143. Ausgabe
Februar 2022

 

„Vor allem die Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg.“  Alexander G. Bell

Und deshalb wird derzeit in der Region vorbereitet, gezählt, gerechnet, kalkuliert, evaluiert und organisiert. Bis zum Saisonstart wollen und müssen alle gut vorbereitet sein. Der gelungene Neustart ist existenziell wichtig! Da sollten alle Eventualitäten bedacht sein, um optimal durchzustarten.

Also laufen die Planungen im Tourismus, der Gastronomie und Hotellerie genauso wie in den Kommunen, Verwaltungen, bei uns im Landschaf(f)t Zukunft u.a. für das 20. Jubiläum. In den Regionalmanagements erfolgt die Weichenstellung für die neue EU – Förderperiode ab 2023.

Den Auftakt wird Anfang April die Tourismusbörse in Bad Schandau machen. Da gibt es noch viel zu tun – die gemeinsame Erstellung des neuen Tourismusleitbildes für die Sächsische Schweiz ist in der „heißen Phase“. Ebenso der Beteiligungsprozess für die neue LEADER – Entwicklungsstrategie. Hier reichen sich Touristiker und Regionalentwickler die Hand und integrieren die inhaltlichen Schwerpunkte von Leitbild und Entwicklungsstrategie miteinander. Schließlich gilt es, eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung für die Region zu fördern, die wichtige strategische Ansätze für die Arbeit der „Entscheider“ definiert. So wird es sicherlich besser gelingen, die Wertschöpfung, die mit der Arbeit aller generiert wird, für möglichst viele Partner gewinnbringend anzulegen.

Das trifft für eine Teichwirtschaft genauso zu, wie für touristische Anbieter, die regionale Gastronomie oder die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Schutzgebiete.

Natürlich sind wir alle gespannt, wo die Reise hingeht. Wichtige kommunalpolitische Entscheidungen stehen ins Haus. Das Thema Energiewende gestaltet sich immer konkreter und macht sich hoffentlich nicht nur im Geldbeutel bemerkbar, sondern auch in neuen Denkansätzen für nachhaltiges Wirtschaften.

Wir wünschen Ihnen beim Vorbereiten ganz viel Erfolg, Optimismus und Mut zu neuen Ideen!

Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Grenzübergreifende Zusammenarbeit der Nationalparks sichert Fortbestand der Kahnfahrt Obere Schleuse – Helikoptereinsatz zum Abtransport von Schadholz

Presseinformation des Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Das "Eichhörnchen" wartet in Hinterhermsdorf auf seinen luftigen Einsatz. Eine neue Vokabel hat Einzug gehalten: Helilogging!

Das "Eichhörnchen" wartet in Hinterhermsdorf auf seinen luftigen Einsatz. Eine neue Vokabel hat Einzug gehalten: Helilogging!

Seit Ende Januar liefen für 10 Tage die aufwändigen Holztransportarbeiten aus der Kirnitzschklamm per Helikopter. Dabei wurden rund 300 durch Borkenkäferbefall geschädigte und gefällte Fichten beseitigt. Die Arbeiten schließen an die bereits im Herbst 2021 durchgeführten Maßnahmen auf tschechischer Seite an und sichern den Betrieb der Kahnfahrt Obere Schleuse. Die Kirnitzsch ist in diesem Teil des Nationalparks Grenzfluss zur Tschechischen Republik.

Gemeinsam mit dem tschechischen Vize-Umweltminister Tomáš Tesa? informierte sich Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Donnerstag (20.1.) in Hinterhermsdorf über den Helikoptereinsatz.

Günther: „Die Obere Schleuse ist mitsamt der Kahnfahrt ein Highlight des Naturtourismus im Nationalpark Sächsische Schweiz. Würden die geschädigten Bäume an den steilen Hängen der Kirnitzschklamm nicht beseitigt, wären sie eine Gefahr für die Besucherinnen und Besucher der Klamm und für die Kahnfahrt. Die Kahnfahrt hätte sonst auf unbestimmte Zeit eingestellt werden müssen. Daher war mir so wichtig, hier zu einer für alle Beteiligten guten Lösung zu kommen. Der tschechischen Regierung, den Nationalparkverwaltungen auf beiden Seiten der Grenze sowie der Stadt Sebnitz danke ich für die Unterstützung. Wegen der schnellen und vertrauensvollen Zusammenarbeit konnte und kann die Zeit bis zum Frühjahr und zur Brutsaison genutzt werden, um die Bäume abzutransportieren.“

Günther hatte sich bereits anlässlich seines Besuchs in Prag im Oktober vergangenen Jahres und eines Gesprächs mit dem damaligen tschechischen Umweltminister für eine grenzüberschreitende Lösung eingesetzt.

Bereits im November hatte die tschechische Schutzgebietsverwaltung 100 absturzgefährdete Bäume per Hubschrauber aus den tschechischen Steilhangbereichen ausgeflogen. Auf deutscher Seite müssen rund 300 Stämme geborgen werden, damit sie nicht auf den Wanderweg und die Kahnfahrt Obere Schleuse stürzen. Der Hochwasserschutz ist ebenso ein Grund für den aufwendigen Einsatz. Anderenfalls würden die Stämme ins Flussbett fallen, bei Hochwasser für Verklausungen sorgen oder flussabwärts getrieben werden.

Am Ende des Flugeinsatzes werden ca. 350 Bäume aus der Kirnitzschklamm geflogen worden sein.

Am Ende des Flugeinsatzes werden ca. 350 Bäume aus der Kirnitzschklamm geflogen worden sein.

Zu einem späteren Zeitpunkt wären die teilweise mächtigen Fichtenstämme zu morsch für den sicheren Transport per Helikopter. Die Arbeiten müssen zudem außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeit und somit im Winterhalbjahr stattfinden.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf tschechischer Seite auf rund 83.000 Euro. Die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz übernahm davon 10.000 Euro, die Stadt Sebnitz als Betreiberin der Kahnfahrt rund 73.000 Euro. Hierfür erhält sie in den kommenden Jahren einen Nachlass des Staatsbetriebes Sachsenforst bei den Pachtgebühren für die Kahnfahrt. Bei den Kosten für die Holzbergung im sächsischen Nationalparkteil geht die Verwaltung von weiteren 150.000 Euro aus.

Beim eingesetzten Hubschrauber handelt es sich um einen AS 350 B3, auch „Eichhörnchen“ genannt. Ein wichtiges Einsatzgebiet der AS 350 B3 ist der so genannte "Lastenflug". Bei optimalen Bedingungen trägt dieses Modell bis zu 1.400 kg Außenlast. Mit ihm wird die Großzahl aller Hubschrauberkran-Einsätze in Deutschland realisiert.

Alle anderen technischen Mittel wie beispielsweise ein Seilkran waren aufgrund der fehlenden Erschließung der Kirnitzschklamm in den vergangenen Jahren bereits ausgereizt worden. Auch Handtransport oder das Flößen mit dem Kahn ist aufgrund der Dimensionen der Stämme entweder zu aufwändig oder zu langwierig.

Kurioses: Am 14. Mai 2005 landete Didier Delsalle mit diesem Hubschraubertyp als erster Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest (8.848 m).

Der Gartenschläfer – Tier des Jahres 2022

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Der Sachse würde sagen "ein putziger Kerl", der kleine Nager mit den großen Augen.

Der Sachse würde sagen "ein putziger Kerl", der kleine Nager mit den großen Augen.

Wer kannte sie nicht, der draußen in den Wänden schlief, zumindest aus meiner Generation. Der Bilch lebte in jeder öfter bewohnten Boofe und hatte sich gut angepasst an das Miteinander von Mensch und Tier. Es waren Gartenschläfer, gut erkennbar an der schwarzen Gesichtsmaske und dem relativ dünnen Schwanz mit schwarz-weißer Quaste. Auch ist das Fell überwiegend braun und nicht grau wie beim Siebenschläfer, welcher zur damaligen Zeit, also vor gut 50 Jahren, in seinem Vorkommen auf das wärmere Elbtal beschränkt war. Noch früher kam die Art ebenfalls im Bastei- und Brandgebiet vor.

Etwa Mitte der 1970er Jahre tauchten dann die ersten Siebenschläfer auch in den Felsen der hinteren Sächsischen Schweiz auf. So begegnete ich ihnen in der Friensteinboofe und in der „Villa Fernblick“, in letzterer waren kurzzeitig beide Arten vertreten. Sie kamen abends und in der Nacht - nie aber zur gleichen Zeit. Irgendwann, Anfang der 1990er Jahre, hatten die Siebenschläfer die kleinere Verwandtschaft verdrängt. Im Bielatal, im Bereich der Dürren Biela, konnte die Art noch bis 2004 jährlich beobachtet werden, dann war auch hier endgültig Schluss.

Spätere Beobachtungen müssen angezweifelt werden, zumal eine groß angelegte, jahrelang währende Suchaktion, keine sicheren neuen Nachweise brachte.

Gartenschläfer sind knapp 15 cm lang und sind durchschnittlich reichlich 60 g schwer. Durchschnittlich deshalb, weil sie, wenn sie sich im Spätsommer zum Winterschlaf rüsten, auch schon mal etwas über 100 g und wenn sie im Frühjahr aufwachen nur noch knapp 40 g wiegen können. Sie verlieren also etwa die Hälfte ihres Körpergewichts beim Schlafen. Es sind recht flinke Burschen und sie sind, wie übrigens viele andere Nagetiere auch, keine ausschließlichen Vegetarier. Die jungen Gartenschläfer, welche ich zuhause aufzog, fraßen gern Weberknechte, die sie in den Vorderpfoten an den Beine wie einen Blumenstrauß hielten und den Körper dann verspeisten. Aber auch kleine Wirbeltiere werden erbeutet.

Gartenschläfer haben aber auch Feinde in der Landschaft. So stellen ihnen alle kleineren Raubtiere bis zum Fuchs nach und in der Nacht die heimischen Eulen.

Ich bin dann mal weg!

Ulrich Augst, Sebnitz

Unser Ulrich Augst bei einem seiner vielen Spezialeinsätze auf "Beobachtungsposten" am Elbufer.

Unser Ulrich Augst bei einem seiner vielen Spezialeinsätze auf "Beobachtungsposten" am Elbufer.

Gut 70 Artikel haben Sie im SandsteinSchweizer seit 2013 von mir gelesen und nun ist es so weit, Abschied zu nehmen.

Es sind über 30 Jahre ins Land gegangen, dass ich als Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung auf meine gefiederten Freunde aufgepasst habe – fast die Hälfte meines Lebens. Ich habe mit geholfen, dass der Wanderfalke hier wieder zuhause ist und schaue nun besorgt auf seine Entwicklung, seinen „Sturzflug“, zumindest auf sächsischer Seite, wo sich die Anzahl der Paare, in nur sechs Jahren, um ein Drittel verringert hat. Beim Schwarzstorch reduzierte sich die Anzahl der Paare sogar um zwei Drittel.

Doch nicht nur die Vögel hatte ich im Blick. Alles was sich irgendwo bewegte, wurde registriert, beobachtet und versucht zu beschützen. Es ist mir leider nicht immer gelungen. Mehrere Höhlenbäume z.B. fielen einer übertriebenen „Verkehrssicherungspflicht“ zum Opfer. Nicht wenige Pflanzenstandorte waren nach den Forstarbeiten nicht mehr auffindbar.

Trotz allen, sich in den letzten Jahren mehrenden Tiefschlägen, danke ich meinen Kollegen vom Nationalpark und der linkselbisch tätigen Waldwacht, welche mich in den drei Jahrzehnten immer unterstützt haben – trotz Unterbesetzung und strengen Dienstplans. Danke auch allen, die mithalfen, damit die gute Kenntnis zu Flora und Fauna im Elbsandsteingebirge bis heute nicht verloren ging. Mit einigen von ihnen stand ich fast „rund um die Uhr“ in Verbindung, um wichtige Entscheidungen so schnell wie möglich zu treffen und zeitnah umzusetzen. Ein großer Dank geht auch an die tschechischen Kollegen, die mehr oder weniger eng mit mir zusammen arbeiteten, mich immer auf dem Laufenden hielten und mit denen ich auch so manche schöne Stunde in lauterer Runde verbringen durfte.

Ab März bin ich in Rente.


Noch ein paar Worte zum Schluss: Danke „Nationalpark“ für die vielen schönen Stunden und Tage welche ich auf Arbeit in heimatlicher Natur verbringen durfte – leider wurden es Jahr für Jahr spürbar weniger!

Was macht der Teichwirt im Winter, wenn die Teiche leer stehen?

Silke Zimmermann, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wir fragen nach bei Gunter Ermisch, dem Firmeninhaber der Forellen- und Lachszucht in Neustadt/ Sachsen, dem Fischzuchtbetrieb in der Sächsischen Schweiz: Was macht der Teichwirt im Winter, wenn die Teiche leer stehen?

Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester sind die umsatzstärkste Zeit des Jahres. An diesen Tagen verkaufen wir bis zu 70 % der Karpfenernte des gesamten Jahres! Im Januar und Februar machen wir unsere Arbeitsgeräte fit – da gibt es allerhand zu reparieren und auch die Netze müssen durchgesehen und wo nötig, geflickt werden.

An den Teichen finden in dieser Zeit die Hege- und Pflegemaßnahmen statt, wie zum Beispiel notwendige Teichentschlammung, Gehölzpflege und der Wegebau. Anfang März starten wir die Frühjahrsabfischung und dann den Neubesatz der Teiche.

Herr Ermisch, auch Sie haben sicher mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Hat sich das Kundenklientel durch Corona verändert?
Auch uns macht Corona ordentlich zu schaffen. Insgesamt fehlen in den zwei Coronajahren jeweils eine sechsstellige Umsatzzahl, das ist für einen Betrieb unserer Größe eine echte Hausnummer! Normalerweise können wir 30 % unseres Umsatzes durch die Belieferung der heimischen Gastronomie generieren. Nach mehr als sieben Monaten Lockdown in der Gastronomie hat sich das natürlich auch auf unseren Umsatz sehr stark ausgewirkt.

Wo geht der Fisch nun hin?
Erfreulicherweise entwickeln sich die Umsätze im Hofladen weiterhin positiv. Dazu hat auch sehr der Flyer „Hofläden“ als Gemeinschaftsinitiative von Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V. und der Initiative „Gutes-von-hier.org“ des Landschaf(f)t Zukunft e. V. beigetragen. Durch dieses attraktive Werbeblatt können wir einen deutlichen Zuwachs an Besuchern verzeichnen, die natürlich auch unseren Fisch sehr gerne kosten und mitnehmen.

Ebenso ist die Nachfrage auf dem Frischemarkt in Dresden gestiegen. Dieser öffnet seine Tore allerdings nur saisonal von Oktober bis Ostern.

Seit einigen Monaten sind wir auch in drei Filialen der Dürrröhrsdorfer Wurst- und Fleischwaren GmbH gelistet, was uns als kleiner Familienbetrieb und Manufaktur vor höhere Anforderungen gestellt hat. Alles wird bei uns mit Hand geräuchert, geschnitten und vakuumiert. Eine Angebotserhöhung ist deshalb derzeit mit der vorhandenen Technik nicht umsetzbar.

Ihre jährlichen Fischerfeste sind inzwischen schon eine echte Attraktion in der Region geworden und ein fester Termin für ganz viele Stammkunden, wie sieht es damit aus?
Pandemiebedingt konnte leider zwei Jahre lang kein Fischerfest, was sich schon als richtiges Volksfest etabliert hatte, mehr durchgeführt werden. Außerdem fehlt uns auch die IGW – die Internationale Grüne Woche in Berlin sehr, zu der wir in der Sachsenhalle seit vielen Jahren die Fischwirtschaft repräsentieren. Durch meine aktive Mitarbeit im Landesfischereiverband konnte ich dort immer „eine Lanze“ für unsere Arbeit brechen. Neben der ganz wichtigen Bewerbung unseres Betriebes sind es vor allem auch die vielen Fach- und Sachgespräche, die fehlen… das „über den Tellerrand schauen“.

Macht sich auch für Sie als Fischzucht- und Verarbeitungsbetrieb die derzeitige Inflation bemerkbar?
Ja, leider sehr! Die aktuelle Entwicklung der Zuliefererpreise, wie z.B. für Fischfutter macht uns große Kopfzerbrechen – aufgrund der Dynamik ist Vieles nicht mehr kalkulierbar. Wir müssen versuchen, uns darauf irgendwie einzustellen, doch das geht uns ja nicht alleine so.

Gibt es bei all‘ dem Ernst der aktuellen Situation vielleicht auch etwas Außergewöhnliches oder Kurioses, was Sie durch die Pandemie erlebt haben oder erleben?
Durchaus - ein Phänomen möchte ich hervorheben: Der Karpfen ist in Deutschland quasi ausverkauft. Das hat es die letzten 20 Jahre nicht gegeben. Die Osteuropäer haben ab November alles aufgekauft, aus welchen Gründen auch immer. Es wird nun spannend, inwieweit der Großhandel weiter beliefert werden kann. Ostern wird es in einigen Betrieben keine Karpfen mehr geben.

Unsere letzte, aber sicher ganz wichtige Frage – Wie sieht es bei Ihnen in der Firma mit dem fachlichen Nachwuchs aus?
Da sind wir recht optimistisch. Unsere Arbeit ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich, das findet auch unsere Jugend spannend. Derzeit bilden wir drei Auszubildende aus. Das ist sehr viel und darüber freuen wir uns sehr. Die drei jungen Männer kommen aus unserer Region und wir stellen diese und unseren Beruf gern auch einmal vor.

Herr Ermisch, da nehmen wir Sie natürlich beim Wort. Sehr gern berichten wir im nächsten SandsteinSchweizer, was den jungen Männern an der Ausbildung gefällt und wo sie vielleicht ihre Zukunft sehen können!

Wir bedanken uns ganz herzlich für das interessante Gespräch und wünschen für das noch junge Jahr alles Gute.


Kontakt: Forellen- und Lachszucht Ermisch | Anbau 66 | 01844 Neustadt | Telefon: 03596 603136 | Fax: 03596 509447
www.fischzucht-ermisch.de | kontakt@fischzucht-ermisch

Evaluierung durchgeführt: „Interimsparkplätze – guter Ansatz oder gar nicht genutzt?“

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Für die Saison 2022 werden derzeit die Angebote präzisiert. Ziel ist immer noch, die Angebote des ÖV mehr zu nutzen.

Für die Saison 2022 werden derzeit die Angebote präzisiert. Ziel ist immer noch, die Angebote des ÖV mehr zu nutzen.

Im vergangen Jahr hatte der Landschaf(f?)t Zukunft e. V. gemeinsam mit dem Landratsamt Pirna, den Kommunen der Nationalparkregion sowie der Nationalparkverwaltung und der Landesdirektion Sachsen ein Verfahren zur Einrichtung von Interimsparkplätzen erarbeitet. Ziel war die kurzfristige Schaffung von Park- und Stellflächen, welche bedarfsgerecht genutzt werden sollten, um den hohen Besucherzahlen, verstärkt durch die Coronapandemie, zu begegnen.

Die Evaluierung ergab, dass das Verfahren von den Kommunen als sehr sinnvoll erachtet wurde. Verbesserungsvorschläge zum Verfahrensablauf sollen in Zukunft in die Arbeit mit einfließen. Die vollständige Evaluierung finden Sie unter: www.landschaftzukunftev.de.

Marketingabstimmung zwischen den Verkehrsträgern

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wie kann das vorhandene Bus- und Bahnangebot noch besser vermarktet werden? Unter dieser Fragestellung trafen sich am 07.01.2022 Vertreter von DB Regio, Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Verkehrsverbund Oberelbe, Nationalparkverwaltung, Tourismusverband und Landschaf(f)t Zukunft e. V. zu einer Online-Arbeitsberatung.

Alle Vertreter waren sich einig, dass das gute Bus- und Bahnangebot noch intensiver und intuitiver kommuniziert werden muss. Neben der Gästekarte mobil, welche sich primär an Übernachtungsgäste richtet, sollen auch einfachere Liniendarstellungen und Fahrplanauskünfte für eine steigende Nutzerfreundlichkeit sorgen. Ebenso soll das digitale Angebot noch stärker ausgebaut werden. Wanderungen, welche mit der Fahrplanauskunft verknüpft sind, stellen dabei einen wesentlichen Bestandteil dar.

Wie geht’s der kleinen „Mafia-Familie“ aktuell?

Silke Zimmermann, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wer es scharf liebt, ist hier genau richtig. Mittlerweile werden die Chillipflanzen in drei Gewächshäusern angebaut.

Wer es scharf liebt, ist hier genau richtig. Mittlerweile werden die Chillipflanzen in drei Gewächshäusern angebaut.

Nachgefragt bei Oliver Lange, dem „Soßenpaten“:

Die Corona-Pandemie war und ist für viele - gerade im Bereich Gastronomie - ein wirtschaftlicher Ruin. Es macht mich sehr traurig zu sehen, wie viele deswegen Angst um ihre Existenz haben müssen. Auch an uns sind die letztens zwei Jahre nicht spurlos vorbei gegangen. Ein beträchtlicher Teil des Umsatzes blieb aus, da keine Veranstaltungen mehr stattfinden dürfen. Auf denen wir sowohl unsere Soßen als auch andere kulinarische Feinheiten - wie den eigenkreierten Patenburger - angeboten hätten. Finanzielle Unterstützung durch den Staat? Fehlanzeige. Gerade für kleine Produzenten, wie wir es sind, gab es keine Hilfe.

Dennoch haben wir den Kopf nicht in den Sand gesteckt und haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Wir haben beispielsweise die Zeit genutzt, unsere Soßenetiketten neu zu gestalten und sind gerade dabei, unseren Internetauftritt zu erneuern. Wir haben an eigenen Bratwurstkreationen gearbeitet und haben unsere „Mafia“ mit neuen Händlern erweitert.

Gerade letzteres ist für uns unglaublich wichtig. Ich mag den Austausch mit anderen regionalen Herstellern, Einzelhändlern und Gastronomen und bin dankbar dafür, dass es unsere Soßen schon bis über die Grenzen Sachsens nach Leimbach, Thüringen geschafft haben. Nun hoffen wir, dass wir unser Soßenimperium auf Dresden, Bautzen und „die andere Elbseite“ erweitern können und dort mit engagierten Händlern zusammenarbeiten dürfen.

Weitere scharfe Informationen, tolle Rezepte, Tipps und Einkaufsmöglichkeiten die gibt es hier: www.der-sossenpate.de


Kontakt: Hinterhermsdorfer Straße 6 | 01855 Saupsdorf | Oliver Lange | info@der-sossenpate.de

Heilsame Stille: Winterwandern in der Sächsischen Schweiz

Nicole Hesse, Tourismusverband Sächsusche Schweiz

Schnee dämpft für gewöhnlich. Bei solchen Bilder spürt man förmlich die Kraft der Stille. In Zeiten wie diesen kann "Schneebaden" sehr hilfreich sein.

Schnee dämpft für gewöhnlich. Bei solchen Bilder spürt man förmlich die Kraft der Stille. In Zeiten wie diesen kann "Schneebaden" sehr hilfreich sein.

Eintauchen in eine Welt der Klarheit und Stille, auf einsamen Wegen zur inneren Ruhe finden, die Felsenwelt von ihrer geheimnisvollen Seite erleben: Das ist Winterwandern in der Sächsischen Schweiz. Der Großteil der Wege eignet sich auch in der kalten Jahreszeit wunderbar zum meditativen Landschaftsgenuss. Schnee ist optional. Die Hauptattraktion ist die Stille.

Einen umfassenden Überblick gibt eine Winterwanderkarte mit 33 besonders reizvollen Touren – vom einfachen Spaziergang bis zum anspruchsvollen Wanderabenteuer. Auf jeder Route finden Wanderer mindestens eine geöffnete Bergbaude oder ein Gasthaus zur Einkehr.

Wandervorschlag: Durch den Canyon: Polenztalweg (15 Kilometer)

Eiszapfen und Eisschollen in ihren erstaunlichsten Formen begegnen dem Wanderer an kalten Tagen auf einer leichten, 15 Kilometer langen Tour durch das Polenztal bei Hohnstein.

Hier windet sich das Flüsschen Polenz durch einen Canyon mit steil aufragenden Felswänden, an denen herabtropfendes Wasser gefriert. Ausgangspunkt der Tour ist die Haltestelle Porschdorf. Von da führt der Weg durch das Polenztal bis zur Burgstadt Hohnstein. Zurück verläuft er über die Brandstraße zum Balkon der Sächsischen Schweiz, der traumhaften Brandaussicht mit weitem Blick über die Felsenwelt. Am Kachelofen in der Brand-Baude (2G+) kann man sich bei Tee, Glühwein und sächsischer Küche wieder aufwärmen. Bedingt durch Waldpflegearbeiten im Februar führt der Rückweg statt über die Brandstufen aktuell über den Schulzengrund ins Polenztal hinunter und weiter nach Kurort Rathen oder zurück nach Porschdorf.

Strecke: 15 km | Laufzeit: 4,5 h
Winter-Einkehr geöffnet: Brand-Baude
ÖPNV: ab/an Porschdorf: Nationalparkbahn


Viele weitere Tourenvorschläge & Hinweise zum Winterwandern
in der Sächsische Schweiz gibt es hier: www.wintertraum.link/winterwandern
Aktuelle Winter-Öffnungszeiten: www.wintertraum.link/sovieloffen

Die Berggeister erwachen wieder im „Marie Louise Stolln“ Berggießhübel!

Mario Scheinert, Touristinformation Bad Gottleuba-Berggießhübel

Natur findet man auch unter der Erde! Der Tipp für die ungemütlichen Februartage, wenn der Schnee nicht im Gebirge lockt!

Natur findet man auch unter der Erde! Der Tipp für die ungemütlichen Februartage, wenn der Schnee nicht im Gebirge lockt!

Fast zwei Monate war es still im Bergwerk. Dabei wäre der Dezember der geschäftigste Monat gewesen, da in dieser Zeit die populären „Mettenschichten“ gefeiert werden. Aber endlich können wieder Besucher ins Bergwerk kommen!

Wo heute Gäste aus aller Welt einen interessanten Einblick in die Arbeit unter Tage erhalten, haben Bergleute schon seit Jahrhunderten Eisenerz gefördert. Eisen aus Berggießhübel wurde sogar im Blauen Wunder und im Eifelturm verbaut!

Auf dem Weg in den Berg gibt es viel zu sehen. Ein Bergmann mit Schlägel und Eisen, den traditionellen Werkzeugen und natürlich der typischen Lederschürze hinter dem Allerwertesten. Es heißt „Arschleder“ und sorgt deshalb immer für Gelächter. Hundert Meter weiter im Berg kommen die Besucher am „Kupferstollen“ vorbei, der ungefähr 400 Jahre alt ist. Er ist so eng, dass die Bergleute hier nur auf allen Vieren arbeiten konnten. Aber der Höhepunkt der Führungen ist immer der romantische und mysteriöse Bergsee, der sich in der Hauptlagerstätte gebildet hat. An einer Stelle ist er gut 90 Meter tief und die Besucher blicken fast schon ehrfürchtig in die geheimnisvolle Tiefe. Was sich dort unten wohl verbergen mag?

Aber nicht immer sind die Führungen so ernsthaft. Besonders nicht die Kinderführungen und Kindergeburtstage! Die kleinen Gäste laufen mit staunenden Augen durch das Bergwerk. Und dann kommt der Augenblick, auf den sie schon sehnsüchtig gewartet haben. Sie dürfen mit einem Sieb Halbedelsteine finden und die gesiebten Steine mit nach Hause nehmen. Am Ende gehen sie dann auch noch mit Taschenlampen in das finstere „Haberlandlager“.

Auch für die großen Gäste gibt es so einiges – wie z.B. Whiskyverkostungen oder Konzerte am unterirdischen See.


Kontakt:  Besucherbergwerk „Marie Louise Stolln“ | Talstraße 2A | 01816 Berggießhübel | Telefon: 035023 52980
Seit 18.1.2022 wieder geöffnet. Alle aktuellen Öffnungszeiten, Online-Tickets und Angebote unter www.marie-louise-stolln.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Semmelklöße

Im Februar sind die Narren los! Wieso denn nur im Februar ? Äää, ... weil mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt! Da habe ich wohl gerade noch die Kurve hinbekommen. Mäßigung in Allem! Sprach schon Hippokrates. Atme reine Luft und treibe täglich Hautpflege und Körperübungen. Das klingt nach einem neuen Werbeslogan des Nationalparks. Nur Duschen und Seifenspender müssten noch hier und da installiert werden. Wer auf dem Brand übernachtet hat Glück. Denn dort sind schon welche installiert und man kann sich voll auf das reine Luft Atmen und auf die körperliche Ertüchtigung konzentrieren.

Und wenn man dann nach so einem Tag großen Hunger verspürt, hat man abermals Glück, wenn man auf dem Brand übernachtet. Denn es gibt hier auch eine gemütliche Gaststube in der Speis und Trank feil geboten werden. Da kann man die Luft raus lassen aus seinem Körper und seine Eingeweide mit Semmelklößen füllen.

Semmelklöße werden aus altbackenen Brötchen, die man in kleine Würfel geschnitten hat, hergestellt. Diese Brötchenwürfel werden mit in Butter angeschwitzten Zwiebelwürfeln und Petersilie vermengt und mit stark erhitzter Milch übergossen. Zugedeckt lasse ich das Gemisch nun etwa eine viertel Stunde lang quellen und etwas abkühlen. In diese Masse arbeite ich nun verquirlte Eier, sowie Salz, Pfeffer und Muskat ein. Sollte der Teig zu weich sein, schaffen Semmelbrösel Abhilfe.

Nun werden mit nassen Händen schöne runde Klöße geformt und in siedendem Salzwasser gar gezogen. Genussreif sind sie, wenn sie im Topf nach oben steigen.

Weil Fastenzeit ist, gibt es ein vegetarisches Pilzragout dazu. Auf alle Fälle braucht es ein Gericht mit viel Soße. Falls dies misslungen sein sollte oder der Hund es gefressen hat, geht auch Bier. Und weil die Brauerei in Rechenberg kein Alkoholfreies braut, wird man wohl das Fasten brechen müssen. Naja! – Wegen des einen Mals … und weil das so ist, werden die Semmelklöße mit Speck gemacht und eine Haxe in den Ofen geschoben. Guten Appetit!


Die Brandbaude hat nun wieder von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 11-17 Uhr geöffnet. Bitte beachten Sie die aktuell gültigen Coronaverordnungen! Infos auch unter: www.brand-baude.de

Neues Wassertretbecken für Reinhardtsdorf

Kai Noritzsch, Forstbezirk Neustadt

Idyllisch, am Waldrand mit Blick auf eine Streuobstwiese und die Ortslage Reinhardtsdorf gelegen und seiner Gesundheit etwas Gutes tun. So kennen es Anwohner und Gäste, das vor rund 20 Jahren durch das Forstamt angelegte Areal mit Wassertretbecken, Rastplatz und Kleinkunst am Wanderweg von Reinhardtsdorf zum Wolfsberg. Der ehemaligen Revierförsterin Anke Findeisen lag dieses Fleckchen Erde bis zuletzt sehr am Herzen. Die in der Sächsischen Schweiz bekannte Forstfrau war Anfang 2021 im Alter von nur 47 Jahren viel zu früh verstorben. Zu ihrem Gedenken wird der Rastplatz jetzt neugestaltet. Jetzt ist das alte Sandsteinbecken einem Edelstahlbecken gewichen.

Ein botanischer Streifzug durch den Winter der Sächsischen Schweiz.

Nadja Rademacher, SB Öffentlichkeitsarbeit-Netzwerk Nationalpark

Wir möchten einladen, in den nächsten Wochen in den sozialen Medien des Nationalpark Sächsische Schweiz virtuell an unserem Streifzug durch die Flora des Nationalparks teilzunehmen. Den Anfang macht der Keulen-Bärlapp.

Mit dabei: eine Praktikantin, eine FöJlerin und eine Digitalkamera. Das Wandern durch die Kälte wird belohnt, wir finden einige sehr seltene und teilweise geschützte Arten.

Danke für Interesse, Verbundenheit und Austausch!


www.instagram.com/nationalparksaechsischeschweiz
www.facebook.com/NationalparkSaechsischeSchweiz

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smekul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Blick von Ostrau zu den Zschirnsteinen
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 143. Ausgabe, Februar 2022/ Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: J. Weber, M. Förster, H. Riebe, Fa. Löser, S. Lange, H. Arnold, H. Fineart, S. Eibenstein

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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