141. Ausgabe
Dezember 2021

 

Weihnachtswunsch
Lieber Dezember, Du bist der letzte Monat des Jahres und wir bräuchten da noch ein Happy End!

2021 – was für ein Jahr?! An Gegensätzen kaum zu überbieten - in Politik und Gesellschaft, aber auch in Natur und Umwelt ein ständiger Wechsel von Dynamik und Stillstand quer durch alle Bereiche unseres Lebens.

Wie geht „miteinander“ mit Abstand? Wie organisieren wir unser Leben so, dass wir klar kommen im Großen wie im Kleinen?
Worauf müssen wir uns einstellen und was bedeutet eigentlich „normal“? So viele Fragen bewegen uns und DIE Antwort scheint es nicht zu geben. Wichtig ist, dass wir uns auf unseren gesunden Menschenverstand verlassen, dass wir gegenseitig auf uns achten und uns unterstützen.

Vielleicht gelingt es uns, die verordnete Ruhe im Advent und dem Jahreswechsel zu nutzen, um selbst wieder zur Ruhe zu kommen, im kleinen Kreise drinnen oder draußen zu genießen, was die Weihnachtszeit bietet – eine leckere Mahlzeit, ein gutes Buch, ein vertrauensvolles Gespräch. Da geht ganz viel, wenn wir uns nur die Mühe machen, selbst mitzugestalten.

Wir wünschen Ihnen von Herzen die Gabe, Behaglichkeit, Wärme, Fröhlichkeit und Zufriedenheit im ursprünglichen Sinne der Weihnacht zu finden und die Kraft, hoffnungsfroh in das neue Jahr zu schauen.

„Die Hoffnung sieht, was noch nicht ist, aber doch werden wird.“  Charles Pierre Peguy

Diese 141. Ausgabe ist der Abschluss von zwölf weiteren Jahresschweizern. Uns macht es noch immer viel Freude, über regionale Ereignisse zu berichten. Licht und Schatten liegen wie überall nahe beieinander. Nicht jede gute Idee ist gleich erfolgreich. Wir brauchen die Mutigen und die Kreativen, um Antworten auf unsere Fragen und Lösungen für unsere Probleme zu finden. Schließlich haben wir es in der Hand zu gestalten, wo wir hinwollen und mit wem.

In diesem Sinne … bleiben Sie gesund und hoffnungsvoll, so viele neue Ideen warten darauf, angefasst und gestaltet zu werden.

Eine frohe Weihnacht Ihnen allen …
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Auf digitaler Besuchsrunde bei den Nationalparkpartnern

Yvonne Bethage, Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.

Einmal im Jahr machen sich Jörg Weber von der Nationalparkverwaltung und Johannes von Korff von Futour auf den Weg zu allen Nationalparkpartnern. Um zu hören, wie es ihnen geht. Um zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt haben. Und um zu prüfen, ob die vereinbarten Kriterien auch eingehalten werden. Der persönliche Kontakt und Austausch stehen im Vordergrund und helfen, Gemeinsamkeiten zu finden und Unterstützung zu organisieren – kurz: die Partnerschaft zu festigen. In diesem Jahr durfte ich als Mitglied des Vergaberates mit auf die Reise gehen, wenn auch leider nur virtuell. Auch wenn die Gespräche via Bildschirm kein Ersatz sind für den analogen Austausch, so sind sie doch besser als nichts. Ich glaube, alle Beteiligten waren überrascht, wie gut es sich so „quatschen“ ließ. Das Persönliche litt keineswegs, nur der Anfang und End-punkt des Gesprächs wurde etwas abrupt von einem Tastendruck markiert. Aber das ist man ja mittlerweile leider nach über einem Jahr Übung in Online-Besprechungen gewöhnt.

Mitten in den Gesprächszeitraum fiel die Notfallverordnung und das damit einhergehende touristische Übernachtungsverbot. Schon wieder. Wie hatten wir alle gehofft, dass wir das nicht noch einmal erleben müssen! Doch das erste Entsetzen wich dem notwendigen Pragmatismus und so wurde dies nicht das bestimmende Thema der Gespräche. Es gibt ja auch noch andere Sorgen, wie fehlende Mitarbeiter oder die anhaltend schwierige Wanderwegesituation. Uns wurde aber auch, rückblickend auf die Sommersaison, so allerhand Gutes von den Partnern berichtet. Von positiven Übernachtungszahlen, netten Gästen und Dingen, die in diesem Jahr eben einfach mal funktioniert haben. Das war gut zu hören und macht Mut, genau dort weiterzumachen, wo wir jetzt erst mal alle wieder loslassen müssen.

Persönlich, menschlich, verständnisvoll und lösungsorientiert – genau so habe ich die Nationalparkpartner-Gespräche in diesem Jahr erlebt. Es sind meiner Meinung nach wichtige Werte, die die Gemeinschaft der Nationalparkpartner auszeichnen. Gemeinsam lässt sich das Heute und Morgen besser meistern!

Freischneiden von Wanderwegen im Nationalpark

Andreas Knaak, Referent für Besucherlenkung in der Nationalparkverwaltung

Es sieht gewaltig aus, ist aber doch bodenschonend: der Einsatz mit dem Schreitbagger.

Es sieht gewaltig aus, ist aber doch bodenschonend: der Einsatz mit dem Schreitbagger.

Bis Ende Oktober wurden über 50 unpassierbar gewordene Wanderwege auf einer Länge von 46 km wieder freigeschnitten.

Dazu kam, dass die Starkniederschläge Mitte Juli über 50 Wanderwege im Nationalpark teilweise stark ausgespült und beschädigt hatten. Die Schäden wurden weitestgehend und sehr zügig behoben, ohne dass Wege gesperrt waren.

Das Freischneiden der Wege ist anspruchsvoll und oft riskant, da durch die abgestorbenen Bäume ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Waldarbeiter besteht. Viele der betroffenen Wege können nur mit Maschinen arbeitsschutzgerecht freigeschnitten werden. Auf schmalen, sehr steilen und unzugänglichen Wegen können Forstmaschinen jedoch nicht arbeiten.

Zwei jeweils 14-tägige Einsätze mit einem speziellen, umgerüsteten Schreitbagger inkl. eines Aggregates zur Baumfällung, der durch vier einzelne Radachsen sehr beweglich ist und dadurch auch unwegsames Gelände überwinden kann, waren sehr hilfreich.

Aber: Das Spezialgerät ist ein Unikat in Deutschland, mit Goldstaub aufzuwiegen und die Auftraggeber stehen Schlange.
Parallel zum Agieren im Gelände ist durch die Nationalparkverwaltung seit Juli eine umfassende Analyse der gekennzeichneten Wege erfolgt.

Dabei wurden auf 210 km Wanderwegen alle Wegeabschnitte in durch Borkenkäfer befallenen bzw. abgestorbenen Fichtenflächen aufgenommen – aktuell sind es 333 Abschnitte mit einer summierten Länge von 69 km. Neben der Prüfung erfolgte eine detaillierte Klassifizierung (Dringlichkeit, Risikobewertung, Technikeinsatzmöglichkeit, Bedeutung des Weges usw.).

Aufgrund dieser Erfassung können effektive Einsätze des Schreitbaggers (je nach Verfügbarkeit) und die naturschutzrechtliche Beantragung von erforderlichen großflächigen Eingriffen an Wegen erfolgen. Dies betrifft insbesondere Wege mit hoher Priorität und Verbindungsfunktion, für die keine adäquaten Alternativen existieren. Das ist eine im Vergleich zum Jahresanfang deutlich bessere Grundlage, um angemessen und zeitnah auf die nach wie vor hohe Dynamik zu reagieren.

Halloween und das Ende der Kürbiszeit

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Im Sommer war Schatten noch willkommen. Jetzt, Anfang Dezember, ist die wärmende Sonne Mangelware.

Im Sommer war Schatten noch willkommen. Jetzt, Anfang Dezember, ist die wärmende Sonne Mangelware.

Mit der Narzissenblüte im März startet der Verkauf von Blumen, Gemüse, Kartoffeln, Gartenpflanzen und verschiedenen Obstsorten an der Lohmener Straße in Pirna und endet, wenn das große Kürbisgeschäft zu Halloween abgeschlossen ist.

Die Gärtnerei Rosenhof-Ober aus Wehlen gehört seit über zwei Jahren zum Landschaftsbild gegenüber des Kauflandmarktes. Endlich können alle Flächen auf der linken Straßenseite in Richtung Lohmen genutzt werden. Auf den Flächen der Gärtnerei in Dorf Wehlen, Zatzschke, Birkwitz und Mockethal werden etwa 15 Kräutersorten sowie Tomaten (zehn bewährte Sorten), Gurken, Rote Rüben, Mohrrüben, Rot-/Weißkohl, Blumenkohl, Kohlrabi, Zucchini, Brokkoli und fast 80 Sorten Zier- und Speisekürbisse kultiviert. Ein besonderes Highlight ist die Dahlienschau im September/Oktober.

Mit Halloween geht der Verkauf in Pirna in die Winterruhe. Der zweite große Verkaufsstand ergänzt noch bis Dezember das Angebot um die Obstscheune in Pirna-Krietzschwitz. Egal ob Hokkaidokürbis, Butternuss, Muskat oder Gemüse – am Stand finden Sie eine große Auswahl an Speise- und Zierkürbissen. Der Weihnachtsbaumverkauf bildet hier den Abschluss eines erfolgreichen Gartenjahres.

 

Die Kraft von natürlicher Farbe ist nicht zu unterschätzen.

Die Kraft von natürlicher Farbe ist nicht zu unterschätzen.

Seit 1990 ist der Rosenhof in Dorf Wehlen im Besitz der Familie Ober. Sie haben ihre Produktion den neuen Gegebenheiten angepasst. Heute führen sie ein überschaubar absetzbares Sortiment an Schnittblumen, ein kleines Angebot an Stauden sowie Kleingehölzen. Die gute Qualität und Frische der Waren sind das große Plus und ermöglichen sogar das Bestehen in der Nähe eines Großmarktes. Ein Grund dafür ist auch ein fundiertes und funktionierendes Netzwerk mit verschiedenen Firmen der Region.

Auftakttreffen „Lebensmittel-Automaten in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz“

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Mitte Oktober funktionierte hier noch Präsenz, um sich über alternative Verkaufsmöglichkeiten auszutauschen.

Mitte Oktober funktionierte hier noch Präsenz, um sich über alternative Verkaufsmöglichkeiten auszutauschen.

Das Thema Lebensmittelautomaten ist kein neues Thema, jedoch – schon aufgrund der notwendigen Einschränkungen während der Pandemie – so aktuell wie nie. Hinzu kommt, dass sich das Wertegefühl für regionale Produkte enorm erhöht hat, sowohl für Einwohner als auch für Touristen. Das Thema Vermarktung regionaler Produkte unterstützt der Landschaf(f)t Zukunft e. V. schon seit Jahren – die Datenbank „Gutes von hier.“ mit ihren Partnern arbeitet als erfolgreiches Netzwerk.

Am 12.10.2021 trafen sich auf Einladung des Landschaf(f)t Zukunft e. V. Interessierte aus der Region, um die unterschiedlichen Bedarfe, Wünsche und Vorstellungen, aber auch Erfahrungen und Ausbaumöglichkeiten zu besprechen. Auf der Grundlage bereits bestehender Netzwerkbeziehungen, der neu entstandenen Kooperationen und der geplanten Initiativen wurden Wege diskutiert, wie Angebote für unterschiedliche Zielgruppen mit den jeweiligen Anforderungen für die ländliche Region geschaffen werden könnten.

Vom Uhu, der nicht fliegen wollte

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Das Schild wird „erbeutet“. Ein Nationalparkgegner ist er sicherlich nicht.

Das Schild wird „erbeutet“. Ein Nationalparkgegner ist er sicherlich nicht.

Am 20. Oktober, auf der Fahrt in Richtung Kleiner Zschand, erhielten wir den Anruf, dass ein Uhu an der Straße in Kohlmühle sitzen soll. Also Lenkrad ‘rum und hingefahren. Unser Kollege hatte bis dahin auf ihn aufgepasst, da der Vogel unmittelbar am Fahrbahnrand saß. Von unserem Kollegen erfuhren wir auch, dass ein Taxifahrer am zeitigen Morgen den Uhu dort entdeckt hatte und dieser bei der Rückfahrt noch immer am selben Platz hockte.

Der Uhu saß mit geschlossenen Augen in der Sonne und als ich ihn aufhob, erfuhren wir, warum. Er war an Brust, Bauch, Füßen, Flügeln und Schwanz völlig durchnässt. War er im nahen Bach gelandet? Bei der Betrachtung zeigte sich, dass es sich um einen diesjährigen Jungvogel handelte und – an Größe und Gewicht erkennbar – um ein Weibchen.

Der Uhu wurde „eingesackt“ und an trockener Stelle nahe Mittelndorf in die Sonne gesetzt. Ein leichter Wind sollte helfen, ihn schneller zu trocknen, doch er machte keine Anstalten zum Abflug. Stattdessen erheiterte er uns, indem er ein grünes Nationalparkschild „erbeutete und tot biss“, genauso wie es Uhus mit Ratten machen würden. Dann schnappte sich der Uhu noch das grüne Handtuch, mit dem wir seinen Kopf bedeckt hatten, um ihn etwas zu beruhigen. Das „erbeutete“ Handtuch schleppte er weg und wollte es nicht mehr loslassen. Etwas gekauftes Fleisch schnappte der Uhu dann gierig, aber an Losfliegen war nicht zu denken. Also ab in einen Karton und nach Hause. Über Nacht und am Morgen bekam der Vogel hin und wieder etwas Futter.

Am Morgen wollte die junge Uhudame wieder nicht fliegen, hatte immer noch die „Beute“, das grüne Handtuch, in den Fängen. Vielleicht war dieser Uhu einer, der aus Gefangenschaft geflohen oder mutwillig ausgesetzt worden war!? Zumindest deutete sein „grün geprägtes“ Verhalten darauf hin.

Also anderer Versuch: Telefonisch wurde Uwe-Jens Bartling aus Pirna informiert. Als freier Mitarbeiter der Wildvogelauffangstation in Dresden-Kaditz hatte er schon einige Uhus „aufgepäppelt“.

Am letzten Oktobertag konnte der Uhu der Natur nahe seines Fundorts zurückgegeben werden. Auf seinen ausgebreiteten Schwingen, die eine Spannweite von gut 1,60 Meter erreichen können, flog er seiner Zukunft entgegen.

Ein Dankeschön allen beteiligten Personen, die dem jungen Uhuweibchen einen möglicherweise zeitigen Tod erspart haben.

Es sind 10!

Dörte Ackermann, Projektkoordinatorin Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V.

Naturschutzweiterbildung für Digitalisierungsprofis! Ein herzliches Dankeschön für diese tolle Unterstützung.

Naturschutzweiterbildung für Digitalisierungsprofis! Ein herzliches Dankeschön für diese tolle Unterstützung.


Und doch gestalten sie das Landschaftsbild neu und begleiten Einwohner und Gäste auf dem Weg zum Pfaffenstein. Die einseitige Obstallee mit verschiedenen Apfelsorten wurde am 8.11.2021 oberhalb von Pfaffendorf gepflanzt. Die Firma LogMeIn aus Dresden hat nicht nur die Bäume gesponsert, sondern auch tatkräftig unter fachlicher Anleitung gepflanzt.

Nationalparkführer Lutz Flöter vom Pflanzengarten Bad Schandau sparte nicht mit wertvollen Tipps für eine korrekte Anpflanzung. Wenn im Frühjahr die Apfelblüte vom Pfaffenstein aus ins Land leuchtet, weiß man, dass die Bäume gut angewachsen sind.

Unterstützt haben die Pflanzung im Vorfeld und während der Aktion die Stadt Königstein, die Nationalparkverwaltung und die Freiwilligen des NationalparkZentrums Sächsische Schweiz.

Die Aktion fand im Rahmen des geförderten Projektes "Kulturlandschaft mitgestalten! Das Landschaftslabor lädt ein." des Landschaftspflegeverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge statt. Weitere Pflanzungen in den Gemeinden Hohnstein, Wehlen und Lohmen sollen im kommenden Jahr folgen.

Mit Volldampf gegen Graffiti

Tomáš Salov, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz

Mit "schwerer" Technik ungewollte Kunst beseitigt! Arbeiten, auf die man auch gut verzichten könnte.

Mit "schwerer" Technik ungewollte Kunst beseitigt! Arbeiten, auf die man auch gut verzichten könnte.

Anfang Oktober wurde ein Graffiti, welches von bisher unbekannten Personen auf einen Felsen in der Edmundsklamm in H?ensko gesprüht wurde, wieder entfernt. Die Reinigung wurde von Herrn Miloslav ?erný und seinen Mitarbeitern vorgenommen. Die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz wendete sich an das spezialisierte Unternehmen anhand von guten Erfahrungen mit einer schonenden Beseitigung von Graffiti an der Karlsbrücke in Prag. Die Arbeiten zur Reinigung des Felsens nahmen zwei Tage in Anspruch und wurden von der Firma Miloslav ?erný kostenfrei ausgeführt.

Drei Wolfswelpen im Nationalpark Böhmische Schweiz

Tomáš Salov, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz

Hier kann nur viel Ruhe im Gebiet und eine intelligente Besucherlenkung der Welpenaufzucht helfen.

Hier kann nur viel Ruhe im Gebiet und eine intelligente Besucherlenkung der Welpenaufzucht helfen.

Das Jahr 2021 wird zu einem Meilenstein in der Geschichte des Nationalparks Böhmische Schweiz. Nachdem die Wölfe im Jahr 2016 in den heutigen Nationalpark zurückgekehrt sind, konnte 2021 erstmals auch ihre Vermehrung nachgewiesen werden. Drei Welpen wurden am 14.6. von einer Fotofalle der Tschechischen Landwirtschaftsuniversität aufgenommen. Später kamen weitere Bildnachweise hinzu. Historischen Quellen nach wurde der letzte Wolf im Gebiet der heutigen Böhmischen Schweiz im Jahr 1756 geschossen. Der Nationalpark kann nun 265 Jahre nach diesem Ereignis von einem vollständigen Wolfsrudel berichten.

Fliegende Bäume – Verkehrssicherung mit Hubschrauber in der Kirnitzschklamm

Tomáš Salov, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz

Mit aufwendiger Luftunterstützung wurden ca. 150 Fichten geborgen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, welche noch nicht beendet ist. 100 Arbeitsflüge waren dafür nötig.

Mit aufwendiger Luftunterstützung wurden ca. 150 Fichten geborgen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, welche noch nicht beendet ist. 100 Arbeitsflüge waren dafür nötig.

Damit der Kahnbetrieb auf der Oberen Schleuse/Hinterhermsdorf langfristig gesichert werden kann, starteten im November aufwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen zur Aufarbeitung des Totholzes in der Schlucht.

Die Verwaltung des Nationalparks Böhmische Schweiz hatte auf ihrer Seite bereits damit begonnen, abgestorbene Fichtenstämme an den Steilhängen der Kirnitzsch fällen zu lassen. Ab Mitte November wurde der Einsatz durch einen Hubschrauber unterstützt. Vorgesehen ist, dass die Arbeiten auf deutscher Seite möglichst noch im Januar, spätestens aber März 2022 abgeschlossen sind.

„Im Zuständigkeitsbereich des Nationalparks Sächsische Schweiz ist dies nicht der erste Eingriff an der Oberen Schleuse. Wir gehen davon aus, dass mit dieser abgestimmten, grenzübergreifenden Maßnahme ausreichend Sicherheit für die nächsten Jahre geschaffen werden kann“ so Ulf Zimmermann, Leiter der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz.

Dass diese Maßnahme im Grenzgebiet trotz unterschiedlicher nationaler Gesetze möglich wird, ist der engen Kooperation der beiden Nationalparkverwaltungen, der Beteiligung der Stadt Sebnitz als Pächter sowie der Unterstützung durch den Sachsenforst zu verdanken. Ronald Kretschmar, der Amtschef der Stadt Sebnitz dazu: „Ich bin froh, dass wir eine grenzübergreifende Lösung über die Institutionen hinweg gefunden haben und damit dafür sorgen, dass die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse nächstes Jahr wieder stattfinden kann. Die Stadt Sebnitz geht dazu finanziell mit 73.500 € in Vorleistung.“

Pavel Benda, Direktor der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz: „Etwa 100 abgestorbene Fichten werden auf der böhmischen Seite aus der Klamm zu einem Ablageplatz transportiert, weitere etwa 40 Bäume können in den Steilhängen so gesichert werden, dass sie keine weitere Gefahr darstellen. Nach dieser umfangreichen Maßnahme dürfte für mehrere Jahre für die Sicherheit der Kahnfahrt gesorgt sein.“

Produzentendatenbank „Gutes von hier.“ bekommt eine Verjüngungskur.

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Wer hier nicht das Richtige findet..... ! Die Datenbank "Gutes von Hier" deckt ein breites Angebot ab.

Wer hier nicht das Richtige findet..... ! Die Datenbank "Gutes von Hier" deckt ein breites Angebot ab.

Seit 2012 betreibt der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. die Produzentendatenbank des Netzwerkes „Gutes von hier.“ Diese hat über die Jahre guten Zuwachs bekommen!

Inzwischen sind 106 Produzenten und Vermarkter in 20 verschiedenen Produktgruppen wie z.B. Fisch, Fleisch, Milch, Milchprodukte und Vieles mehr in aktuell 254 Eintragungen gelistet.

Nun ist es höchste Zeit für ein „update“ der Funktionalität. Die Informationen sollen vor allem optimaler an die Gewohnheiten der Nutzer der „neuen“ Medien angepasst werden. Unkompliziert auch von unterwegs abrufbar sein, spontan Produzenten oder Hofläden finden und spezielle Bedarfe an Produktgruppen rasch transparent zu machen ist unser Anspruch für die „Verjüngungskur“.

So soll die Seite www.gutes-von-hier.org auch auf mobilen Endgeräten optimal genutzt werden können! Die Produktübersicht und alle weiteren Informationen, z.?B. zu den Transparenzkriterien, bleiben im gewohnten Outfit und die Grundstruktur ebenfalls. Auch die Funktionalität der Googlekarte wird wieder hergestellt.

Regionalität gewinnt an Bedeutung und so steigt auch die Nachfrage zum Thema!

Um die Arbeit mit und an der Datenbank auch 2022 weiter zu verbessern, suchen wir interessierte, ehrenamtliche Mitstreiter für die Unterstützung der Arbeitsgruppe „Inwertsetzung regionaler Produkte“. Grund dafür ist, dass mehr und mehr Produzenten und Vermarkter sich mit neuen Ideen und Produkten gerade jetzt etablieren. Mit viel Eigeninitiative und Dynamik erschließen sie sich nicht selten mit gleichgesinnten Partnern den regionalen Markt.

Um diese tollen Initiativen ausfindig zu machen, suchen wir ambitionierte Unterstützer im Ehrenamt, die uns dabei helfen, Kontakte zu knüpfen und neue Angebote zu unterstützen.

Wenn Sie Interesse haben und mitwirken möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an joachim.oswald@re-saechsische-schweiz.de.

Ziel der Initiative ist, die Öffentlichkeitswirkung und Angebotsbreite der Inwertsetzung regional erzeugter Produkte, sowie die Anwenderfreundlichkeit der Informationsplattform „Gutes-von-hier.org“ zu optimieren. Dazu gehört auch die Verlinkung der Plattform mit überregionalen Partnern wie dem Bundesverband für Regionalbewegung und der Informationsseite „Regionales Sachsen“ des Freistaates.

Start zur neuen LEADER-Entwicklungsstrategie 2023 – 2027

Ulrike Roth, Geschäftsführerin Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Am 23.11.2021 konnte endlich die Auftaktveranstaltung zur neuen LEADER-Entwicklungsstrategie stattfinden. Auch in dem gewählten Online-Format war es vielen regionalen Akteuren und kommunalen Vertretern möglich, sich zu beteiligen. Nach einem Rückblick auf die letzte Förderperiode und einem Ausblick zur Kommenden, wurden in zwei virtuellen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Schwerpunkten erste Handlungsbedarfe und Ideen zusammengetragen. Die Ergebnisse werden demnächst auf unserer Homepage www.re-saechsische-schweiz.de eingestellt.

Seien Sie dabei und gestalten Sie die neue LEADER-Förderperiode aktiv mit!

Gold für Pirna – Sandsteinstadt erhält European Energy Gold Award für vorbildlichen Klimaschutz

Thomas Freitag, Klimamanager Stadtverwaltung Pirna

Der Weg zur Klimafreundlichkeit hat erst begonnen, Pirna ist dabei auf einem guten Weg. Der sächsische Umweltminister Günther überreichte den Preis in Dresden.

Der Weg zur Klimafreundlichkeit hat erst begonnen, Pirna ist dabei auf einem guten Weg. Der sächsische Umweltminister Günther überreichte den Preis in Dresden.

Nicht nur Bobsport wird in Pirna auf Gold-Niveau betrieben. Auch in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz spielt die Sandsteinstadt in der 1. Liga mit und befindet sich seit 05.11.2021 in einer Reihe mit „den Großen“ wie Zürich (Schweiz), Leipzig, oder Nantes (Frankreich), denen zur Auszeichnungsveranstaltung in Ravensburg ebenfalls der European Energy Award Gold verliehen wurde. Seit 2009 nimmt Pirna auf Beschluss des Stadtrates an diesem Zertifizierungssystem für kommunalen Klimaschutz teil. Nach den Silber-Zertifizierungen in 2010, 2013 und 2017 ist dies nun die erste Auszeichnung in der höchsten Kategorie, die insbesondere auch das vom Klimaschutzmanager geleitete Energieteam der Stadt Pirna bekommt.

OB Hanke freute sich über die Auszeichnung: „Sie spiegelt sichtbar für alle wider, welche Anstrengungen Pirna in Sachen systematischem Klimaschutz unternimmt. Unser Energieteam bündelt Know-How und wachsende Erfahrungen in zahlreichen Aktivitäten und Projekten und liefert vorbildhafte Ergebnisse.“

Der letzte Käferbus – Natur Natur sein lassen!

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Dank der erfolgreichen Kooperation von Busunternehmen (RVSOE) und Schutzgebietsverwaltung besteht jährlich die Möglichkeit, Busse als Botschafter für die Wildnisidee in die Region zu schicken. Es sind weitere Busbeklebungen in Planung. Wir danken herzlich für diese Unterstützung!

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Früchtebrot

Dezember! Jetzt kommt die Zeit, in der sich jeder danach sehnt, im Hutzenstübchen zu sitzen und Alkoholika zu sich zu nehmen. Die Zeit der Besinnung eben! Jedoch hatte früher die Hutzenstube nix mit Besinnung zu tun. Dort wurde – wie es damals der sonderbare Brauch war – gearbeitet. Dies war der Raum, in dem sich die Klöpplerinnen trafen. Es ging um Gesellschaft bei der Arbeit und darum, Heizkosten zu sparen.

Doch hat das Wort „Hutzen“ noch eine ganz andere Bedeutung. Es kommt aus dem Alemannischen und bezeichnet gedörrte Birnenschnitze. Eine der Hauptzutaten des damals weit verbreiteten Früchtebrotes. Eine typische Winterleckerei!

In der Zeit um die Andreasnacht wurde mit dem Backen des Früchtebrotes begonnen. Und natürlich gibt es zahlreiche Bräuche und Geschichten, die sich um das Früchtebrot ranken. So läutete das Backen des Brotes die Zeit der „Klöpfelnächte“ ein, in denen junge, maskierte, heiratswillige Männer an Türen klopften und mit ihren Gedichten um die Liebste warben. Als Gabe bekamen sie oft das beliebte Früchtebrot.

Zu dieser Zeit war das Brot noch aus einem Potpourri von getrockneten Gartenfrüchten gebacken und dessen Süße kam ausschließlich von den beschriebenen Birnenschnitzen. Heute greift man bei der Dürrobstauswahl auch auf exotische Früchte zurück.

Datteln und Feigen, Rosinen und Pflaumen werden am Vortag mit Rum mariniert. Dazu kommen noch Nüsse, Zitronat und Orangeat. Dieses Gemisch hebt man nun unter einen vorbereiteten und gegangenen Hefeteig, formt Brotlaibe und lässt die Laibe an einem warmen Ort abermals gehen.

Nun werden die Brote im vorgeheizten Backofen bei ca. 170° für 40 Minuten gebacken. Fertig und durchgebacken sind sie, wenn sie die Klopfprobe bestanden haben. Denn das fertige Brot muss hohl klingen!

Und nun los! Lasst die alten Bräuche wieder aufleben! Folgendes ist von den Klöpfelnächten überliefert: Verspürte die Angebetete Zuneigung, war die Schnittkante des dargebotenen Früchtebrots glatt und fein. Eine raue Schnittkante war die blanke Abfuhr!

Mein Tipp daher:
Nehmt den Rum zum Marinieren der Früchte und Nüsse, der Rest bleibt in der Flasche! Dann klappt das auch mit dem geraden, glatten Schnitt. Zum Glück bin ich verheiratet! Prost!

Spende an Förderverein

Presseinformation des Landratsamtes Sächsische Schweiz/Osterzgebirge

Gemeinsam für die Heimat:
Radeberger Pilsner spendet 170.000 Euro an den Förderverein Nationalpark Sächsische Schweiz e.?V.

Mit einem symbolischen Scheck übergab Marco Domogalski, Marketingleiter der Radeberger Exportbierbrauerei, am 4.?November eine Spende von 170.000 Euro an den „Verein der Freunde des Nationalparks Sächsische Schweiz e.?V.“. Durch die Aktion „Mein Kasten für unsere Heimat“, die vom 23. August bis zum 3. Oktober 2021 im Lebensmitteleinzelhandel lief, war eine Spendensumme von 168.495?Euro erreicht worden. Radeberger Pilsner hat diese nun aufgerundet.

Diese Projekte sollen mit der Spende umgesetzt werden:

  • Sanierung der Steiganlagen im NSG Pfaffenstein
  • Wiederaufbau der Schutzhütte „Kalkbude“ unterhalb des Großen Zschirnsteins
  • Sanierung der Wanderwegbrücke an den Märzenbecherwiesen im Polenztal
  • Wegebau vom Nationalparkbahnhof Bad Schandau nach Kurort Gohrisch mit dem René-Prokoph-Weg
  • Erneuerung von Stufen und Geländern am Rauenstein und Kleinen Bärenstein

Den Scheck nahm Thomas Kunack, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Nationalparks Sächsische Schweiz e. V. entgegen. Die Aufträge für die Projekte sollen noch dieses Jahr ausgelöst werden, um möglichst gleich im Frühjahr 2022 mit der Umsetzung beginnen zu können.

Zugverkehr

Nationalparkbahn Bad Schandau?–?Sebnitz fährt wieder
Ab 4. Dezember können die Züge der Nationalparkbahn U 28 wieder durchgehend von D??ín über Bad Schandau und Sebnitz nach Rumburk rollen. Beim Unwetter am 17./18. Juli wurde der Gleiskörper in den Bereichen Kohlmühle und Rathmannsdorf stark beschädigt.

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smekul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite:Der Uhu fliegt wieder. Foto: Frank Strohbach, Hinterhermsdorf

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 141. Ausgabe, Dezember 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: F. Strohbach, M. Förster, J. Weber, J. Oswald, U. Augst, D. Ackermann, V. Sojka, Stadt Pirna, Tourismusverband Sächsische Schweiz

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

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