135. Ausgabe
Juni 2021

 

Wie wird es sich wohl anfühlen, wenn bald die Türen wieder öffnen, Koffer gepackt sind und wir ohne Einschränkungen unterwegs sind?!

Stress sollte das nicht erzeugen, es ist eher wohl so eine Art Lampenfieber. Es muss nicht gleich das andere Ende der Welt sein, aber endlich wieder den „Wohlfühlort“ in den Bergen oder am Meer aufsuchen, einen Kaffee oder ein gutes Glas Wein genießen, das wird sich gut anfühlen. Zu Pfingsten ging da schon was – in Dresden bummeln, ein leckeres Gericht schmausen vom Porzellanteller, ein Bier aus einem Glas trinken. Schönes kann so simpel sein. Noch ist es nicht soweit, gebannt schielen wir täglich auf die magische Zahl 100 für unsere Region – dann werden wir endlich wieder ALLE durchstarten!

Die einzige Region sind wir nicht, die auf das „Go“ wartet, damit sich unsere Campingplätze, Gaststätten und Unterkünfte wieder füllen. Natürliche Schönheit ist ein kostbares Gut, mit dem wir sensibel umgehen müssen, aber gucken ist immer erlaubt und bei uns gibt es so viel zu sehen.

Gleich nach dem Start wird nicht alles so sein, wie wir es gewohnt sind. Hier und da wird es sicher auch mal eng werden, im Zug oder Bus, auf Parkplätzen und Kaffeeterrassen oder auch in der Natur. Warum also nicht mal Ziele abseits der „Hotspots“ anvisieren – Ideen dazu gibt es reichlich – in übersichtliche Karten verpackt und smart in der Nutzung. Erholung trägt maßgeblich zur stabilen Gesundheit bei, da ist Unterwegssein immer eine gute Entscheidung.

Etwas Anspannung ist da schon - wie wird es werden? Mit welchen Erwartungen kommen die Gäste zu uns – sind es die gleichen wie vor der Pandemie oder ist da etwas passiert in uns allen?! Vielleicht haben sich Prioritäten verschoben, Ziele sich neu definiert, lassen wir uns erwartungsfroh darauf ein.

Im aktuellen Schweizer finden Sie auf jeden Fall gute Anregungen für Freizeit, Genuss und Sie lernen neue Menschen und fliegende Edelsteine kennen.

Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Bühnenreife Verstärkung im Aktiv Zentrum Sächsische Schweiz

Robert Riess, Aktivzentrum Bad Schandau

Von hinter der Bühne auf vor die Bühne. Ein Jobwechsel der besonderen Art.

Von hinter der Bühne auf vor die Bühne. Ein Jobwechsel der besonderen Art.

Mein Name ist Robert und ich bin einer der neuen Mitarbeiter im Aktivzentrum Bad Schandau. Mit Mitte 40 bin ich nach wie vor offen für neue Erfahrungen und Veränderungen, die das Leben so mit sich bringt.

Bis letztes Jahr habe ich als Techniker in der Veranstaltungsbranche gearbeitet – Konzerte, Galas, Präsentationen - und hatte somit immer eine Bühne, Kulissen und Publikum. Ich war selbst Mitglied einer Band und weiß, wie schön es sein kann, ein Publikum zu begeistern. Aufgrund der Pandemie fiel all dies plötzlich weg. Es stellte sich nach bangen Monaten des Wartens die Frage, wie mein Berufsleben weitergehen soll.

In dieser Zeit voller Unsicherheiten waren wir im tiefsten Winter mit Gundel Strohbach und unseren Hunden auf dem Lampertstein wandern. Beim Laufen klagte ich mein Leid und Gundel meinte nur: „Bewirb dich doch bei uns – wir suchen Verstärkung!“. Das kam überraschend, aber der Gedanke ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Nicht nur auf meinen ausgiebigen Hunderunden überlegte ich, wie der Wechsel von der Selbständigkeit zum Angestelltendasein, vom Veranstaltungspublikum zu Nationalparkbesuchern und schließlich der Umgang mit einem deutlich geringeren Einkommen funktionieren kann.
Die Vorstellung, Gästen die wunderbare Natur unseres Elbsandsteingebirges näher zu bringen, sie mit den richtigen Informationen, der richtigen Ausrüstung und guten Outdoorprogrammen zu versorgen, war das inhaltliche Pfund, welches mich zum Absenden der Bewerbung motivierte.

Kurz darauf kam Gundel mit dem Vorschlag auf mich zu, mich für die Ausbildung zum Nationalparkführer zu bewerben, da das Aktivzentrum eng mit dem Nationalpark zusammenarbeitet und fachkundige Führer gefragt sind. Außerdem sei das dort angeeignete Wissen eine Qualitätsgarantie für meine Arbeit am Informationstresen. Auch dieser Schritt gelang und ich darf an der Ausbildung teilnehmen.

Im Moment warten wir noch sehnsüchtig auf Gäste. Ich bin mir allerdings jetzt schon sicher, dass ich in meinem neuen Betätigungsfeld wieder eine Bühne, die großartigen Felsenkulissen, und ein neugieriges Publikum sowie mit meinem neu erworbenen Wissen, meiner sicheren Verbundenheit zum Gebirge eine erfüllende Arbeit haben werde.

 

Alle Räder - rollen noch nicht. Auch hier wartet man auf das "Go".

Alle Räder - rollen noch nicht. Auch hier wartet man auf das "Go".


Angebote:

  • Verleih von Tourenrädern, Mountainbikes, E-Bikes und E-Mountainbikes
  • Verleih von Klettersteigsets und Kindertragen
  • Outdoor-Ausrüstung von Globetrotter im Verkauf
  • Kletterkurse für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • geführte Wanderungen und Stiegentouren mit Nationalparkführern
  • weitere Aktivangebote im Elbsandsteingebirge, z.B. Kletterwald Königstein, kombinierte Kanu-Rad-Touren und vieles mehr

Kontakt

Aktiv Zentrum Sächsische Schweiz  | Marktplatz 1-11 | 01814 Bad Schandau
Tel.: 035022 90050 | aktiv@bad-schandau.de | www.bad-schandau.de

Das neue Regionallädchen in der Hinteren Sächsischen Schweiz

Ulrike Junker, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

Ein Lädchen voller regionaler Vielfalt

Ein Lädchen voller regionaler Vielfalt

Wenn man sich zurzeit schon nicht als Gast des Landhauses „Zum Flößer“ mit einem fruchtigen Marmeladenfrühstück verwöhnen lassen kann, so muss man sich das Glück aus Früchten eben nach Hause holen.

Seit 2013 lebt Kathleen Dittrich ihre Leidenschaft für hausgemachte Fruchtaufstriche nach alten Rezepturen. Bisher konnten Pensionen, Hotels und kleine regionale Läden von ihrem Handwerk profitieren. Mit der Zeit wuchs der Wunsch nach einem eigenen Hoflädchen. Der Wunsch manifestierte sich in einem Marmeladenregal, ergänzt mit einem kleinen Sortiment regionaler Produkte; vorerst für die Urlauber im Landhaus „Zum Flößer“. Aber wie das so ist mit kreativen Ideen – sie entwickeln sich weiter.
So entstand aus einem Regionalregal im Frühjahr 2021 Kathleen Dittrichs „Manufaktur und Regionallädchen“. Regale gefüllt mit unterschiedlichsten regionalen Produkten – sogar gekühlte Waren! Wer die Liste ihrer regionalen Partner liest, sieht vor sich das bunte Treiben eines großen Wochenmarktes. Um die Fantasie anzustacheln hier ein paar Beispiele: Molkereiwaren vom Milchhof Fiedler, Honig aus Dobra, Bier und Saft aus Lohmen, Janas Kräutertee, Wurst vom Hofladen Fröde, Pilzprodukte, Öle, Mehl und Getreideprodukte, Liköre, Weine, Kaffee, Kakao, Seifen, Töpferwaren… und natürlich die köstlichen Fruchtaufstriche von Kathleen Dittrich.

Öffnungszeiten: vorzugsweise Montag, Mittwoch oder Freitag zwischen 16 und 19 Uhr.

DIE HOLZER – Neues Mitglied im Netzwerk „Gutes von hier“!

Joachim Oswald, Regionalmanager Sächsische Schweiz

Jetzt ist es genau die rechte Zeit, an den nächsten Winter zu denken – egal wo man lebt!

Jetzt ist es genau die rechte Zeit, an den nächsten Winter zu denken – egal wo man lebt!

Frank Muschak und Thomas Kreisl, zwei Sachsen mit einem Faible für Holz

Holz ist ein wunderbares und zeitgemäßes Material: Es liefert Energie, Wärme, Behaglichkeit und ist dabei als nachwachsender Rohstoff umweltfreundlich, energieeffizient und ökologisch. Der romantischen Vorstellung eines wärmenden Kamin- oder Lagerfeuers kann sich heute kaum noch jemand entziehen und all jene, die bereits mit Holz heizen, wissen diese „andere Wärme“ sehr zu schätzen! Bleibt nur noch die Frage zu klären, wo und wie Holz-Heizer und Lagerfeuer-Fans an ihr optimales und im besten Fall sofort einsatzbereites Feuerholz kommen.

Die preiswerteste Alternative ist sicherlich das eigenständige „Holzmachen“. Aber das kostet Kraft und Zeit. Je nach Wunsch schneiden wir Ihnen die Feuerholzscheite auf eine Länge von bis zu 50 Zentimeter zu. Und wenn Sie es noch einfacher haben möchten, bieten wir Ihnen an, direkt das brennfertige Feuerholz in umweltfreundlich verpackten Kartons von bis zu 20 Kilogramm bei uns zu kaufen – sortenrein: Birke, Buche, Eiche, Kiefer oder Fichte.

Und für den perfekten Abend in romantischer Zweisamkeit vor einem prasselnden Kamin- oder Lagerfeuer haben wir ein liebevolles, durch und durch sächsisches Präsent zusammengestellt. Dieses besteht aus ca. 17 Kilo besten Brennholzes, Anzünder nebst Anzündwolle, zwei Weingläsern sowie wahlweise einer Flasche Rot- oder Weißwein vom Weingut Schuh aus Sörnewitz in Coswig.


Auszug aus einem Text von Caroline Grafe
www.holzer-wilschdorf.de | service@holzer-wilschdorf.de

Der fliegende Edelstein

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die Natur kann nichts Bunteres erzeugen – ein Traum von einem Vogel.

Die Natur kann nichts Bunteres erzeugen – ein Traum von einem Vogel.

Selten, aber eigentlich überall wo Wasser ist, kann man ihm begegnen, dem Eisvogel. Im Winter sieht man ihn an der eisfreien Elbe, in niedrigen Ansitz auf über dem Wasser hängenden Ästen, auf seine Beute, kleine Fische, lauern – ein auffälliger bunter Farbtupfer in der öden Winterlandschaft. Beim Fliegen lässt der Eisvogel oft seine charakteristisch hohen Rufe, wie „tiht – tiht – tiht ...“ hören. Auffallend auch sein häufiges, wie nervöses Zucken von Kopf und Schwanz.

Den Eisvogel muss ich hier nicht beschreiben, denn das beigegebene Bild zeigt seine ganze Schönheit. Nur eins noch: Er ist etwa so groß wie ein Star. Männchen und Weibchen kann man leicht, hat man den Vogel nahe vor sich, am Schnabel unterscheiden. Der Unterschnabel vom Weibchen ist orangefarben, der Oberschnabel schwarz. Beim Männchen ist der ganze, dolchartige Schnabel von schwarzer Färbung. Hat man einen bereits ausgeflogenen Jungvogel vor sich, so zeigt dessen Schnabel eine weißliche Spitze, dessen Blau im Gefieder wirkt grünlich und das Orange von Brust und Bauch ist bräunlicher.

Eisvögel brüten zwei-, drei- manchmal sogar viermal im Jahr. So gleichen sie ihre über das Winterhalbjahr entstandenen, hohen Verluste aus. Oft kommt es zu sogenannten Schachtelbruten. Das heißt, das Männchen füttert noch die fast flüggen Jungvögel, während das Weibchen schon wieder das neue Gelege bebrütet. Eisvögel graben bis zu einem Meter lange Gänge in den Boden von Uferabbrüchen, Steilhängen oder Wurzeltellern umgebrochener Bäume. Am Ende des Ganges liegt die größere Bruthöhle. Das Weibchen legt fünf bis sieben reinweiße, glänzende Eier und bebrütet diese, vom Partner mit Nahrung versorgt, rund 20 Tage lang. Die anfangs nackten und blinden Jungvögel werden 26 bis 28 Tage lang gefüttert. Dabei bilden sie das sogenannte „Fütterungskarussell“ – hat der eine Jungvogel einen Fisch erhalten, rückt dieser in der Höhle ein Stück weiter und der nächste kommt an die Reihe.

Seine Beute, kleine Fische und Wasserinsekten, fängt der Eisvogel im Tauchstoß, manchmal nach kurzem Rüttelflug, wie wir es vom Turmfalken kennen. Oft schlägt er Kopf und Vorderkörper erbeuteter größerer Fische hin und her auf eine feste Unterlage, um sie „mürbe“ zu machen.

Brutsaison 2021: Was wissen wir bereits von unserer heimischen Vogelwelt?

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Noch ist das Jahr jung an Tagen, aber unsere heimische Tierwelt hat längst begonnen sich zu regenerieren.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwei Schwarzstorch-Reviere bekannt, eins im vorderen und eins im hinteren Nationalparkteil (NLP); die dortigen Horste sind ausgebaut und Eier gelegt.

Beim Uhu sind bis jetzt in der Nationalparkregion zwölf besetzte Reviere gefunden worden – zwei im Landschaftsschutzgebiet (LSG), vier im hinteren und der Rest im vorderen NLP-Teil. Das ist ein deutlicher Anstieg und in sieben Revieren konnten bereits brütende Weibchen entdeckt werden, die nun schon Jungvögel unter ihren Flügeln haben dürften. In zwei weiteren Revieren werden diese vermutet, doch ist eine Bestätigung nur aus unmittelbarer Nähe möglich und daher zum jetzigen Zeitpunkt unvertretbar. Möglicherweise führten die guten Brutergebnisse der letzten Jahre in Ostsachsen, aber auch in der Sächsischen Schweiz selbst dazu, dass sich die heimischen Uhuvorkommen verdichten.

Der Wanderfalken-Bestand hingegen hat sich um ein weiteres Paar verringert. In 13 Revieren sind Paare bestätigt worden, aber nicht in jedem konnte der Brutplatz bislang gefunden werden. Von den sieben im linkselbischen LSG bekannten Horstplätzen sind heuer nur noch zwei beflogen. Natürliche Gründe für den Rückgang sind dabei unwahrscheinlich, ist in dieser Region doch nur ein besetzter Uhuplatz bekannt. Die verbleibenden zwölf Plätze liegen im NLP und verteilen sich auf drei im vorderen Teil und acht im hinteren. Somit hat sich der heimische Wanderfalkenbestand seit 2014 um ein Drittel verringert. Wie es wohl dazu gekommen ist, zeigt ein durchs Spektiv gemachtes Foto vom 11. April dieses Jahres: Mehrere Personen weniger als zehn Meter über dem besetzten Wanderfalkenhorst – trotz ausgeschilderter Horstschutzzone!

Außerdem: Im Zuge des Schwarzspechthöhlen-Monitorings wurden elf Rauhfußkauzbruten bestätigt, wobei eine davon schon wieder „Geschichte“ ist. Im linkselbischen Kranichnest liegen zwei Eier.

Ein großes Dankeschön an meine Kollegen von der NLP- und der linkselbischen Waldwacht, die versuchen – trotz Unterbesetzung und im Korsett eines strengen Dienstplans – unsere gute und jahrzehntelange Kenntnis zur Vogelwelt der Sächsischen Schweiz auf annehmbaren Niveau zu halten. Mit einigen von ihnen stehe ich fast „rund um die Uhr“ in Verbindung, um schnelle und präzise Entscheidungen zum Schutz der Brutplätze zu treffen. So sind zusätzlich zu den stationären Horstschutzzonen bis jetzt weitere zwölf temporäre ausgeschildert bzw. bestehende „Suchzonen“ verlängert worden, welche aber nur wenig Beachtung erfahren haben.

Empfehlungen für die Sächsisch-Böhmische Schweiz analog aufbereitet!

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Mit den Reiselockerungen kommen auch die neuen Flyer. Dass Wandern im Nationalparkwald sich aktuell anders darstellt, erklärt der Flyer "Wandern im Wald". Um auch andere, etwas sicherere Gebiete zu erkunden, liefert der zweite Flyer die Top Ten der Wanderrouten in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Einen Versuch ist es wert. Ab Pfingsten sind sie in der Verteilung.

Der grenzüberschreitende Fahrplan ist pandemiebedingt aktuell noch in der Redaktion. Ende Juni liegt er dann auch im Druck vor.

Kleine Brücke – große Wirkung.

In Hohnstein ist der Wanderweg durch den Schindergraben durch die Brücken-erneuerung wieder gut begehbar. Es ist auch optisch ein Schmuckstück geworden.

Geländer führen zu alten Wegen

Mitarbeiter der Firma Born haben viel Erfahrung beim Bau von Geländern und Wanderwegen im Nationalpark. Hier auf dem Lilienstein ist dies besonders wichtig, um die typische Felsvegetation zu erhalten.

Orientierung für Wanderer in der Sächsischen Schweiz

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Trotz aller digitalen Angebote, Tafeln sind nach wie vor wichtig im Gebiet. 110 Stück stehen im Nationalparkgebiet.

Trotz aller digitalen Angebote, Tafeln sind nach wie vor wichtig im Gebiet. 110 Stück stehen im Nationalparkgebiet.

Karten und QR-Codes zeigen vor Ort Alternativen für aktuell unpassierbare Strecken

Gut informiert durch die Felsenlandschaft: Mit Übersichtskarten an zwölf Standorten und 34 QR-Codes an wichtigen Zugängen unterstützt die Nationalparkverwaltung Wanderer bei ihrer Tourenplanung im hinteren Teil der Sächsischen Schweiz. Dort sind aktuell rund 35 km Wege aufgrund umgebrochener Borkenkäferfichten unpassierbar, sodass manch gewohnte Runde momentan umgelegt werden muss.

„Mit den QR-Codes können sich Besucher mit Smartphones leicht vor Ort über die aktuelle Lage informieren“, betont Ulf Zimmermann, Leiter des Nationalparks. Da die Netzabdeckung jedoch nicht überall im Nationalpark vorhanden ist, muss an manchen Standorten auf analoge Karten zurückgegriffen werden. „Insbesondere im Kirnitzschtal haben wir aufgrund des ungenügenden Handyempfangs an zwölf Standorten Karten der unpassierbaren Wege aufgehängt“, erläutert Zimmermann. Wanderer können sich die Karte abfotografieren und haben so im Gelände den Überblick, auf welchen Wegen sie ihre Wanderung planen können.

Wegeservice der Nationalparkverwaltung gibt aktuellen Überblick

An 34 Zugängen außerhalb des Kirnitzschtales von Altendorf bis Hinterhermsdorf sowie von Schmilka bis Bad Schandau hat die Nationalparkverwaltung die QR-Codes deutlich sichtbar aufgehängt. Die QR-Codes verlinken zum zentralen Wegeservice der Nationalparkverwaltung im Internet. Neben der Karte der unpassierbaren Wege finden sich dort auch zahlreiche Wanderempfehlungen außerhalb der zurzeit gefährlicheren Bereiche.

Infos über Wanderempfehlungen und ggf. bestehende Einschränkungen unter: www.nationalpark-saechsische-schweiz.de.


Wegeservicetelefon: montags bis sonnabends von 9 – 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 9 – 15 Uhr unter 035022/ 50 240

Arbeitsgruppe Sanfte Mobilität – neue Informationswege müssen entwickelt werden

Sten Eibenstein, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

Am 18.05.2021 trafen sich die Mitglieder der AG Sanfte Mobilität zu einem digitalen Informationsaustausch. Die Mitglieder, bestehend aus Vertretern von Landkreis, Kommunen, Verkehrsunternehmen, Nationalpark und Tourismusverband, waren sich einig, dass die Gästelenkung mittels digitaler Medien den Schwerpunkt der weiteren Arbeit bildet. Eine Gesamtübersicht der Region, wo Parkplätze, Ladesäulen, ÖPNV-Haltestellen und Wegesperrungen auf einen Blick zu finden sind, wird dringend benötigt. Damit lässt sich aktiv die Besucherlenkung gestalten. Ähnliche Projekte sind derzeit in Bayern und an den Küsten in der Erprobung.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass an der Umsetzung des dynamischen Verkehrs- und Parkleitsystems Sächsische Schweiz weitergearbeitet wird. Gäste, welche mit dem PKW anreisen, müssen noch vor Erreichen der Ausflugsziele informiert werden, dass Sie keinen Parkplatz mehr finden und besser auf den ÖPNV umsteigen sollten.

In Summe braucht es nicht DAS eine Informationssystem, sondern eine Kombination aus vielen, sich wiederholenden Meldungen auf unterschiedlichen Wegen und Medien.

Spezialfirma fällt Borkenkäfer-Fichten im Bereich Obere Schleuse

Tina Meinert, Marketing Große Kreisstadt Sebnitz

Auf der tschechischen Seite der Kirnitzschklamm fanden im Mai umfangreiche Forstarbeiten zur Verkehrssicherung statt. Der Grund dafür sind mehr als 30 Baumriesen, von denen aufgrund des Borkenkäfer-Befalles eine akute Gefahr ausging. Die Bergung der Stämme aus dem Flussbett war eine große Herausforderung. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.

Wenn der Bus mal anders fährt – neue Verbindung Bad Schandau nach Hohnstein mit dem Bus 254

Tino Richter, GF Tourismusverband, Sächsische Schweiz e.V.

Polenztal und Brand mal anders

Das Polenztal und der Brand gehören zu den Lieblingszielen meiner Familie. Aber auf der Brandstraße zurück nach Hohnstein lässt die Motivation der Kleinen meist spürbar nach. Dank der neuen Buslinie 254 gibt es eine tolle Alternative. Mit einem Abstieg über die Brandstufen in den Tiefen Grund dauert das Wanderabenteuer bis zur letzten Minute. Zurück nach Hohnstein geht es entspannt per Bus – am Wochenende sogar im Stundentakt bis halb 8 abends. Aktuell muss man zwar noch zur Haltestelle nach Porschdorf. Eine tolle Tour ist es trotzdem.

Gemeinsam den Raubrittern auf der Spur

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die Tafel am Arnsteinparkplatz ist eine von 110 Tafelstandorten, welche im Gelände viel Wissenswertes vermitteln und wichtige Hinweise zur aktuellen Situation im Wald geben.

Die Tafel am Arnsteinparkplatz ist eine von 110 Tafelstandorten, welche im Gelände viel Wissenswertes vermitteln und wichtige Hinweise zur aktuellen Situation im Wald geben.

Die Geschichte der „Raubritterburg“ Arnstein begann in jener Zeit, als sich das Territorium des Königreichs Böhmen von Prag bis nach Großenhain erstreckte und zum ersten Mal das böhmische Adelsgeschlecht der Berken von der Dubá (von den Eichen) hervortrat. Eine erste urkundliche Erwähnung findet die Burg Arnstein (327 m) am 4. August 1436. Dieser etwas abseits stehende Aussichtspunkt erlaubt eine phantastische Rundsicht in die hintere Sächsische Schweiz.

Zusammen mit dem SRH Berufliches Trainingszentrum Dresden, dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Nationalparkgemeinde Ottendorf hat man sich dem Projekt gewidmet.
Die neue Tafel steht seit dem 21. Mai direkt am Parkplatz Arnstein.

Parkplatzübersicht Sächsische Schweiz

Sten Eibenstein, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

„Wo sollen wir denn sonst parken“ – eine der häufigsten Fragen von Besuchern der Region, wenn Sie einen Strafzettel fürs Falschparken erhalten haben. Um hierauf schon im Vorfeld eine Antwort geben zu können, hat der Landschaf(f)t Zukunft e. V. in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, den Kommunen der Region sowie der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz eine Gesamtübersicht erstellt. Damit wurde eine einheitliche Datengrundlage aller vorhandenen Parkplätze in der Region erarbeitet, mit welcher auch zukünftige, digitale Karten erstellt werden können.

Die Parkplatzübersichten sind derzeit im pdf-Format auf der Internetseite des Landschaf(f)t Zukunft e. V. (www.landschaftzukunftev.de) zu finden.

Die Karten können sowohl auf den Internetseiten der Leistungsträger der Region als auch vor Ort auf den Parkplätzen als Aushänge genutzt werden.

Bewirtung auf dem Rauenstein wieder möglich

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die traditionelle Berg-Gaststätte auf dem Rauenstein hat mit Sven-Erik Hitzer einen neuen Pächter gewonnen und nach langer Renovierung am 12.?Mai 2021 ihre Wiedereröffnung gefeiert.

Der Innenraum des Panorama-Lokals erstrahlt in frischen Farben, die Küche ist modernisiert, außen wartet eine ebene Terrasse auf Besucher, die es sich auf französischen Möbeln gemütlich machen können.

Hingucker der Außenanlage ist ein Sessel, der aus einem Baumstamm geformt wurde. Mit einem hochwertigen Speise- und Getränkeangebot will Sven-Erik Hitzer seine Gäste verwöhnen und spricht auch Vegetarier und Bio-Liebhaber an. Auf der Karte finden sich unter anderem Bio-Bier aus der hauseigenen Braumanufaktur in Schmilka oder Karotte-Kokos-Aprikosensuppe. Bis sich die Corona-Bestimmungen lockern, werden Gäste „to-go“ bedient.

Die Gaststätte ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.fels-rauenstein.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Pichelsteiner Eintopf

Wer wird Millionär? Wer kennt sie nicht, die beliebte TV-Show? Da hätte ich eine Frage feilzubieten, für deren Antwort wohl selbst der Telefon-Joker ins Schwitzen käme. Traraaa … (Würde der Hohnsteiner Kasper sagen.) Da ist sie: Wer betrieb bis 1871 in Grattersdorf ein Wirtshaus? Und Trallala… hier ist die Antwort: Die Oma! Ja die Oma Namens Auguste Winkler. Sie schmurgelte und kochte für ein Waldwiesenfest am Büchelstein eine Suppe, einen Eintopf, der als Pichelsteiner Eintopf bekannt wurde.

Scheinbar gab es bei jenem Feste auch reichlich Alkoholika, sodass keiner mehr "Büchelstein" aussprechen konnte. So wurde aus der Büchelsteiner Suppe der Pichelsteiner Eintopf. Und alle waren glücklich.

Für den Eintopf brät man zunächst gewürfeltes Rindfleisch mit Zwiebelstreifen in einem großen Topf an und gießt etwas Fleischbrühe hinzu, lässt den Suppenansatz für ca. eine halbe Stunde köcheln und gibt als nächstes gewürfeltes Schweine- sowie Kalbfleisch hinzu. Das Ganze lässt man für eine weitere halbe Stunde köcheln. Nun folgen Kartoffelwürfel, die man 10 Minuten eher in die Suppe gibt als das restliche Gemüse. Das da folgendes wäre: Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel und Porree – alles in mundgerechte Stücke geschnitten.

Wenn das Gemüse gar ist, sollte die Suppe leicht sämig sein. Manche helfen da mit Speisestärke nach. Gewürzt wird der Eintopf mit Pfeffer, Paprikapulver und Salz. Den besonderen Kick gibt gehackte Petersilie, die man kurz vorm Genuss über die Suppe streut.

Ja! Eine Suppe ist doch das Beste bei der Rast vom Wandern. Und dazu muss man nicht erst nach Büchelstein im Bayrischen Wald reisen. Das geht auch in Hohnstein ganz gut. Hier in Hohnstein steht auch eine Baude auf dem Fels, in deren Küche man die Kunst des Suppenkochens zelebriert und wo die Pichel heiß laufen – denn so nannte man einst die großen Kessel, die für allerlei Dinge benutzt wurden. So auch für’s Suppe kochen. Und sicherlich auch für die Zubereitung vom Pichelsteiner Eintopf …


 

Auch auf den Wegen zur Brandbaude gibt es Wegeabschnitte, wo auf absterbende Fichtenbestände geachtet werden muss.

Auch auf den Wegen zur Brandbaude gibt es Wegeabschnitte, wo auf absterbende Fichtenbestände geachtet werden muss.

Termine und Veranstaltungen

10. Juni 2021, 19 Uhr | Live-Online-Vortrag „Nationalpark Hainich – vom militärischen Übungsplatz zum UNESCO-Welterbe“
Die Teilnahme ist kostenlos. Live aus Bad Langensalza, Manfred Grossmann, Nationalparkleiter


Anmeldung unter: nationalparkzentrum@lanu.de | Danach werden die Zugangsdaten zur Live-Online-Übertragung (Zoom) zugeschickt.

Eine besondere Bitte:

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Morgendliche Stimmung am Radweg vor Bad Schandau; am Horizont – nebelumhüllt – der Große Winterberg.
Foto: Jörg Weber

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 135. Ausgabe, Juni 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: J. Weber, F. Strohbach, BSKT, K. Dietrich, U. Augst, M. Aulitzky, HP. Mayr, T. Pippig, S. Eibenstein, T. Meinert, S. Zimmermann

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.

Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.
Informieren Sie sich!

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