137. Ausgabe
August 2021

 

„Nicht ewig freut man sich der Ruhe und des Friedens, und doch ist Unglück und Zerstörung nicht das Ende. Wenn das Gras vom Steppenfeuer verbrannt wird, sprießt es im Sommer wieder aufs Neue.“
Dschingis Khan

Die unbändige Kraft der Natur – der Himmel hat geweint. Wollen wir es Glück im Unglück nennen, was es uns Mitte Juli an Schäden beschert hat – gemessen an dem, was anderen Gebieten widerfahren ist.

Wir müssen mit diesen Wetterphänomenen jetzt wohl öfters rechnen. Alles darauf auszurichten, wird nicht funktionieren. Wasser, Wind und Brände, wir müssen lernen, mit ihnen zu leben. Letztendlich auch mit den Konsequenzen, altangestammte Siedlungsorte zu verlassen. Ein Leben in purer Ungewissheit ist auch schlecht vorstellbar.

Uns hat in diesem Moment das gute Krisenmanagement geholfen, was wir uns mit den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre erarbeitet haben. Rasch waren alle helfenden Hände zur Stelle, um die Aufgaben gezielt zu verteilen. Inzwischen sind etliche Aufräumungsarbeiten abgeschlossen und für Besuche wieder offen! Einiges wird jedoch länger dauern.
Ein herzlicher Dank an alle HELFER!

Nach den langen Einschränkungen durch Corona ist es so wichtig, dass alles wieder zum Laufen kommt. Dazu gehört hier eben auch, dass der Tourismus wieder funktioniert und die Menschen ein Einkommen haben. Außerdem wollen wir auch die Besucher willkommen heißen, von denen sich nicht wenige für den Urlaub im eigenen Land entschieden haben. Damit strahlen sie Zuversicht und Hoffnung für ein verantwortungsvolles Maß an „Normalität“ aus – das brauchen wir jetzt am meisten!

In diesem Sinne erfreuen Sie sich im aktuellen Schweizer an den Neuigkeiten rund um unsere regionalen Erzeuger und Gastronomen. Außerdem wollen wir Sie neugierig machen auf die Aufführungen im Theaterzelt im Kurort Rathen.
Neue gefiederte Gäste dürfen wir in der Nationalparkregion begrüßen und von nachhaltigen Mobilitätsideen aus der Nachbarregion profitieren.

Bleiben sie gesund.
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Theatererlebnis in der Sächsischen Schweiz

Cornelia Ernst, Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Vertrieb

Schon das zweite Jahr findet Theater notgedrungen im Zelt statt.

Schon das zweite Jahr findet Theater notgedrungen im Zelt statt.

Die Felsenbühne Rathen, Europas schönste Naturbühne, wird bis voraussichtlich Frühjahr 2022 saniert und modernisiert. Daher spielen die Landesbühnen Sachsen auch in diesem Sommer im Theaterzelt Rathen auf den Elbwiesen gegenüber der Bastei und bieten ein unterhaltsames Theatererlebnis am Nationalpark Sächsische Schweiz.

Neben PETTERSSON & FINDUS – einem Stück für die ganze Familie – entführen wir unsere Gäste mit ANNIE GET YOUR GUN und KISS ME, KATE in die Welt der Musicals und musikalischen Komödien. Abgerundet wird das Ganze mit einem Liederabend bei JA, SO WARN’S DIE ALTEN RITTERSLEUT‘ und einem magischen Gastspiel des berühmten Illusionisten Peter Valance.

Unseren Spielplan finden Sie unter: www.landesbuehnen-sachsen.de Tickets können über die Theaterkasse Radebeul, in unserem Webshop und den bekannten VVK-Stellen erworben werden. Die Abendkasse in Rathen öffnet jeweils 2 Std. vor Vorstellungsbeginn.

Dank einer Kooperation mit dem VVO gelten die Eintrittskarten der Landesbühnen Sachsen im Theaterzelt Rathen von 4?Stunden vor bis 6 Stunden nach Vorstellungsbeginn als Fahrkarten im Verkehrsverbund Oberelbe. Wir danken unseren Partner, die uns stets tatkräftig bei der Realisierung unserer Ideen unterstützen.

Kleiner Ausblick auf die Felsenbühne Rathen:

Zurzeit ist die Felsenbühne Rathen eine Baustelle und für den Besucherverkehr gesperrt. Doch die Bauarbeiten gehen gut voran, sodass wir hoffen, im kommenden Sommer die Felsenbühne Rathen planmäßig wiedereröffnen zu können. Verfolgen Sie die weitere Entwicklung auf unserer Homepage unter: www.landesbuehnen-sachsen.de/felsenbuehne-rathen/aktuelles/

Die steilen Felsen der Wehltürme über der Felsenbühne sind geblieben, alles andere hat sich sehr verändert. Wir freuen uns auf den Saisonstart 2022!

Die steilen Felsen der Wehltürme über der Felsenbühne sind geblieben, alles andere hat sich sehr verändert. Wir freuen uns auf den Saisonstart 2022!

Wir freuen uns, bald wieder auf der Felsenbühne Rathen für unsere Gäste spielen zu können – Europas schönster Naturbühne – die sich an die Sandstein-Felsformationen des Wehlgrundes und der weltberühmten Bastei Rathen anschmiegt. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Musicals, Konzerten, Familienstücken und Opern wollen wir dann wieder von Mai bis August unsere Besucher begeistern.

Bis dahin freuen wir uns auf Ihren Besuch im Theaterzelt Rathen!


Kontakt

Landesbühnen Sachsen GmbH | Meißner Straße 152 |  01445 Radebeul
Di u. Do 10 – 13 Uhr & 14 – 18 Uhr | Fr u. Sa 14 – 18 Uhr
Tel: 0351 8954214 | kasse@landesbuehnen-sachsen.de | www.landesbuehnen-sachsen.de

Neues von der Agrargenossenschaft Niederseidewitz e. G.

Joachim Oswald, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

Die Herde der „Red Angus“-Rinder bildet die Basis für die Fleisch- und Wurstwaren.

Die Herde der „Red Angus“-Rinder bildet die Basis für die Fleisch- und Wurstwaren.

Rind- und Kalbfleisch aus unserer Mutterkuhhaltung von Tieren der Rasse „Red Angus“ vermarkten wir bereits seit mehr als 25 Jahren direkt an Genießer der Region. Die naturnahe Aufzucht und Haltung sowie kurze Transportwege und eine schonende Schlachtung im eigenen Betrieb sichern die hervorragende Fleischqualität. Ein Teil des Fleisches wird zu leckeren Wurstwaren verarbeitet und als „Spezialitäten“ unseren Kunden angeboten.

Basis für unseren Erfolg ist die Arbeit von 60 Mitarbeitern aus der Region. Dazu kommen gegenwärtig drei Auszubildende. Gemeinsam produzieren wir verantwortungsbewusst mit Tier und Umwelt hochwertige Lebensmittel.

Ausbildungsbeginn: Sommer 2021 - Aktuell sind noch freie Ausbildungsplätze zum Tierwirt/in oder Fachkraft Agrarservice (m/w/d) zu besetzen. Bewerbung postalisch oder per Mail möglich.

Der „Verkauf ab Hof“ sichert eine hervorragende Frische und einen optimalen Genuss. Vorbestellungen sind möglich und werden gern angenommen.

Werte Kunden, wir möchten Sie schon jetzt auf unsere diesjährige Sommerpause im Hofladen vom 05.08.2021 bis 19.08.2021 aufmerksam machen. Wir danken für Ihr Verständnis und freuen uns auf ein Wiedersehen am 26.08.2021.


Kontakt:

Agrargenossenschaft Niederseidewitz e. G. | Niederseidewitz Nr. 22 | 01819 Bahretal
Tel. 03501 527725 | Fax 03501 527825 | info@agrar-niederseidewitz.de

Milch von 1.000 Milchkühen der Rasse „Holstein-Rind“.

Milch von 1.000 Milchkühen der Rasse „Holstein-Rind“.

„Kleine Auszeit“

Ulrike Junker, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Klein aber fein - die Porschdorfer Einkehr

Klein aber fein - die Porschdorfer Einkehr

Wer nach einem erfolgreichen Wander- oder anstrengenden Arbeitstag einen krönenden, leckeren Abschluss sucht, sollte sich eine kleine Auszeit in Porschdorf leisten.

Zwischen Bad Schandau und Bastei liegt das urige Gasthaus „Porschdorfer Einkehr“ von Familie Leuner. Sowohl drinnen als auch draußen kann man die frischen, saisonalen und regionalen Speisen mit einem kühlen Bier genießen. Auch das „mitessende“ Auge kommt dabei auf seine Kosten – alles ist liebevoll angerichtet mit Kräutern aus dem hauseigenen Kräuter- und Essblumengarten. Ein Versuch sind die Liköre aus eigenem Obst von den umliegenden Flächen wert. Und wenn dann die Füße schwer geworden sind von der Fülle des Sommers, könnte man sich gleich in der Ferienwohnung „Wandersmann“ ausstrecken – Leuners betreiben außer ihrem Gasthaus einige Ferienwohnungen.

In der Porschdorfer Einkehr hat sich schon eine richtige Veranstaltungsreihe etabliert. Wenn die Abende wieder länger werden und es die Situation zulässt, kann man in geborgener, anheimelnder Atmosphäre den wilden Abenteuern lokaler und angereister Helden folgen, sein eigenes Fernweh füttern oder sich Inspiration für die nächsten Ausflüge mitnehmen.

Sind die Wanderfüße mal zu schwer, muss ein echter Kräuter her. Fragen Sie Familie Leuner, sie hat eine gute Auswahl.

Sind die Wanderfüße mal zu schwer, muss ein echter Kräuter her. Fragen Sie Familie Leuner, sie hat eine gute Auswahl.

Wer sichergehen möchte, dass Tisch und Bett frei sind, fragt einfach vorher nach bei:

Wirtshaus "Porschdorfer Einkehr"
Silvio Leuner | Hauptstraße 29 b | 01814 Bad Schandau / Porschdorf
Tel. 035022 / 50978 (Montag-Donnerstag ab 16 Uhr) | info@porschdorfer-einkehr.de

Große „Freiheit“ – neue Arten

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Dieses Foto zeigt deutlich die Ausmaße der Kahlschläge - Rapinzen 2018

Dieses Foto zeigt deutlich die Ausmaße der Kahlschläge - Rapinzen 2018

Als im Jahr 2017 der Borkenkäfer begann große Fichtenforste zum Absterben zu bringen, glaubte so mancher Förster noch, dies aufhalten zu können. So entstanden sehr große Kahlflächen, auch bis deutlich über fünf Hektar, mitten in den einst dichten, monotonen Fichtenforsten. Hier in diesen neuen Biotopen siedelten sich neue Arten an.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden die beiden größten Flächen im Revier Zeughaus, an der Knorre zwischen den Lorenzsteinen und der Zeughausstraße und auf den Rapinzen zwischen den Thorwalder Wänden und der Kirnitzsch, genauer untersucht. Im Ergebnis dieses Monitoring konnten fünf neue Vogelarten festgestellt werden, welche ohne die Freiflächen dort nie aufgetreten wären.

Links) Die Heidelerche unterscheiden wir an den weiß-schwarz-weißen Abzeichen am Flügelbug von den anderen heimischen Lerchen. Mitte) Die unscheinbare Klappergrasmücke erhielt ihren Namen durch den markanten Gesang. Rechts) Das Neuntöter-Männchen ist ein wahrlich schmucker Vogel.

Links) Die Heidelerche unterscheiden wir an den weiß-schwarz-weißen Abzeichen am Flügelbug von den anderen heimischen Lerchen.   Mitte) Die unscheinbare Klappergrasmücke erhielt ihren Namen durch den markanten Gesang.   Rechts) Das Neuntöter-Männchen ist ein wahrlich schmucker Vogel.

Die Heidelerche, seit vielen Jahrzehnten fehlend im Gebiet, aber auf den viel größeren Kahlflächen in der angrenzenden Böhmischen Schweiz schon in größerer Dichte vorhanden, stellte sich auf den Rapinzen (Wiese im Nationalpark) ein. Goldammer und Neuntöter, zwei typische Vogelarten der Heckenlandschaften in der Feldflur unserer Heimat, konnten dort ebenfalls beobachtet werden.

Im Jahr 2021 wurde der Steinschmätzer, ein Vogel karger Steinwüsten und des Hochgebirges oberhalb der Baumzone und die Klappergrasmücke auf den Rapinzen festgestellt. Warum neue Arten ausschließlich auf den Rapinzen und nicht im Bereich der Knorre gefunden wurden liegt sicherlich an der Lage der Kahlschläge. So liegen die auf den Rapinzen auf einem Höhenrücken über dem Kirnitzschtal, während der an der Knorre eher eine Tallage darstellt.

Bis auf die Goldammer, welche aber auch im Winter hier bei uns bleiben, sind alle anderen Arten Zugvögel und diese finden solche Habitate in der Höhe wohl eher als im Tal. Es bleibt aber abzuwarten, ob auch dort sich neue Arten einfinden werden und ob noch weitere, wie Turteltaube, Ziegenmelker, Wendehals, Feldschwirl oder Bluthänfling sich ansiedeln. Dieses beobachteten wir vor gut dreißig Jahren in den Rauchschadensgebieten im Grenzraum Rosenthal - Schneeberg - Tisa - Peterswald.

Umbau schon gut zu sehen

Vom Großstein bei Ottendorf kann man sich einen guten Überblick verschaffen über den hinteren Teil des Nationalparks. Es dominiert bei weiten nicht das Grau der Käferbäume. Die Natur baut sich um und wir Menschen sind mehr denn je die Zuschauer. Bald ist wieder mehr Grün als Grau!

Vom Großstein bei Ottendorf kann man sich einen guten Überblick verschaffen über den hinteren Teil des Nationalparks. Es dominiert bei weiten nicht das Grau der Käferbäume. Die Natur baut sich um und wir Menschen sind mehr denn je die Zuschauer. Bald ist wieder mehr Grün als Grau!

Ohne Auto in die Sandsteinfelsen: Der neue Fahrplan zeigt die Wege der Öffentlichen.

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Gemeinsam für den öffentlichen Nahverkehr:  Herr Richter (Tourismusverband Sächs. Schweiz), Herr Zimmermann (Nationalparkverwaltung) und Frau Clauss (VVO) werben für die Anreise mit dem ÖPNV in die Sächsische Schweiz.

Gemeinsam für den öffentlichen Nahverkehr: Herr Richter (Tourismusverband Sächs. Schweiz), Herr Zimmermann (Nationalparkverwaltung) und Frau Clauss (VVO) werben für die Anreise mit dem ÖPNV in die Sächsische Schweiz.

Inzwischen geht es nicht mehr ohne, ohne den touristischen Fahrplan Sächsisch-Böhmische Schweiz, welcher umfassend über alle öffentlichen Verkehre informiert. Am 21. Juli erfolgte die offizielle Übergabe im Hauptbahnhof Dresden. Die Felsenwelt ist im Halbstundentakt an die Landeshauptstadt Dresden mit der S-Bahn angeschlossen. Leider sind aktuell einige Verbindungen, wie die Zugstrecke durch das Sebnitztal, nicht nutzbar. Busse übernehmen die Verbindung Bad Schandau - Sebnitz.

Aktuelle Infos: www.vvo-online.de oder www.idos.cz.

Wieder Flutschock im Elbsandstein

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Noch drei Tage nach der Regennacht ergoss sich Wasser auf die Kirnitzschtalstraße.

Noch drei Tage nach der Regennacht ergoss sich Wasser auf die Kirnitzschtalstraße.

Es kam wieder plötzlich und doch haben zum Glück die Warnsysteme funktioniert. 100 l Regen haben am 17. Juli ausgereicht, um in den Tälern des Elbsandsteins wieder schmerzliche Spuren zu hinterlassen. Inzwischen ist das Gröbste beräumt, doch die materiellen und noch mehr menschlichen Wunden bleiben länger erhalten. Ein Komplettschutz ist ausgeschlossen. Mit der Natur leben, das bleibt unser Schicksal.

Zum Glück gab es keine menschlichen Verluste. Besten Dank an alle Helfer!

Sächsische Schweiz wird erstes „Nachhaltiges Reiseziel“ in Sachsen

Yvonne Bethage, Nachhaltigkeitsmanagement beim Tourismusverband Sächsische Schweiz

Von links nach rechts: Unternehmer Sven-Erik Hitzer, Staatsministerin Barbara Klepsch, Nachhaltigkeitsmanagerin Yvonne Bethage, Landrat Michael Geisler

Von links nach rechts: Unternehmer Sven-Erik Hitzer, Staatsministerin Barbara Klepsch, Nachhaltigkeitsmanagerin Yvonne Bethage, Landrat Michael Geisler

Ein großer Meilenstein ist geschafft! Wir sind ein „Nachhaltiges Reiseziel“! „Wir“, das sind all diejenigen, die die Destination Sächsische Schweiz ausmachen, von den Einwohnern über den Tourismusverband bis hin zur Gastronomie und den Übernachtungs- und Freizeitbetrieben. Wichtig zu wissen: Diese Zertifizierung ist keine Bewertung eines erreichten Zieles. Sie ist vielmehr eine Anerkennung für bereits getane Arbeit und ein Auftakt mit Trommelwirbel für den nächsten Wegabschnitt, hin zu mehr Nachhaltigkeit im Tourismus.

Ja, die Welt ist im steten Wandel und wer es schafft, sich mitzuverändern und vorauszudenken, der bleibt bestehen. Veränderte Werte in der Gesellschaft, Umweltprobleme, Klimawandel – all das und noch viel mehr treiben den Veränderungsprozess an. Ein nachhaltiger Tourismus ist flexibel, krisensicherer und zukunftsorientiert – ein Weg also, um mit dem Veränderungsprozess gut umzugehen. Was ihn dabei von „normalem Tourismus“ unterscheidet? Nachhaltiger Tourismus versucht stets die Balance zwischen den Ansprüchen von Natur, Mensch und Wirtschaft zu finden. Die Steigerung des Umsatzes ist nicht das alleinige Augenmerk der Akteure im Tourismus, sondern in gleichem Maße das Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung und der Schutz von Natur und Umwelt. All die verschiedenen Interessen gilt es stets abzuwägen und in Entscheidungen einzubeziehen. Keine einfache Sache, aber eine lohnenswerte.

Mit der Zertifizierung setzt der Tourismusverband erneut ein starkes Signal. Die ersten Unternehmen sind bereits an Bord, haben sich nachhaltig ausgerichtet und stellen erlebnisreiche und wertvolle Angebote für ihre Gäste bereit. Gemeinsam wollen sie nun noch viele weitere Tourismusbetriebe motivieren, sich für die Zukunft aufzustellen.

Mehr dazu unter: https://tvssw.link/NH-Initiative

Praxisbeispiele hautnah „erfahren“ – mit dem E-Mobil und Bahn-Sonderverkehr durch den Barnim

Silke Zimmermann, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Vom 08.06.21 bis 09.06.21 konnte das 4. Kompetenznetzwerktreffen touristische Mobilität in Eberswalde stattfinden, nachdem es im Oktober 2020 aufgrund der Pandemie ausfallen musste. Vertreter des Regionalmanagements Sächsische Schweiz trafen sich mit Verantwortlichen der Region Barnim.

Mobilität im ländlichen Raum ist eine Herausforderung, denen sich viele Regionen stellen müssen. Ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch ist dabei sehr entscheidend, um die Mobilität – für die einheimische Bevölkerung und auch für Touristen – zum gegenseitigen Nutzen voranzubringen.

Unsere Barnimer Kollegen haben eine sehr spannende Tour - mobil mit BARShare-Elektroautos - durch das LEADER-Fördergebiet erarbeitet und wir konnten interessante, auch außergewöhnliche Projekte und deren Projektträger kennenlernen.

Die Besichtigung des mobility Ladenetzes mit Ausleihstation von E-Bikes, inklusive familientauglichen Rädern sowie einem „Rad-Parkplatz“, passt perfekt in ein zukunftsfähiges SAMO-Netz (Sanfte Mobilität).

Für die Weiterfahrt zum Treffen mit Vertretern der Region Templin nutzten wir die Bahn ab Kaiserbahnhof Joachimsthal nach Templin. Dieser touristisch genutzte Bahn-Sonderverkehr wurde konzeptionell über LEADER unterstützt. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch über gemeinsame Ziele, auch über Regionen hinweg, bereichert unsere Arbeit enorm. Ein herzliches DANKESCHÖN der LAG Barnim und allen Beteiligten für den herzlichen Empfang und die Organisation dieser Exkursion.


Wir gratulieren an dieser Stelle dem Projekt "Fahrtziel Natur" zum 20. Geburtstag. Auch die Sächsische Schweiz ist inzwischen seit 13 Jahren Mitglied der Bewegung. Das inzwischen einige Kommunen in der Sächsischen Schweiz die Gästekarte mobil eingeführt haben, ist auch auf Fahrtziel Natur zurückzuführen.

www.fahrtziel-natur.de

Regionalbudget 2021 – mit kleinen Beträgen Großes schaffen

Yvonne Bergmann, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wo gefeiert wird, da lasst euch nieder. Hier fehlt nur noch das regionale Grillgut und nette Gäste.

Wo gefeiert wird, da lasst euch nieder. Hier fehlt nur noch das regionale Grillgut und nette Gäste.

Auch in diesem Jahr konnten sich Vereine und Kommunen mit ihren Vorhaben für das Regionalbudget von rund 200.000 EUR der LEADER-Region Sächsische Schweiz bewerben. Die 39 eingereichten Vorhaben sind so bunt und vielfältig wie unsere Sächsische Schweiz. Gern hätte die Region alle Anträge gefördert, denn jedes Projekt leistet einen hohen Beitrag zur Dorfentwicklung. Aufgrund des begrenzten Budgets konnten 27 Vorhaben finanziell unterstützt werden. Die Palette reicht von der Sanierung des Umgebindehauses der Heimatstube in Reinhardtsdorf-Schöna, über den Spielplatz in Borna-Gersdorf bis hin zu einem W-LAN-Hotspot für die Gemeinde Rathmannsdorf. Es werden mit den Mitteln außerdem ein Imker- und Bienenlehrpfad, ein Jugendtreff in der alten Feuerwehr Goßdorf, ein Rundwanderweg, die Ausstattung einer Bogensportanlage und vieles mehr unterstützt.

„Wir freuen uns schon heute auf die Ergebnisse und werden von diesen hier berichten“, verspricht Joachim Oswald, der für das Regionalbudget im Regionalmanagement Sächsische Schweiz der Ansprechpartner ist. Er informiert im Zuge dessen auch darüber, dass nächstes Jahr wieder das Regionalbudget bereitsteht.


Kontaktaufnahme über
info@re-saechsische-schweiz.de
Telefon: 03501 4704870


Wir, der Landschaf(f)t Zukunft e. V. , sind der Dachverband für die Interessenvertretung im ländlichen Raum der Sächsischen Schweiz und des Osterzgebirges. Die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sind unsere wichtigsten Aufgaben. Dabei stehen die regionale Entwicklung und die kulturelle Identität, die der Zukunftssicherung der Region dienen, im Vordergrund. Wir verstehen uns als ihr regionaler Dienstleister.

www.landschaftzukunftev.de

Das „Deck 16“ bietet Küche, Kultur und maritimes Flair

Cornelia Grötzschel, Restauration Festung Königstein GmbH

Mit Livemusik, Sommerküche und Chillout-Lounge kommt auf dem neuen „Deck 16“ Urlaubsfeeling auf. Auf den Elbwiesen in Königstein, genauer gesagt, am Flusskilometer 16, hat Touristiker Sven-Erik Hitzer eine brandneue Location eröffnet. Die überdachte Holzterrasse mit Lounge-Möbeln bietet Besuchern kulinarische Highlights und Kulturprogramm vom Feinsten.

Das Deck 16 ist täglich ab 11 Uhr geöffnet bis in die späten Abendstunden,
Montag-Donnerstag bis 21 Uhr und Freitag-Sonntag bis 22 Uhr.

www.elbe-deck16.de

Pirna an einem Tag

Karolina Manitz, Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH

Früher galt Pirna auch offiziell als das "Tor zur Sächsischen Schweiz". Vom Julihochwasser war Pirna nicht betroffen. Die Stadt ist immer einen Besuch wert!

Früher galt Pirna auch offiziell als das "Tor zur Sächsischen Schweiz". Vom Julihochwasser war Pirna nicht betroffen. Die Stadt ist immer einen Besuch wert!

Eingebettet in die idyllische Landschaft des Dresdner Elbtals, gilt Pirna als „Tor zur Sächsischen Schweiz“. Obwohl bei den Elbhochwassern 2002 und 2013 schwer getroffen, bezaubert die aufwendig sanierte Altstadt, die schon den italienischen Maler Canaletto um 1753 zu seinen berühmten Stadtansichten inspirierte, heute wieder Besucher aus Nah und Fern. Repräsentative Bürgerhäuser mit prächtigen Giebeln, verzierten Erkern und Sitznischenportalen, die Stadtkirche
St. Marien, die Festung Sonnenstein – Pirna ist „Sandstein voller Leben“.

Den praktischen Kulturreiseführer im Taschenformat und viele weitere Tipps für einen gelungenen Aufenthalt gibt es im TouristService Pirna (Canalettohaus)
Am Markt 7, 01796 Pirna. Telefon: 03501 – 556 446

touristservice@pirna.de, www.pirna.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Mohnkliesla

Klöße sind wohl jedermann bekannt. Gut geeignet als Beilage zum Braten oder auch zur Haxe! Hier wird gern viel Soße verlangt, um diese dann mit zerquetschten Kartoffeln oder eben auch Klößen „aufzuditschen“.

Wer einen Ausflug ins Riesengebirge macht, wird Zeuge vom Erfindertum der Menschen zu früheren Zeiten. Dort haben die Klöße nämlich eine Vertiefung, wohin die Soße gehört. Aus dieser Gegend kommen auch die „Kliesla“. Und Kliesla haben nichts mit Klößen zu tun, wenn auch der Name diese Schlussfolgerung zulassen würde.

Ich probiere gern alte Rezepte aus, um sie weiterleben zu lassen. So habe ich auch das Kliesla-Rezept entdeckt und musste es gleich ausprobieren. Für unsere Gäste in der Brand-Baude eine willkommene Abwechslung ...

Für die Kliesla braucht man altbackene Brötchen, die man in Scheiben schneidet, außerdem in gezuckerter Milch gekochten Mohn, dem einige Rosinen zugefügt wurden. Man schichtet in eine große Schüssel abwechselnd die Brötchenscheiben mit der noch heißen Mohn-Milch und stellt die volle Schüssel für einige Stunden kalt. Während dieser Zeit zieht die Milch in die Brötchen und es entsteht eine stichfeste Masse – Kliesla eben!

Traditionell wurden Kliesla eigentlich nur Weihnachten gegessen. Und das zum Frühstück, zu Mittag und noch zwischendurch. Doch wer will schon auf Weihnachten warten? Außerdem ist jetzt Wandersaison und der Nationalpark zieht die Natur- und Wanderfreunde aus Nah und Fern an. Alles potenzielle Kliesla-Konsumenten!

Und für diejenigen, die lieber auf Weihnachten warten möchten, schreibe ich dieses Rezept zur Inspiration auf, gehe in meine Küche und backe die beliebten Buttermilchplinsen… Die gibt es traditionell zu jeder Jahreszeit auf dem Brand und sie werden ebenso morgens, mittags und abends gegessen.


Anmerkung der Redaktion:

Der Nationalpark Riesengebirge, wo sich unser Dichterkoch Uwe seine Inspiration holte, erstreckt sich an der Grenze zwischen Polen und Tschechien und erreicht mit der Schneekoppe eine Höhe von 1.602 m.

Was uns noch verbindet, ist die Elbe. Oberhalb von Špindler?v Mlýn (Spindlermühle) befindet sich in fast 1.400 m die Elbequelle. Mit einer Länge von 1.095 km ist die Elbe der zwölftlängste Fluss in Europa. An Bad Schandau fließt sie – meist friedlich – vorbei.

Termine und Veranstaltungen

Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka
Sommersaison bis 11.11.2021

  • "Königstour" - geführte Paddelboot-Tour durch den Elbecanyon mit Michael Waschke (bis 21.10.2021)
  • Mühlen- & Bäckereiführung
  • Führung durch die Braumanufaktur Schmilka

24. Naturmarkt Sächsische Schweiz

Bitte informieren Sie sich Ende August noch einmal, ob der Naturmarkt auch wirklich stattfinden wird! Wir haben große Lust!

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Dieses Jahr fehlt es nicht an Wasser in der Elbe. Die Niederschläge am 17. Juli hat sie gut verkraftet.
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 137. Ausgabe, August 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: J. Weber, M. Förster, S. Dittrich, AG Niederseidewitz, S. Leuner, F. Strohbach, B. Möckel, U. Augst, LAG Barnim, Y. Bergmann

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.

Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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