138. Ausgabe
September 2021

 

Wenn die Schatten länger werden und das Kornfeld wird gemäht,
Drachen Purzelbäume schlagen, ist der Sommer schon sehr spät. 

Norbert von Tiggelen

Der Sommer ist noch nicht vorbei!
Es mag am langsamen Saisonstart 2021 liegen, dass uns die aktuellen herbstlichen Temperaturen etwas zu früh erscheinen. Nach hitzigen Tagen so schnell der Umschwung. Freuen wir uns auf einen schönen Spätsommer.

Die touristische Saison in der Sächsischen Schweiz ist wie in ganz Deutschland wieder im Normalbetrieb angekommen. Unsere Gastronomen und Hoteliers freuen sich auf ihre Gäste, haben ihr Angebot angepasst oder erweitert und die ein oder andere Überraschung aufgetischt.

Mit viel Engagement aller wurden die Schäden der Unwetterereignisse Mitte Juli behoben. Dies war ein regionaler Kraftakt, auch wenn noch einiges nicht so schnell repariert werden kann, stellen die noch vorhandenen Schäden kaum noch eine Behinderung dar. An dieser Stelle vielen Dank an alle Helfer.

Die unbändige Kraft der Naturgewalten hat erneut gezeigt, wie hilflos wir manchmal ungewollt zu Zuschauern werden. Mit der Natur zu leben und diese nachhaltig zu schützen in allem was wir tun, sollte unser Ziel sein. Jeder kann dafür einen Beitrag leisten.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist der Klassiker schlechthin: Regional Denken. Da ist der Erntedankmonat September mit seinen glücklicherweise wieder stattfindenden Märkten ein guter Anlass, die Bauern und Erzeuger in seiner Region durch Kauf Ihrer Produkte zu würdigen. Kaufen wir das „Gute von hier“! Die regionalen Produkte sind dann schnell auch praktischer Klimaschutz und so kann es auch mit Spaß beginnen – unser Umdenken.

Wir starten am 5. September 2021 in der Sächsischen Schweiz mit dem inzwischen 24. Naturmarkt in Stadt Wehlen. Lassen Sie sich von den regionalen Produzenten mit ihren vor Ort hergestellten Produkten überzeugen!

Sie sind alle herzlich eingeladen.

Wir wünschen allen Lesern einen schönen Herbstbeginn.
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Seit 30 Jahren für den Artenschutz im Nationalpark aktiv

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Zwergfliegenschnäpper-Männchen mit Futter am Brutplatz, 11. Juni 2021.

Zwergfliegenschnäpper-Männchen mit Futter am Brutplatz, 11. Juni 2021.

Als wir uns im Frühjahr, nach einem Winter wie wir ihn von früher her kannten, nach unseren felsbrütenden Vogelarten umschauten, so taten wir das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Nur zwei Schwarzstorch-Paare waren zu finden. Noch 2015 waren es deren fünf gewesen. Auch bei den Wanderfalken hatte sich die Anzahl der Paare weiter verringert. Nur 13 Paare konnten bestätigt werden – es waren auch schon 20 gewesen. Nur beim Uhu sah es gut aus. An elf Plätzen konnten wir Uhus feststellen und in acht Revieren wurde gebrütet.

Als wir später nach den Jungvögeln Ausschau hielten, kam die Ernüchterung. Nur drei Wanderfalken-Paare hatten Nachwuchs zum Ausfliegen gebracht. Nur sieben junge Wanderfalken waren flügge geworden. Im vergangenen Jahr waren es 17 gewesen, aber schon 2019 flogen nur sechs Jungfalken aus. Im böhmischen Gebietsteil waren es bei der gleichen Anzahl von Paaren 17 flügge Jungvögel. Beim Uhu verlief die Hälfte der Bruten erfolglos, aber immerhin wurden mindestens sieben Junguhus groß. In den beiden Schwarzstorch-Nestern waren je vier Eier festgestellt worden, aus denen je drei Jungvögel schlüpften und ausflogen. Im böhmischen Gebietsteil gab es heuer aber dreimal so viel Paare!

Eben ausgeflogener junger Rauhfußkauz, 29. Mai 2021.

Eben ausgeflogener junger Rauhfußkauz, 29. Mai 2021.

Diese Ergebnisse sind ein Resultat der menschlichen Überbelastung der Landschaft, meiner Heimat, durch uns Menschen. Sprach man vor gut zehn Jahren noch von drei Millionen Besuchern, hörte ich vor kurzem im Fernsehen von einer Touristikerin aus der Region, dass man wohl von aktuell sechs Millionen ausgeht. Kein Schwarzstorch hat mehr Ruhe an den Bergbächen, die von einem Wanderweg begleitet sind, auf denen vom Morgengrauen bis in die Abenddämmerung Menschen unterwegs sind, mit oder ohne freilaufende Hunde. Weite Nahrungsflüge werden notwendig und die verbleibende Zeit reicht nicht, um ausreichend Futter zu beschaffen, oder aber die Brut zu bewachen. Krakeelende Menschen überall auf, an und unter den Felsen, auch innerhalb der Sperrzonen, rund um die Uhr, sind an der Tagesordnung. Welches Tier findet da noch Ruhe in den Fels-Wald-Gebieten des Elbsandsteingebirges?!

Durchs Fernrohr beobachtet: Mehrere Menschen nur wenige Meter über dem besetzten Wanderfalken-Nest und inmitten der ausgeschilderten Horstschuzzone, 11. April 2021.

Durchs Fernrohr beobachtet: Mehrere Menschen nur wenige Meter über dem besetzten Wanderfalken-Nest und inmitten der ausgeschilderten Horstschuzzone, 11. April 2021.

Im Verborgenen brütete heuer wieder der sehr seltene Zwergfliegenschnäpper am Großen Winterberg und auch unser Sächsische-Schweiz-Seeadlerpaar hat erneut erfolgreich zwei Jungvögel aufgezogen. Von den beiden Kranichpaaren hat eins gebrütet, doch mit welchem Erfolg, wissen wir leider nicht, denn wir sahen keine aufwachsenden Jungvögel. Im Nationalpark zogen 19 Sperberpaare 49 Jungvögel auf.

Diese Arten brüten abseits der, von Mensch und Tier so hart umkämpften, freien Felswände, abseits touristischer Hotspots – das ist ihr Glück. Als ornithologische Besonderheit wurden in diesem Jahr brütende Graugänse an bzw. auf Sandsteinfelsen festgestellt.

Das nun schon im vierten Jahr durchgeführte Schwarzspecht-Höhlenbaum-Monitoring, mit jährlich mindestens einer Kontrolle von gut 650 bekannten Brutbäumen im Nationalpark, erbrachte 137 Hohltauben-, 13 Rauhfußkauz- und 63 Schwarzspechtbruten. Das ist etwa eine Verdopplung der Schwarzspecht-Bruten in nur vier Jahren und hängt wohl sicher mit der rasanten Borkenkäfer-Entwicklung zusammen.

Malerweg und weitere Wanderwege dank Spezialtechnik momentan wieder passierbar – Baumsturzgefahr bleibt bestehen

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Schreitbagger beim Freischneiden von Wegen in den Richterschlüchten

Schreitbagger beim Freischneiden von Wegen in den Richterschlüchten

Der Malerweg und einige weitere beliebte Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz sind wieder passierbar. Nachdem ein speziell für komplizierte Fälleinsätze konstruierter Schreitbagger umgebrochene Fichten in bisher nicht zugänglichen Wegeabschnitten zur Seite geräumt hat, können momentan weitere sieben Kilometer Wanderwege seitens der Nationalparkverwaltung (NLPV) wieder freigegeben werden. Insgesamt sind weiterhin über 370 km des insgesamt 400 km langen Wegenetzes im Nationalpark begehbar.

Die NLPV konnte das sonst auf lange Zeit ausgebuchte Spezialgerät mit Firmensitz in Nordrhein-Westfalen für einen vierzehntägigen Probeeinsatz beauftragen. Die Spezialfirma für Land- und Forstwirtschaft schaffte es mit dem Schreitbagger unter anderem, folgende Wanderpfade wieder durchgängig zu machen:

  • Rosssteig
  • Großer Hochhübelweg,
  • Raubsteinschlüchte und
  • Richterschlüchte

Nationalparkleiter Ulf Zimmermann: „Ich freue mich sehr, dass wir so viele Wege und vor allem den wichtigen Abschnitt auf dem Malerweg am Rosssteig wieder freischneiden konnten. Dieser Einsatz war nur möglich, weil das Spezialgerät den Fahrer in der Kabine vor Baumstürzen schützt und das Gerät geländegängig ist, ohne große Schäden an den Wegen oder der Natur zu verursachen. Trotzdem müssen wir weiter davor warnen, dass jederzeit die noch stehenden abgestorbenen Fichten umbrechen können. Wir bitten deshalb die Besucher weiterhin um besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit.“

Änderungen am Wegenetz werden laufend im Online-Wegeservice der NLPV aktualisiert.

Wanderwege werden in erster Linie auf Wegesbreite freigeschnitten. Diese Form des Eingriffes wird ganzjährig unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit praktiziert. Umfangreiche, vorbeugende Fällungen von bruchgefährdeten Bäumen links und rechts des Weges sind nur außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeit (15.?März – 15. August) und nur mit einer naturschutzrechtlichen Befreiung durch die Landesdirektion Sachsen möglich. Vorbeugende Eingriffe entlang der Wanderwege können mit Hilfe dieser Spezialtechnik auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Sollten die freien Wege wieder zubrechen, wird die NLPV versuchen, diese in absehbarer Zeit wieder freizuschneiden. Wir bitten um Verständnis, wenn dies aus Sicherheitsgründen fallweise länger dauern kann.

in memoriam – Danke an Kurt Biedenkopf!

Der ehemalige „König Kurt von Sachsen“, Kurt Biedenkopf, ist am 12. August 2021 mit 91 Jahren verstorben. Eine der ersten Amtshandlungen als sächsischer Ministerpräsident war die Eröffnung des Nationalparks Sächsische Schweiz am 28. April 1991 mitten in der Felsenwelt. Mit der feierlichen Einweihung vor 30 Jahren wurde durch ihn auch der Grundstein für die weitere Unterstützung durch den Freistaat Sachsen gelegt. Die Verwaltung für das Schutzgebiet bestand da schon als Aufbaustab. Inzwischen liegen drei Jahrzehnte Schutzgebietsentwicklung hinter uns, und es geht weiter.

Der Pfad zum Nationalparkführer

Wussten Sie, dass der Nationalpark „Sächsische Schweiz“ mit 3,5 Millionen jährlichen Gästen der meistbesuchte deutsche Nationalpark ist? Oder dass 20 Wasseramselpaare und sogar nur 2 Schwarzstorchpaare in ihm leben? Für die 20 Teilnehmenden der diesjährigen Ausbildung zum zertifizierten Nationalparkführer war vieles davon neu.
Von März an bildete sich eine Schar von Anwärtern über die Natur und Schutzwürdigkeit des Nationalparks. Wir berichten in der Oktoberausgabe über die Details.

Das Schwarzkehlchen – Gewinner des Klimawandels

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Männliches Schwarzkehlchen im Frühsommer 2021 bei Prossen.

Männliches Schwarzkehlchen im Frühsommer 2021 bei Prossen.

Schwarzkehlchen und wie so oft vor allem die Männchen (Foto) sind schmucke, kleine Singvögel – fast so groß wie eine Kohlmeise. Sie sind Zugvögel, die ihre Brutgebiete hierzulande im September verlassen und im kommenden Jahr ab Ende März wieder besetzen. Doch können vor allem Männchen länger verweilen oder schon früher zurück im Revier sein.

Früher, etwa vor 20 Jahren, lebten bei uns an feuchten Gräben, in Wiesentälchen und Hochstaudenfluren Braunkehlchen, nahe Verwandte des Schwarzkehlchens. Doch als ein deutliches Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik schrumpften die Braunkehlchen-Bestände. Auch der Klimawandel spielt bei der Tatsache eine große Rolle, dass die an trockenere Lebensräume angepassten Schwarzkehlchen auf ständigem Vormarsch sind und die noch vorhandenen, jetzt trockeneren Reviere der Braunkehlchen übernehmen.

Der Gesang des Schwarzkehlchens ist recht kurz und besteht aus wenigen pfeifend-gequetscht klingenden Tönen. Im Gegensatz zum Lied der Schwesterart klingt er aber deutlich gleichförmiger. Als Warnruf am häufigsten zu hören ist ein hartes „fid-track-track“.

Schwarzkehlchen bewohnen trockenes, nicht zu dichtes Grasland und Ruderalflächen mit erhöhten Ansitzwarten. Das Nest wird am Boden unmittelbar bei einer dominanten Requisite, einem Koppelpfahl, einem großen Grasbüschel, einem kleinen Heckenrosenstrauch oder ähnlichem, errichtet. Fünf bis sechs grünlich-graue Eier mit feiner rötlich-brauner Fleckung bebrütet die Art zwei Wochen lang. Nach elf bis 15 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Schwarzkehlchen zeitigen zwei Jahresbruten, doch wurden auch schon drei oder vier bestätigt.

Während der ersten Brutvogelkartierung um 1980 waren in Sachsen gerade einmal zwei Brutplätze bestätigt worden. Bei der zweiten Kartierung Anfang der 1990er waren es bereits um 100 und etwa zehn Jahre später wurden 600 bis 1.000 Brutpaare ermittelt. Diese Anzahl dürfte heute schon weit höher liegen.

Will man das Schwarzkehlchen in unserer Region beobachten, ist das an den Kiesgruben bei Birkwitz und Pratzschwitz am sichersten. Anfang dieses Sommers beobachteten ein Kollege und ich eine Familie Schwarzkehlchen am Südhang des Wachbergs bei Saupsdorf.

Der Feuersalamander braucht Hilfe

Glücklich der, wer solche Fotos machen kann. Noch sind die Vorkommen nicht erloschen, doch wir müssen auf die Lebensräume der Feuersalamander gut achten. Manchmal helfen da auch Zäune!

Glücklich der, wer solche Fotos machen kann. Noch sind die Vorkommen nicht erloschen, doch wir müssen auf die Lebensräume der Feuersalamander gut achten. Manchmal helfen da auch Zäune!

Der Feuersalamander gilt in Sachsen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, mittlerweile als stark gefährdete Art. Deshalb hat das NationalparkZentrum in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Dresden sowie Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden im April 2019 die Mitmach-Aktion „Feuersalamander, wo bist du?“ gestartet.

Mit Hilfe von zufälligen Fundmeldungen aus der Bevölkerung sollen die noch vorhandenen Vorkommen in der Nationalparkregion erfasst werden, um daraus eventuelle Schutzmaßnahmen abzuleiten. Damit aussagekräftige Ergebnisse entstehen, muss eine Bestandserfassung über mehrere Jahre erfolgen. Bisher sind rund 100 brauchbare Meldungen eingegangen. Brauchbar deshalb, weil neben dem genauen Fundort und dem Datum auch ein Foto, auf welchem man die Rückenzeichnung des Tieres gut erkennen kann, notwendig ist. Diese ist das individuelle Erkennungsmerkmal und so kann mittels einer speziellen Software beispielsweise das Wanderverhalten der Tiere untersucht werden. Mithilfe begleitender studentischer Arbeiten wird dann auch untersucht, ob und in welchen Teilpopulationen noch Jungtiere zu beobachten sind.

Wer in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zufällig ein Tier entdeckt, kann diese Sichtmeldung über folgende Wege schicken und somit einen kleinen Beitrag zum Artenschutz leisten:

Direkteingabe im Meldeformular:
Das Meldeformular erreicht man auch über die Internetseite des NationalparkZentrums:
https://www.lanu.de/de/NationalparkZentrum/Projekte/Feuersalamander-wo-bist-du.html

WhatsApp: 0151 54842129 (bitte mit E-Mail-Adresse für die Funddatenbank)
E-Mail: nationalparkzentrum@lanu.de
Öffnungszeiten des NationalparkZentrums: April – Oktober: täglich 9-18 Uhr

Nähere Informationen erhalten Sie bei:
NationalparkZentrum Sächsische Schweiz, Tel. 03 50 22 502-40, Fax-33, Dresdner Str. 2 B, 01814 Bad Schandau
nationalparkzentrum@lanu.sachsen.de  |  www.lanu.de

Straßen- und Wegeinformationen: Gut informiert in der Region unterwegs

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Die jüngsten Wetterereignisse haben es wieder gezeigt: Binnen weniger Momente können Straßen und Wege durch Wassermassen und Sturmschäden unpassierbar sein. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, regelmäßig die aktuellen Straßen- und Wegeverhältnisse zu recherchieren.

Straßenbaustellen im Landkreis
Auf der Internetseite des Landratsamtes Pirna sind sowohl die Straßenbaustellen auf den Autobahnen als auch im gesamten Landkreis zu finden.

Link zur Internetseite: www.landratsamt-pirna.de/strassenbaustellen.html

Wegeservice der Nationalparkverwaltung
Zusätzlich wird auf den Wegeservice des Nationalparks Sächsische Schweiz verwiesen. Hier sind auf Übersichtskarten die aktuellen Wegesperrungen im Nationalpark dargestellt und werden regelmäßig aktualisiert.

Link zur Internetseite: www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/aktuelles/wegeservice-und-wegeinfo/

Neues Design an den Bushaltestellen

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Neues Haltestellenschild vorm Bahnhof Krippen

Neues Haltestellenschild vorm Bahnhof Krippen

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gestaltet derzeit seine Haltestellen neu. Im Zuge dessen soll im gesamten Verbundgebiet eine einheitliche Darstellung vorzufinden sein. Am Bahnhof Krippen wurde nun eine erste Haltestellen-Stele in der Region ausgetauscht. Das frische Design sticht sofort ins Auge und hält alle notwendigen Informationen für die Fahrgäste bereit.

Ausstellung zur Geschichte der Sputh-Mühle bei Mittelndorf

Tina Meinert – Große Kreisstadt Sebnitz, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit

Im Kellergewölbe des ehemaligen Gasthofes von Mittelndorf wird die Erfindung des Bierdeckels beschrieben.

Im Kellergewölbe des ehemaligen Gasthofes von Mittelndorf wird die Erfindung des Bierdeckels beschrieben.

Im Ortszentrum Mittelndorf haben die Mitglieder des Mittelndorfer Frühlingsfestvereins e.V. den Gewölbekeller des ehemaligen Gasthofes zu einem ganz besonderen Ausstellungsraum verwandelt. Im Mittelpunkt steht die für den Ort historisch bedeutsame, jedoch immer mehr verfallende ehemalige Papierfabrik - bei den Einwohnern als Sputh-Mühle bekannt - und ihr Gründer Robert Sputh, der als Erfinder des heutigen Bierdeckels gilt.

Die Geschichte des ersten Papier-Faserguss-Untersetzers der Welt begann 1882 in Mittelndorf an der Bahnstrecke zwischen Bautzen und Bad Schandau mit dem Bau einer Holzschlifffabrik mit Wasserantrieb im Sebnitztal. Hier erfand Robert Sputh im Holzschliffverfahren mehr aus der Not heraus ein „Verfahren zur Herstellung von Holzfilzplatten oder Holzfilzdeckeln“.

Nach vielen Versuchen erhielt er dann 1892 das Patent und Spuths Größenvorgaben wurden zum Standard: 107 Millimeter im Durchmesser, fünf Millimeter stark. Die neuen saugfähigen Bierdeckel aus Holzschliff ersetzten fortan die bisher in der Gastronomie verwendeten Untersetzer aus Filz. Über Jahrzehnte war die Sputh-Mühle wichtiger Arbeitgeber für viele Einwohner von Mittelndorf. Im Jahr 1937 brannte die Fabrik ab und ist heute leider nur noch eine Ruine.
Mit der Ausstellung konnte nun ein Stück Heimatgeschichte bewahrt und erlebbar gestaltet werden. Mit viele Liebe zum Detail haben die Mittelndorfer diese Ausstellung ausgestattet und freuen sich seit dem 31. Juli immer samstags von 12 bis 16 Uhr auf Ihren Besuch!


Kontakt und Anfragen: Ortsvorsteher Thomas Barthold, Mobil: 0152 54 10 39 03

Aufgetischt! Mit der Nationalpark Edition „Sächsische Schweiz“

Livia Thiele, Marketing & PR, Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka

Sven-Erik Hitzer, Geschäftsführer Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka, neben Elisabeth Gey, Designerin, und André Lauterbach, Head of Sales, der Porzellanmanufaktur Kahla mit Entwürfen und Exemplaren der neuen Geschirrserie. (von links nach rechts)

Sven-Erik Hitzer, Geschäftsführer Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka, neben Elisabeth Gey, Designerin, und André Lauterbach, Head of Sales, der Porzellanmanufaktur Kahla mit Entwürfen und Exemplaren der neuen Geschirrserie. (von links nach rechts)

Im Rahmen der Sanierung des Bio-Restaurant StrandGut und der anschließenden Neugestaltung der Innenbereiche wurde bei der Thüringer Porzellanmanufaktur Kahla eine neue Geschirr-Serie entwickelt.

Als Sonderedition des Dekors Wilderness entstand in Zusammenarbeit mit Sven-Erik Hitzer, Geschäftsführer des Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka, die Nationalpark Edition Sächsische Schweiz. Bislang fünf ausgewählte Tiere des Nationalparks zieren das neue Tafelservice: Eule, Luchs, Hase, Siebenschläfer und Forelle. Unter der feinen Porzellanware ist auch ein speziell von Kahla entwickelter, stapelbarer ToGo Becher mit Trinkdeckel und rutschfestem Fuß.

Einen ersten Blick auf ausgewählte Exemplare der Geschirr-Serie konnten Gäste und interessierte Gastgeber der Region bei der feierlichen Übergabe des Zertifikates „Nachhaltiges Reiseziel“ an den Tourismusverband Sächsische Schweiz (TVSSW) Ende Juni dieses Jahres werfen, für welche das Restaurant gastgebend war. Künftig werden einzelne Produkte und ganze Sets dieser Serie auch in Schmilka zu erwerben sein.

Auf die Teller kommt weiterhin frische, saisonale Bio-Vital-Küche mit Zutaten aus zu 100 % aus zertifiziert biologischer und – soweit möglich –, regionaler Landwirtschaft. Das Bio-Restaurant StrandGut in Schmilka ist täglich ab 12 Uhr geöffnet.

www.schmilka.de

30 Jahre Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V. – ein starker Partner der Region feiert Jubiläum

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Geschenküberreichung an Landrat Michael Geisler und Tino Richter durch Ulrike Roth

Geschenküberreichung an Landrat Michael Geisler und Tino Richter durch Ulrike Roth

Zum Anlass „30 Jahre Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V.“ konnte mit etwas Verspätung „live“ gratuliert werden. Hierzu waren zahlreiche Partner aus der Sächsischen Schweiz und Umgebung in den Burggarten der Burg Hohnstein eingeladen. In einem wundervollen Ambiente blieb viel Zeit für interessante Gespräche rund um die Region. Damit gelang dem Tourismusverband eine gute Mischung aus digitaler Feierlichkeit im Februar und reeller Feier im Sommer.

Der Landschaf(f)t Zukunft e. V. gratulierte mit einem Präsentkorb, reich gefüllt mit regionalen Produkten. Die Datenbank „Gutes von hier“ lieferte dazu die entscheidenden Ideen.

Wir freuen uns auf die weitere konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Der Tourismusverband will‘s wissen: Ihre Meinung ist gefragt

Sten Eibenstein, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Bis zum 30. September ruft der Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. zur Teilnahme an einer Onlinebefragung auf. Ziel ist es, ein Stimmungsbild aus der Region zum Thema Tourismus zu erhalten. Mit den Ergebnissen kann die weitere Ausrichtung der Region hinsichtlich der touristischen Entwicklung mitgestaltet werden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich zehn Minuten Zeit nehmen und an der Befragung unter folgendem Link teilnehmen:

https://survey.lamapoll.de/saechsischeschweiz

5. Globetrotter Wandertage vom 17.-19.9.2021 in Bad Schandau

Gundula Strohbach, Geschäftsführerin BSKT

Auf die Natur hören und sie verstehen lernen. Nicht nur die Bewegung steht im Vordergrund, auch Naturwissen wird vermittelt.

Auf die Natur hören und sie verstehen lernen. Nicht nur die Bewegung steht im Vordergrund, auch Naturwissen wird vermittelt.

Bereits zum 5. Mal finden in diesem Jahr die Globetrotter Wandertage statt, die von der engen Kooperation mit der Bad Schandauer Kur- und Tourismus GmbH, dem Forstbezirk Neustadt, mit der Nationalparkverwaltung, dem Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. und dem Outdoorausrüster „Globetrotter“ sowie der Bergwacht Sachsen leben.

Auf 36 verschiedenen Touren kann man dabei die Faszination Elbsandsteingebirge hautnah erleben. Ein Großteil der Wanderungen wird ausschließlich von lizensierten Nationalparkführern begleitet, die Wissen und Bewusstsein für unsere Landschaft vermitteln. Neben den Produkttests bekannter Outdoorhersteller wie Scarpa, Deuter oder Leki, spielen einheimische Lieferanten vor allem für das leibliche Wohl der Teilnehmer eine wichtige Rolle. Rund 900 Lunchpakete werden jährlich mit Zutaten der ortsansässigen Bäckereien, der Fleischerei Häntzschel, dem Geflügelhof Struppen und der Obstscheune gepackt.

Während sich der Marktplatz in Bad Schandau am Wandertags-Wochenende in einen Treffpunkt für naturbegeisterte Globetrotter verwandelt, möchten die Organisatoren in diesem Jahr am Abend des 18. September alle Nationalparkführer und Wanderguides der Region zu einem Erfahrungsaustausch für die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus herzlich einladen, um diesen Teil des touristischen Netzwerks zu stärken.

weitere Infos unter. www.bad-schandau.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Schweinshaxe aus dem Ofen

Badewetter war wohl keines in diesem Sommer. Es gab reichlich Nass von oben und die Sonnenanbeter haben sich einfach verzockt. Wandern hingegen kann man bei jedem Wetter. Und so sind zur Ferienzeit wieder viele Menschen im Nationalpark unterwegs. Sei es die faszinierende Felslandschaft, die murmelnden Bäche oder der Blick von der Brand-Aussicht, die Natur hat immer etwas zu bieten.

Aber das Land lebt auch von seinen Menschen. Viele fleißige Hände wollen den Urlaubern und Ausflüglern eine schöne Zeit bereiten. Uli der Vogelwart kann ja mal einen Bericht über den „Ausflügler“ schreiben. Etwas Zuarbeit kann ich dabei leisten. Der Ausflügler mag es hübsch! Und hier auf dem Brand ist er oft anzutreffen. Man lockt ihn mit Speis und Trank. Ein opulenter Köder ist die Schweinshaxe. Doch gebraten muss sie sein! Dazu würze ich sie mit Salz, Pfeffer, Thymian und Knoblauch, lege sie mit der Schwarte nach unten in einen Bräter und gieße etwas Wasser an. Nun lasse ich die Haxe bei ca. 100°C für eine halbe Stunde im Backofen dahinköcheln. Nach dieser Zeit erhöhe ich die Temperatur auf 165°C. Wenn nun die Haxe anfängt zu braten, braun zu werden und zu duften, muss man den Ausflügler fernhalten – denn sie ist noch nicht fertig! Jetzt wird die Haxenschwarte nach oben gedreht und Bier angegossen. Der Duft wird beim Weiterbraten immer verlockender und reizt so immer mehr Ausflügler. Wenn die Haxe knusprig und braun ist, gilt es zu handeln. Ofen auf, Haxe raus, Sauerkraut dran… zack, zack! Der Ausflügler hat Hunger!

Tja, das Essverhalten des Ausflüglers habe ich hiermit erklärt. Über Brutverhalten und andere Gewohnheiten muss der Uli berichten. Ich nehme jetzt mein Fernglas und gehe zur Aussicht… vielleicht habe ich ja Glück und sehe einen (Ausflügler). Glück habe ich sowieso. Denn der Ausblick hier vom Berg ist einmalig und lässt die Sorgen und Nöte in die Ferne rücken. In die weite, weite Ferne …


Anmerkung der Redaktion:

Zur regionalen Speise gehört das richtige Getränk. Das gute Gefühl beim gemeinsamen Verzehr kann noch gesteigert werden, entsteht aus gesunden Äpfeln das Getränk der Wahl. Wer Äpfel hat und keine Presse, beachtet bitte die folgende Anzeige.

Termine und Veranstaltungen

11.9.2021, 15:00 – 23:00 Uhr
Weinfest des Pirnaer Weinfreunde e.V. im Klosterhof in Pirna


11.9.2021
Weifbergturmfest in der Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf
www.hinterhermsdorf.de


12.9.2021
„Tag des offenen Denkmals“, Eintritt frei im NationalparkZentrum Bad Schandau


18.9.2021
Herbstputz im Botanischen Garten Bad Schandau – auch stundenweise Unterstützung ist herzlich willkommen


19.9.2021
Bergwiesenfest unterhalb des Liliensteins auf der Königsteiner Ebenheit


25. und 26.9.2021
Geologische Exkursion mit dem Nationalparkführer Rainer Reichstein zum Rauenstein, Anmeldung erforderlich,
www.lanu.de

24. Naturmarkt Sächsische Schweiz

5.9.2021, ab 9:00 Uhr | Marktplatz Stadt Wehlen

9:00 Uhr Lieder für Frühaufsteher  | 10:30 Uhr Erntedankgottesdienst  | 10:00 Uhr 10 Jahre Lehrbienenstand am Hausberg
11:15 Uhr Elb Meadow Ramblers | 12:30 Uhr Vernissage in der Kirche | 14:00 Uhr Burgführung
16:15 Uhr Trompetenkonzert in der Kirche  | 17:15 Uhr Thomas Stelzer & friends | Ganztägig: Sacco – der Gaukler


Bitte achten Sie auf ein angemessenes Hygieneverhalten!

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Kulturlandschaft in der Böhmischen Schweiz - unterwegs im oberen Khaatal
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 138. Ausgabe, September 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: J. Weber, A. Heiland, F. Strohbach, J. Scheffler, U. Zimmermann, L. Lemm, J. Vogel, T. Meinert, S. Eibenstein, Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.

footer