auf Wiederverwendbarkeit zu achten.“ Bei der Entsorgung werde beispielsweise versucht, so wenig wie möglich wegzuwerfen. Was das Theater nicht selbst lagern kann, soll dem Materialdepot Nytt, einem gemeinnützigen Fundus in Dresden angeboten werden. Darüber hinaus soll bei den Bühnenbildern der nächsten Premieren mit derselben Grundstruktur gearbeitet werden, um einzelne Bühnenelemente in den verschiedenen Inszenierungen wiederverwenden zu können.


Nachhaltigkeitstipp: Eine klimafreundliche An- und Abreise während der Open-Air-Saison ermöglicht das VVO-Kombiticket.

Nachhaltigkeit im NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau

Stefanie Engelbrecht, NationalparkZentrum Sächsische Schweiz

Sich der Nachhaltigkeit verpflichtet zu fühlen, liegt für das NationalparkZentrum (NLPZ) in Bad Schandau in der Natur der Sache, zumal es Außenstelle der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt ist. Vermittlung von Wissen rund um den Schutz der Natur, Nachhaltigkeit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind die Kernthemen, die bei vielen Angeboten des Hauses aufgegriffen werden.

Doch wie sehen die konkreten Nachhaltigkeits-Maßnahmen der eigenen Einrichtung aus?

Im Rahmen des im Dezember 2021 durchgeführten Checks zu Nachhaltigkeit der gleichnamigen Initiative des Tourismusverbandes wurde die Gelegenheit genutzt, den Ist-Stand u.a. bezüglich Ressourcen, Mobilität, Mitarbeitende und Kommunikation zu beleuchten.

Zu den bereits umgesetzten Vorhaben gehören: Gewährleistung eines Preisnachlasses für unsere Gäste zum Ausstellungsbesuch bei Vorlage eines tagesaktuellen Fahrscheins des ÖPNV, Kommunikation der Anfahrtsmöglichkeiten mit ÖPNV zu (fast) allen Veranstaltungen, Nutzung von Ökostrom, Einbau einer Pelletheizung und wassersparender Technik sowie die Unterstützung regionaler Produkte und Handwerksleistungen. Besonders stolz ist man im NLPZ, die ehemals ineffiziente Hausklimatisierung durch eine moderne Grundwasserbrunnen-Kühlanlage ersetzt zu haben. Die Vermeidung von nicht recycelbaren Verbundmaterialien und die spätere Nachnutzung von Ausstellungselementen ist dem Team eine Herzensangelegenheit, die – wo immer möglich – umgesetzt wird.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche des Tourismusverbandes besteht die Möglichkeit, sich bei einer abendlichen Führung durch das Gebäude die umgesetzten Maßnahmen vor Ort anzusehen, den Mitarbeitenden Fragen zu stellen und auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Die Fachführung ist kostenlos und findet am Dienstag, 29.3.2022 ab 17 Uhr statt. Um auf die Fragen der Teilnehmenden gezielt eingehen zu können, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Diese kann telefonisch unter 03502 50240 oder per mail an nationalparkzentrum@lanu.de erfolgen.


Übrigens ist das NationalparkZentrum auch eine offizielle Rücknahmestelle für Althandys!

Nachdenkliche Zeiten – woraus schöpfen wir unsere Kraft?

Jörg Weber, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Auch bei schlechter Sicht, ist Orientierung nicht unmöglich!

Auch bei schlechter Sicht, ist Orientierung nicht unmöglich!

„Stellt euch vor … und keiner geht hin.” Ein Satz, den jeder kennt. Jetzt, 2022 Jahre nach Beginn der christlichen Zeitenrechnung, wieder Krieg und Verderben, und wir, wir schreiben an einem „Nachhaltigkeitsschweizer“. Wie geht denn das zusammen?

Die klare Botschaft ist: wir tun es. Wir denken an das Apfelbäumchen und hoffen auf Vernunft. Ganz schlimm wäre es, jetzt aufzuhören. Sicherlich klingt es absurd und doch ist es bitter nötig. Auf der Suche nach unserer eigenen kleinen Nachhaltigkeit sind wir fündig geworden. Wir haben Ideen gefunden, mit welchen wir unsere kleine Welt retten können.

Nun werden wir überholt, von der großen Welt, mit einer enormen Ressourcenvernichtung und unzähligen Klimaschockern. Da schafft es die Meldung eines gesunkenen Schiffes mit 4000 Autos kaum in die oberen Schlagzeilen.

Dass diese sinnlose globale Vernichtung ganz schnell ein Ende findet, ist ein weltumspannender und natürlich auch unser Wunsch.

Trotz aller Verbitterung, zurück zu uns und zu dem, was wir können. Wir können alle Vernünftigen zum Mitmachen animieren, zum Umdenken. Die vielen kleinen Schritte von den vielen „Kleinen“! Das kann Stabilität erzeugen und zum nachhaltigen Weltumbau beitragen. Letztendlich sind es die unzähligen einzelnen Ideen, die das Bild vom Nachhaltigkeitspuzzle füllen. Nicht nur unser Klima liegt uns am Herzen, doch gerade dieses braucht jetzt umfassende Hilfe und Unterstützung. Dafür benötigen wir jede Menge Kraft, hier im Elbsandstein sowie überall auf der Erde.

Wie können wir nun nachhaltiger leben? Die begonnene Fastenzeit kann da schon mal genutzt werden. Dies und jenes weniger verbrauchen, mehr Laufen, regionalen Produkten den Vorzug geben oder auch mal dem Nachbarn Danke sagen, für die kleinen natürlichen Dinge des Leben. Kurzum: Einfach mal anfangen! Schon wenn dieser Schweizer gelesen wird, ist ein Ziel erreicht. Wir lassen auf alle Fälle nicht locker.

Danke an Sie alle!

Die neue Nachhaltigkeitsmanagerin im Tourismus stellt sich vor

Luisa Adlkofer, Nachhaltigkeitsmanagement Tourismusverband Sächsische Schweiz

 

Seit Anfang des Jahres bin ich Teil des wunderbaren Teams des Tourismusverbandes. Mit Freude konnte ich in meinen ersten Wochen die Arbeit meiner Vorgängerin Yvonne Bethage nachvollziehen und hoffe nun, ihre Fußstapfen nach und nach auszufüllen. Vor allem die Zertifizierung der Region als Nachhaltiges Reiseziel hat mich begeistert. Sie ist nicht nur Zeichen dafür, wie viel bereits erreicht wurde, sondern vor allem Zeichen des eigenen Anspruches, den Weg als nachhaltige Destination auszubauen. Denn das macht Nachhaltigkeit in meinen Augen aus: Sie ist kein Endzustand, sondern ein Prozess des Reflektierens und Schritt-für-Schritt-Verbesserns.

Ich freue mich, die Region und insbesondere die touristischen Betriebe auf diesem Weg begleiten zu dürfen. Gemeinsam mit ihnen das recht abstrakte Konzept der Nachhaltigkeit in die betriebliche Praxis zu übersetzen, ist eine Aufgabe, die mich täglich motiviert. Denn hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich viel Potenzial – ob effizienteres Ressourcenmanagement, die Unterstützung der Region durch lokale Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, das aktive Einbinden der Mitarbeiterschaft oder die geschickte Kommunikation an die eigenen Gäste. Ich bin gespannt zu erfahren, welche individuellen Herausforderungen dabei entstehen und wie ich unterstützen kann, diese zu meistern.

Die Nachhaltigkeitsinitiative des Tourismusverbandes sehe ich dabei als wichtige Plattform. Sie kann ein Netzwerk werden, in dem sich Expertinnen und Experten aus der Praxis gegenseitig mit Rat zur Seite stehen. Denn eine Region lässt sich nur gemeinsam entwickeln.

Haben Sie konkrete Fragen zum Thema Nachhaltigkeit im Tourismus der Sächsischen Schweiz oder wollen Sie Teil der Nachhaltigkeitsinitiative werden? Sprechen Sie mich gerne an! Ich freue mich auf unseren Austausch.

Kontakt: Luisa Adlkofer | l.adlkofer@saechsische-schweiz.de | Tel. 03501 470143

Gemeinsam Tourismus gestalten – mit Herz und Verstand!

Luisa Adlkofer, Nachhaltigkeitsmanagement Tourismusverband Sächsische Schweiz

Seit nunmehr acht Monaten sind wir als Nachhaltiges Reiseziel zertifiziert – doch was heißt das eigentlich? Nachhaltiger Tourismus bedeutet für uns: Balance halten zwischen den Ansprüchen von Natur, Mensch und Wirtschaft.

Barrierefreiheit, Nationalparkpartnerprogramm, Fahrtziel Natur, kostenlose ÖPNV-Nutzung mit der Gästekarte mobil, gezielte Besucherlenkung, die Vielzahl regionaler Produzenten unter der Dachmarke „Gutes von Hier“ – bei so viel Engagement von so vielen Seiten wundert es nicht, dass die Sächsische Schweiz zum Vorreiter für nachhaltigen Tourismus in Sachsen wurde.

Mit einer eigenen Managementstelle, einer verbindlichen Nachhaltigkeitsstrategie, einem regionalen Nachhaltigkeitsrat und zahlreichen Hilfsmitteln begleiten wir als Tourismusverband dabei unsere Mitglieder auf ihren Wegen. Wenn Sie sich auch engagieren möchten, schließen Sie sich doch unserer Nachhaltigkeitsinitiative an. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren eigenen Ansatz von Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen zu finden.

Wir heben Sie in der Werbung für unser Nachhaltiges Reiseziel gesondert hervor und verhelfen Ihnen so zu Ihren neuen Lieblingsgästen. Das finden Sie gut? Wir auch! Und wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Ihnen.

Nachhaltigkeitswoche Sächsische Schweiz vom 26. März bis 03. April 2022

Unser jährlicher Nachhaltigkeitstag hatte einen kleinen Wachstumsschub – denn dieses Jahr soll sich gleich eine gesamte Woche um das Thema Nachhaltigkeit drehen. Gemeinsam mit Freunden und Partnern haben wir Ihnen ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Werfen Sie doch einen Blick hinein! (siehe Seite 20)

Sind Sie selbst in Sachen Nachhaltigkeit aktiv? Teilen Sie Ihr Engagement und Ihre Motivation unter dem Hashtag #Hiersanfterleben in der letzten März-Woche. Wir sind gespannt, von Ihnen zu hören!

 

Die Broschüre ist für touristische Betriebe eine gute Unterstützung. Sie ist erhältlich beim Tourismusverband Sächsische Schweiz in Pirna, welcher auch die Redaktion übernommen hatte. www.saechsische-schweiz.de

Die Broschüre ist für touristische Betriebe eine gute Unterstützung. Sie ist erhältlich beim Tourismusverband Sächsische Schweiz in Pirna, welcher auch die Redaktion übernommen hatte. www.saechsische-schweiz.de

 

Tourismus mit Zukunft

Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Für das sächsische "Tourismusministerium" ist die Sächsische Schweiz ein Vorreiter nachhaltiger Tourismusentwicklung.

Für das sächsische "Tourismusministerium" ist die Sächsische Schweiz ein Vorreiter nachhaltiger Tourismusentwicklung.

Die Sächsische Schweiz ist eine starke touristische Destination in Sachsen. Das belegen nicht nur die wirtschaftlichen Daten, sondern auch die Zufriedenheit der Gäste und Einheimischen.

Besonders freue ich mich, dass die Sächsische Schweiz auch in den zwei vergangenen schwierigen Jahren der Corona-Pandemie nicht den Blick für die Zukunft verloren und konsequent an der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus weitergearbeitet hat. Ein wichtiger Einsatz, der wohlverdiente Erfolge nach sich zieht: So wurde vergangenes Jahr die Sächsische Schweiz als erste Region im Freistaat mit dem Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel“ ausgezeichnet.

Den Tourismus in Sachsen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig zu entwickeln ist die Leitlinie für alle Ziele, die wir in der Tourismusstrategie Sachsen 2025 formuliert haben. Auch in der Sächsischen Nachhaltigkeitsstrategie wird der Ausbau eines nachhaltigen Tourismus als eine übergreifende und gesamtgesellschaftliche Aufgabe dargestellt. Auf dieser Basis fördert und fordert das Staatsministerium für Kultur und Tourismus nachdrücklich alle Destinationen, sich mit diesem Zukunftsthema zu befassen. Und so sind mittlerweile auch andere sächsische Reiseziele auf ihrem ganz individuellen Weg hin zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung. Gleichzeitig arbeiten wir auf Landesebene an einem strategischen Handlungsrahmen, der die Entwicklung und Gestaltung eines nachhaltigen Qualitätstourismus in Sachsen fördern und alle Destinationen unterstützen wird.

Die Tourismuswirtschaft ist eine wunderbare Branche, die viele andere Wirtschaftszweige, aber vor allem auch viele Menschen berührt. Genau diese Menschen, ob Unternehmer, Gäste oder Einheimische, stehen im Mittelpunkt eines nachhaltigen Tourismus. Die Destination Sächsische Schweiz zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie der Funke der Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit vom Tourismus überspringen und eine ganze Region motivieren kann.

Nackt und unverpackt – das neue Unverpackt-Lädchen in Neustadt

Regionalmanagement Sächsische Schweiz, Ulrike Junker

Die Nudeltheke im Lebens (T)Raum

Die Nudeltheke im Lebens (T) Raum

Ganz vorsichtig öffne ich den Deckel des Mülleimers – doch das rettet mich nicht. Der in mühevoller Kinderarbeit komprimierte Plastikmüll nutzt seine Chance, entfaltet sich explosionsartig und verteilt sich in der Küche. Warum auch muss alles mehrfachst großzügig eingepackt werden?

Da ist das Unverpackt-Lädchen von Sabine Krüger ein Lichtblick am Ende des Plastiktunnels. Seit Februar kann man bei ihr donnerstags mit seinen eigenen „Endgefäßen“ alles bekommen, was man so braucht – von Nahrungsmitteln, Gewürzen, Süßem über Kosmetik bis hin zu Reinigungszubehör. Wer genauer hinsieht, entdeckt viel Bekanntes aus dem Netzwerk „Gutes von hier“ – Porschendorfer Mühle, Biohof Steinert, Oettels Getränkesortiment, Honig aus Dobra, Essig-Schneider, Marmelade von Kathleen Dittrich, frisches Obst … und alles aus der unmittelbaren Region!

Beeindruckend ist auch die Vielfalt an Nudel- und Getreidesorten, zum großen Teil in Bio-Qualität. Da kann man so richtig ausprobieren, ohne den Rest des Jahres Großpackungen aufessen zu müssen. Anregungen und Wünsche nimmt Sabine Krüger in Ihrem „Wünschebüchlein“ entgegen und schaut, was sich umsetzen lässt.

Warum Neustadt? Sabine Krüger recherchierte viel im Voraus, fragte Bekannte, startete Umfragen und so kristallisierte sich Neustadt als optimaler Standort heraus. Auch war der Kontakt zum Vermieter sehr positiv – er freute sich, dass im großelterlichen Haus endlich wieder Leben einziehen sollte und unterstützte Frau Krüger bei der Vorbereitung des „Lebens-Raumes“. Mit Ihrer Idee vom Unverpackt-Laden erhielt Sabine den EKU-Zukunftspreis. Schön, dass aus der Idee Realität geworden ist! Ein ganzer Sack voll weiterer Ideen für den neuen „Lebens (T) Raum“ reift bereits, wir dürfen gespannt sein.


Ab März in der Bahnhofstraße 15 in Neustadt/Sachsen , info@naturraum-unverpackt.de
Di 12 – 18 Uhr | Do 9:30 – 13 und 14 – 18 Uhr | jeden 2. Samstag im Monat 9:30 – 12 Uhr

Die LEADER-Region „Sächsische Schweiz“ entwirft ihren Plan für 2023 – 2027

Regionalmanagement, Yvonne Bergmann

Damit die Regionalentwicklung in der nächsten Förderperiode auch inhaltlich fundiert aufgestellt ist, werden schon jetzt die Weichen gestellt.

Damit die Regionalentwicklung in der nächsten Förderperiode auch inhaltlich fundiert aufgestellt ist, werden schon jetzt die Weichen gestellt.

Nachdem am 23.11.2021 im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Erstellung der LEADER-Entwicklungsstrategie für die Jahre 2023 – 2027 viele Ideen gemeinsam mit allen interessierten Akteurinnen und Akteuren aus der Region gesammelt und gesichtet wurden, fanden am 9. und 10.2.2022 Online-Workshops zur Konkretisierung der zu fördernden Maßnahmen und Vorhaben statt. Dabei ging es um Themen wie Lebensqualität, Wirtschaft, Bildung, Mobilität, Tourismus, Wohnen sowie Natur- und Kulturlandschaft.

Das beauftragte Planungsbüro FUTOUR führte gemeinsam mit dem Regionalmanagement Sächsische Schweiz durch die Workshops und nahm in Echtzeit die Anregungen aller Teilnehmenden in die vorbereiteten Präsentationen auf. So entstand ein umfangreicher Katalog an Fördergegenständen/-vorhaben, die nun in die vom Staatsministerium für Regionalentwicklung vorgegebene Form eines Aktionsplanes der LEADER-Entwicklungsstrategie gebracht werden. Dazu werden alle Handlungsbedarfe übersichtlich, verständlich und gut strukturiert zusammengefasst.

Wie geht es nun weiter?
Nachdem der Aktionsplan übersichtlich zusammengefasst ist, wird auch dieser ebenfalls auf der Webseite des Regionalmanagements veröffentlicht. Für Anfang April plant das Regionalmanagement gemeinsam mit allen Beteiligten die Bewertungskriterien für die zu fördernden Projekte zu erarbeiten. Ende April wird das Team des Planungsbüro FUTOUR die LEADER-Entwicklungsstrategie 2023 – 2027 präsentieren. Danach sind im Mai und Juni die Kommunen sowie die Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region „Sächsische Schweiz“ aufgerufen, ihre Beschlüsse zur Strategie zu fassen.

Im Anschluss, spätestens jedoch bis 30.6.2022, wird die final abgestimmte und beschlossene LEADER-Entwicklungsstrategie 2023 – 2027 beim Staatsministerium für Regionalentwicklung zur Genehmigung eingereicht.

Kontakt: Yvonne Bergmann, 03501-5855024 | yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Schweizer Rösti

Härdöpfelrööschti: das Wort bernisch-solothurnischer Herkunft bezeichnet geriebene Kartoffeln die in einer Pfanne zu einem Kartoffelfladen gebacken werden. Berner Rösti werden ausschließlich aus vorgekochten Kartoffeln zubereitet. Über die anderen Röstiarten streitet sich die ganze Schweiz. Werden diese aus gekochten oder rohen Kartoffeln gemacht!? Und während die Eidgenossen sich uneins über dieses Thema sind, streiten und Ricola dabei lutschen, wird in der Sächsischen Schweiz gekocht.

Rohe Kartoffeln! Die nimmt man ja wohl für Kartoffelpuffer! Ich nehme am Vortag gekochte, gepellte Kartoffeln und reibe diese grob. Nun gibt man die geriebenen Kartoffeln in eine heiße, geölte, gusseiserne Pfanne und drückt die Kartoffelmasse etwas an und lässt den Rösti braten.

Wird der Rand goldbraun wird es Zeit zum Wenden. Und – um noch einmal auf das zänkische Bergvolk zurückzukommen – nimmt man dort zum Wenden einen, aus Keramik gefertigten Röstiteller, der bunt bemalt mit Bauernmalerei auch als Wandschmuck dienen kann.

Tipp vom Meister: Bitte den Teller vorm hinbaumeln mit Fit und Wasser sauber spülen! Man lässt also den halbfertigen Rösti auf einen Teller gleiten und stürzt ihn dann mit der ungebackenen Seite in die Pfanne zurück. Geübte Köche rütteln den Rösti und wenden ihn wie einen Eierkuchen in der Pfanne. Zack!

Ist die Kartoffelmasse nun durchgebraten hat man ein fertiges Rösti! Diesen Erfolg gilt es zu Feiern! Pilsner ole!

Doch wie nun weiter? Rösti gilt als klassische Beilage zu Züricher Geschnetzeltem. Man kann es aber auch belegen und mit Käse überbacken. Auf der Brand-Baude gibt es heute Abend Schweizer Rösti als vegetarische Variante: deftig mit buntem Pfannengemüse belegt und mit Käse überbacken. Zum Sonnenuntergang die Seele baumeln lassen, über den Nationalpark schauen und Rösti essen. Schön ist es …

So ein Rösti bekommt man locker mit regionalen Produkten hin. Auf der Suche danach hilft die Plattform „Gutes von hier“ oder der Koch vom Brand ( … wenn er nicht so toll gefeiert hat).

Neustart für Markttreiben samstags in Pirna

Jörg Weber, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Ab dem 2.4.2022 findet zwischen April und Oktober jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 13 Uhr ein neuer Lebensmittelmarkt auf dem Marktplatz in Pirna statt. Es wird herzlich dazu eingeladen! Die Region wacht wieder auf!

Nachhaltigkeitswoche Sächsische Schweiz

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smekul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Die Baumscheibe von einer Wetterkiefer an der Bastei (Durchmesser 26 cm), welche leider der neuen Plattform weichen musste, hatte schon betrachtliche 206 Jahre erlebt. Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 144. Ausgabe, März 2022/ Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: J. Weber, B. Motz, S. Zimmermann, R. Seim, Stadt Pirna, R. Jungnickel, Tourismusverband Sächsische Schweiz, Ch. Hüller, U. Juncker, Landschaf(f)t Zukunft e.V.

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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