140. Ausgabe
November 2021

 

Die Blätter sind gefallen….

Der goldene Herbst hat sich nun verabschieden müssen. Erst mit seiner stürmischen Seite durch Tief „Ignatz“ und dann zur Versöhnung Sonne satt.

Im borkenkäfergeplagten Nationalparkwald sind die Spuren nicht zu übersehen. Nach der notwendigen Totalsperrung konnte das Betreten des Waldes wieder zugelassen werden. Die ungeheuerliche Kraft von „Ignatz“ hat stehendes Totholz wie Streichhölzer geknickt. Gebannt ist die Gefahr nach der Öffnung nicht, und das wird uns noch eine Weile begleiten. Natur lässt sich nicht per Knopfdruck regulieren. Augen auf im Wald ist nach wie vor die ernste Empfehlung.

Ein Schreitbagger bahnt sich inzwischen seinen Weg durch das Mikado der toten Fichten entlang der Wanderwege. Irgendwann, wenn kein Totholz mehr stehend am Wegesrand verharrt, ist auch sein Job beendet. Jenseits der Wege ist Tierland, da bleiben im Nationalpark die Sägen still. So entwickelt sich der Weg zur Wildnis, hier im Elbsandstein. Wer kann, fühlt sich glücklich, bei diesem Prozess dabei zu sein zu dürfen.

Die kalte Jahreszeit ruft nun auch wieder die Märkte und Glühweintreffpunkte auf den Plan. Mit Abstand zu Punsch und Stollen, hoffentlich klappt es wieder. Die Region wird sich nach einem Jahr Pause mit den unterschiedlichsten Aufgeboten präsentieren, der Wohlfühlort „Schmilka“ stellt seine Angebote im Novemberschweizer schon einmal vor. Die Suche nach passenden Geschenken ist ebenfalls gestartet. Auch da kann der Grundsatz „nachhaltig“ sehr praktisch umgesetzt werden. Das Gute liegt so nah, finden wir. Die Innenstädte haben unsere Besuche verdient!

Liebe Schweizerleser,
der November 2021 ist der 140. Monat in Folge, in dem der Sandsteinschweizer erscheint. Wir danken für Ihre Treue und ... arbeiten an der nächsten Ausgabe.

Genießen Sie auch die Tage im etwas düsteren Herbstmonat. Gemütlichkeit ist nicht vom Sonnenstand abhängig. Wer kann, zündet den Kamin an!

Bleiben Sie gesund und behütet,
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V

 

Was gibt's Neues?

 

Winterdorf Schmilka: Besinnlich durch die kalte Jahreszeit

Yvonne Seidemann, Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka

Das Winterdorf Schmilka zur blauen Stunde – ein Sehnsuchtsort mit Suchtpotenzial

Das Winterdorf Schmilka zur blauen Stunde – ein Sehnsuchtsort mit Suchtpotenzial

Vergnügliches Gelächter aus beheizten Badezubern, stimmungsvolle Lichter, warme Leckereien und köstlicher Glühwein-Duft: Auch dieses Jahr verwandelt sich der Platz rund um die Schmilkaer Mühle vom 12. November 2021 bis 13. März 2022 wieder in ein zauberhaftes Winterdorf.

Tagesausflügler und Übernachtungsgäste finden in dieser Zeit im gemütlichen Mühlenhof Ruhe, angenehmes Beisammensein und Abgeschiedenheit vom stressigen Alltag. Zudem Winterdorf-Highlights wie das tägliche Badezubern, das Abenteuerlustige dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch, Samstag) zum Baden im frisch gebrauten Bio-Bier aus der Schmilkaer Braumanufaktur einlädt.

Badezuberei, das besondere Angebot des Winterdorfes steht bei Tagesausflüglern und Übernachtungsgästen hoch im Kurs.

Badezuberei, das besondere Angebot des Winterdorfes steht bei Tagesausflüglern und Übernachtungsgästen hoch im Kurs.

Für Übernachtungsgäste mit gebuchtem Komplettpaket ist der Bierbadetag inklusive. Ebenso die zahlreichen weiteren attraktiven Aktiv- und Wellnessangebote wie Chi Gong, Yoga, Panoramasauna, lehrreiche Manufaktur- und Ortsbesichtigungen sowie geführte Winterwanderungen durch die Sächsische Schweiz.

Neu in diesem Jahr ist der freitägliche „Willkommensspaziergang durch Schmilka“ mit Andrea Bigge, bei dem die Regional-Historikerin den Gästen auf fesselnde Art und Weise Geschichte, Konzept, Philosophie und Zukunftsvision des Bio- und Nationalpark-Refugiums näherbringt. Bei ihrem Vortrag „Winterzauber – Sächsische Schweiz“, der an drei Abenden in der Woche stattfindet, nimmt sie die Zuschauer zudem auf eine spannende Bilderreise mit Geschichten und Anekdoten über Schmilka und den Nationalpark mit.

Sächsischer geht es nicht, wenn im Advent der Stollen angeschnitten wird.

Sächsischer geht es nicht, wenn im Advent der Stollen angeschnitten wird.

Auch kulinarisch werden die Gäste im Winterdorf verwöhnt: In der Mühlenstube kommen deftige, saisonale Speisen auf den Tisch und in der benachbarten Mühlenbäckerei gibt‘s täglich duftende, knusprige Backwaren aus dem Holzofen. Übrigens: Nur zur Zeit des Winterdorfs gibt es im Bio-Refugium den Schmilkaer Bio-Stollen mit Rosinen, Mohn oder Mandeln sowie den köstlichen Glühpunsch und Bio Dunkles, ein naturbelassenes, untergäriges Vollbier!

Das Ziel, die Saison zu verlängern und auch ohne viel Schnee den Winter wirtschaftlich zu gestalten, gelingt Familie Hitzer mit diesem Konzept bereits im fünften Jahr. Inzwischen ist das Winterdorf Schmilka ein beliebtes Angebot geworden, von dem die gesamte Nationalpark-Region profitieren kann.

Mehr Informationen, Öffnungszeiten und der Veranstaltungskalender unter
www.schmilka.de

Landbäckerei Schmidt – neues Mitglied im Netzwerk Gutes von hier

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wer einmal den Bäckern über die Schulter sehen möchte, kann das hautnah in Leupoldishain.

Wer einmal den Bäckern über die Schulter sehen möchte, kann das hautnah in Leupoldishain.

Seit vier Generationen wird in der Landbäckerei Schmidt Brot gebacken. Dabei hat die Herstellung von Brot und Brötchen viel mit Handwerk, Handarbeit und Hingabe zu tun. Auf Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker wird verzichtet.

Seit 1921 im Besitz der Schmidt-Erben, passte die Bäckerei sich stets an neue Bedingungen an. So wurde zum Beispiel von 1925-1973 mit einem Kohlebackofen, später von 1973-1993 mit einem Elektro- und nun seit 1993 mit einem Ölbackofen gebacken.

Mit der Zeit wurde der ehemalige Produktionsstandort in Gohrisch OT Cunnersdorf zu klein und es fanden sich keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr. Also startete im November 2014 die Produktion und der Verkauf im neuen Produktionsgebäude mit integriertem Café in Leupoldishain. Das notwendige Mehl wird aus der Dresdner Mühle bezogen (unter anderem auch aus Getreide der Agrarproduktion „Am Bärenstein“ Struppen e. G. hergestellt). Die Eier liefert die Geflügelhof Struppen GmbH und der größte Teil der verwendeten Früchte stammt aus unseren Obstanbauregionen in Krietzschwitz und Borthen.

Ein besonderes Highlight ist das gemeinsam mit dem Bob-Weltmeister und Olympiasieger, Francesco Friedrich aus Pirna, entwickelte und mit ausschließlich in Sachsen angebautem Roggen- und Weizenmehl hergestellte Mischbrot „Francesco’s Goldkrume“.

Pilze suchen nicht nötig, Pilze kauft man im Winter beim Bäcker Schmidt.

Pilze suchen nicht nötig, Pilze kauft man im Winter beim Bäcker Schmidt.

„Wollblüte“ gibt der Schafwolle neue Wertschätzung

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Für einen "gestrickten" Kaffee sollte immer Zeit sein.

Für einen "gestrickten" Kaffee sollte immer Zeit sein.

Die Firma „Wollblüte“ aus dem Ortsteil Colmnitz der Gemeinde Klingenberg ist ein kleiner Familienbetrieb, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, einem wertvollen, nachwachsenden Rohstoff (Schafwolle) die Wertschätzung entgegenzubringen, welche er verdient hat.

Durch eine kleine Schafherde und die damit regelmäßig anfallende Schurwolle kam der Gedanke, die Wolle zu verarbeiten. Mit den Fasern von unterschiedlichen Schafrassen zu arbeiten, ist faszinierend, beruhigend und kreativ. Ein Spinnrad und Stricknadeln erweckten die Leidenschaft und Liebe zur Wolle. Es entstanden erste Mützen, Tücher und Decken aus einem selbstgesponnenen Garn.

Bei einem Besuch im Hofladen kann die ganze Produktpalette hautnah erlebt werden. Hausgemachter Kuchen und frischer Kaffee laden zum gemütlichen Verweilen ein. Alles für die Handarbeit, handgefertigte Produkte nach Wunsch, sowie individuelle, einzigartige Geschenkkörbe werden nach Ihren Vorstellungen angeboten bzw. angefertigt.

Um alte Traditionen und die handwerklichen Fertigkeiten zu bewahren, aber auch den Erfahrungsschatz und das Wissen zur Verarbeitung verschiedener Produkte zu sichern, werden unter anderem Strick- und Häkelkurse, Spinnkurse mit Handspindel oder Spinnrad, Filz- und Wollfärbekurse sowie Handarbeitstreffen angeboten. Weiteres erfährt man auf der Website: www.wollbluete.de

Nationalparkwacht hat eine neue Leiterin

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Verkehrssicherungsfragen entlang von Rettungswegen zählen zu den wichtigen Aufgaben der neuen Leiterin des Nationalparkreviers Schmilka, Catja Geyer. Hier spricht sie mit einer Spezialfirma am Reitsteig die Einzelheiten einer bevorstehenden Maßnahme ab.

Verkehrssicherungsfragen entlang von Rettungswegen zählen zu den wichtigen Aufgaben der neuen Leiterin des Nationalparkreviers Schmilka, Catja Geyer. Hier spricht sie mit einer Spezialfirma am Reitsteig die Einzelheiten einer bevorstehenden Maßnahme ab.

Seit kurzem ist Catja Geyer in der Nationalparkverwaltung für die Leitung der Einsätze der Nationalparkwacht verantwortlich. Zusätzlich leitet sie das Nationalparkrevier Schmilka.

Die gebürtige Dresdnerin arbeitete nach ihrem Studium zunächst für die TU München im Nationalpark Berchtesgaden, danach lange Jahre in der Bayerischen Forstverwaltung mit Schwerpunkt im Schutzwaldmanagement zum Aufbau und Erhalt der wertvollen Schutzwälder in den Bayerischen Alpen. Nun ist sie zurück in ihre alte Heimat gezogen.

„Für mich ist die Chance, im Nationalpark Sächsische Schweiz zu arbeiten, ein lang gehegter Traum. Mit der Arbeit in der Nationalparkwacht können meine Kolleginnen, Kollegen und ich einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser einmaligen Landschaft leisten und das breite Wissen um die Vorgänge in der Natur an die Menschen bringen. Als Revierleiterin ist es sehr spannend für mich, die selbstbestimmte Entwicklung des Gebietes getreu dem Nationalparkmotto ,Natur Natur sein lassen‘ in der aktuellen Situation des Umbruchs zu begleiten.“

Die Nationalparkwacht zählt zurzeit 15 Mitarbeiter/innen. Zu ihren Aufgaben gehört, die Faszination dieses einmaligen Schutzgebiets zu vermitteln, aber auch auf die Regeln zu dessen Erhalt hinzuweisen.

Zum Nationalparkrevier Schmilka gehören die Schrammsteine, der Große Winterberg und Teile des Kirnitzschtals bis zum Kleinen Zschand. 80 % des Reviers konnten inzwischen dem Ruhebereich des Nationalparks zugeordnet werden.

Catja Geyer gab beim letzten Naturmarkt in Stadt Wehlen gerne fachkundige Hinweise an die Gäste weiter.

Catja Geyer gab beim letzten Naturmarkt in Stadt Wehlen gerne fachkundige Hinweise an die Gäste weiter.

Die Geschichte vom „Kugelbaum“

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Einst stand eine einsame Winter-Linde an der Alten Hohen Straße südlich von Hertigswalde bei Sebnitz. Dieser Baum wuchs nördlich vom ehemaligen Hertigswalder Erbgericht, dem einzelnen Bauernhof, „beim Böhm Emil“ genannt. Schon auf dem Messtischblatt von 1888 ist dort ein solitärer Baum eingezeichnet. Auf einem Foto von 1940 hat die Linde einen geschätzten Durchmesser von etwa 80 Zentimeter und weist am östlichen Stamm schon eine größere Beschädigung auf, die genau der entspricht, wo später der Stamm einen langen Spalt aufwies und man ins hohle Innere des Baums greifen konnte.

Der "Kugelbaum" im Jahre 1987 an der Hohen Straße

Der "Kugelbaum" im Jahre 1987 an der Hohen Straße

Früher erzählte man vor allem den Kindern, da solle eine Kugel aus Napoleons Büchse im Stamm stecken. Doch später wussten wir, dass die kugelförmige Krone der Linde dem Baum seinen Namen gab. Auf dem Foto aus dem Jahre 1987 ist das noch gut zu erkennen. Eine Bank unter den ausladenden Ästen lud zum Verweilen ein. Uns Kinder interessierte aber vor allem der hohle Stamm.

Im Dezember 1989 hatte ein Wintersturm die westliche Hälfte der Krone abgebrochen – doch der Baum blieb stehen, was heutzutage wohl undenkbar wäre. Als ich am 4. Oktober 1992 erneut vorbeifuhr, hatte sich die verbliebene Hälfte des „Kugelbaums“ vor meinen Augen abermals halbiert und der abgebrochene Teil blockierte den Weg. Nun hatte es sich erledigt für den Baum. Der Rest wurde gefällt und unmittelbar daneben eine neue Linde gepflanzt. Diese hat heute eine Höhe von etwa elf und ihr Stamm einen Durchmesser von einem halben Meter. Sommer-Linden sind in unserer Heimat deutlich seltener anzutreffen.

Sturmschaden im Jahr 1992, das Ende für den Kugelbaum.

Sturmschaden im Jahr 1992, das Ende für den Kugelbaum.

Artenreiche Wiesen beim Bergwiesenfest prämiert

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Der Höhepunkt des Wiesenfestes ist alljährlich die Prämierung der Preisträger auf der Königsteiner Ebenheit.

Der Höhepunkt des Wiesenfestes ist alljährlich die Prämierung der Preisträger auf der Königsteiner Ebenheit.

Zum diesjährigen grenzüberschreitenden Wiesenwettbewerb gab es jeweils drei Bewerber aus Tschechien und aus Deutschland: ein außergewöhnlich guter Jahrgang mit sehr schönen und artenreichen Wiesen. Auf vier der sechs Wiesen wuchsen zwischen 50 und 70 Gefäßpflanzenarten! Das ist deutlich mehr als auf den meisten Wettbewerbs-Wiesen der vergangenen Jahre.

Auf dem 17. Bergwiesenfest am 19. September im Königsteiner Ortsteil Ebenheit bekamen die Preisträger ihre Urkunden und Preise überreicht.

Der Wiesenwettbewerb wird seit vielen Jahren durch den Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Kooperation mit dem NationalparkZentrum und den Nationalparkverwaltungen Böhmische und Sächsische Schweiz organisiert und durchgeführt.

Befragung zur Zufriedenheit von Freiwilligen

Jens Posthoff, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die Organisation „Nationale Naturlandschaften e.V.“ führt alljährlich eine Befragung zur Zufriedenheit von Freiwilligen mit ihren Einsätzen im Naturschutzbereich durch. Damit die Motivation zu Teilnahme an der Befragung steigt, sponsert die Bekleidungsfirma „Fjällräven“ hochwertige Artikel aus ihrem Sortiment. In diesem Jahr durfte sich unsere Helferin der Naturschutzwarte, Frau Slesaczeck, über eine Jacke, ausgehändigt von Ranger Maik Hille, freuen. Herzlichen Glückwunsch.

Mit Spezialtechnik gegen unpassierbare Wege – Freischneiden von Wegen im Nationalpark geht weiter voran

Dr. Renke Coordes, Pressesprecher Sachsenforst

Durch das Zusammenbrechen abgestorbener Fichten im Nationalpark und durch Stürme werden Wanderwege im Nationalpark immer wieder unpassierbar. Aktuell betroffen sind 32 km des insgesamt 400 km umfassenden markierten Wegenetzes im Nationalpark.

Das Freischneiden der Wege ist anspruchsvoll, da durch die vielen abgestorbenen Bäume ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Besucher und Waldarbeiter besteht. Nur in entsprechend großen Maschinen, in denen genügend Schutz gegen Baum- und Astabbrüche besteht, können die Wege arbeitsschutzgerecht freigeschnitten werden. Auf schmalen und unzugänglichen Wegen können gängige Forstmaschinen nicht arbeiten. Ein spezieller Schreitbagger, ausgerüstet mit einem Aggregat zur Baumfällung, ist über vier einzelne Radachsen sehr beweglich und dadurch auch für unwegsames Gelände sehr gut geeignet.

„Die Maßnahmen, die wir zum Schutz vor Unfällen ergreifen, sind aufwendig und teuer, aber auch notwendig“, betont Ulf Zimmermann, Leiter der Nationalparkverwaltung. „Öffentliche Straßen, wie auch Gebäude und unsere wichtigsten Besucherschwerpunkte im Nationalpark müssen gegen Baumstürze und Abbrüche gesichert sein. Rettungswege, die für die Sicherstellung der Ersten Hilfe im Notfall dienen, müssen freigeschnitten sein. Dafür greifen wir teilweise intensiv in die Waldbestände rechts und links der Wege ein.“

Schwedenlöcher sind wieder begehbar!

Schwedenlöcher sind wieder begehbar!  Der beliebte Wanderweg durch die Schwedenlöcher als romantische Verbindung zwischen dem Kurort Rathen und der Bastei ist nach erfolgreicher Sanierung der Steiganlage wieder nutzbar.

Schwedenlöcher sind wieder begehbar! Der beliebte Wanderweg durch die Schwedenlöcher als romantische Verbindung zwischen dem Kurort Rathen und der Bastei ist nach erfolgreicher Sanierung der Steiganlage wieder nutzbar.

Kompetenznetz Touristische Mobilität

Silke Zimmermann, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Der autonomen Mobilität kommen wir täglich einen Schritt näher. Der Mobilitätsmanager Sten Eibenstein in Potsdam

Der autonomen Mobilität kommen wir täglich einen Schritt näher. Der Mobilitätsmanager Sten Eibenstein in Potsdam

Auf Exkursion in Potsdam und Werder vom 23. bis 24. September

Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche 2021 fand unser diesjähriges Herbst-Kompetenznetztreffen Touristische Mobilität mit Vertretern der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Sächsische Schweiz, Barnim und Mecklenburgische Seenplatte-Müritz in Potsdam statt.

Potsdam mobil erleben... ist das Motto der „mobiagentur“ Potsdam. In den Räumen des früheren DB-Reisezentrums wurde eine moderne, zentrale Anlaufstelle geschaffen, wo Tickets für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und der Deutschen Bahn erworben und Beratungen zu weiteren Mobilitätsangeboten offeriert werden.

„AStriD“ - Autonome Straßenbahn – eine Fahrt in die Zukunft…
Wir konnten uns bei einer Fahrt mit dieser autonomen Tram von der schon teilweisen Praxisfähigkeit überzeugen. Dieses zukunftsträchtige Projekt von SIEMENS Mobility GmbH soll nach Abschluss des Projektes auf dem Betriebshof aktiv eingesetzt werden. Damit sollen zum Beispiel Servicefahrten autonom durchgeführt werden, um zeitintensive Rangierprozesse im Betriebshof zu automatisieren.

Entsprechend dem Motto „Potsdam mobil erleben“ erreichten wir am Freitag unser Ziel, den Bahnhof in Werder, mit dem „PlusBus“ bzw. „powerbus“. Was sich hinter diesem Konzept „PlusBus“/„powerbus“ und dem damit verbundenen Leistungsspektrum verbirgt, erfuhren wir vom Geschäftsführer des Unternehmens „regiobus Potsdam Mittelmark“, Hans-Jürgen Hennig.

Wir waren vom Serviceangebot, das WLAN und USB-Ladesteckdosen in allen Bussen bereithält, von der hochwertigen Ausstattung und dem einheitlichen powerbus-Design der Busse, der Anschlussgarantie ans Bahnnetz sowie klaren Fahrzeit-Taktungen begeistert. Weitere tolle Angebote sind Fahrplaninformationen in Echtzeit an wichtigen Haltestellen und saisonale Linienangebote zu den Highlight-Sehenswürdigkeiten der Region.

Es war eine sehr interessante Exkursion: Wir durften viele engagierte Mobilitäts-Partner, die mit Tatkraft an der Umsetzung von zukunftsträchtigen Visionen für ihre Region arbeiten, kennenlernen. Dieses neue Wissen und Inspiration vom persönlichen Austausch mit den Netzwerkpartnern bereichert unsere weitere Arbeit enorm.

Wir sagen DANKE der LAG Barnim, dem Vertreter der Stadt Potsdam und allen Beteiligten für den herzlichen Empfang und die Organisation der Exkursion.

Tourismusleitbild Sächsische Schweiz – eine Region entwickelt sich weiter

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Am 15. September fand im Landhotel Nicolai Lohmen die "Zukunftswerkstatt Tourismusleitbild" des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V. statt. Zahlreiche Partner aus der Region brachten sich mit spannenden Themen und Anmerkungen in den Entwicklungsprozess ein.

Erste Ergebnisse der Bewohnerbefragung in der Region zeigen, dass Tourismus als äußerst wichtig für die Sächsische Schweiz gesehen wird. Jedoch sind negative Randerscheinungen, wie die erhöhte Verkehrsbelastung oder eine stärkere Vermüllung der Landschaft, wahrnehmbar. Wichtige Faktoren - deshalb werden sämtliche Anmerkungen der Bevölkerung stärker in die Entwicklung des neuen Tourismusleitbildes einbezogen.

Der Landschaf(f)t Zukunft e. V. samt Regionalmanagement Sächsische Schweiz war ebenfalls am 15. September in Lohmen vor Ort; alle Akteure konnten Hinweise für die Erstellung der neuen LEADER-Entwicklungsstrategie mitnehmen. Beide Strategien sollen Hand in Hand erarbeitet werden und so der Region bestmöglich nützen.

Pressemitteilung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Der Freistaat Sachsen sendet ein deutliches Signal für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit! Ab dem 1. Januar 2023 werden die Behörden und Bildungseinrichtungen sowie weitere Liegenschaften des Freistaates Sachsen erstmals zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Dazu wurde durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) eine europaweite Ausschreibung durchgeführt, in deren Ergebnis für drei Jahre zwei regional in Sachsen tätige Unternehmen beauftragt werden konnten.

Dadurch werden jährlich rund 100.000 Tonnen CO² kompensiert. Immerhin sind davon 5,5 Millionen Quadratmeter in Bürogebäuden betroffen.

Stadtradeln und Fahrradgarage

Thomas Freitag, Klimamanager Stadtverwaltung Pirna

Bereits zum fünften Mal nahm die Stadt Pirna in diesem Jahr am bundesweiten Städtewettkampf „Stadtradeln“ teil, um einen kleinen Teil zum Gelingen der Verkehrswende beitragen zu können. Mehr als 700 Radbegeisterte hatten sich in Teams zusammengeschlossen und radelten fast 170.000 Kilometer – für eine bessere Radverkehrsinfrastruktur und eine höhere Sichtbarkeit der Radfahrerinteressen.

Während des Stadtradelns konnte Pirnas erste Fahrradgarage am ZOB in Betrieb genommen werden. Das doppelstöckige, containerbasierte Radparksystem bietet 16 voneinander abgegrenzte, stabile und wettergeschützte, gebührenpflichtige Stellplätze für Radler, die auf den oder vom öffentlichen Nahverkehr umsteigen möchten. Durch ein Schienensystem ist auch die obere Ebene ohne große Kraftaufwendung zu erreichen – selbst für E-Bikes. Für vier Stunden kostet das Abstellen des Rades 80 Cent, der Tagestarif liegt bei 1,50 Euro.

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Wildsau mit Ofenkürbis

Wer des Nachtens unterwegs ist, sieht sie ab und an: die gemeine Wildsau. Als ich neulich aus Daubitz vom abendlichen Mahl nach Hause fuhr, standen ca. 20 Wildschweine auf der Straße und schauten mich verdutzt an. Während sie nach Eicheln und Kastanien suchten, hatte ich schon ein Bild im Kopf von einem dampfenden Braten mit einer großen Gabel und einem scharfen Messer im Rücken des nun nicht mehr grunzenden Tieres.

Ja, Herbstzeit ist die Zeit, da Speisekarten mit leckeren Wildgerichten die Menschen in die Gasthäuser locken. Doch auch ein Gemüse hat gerade Saison: der Kürbis. Seit den 90er Jahren vertreiben geschnitzte Kürbisse allerorts mit Halloween die heidnischen Feste wie Treulicht oder Rübengeister. Halloween benennt Volksbräuche vor dem katholischen Allerheiligenfest und kommt ursprünglich aus Irland. Doch nun weiter mit dem Kulinarischen.

Kürbis und Wildsau harmonieren bestens in gebackener Form. Und wenn man einmal den Backofen einheizt, um Braten zu machen, kann man ja gleich die Beilagen im Ofen mitgaren. Das hilft wirtschaften bei diesen Strompreisen. Es gibt also Wildsaubraten mit Ofenkürbis. Dafür wird das Wildfleisch mit Salz, Pfeffer, Rosmarin sowie etwas Thymian und Knoblauch eingerieben, mit Speiseöl bepinselt und über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt. So können die Gewürze ihren Geschmack am besten entfalten. Nun das Fleisch in einem Bräter in ausgelassenem Speck scharf anbraten, dazu etwas Wurzelgemüse und Zwiebel geben und mit Rotwein ablöschen. Den Bräter mit dem Fleisch gibt man in den vorgeheizten Ofen, streicht die Oberseite des Bratens mit Honig ein und lässt ihn ca. 1,5 Stunden schmoren. Nun kommt der in Streifen geschnittene, mit Kreuzkümmel, Salz und Thymian marinierte Hokkaido-Kürbis dazu.

Nach einer weiteren halben Stunde ist alles fertig! Der Braten, der Kürbis und die Nerven. Denn die letzte Flasche Wein ist zum Kochen draufgegangen, der Spätshop hat schon geschlossen und draußen lauern Wildschweine sowie Gruselgestalten mit geschnitzten Kürbissen als Kopf. Probiert es!


Anmerkung der Redaktion:

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist noch nicht in der Region nachgewiesen, doch gerade deswegen bitten wir alle Gäste, keine Lebensmittelrückstände in Wald und Flur zurückzulassen. Die ASP ist eine Erkrankung der Haus- und Wildschweine. Sie ist nicht auf den Menschen übertragbar, kann aber durch den Menschen weitergetragen werden. Bitte melden Sie alle Totfunde zeitnah.

Termine und Veranstaltungen

Nationalparkzentrum Bad Schandau

4.11.2021, 19-21 Uhr  | Online-Vortrag Wattenmeer | Claus von Hoerschelmann, Mitarbeiter im Multimar Wattforum stellt Deutschlands größte Wasser-Schutzgebiete mit Nationalparkstatus vor und beantwortet Fragen. Teilnahme kostenfrei | Anmeldung per E-mail an: nationalparkzentrum@lanu.de

10.11.2021, ganztägig | Fachgespräch Sächsisch-Böhmische Schweiz | Thema: Waldentwicklung & Walddynamik
Anmeldung und Information unter 035022 50242 oder www.lanu.de/de/NationalparkZentrum


Ottendorfer Hütte

12.11.2021, 20 Uhr  | Konzert "Brettel" Irish Folk, Country und Blues Songs
19.11.2021, 19 Uhr | Reise-Vortrag mit Michi Münzberg "Tibet und Indien"
www.ottendorfer-huette.de


Berufsschulzentrum Pirna/Copitz

10.11.2021, 13 Uhr | Auftaktveranstaltung mit Workshops zur Erstellung der neuen LEADER-Entwicklungsstrategie der Region Sächsische Schweiz in Pirna,
Anmeldung: info@re-saechsische-schweiz.de


Jagdschloss Graupa

25.11.2021, 13 Uhr | Regionalkonferenz des Landschaf(f)t Zukunft e.V. , Anmeldung: ulrike.roth@landschaftzukunftev.de


Neustadt/Sachsen

30.11.2021 | Eröffnung "Naturraum Unverpackt" | Die Zukunft gehört den Mutigen.
Bahnhofstraße 15, Neustadt/Sachsen | www.startnext.com/naturraum-unverpackt

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Notwendige Verkehrssicherung im Nationalpark, Foto: Marko Förster, Pirna

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 140. Ausgabe, November 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: M. Förster, A. Schnecke, Biorefugium Schmilka, J. Oswald, Hp. Mayr, U. Augst, J. Weber, D. Neubert, J. Posthoff, M. Aulitzky,
U. Roth und T. Freitag

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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