131. Ausgabe
Februar 2021

 

„Erinnerung, Sehnsucht, Hoffnung sind die Begleiter der ersten Frühlingsboten, und Sehnsucht beglückt oft mehr als Besitz.“
Karl Gutzkow


Dieser Winter ist – wie lange nicht – ein richtiger Winter. Schade nur, dass wir ihn nicht wie gewohnt nutzen können.

Erinnerung begleitet uns dabei stets, im Großen wie im Kleinen – wie war der Frühlingsstart des vergangenen Jahres? Da sind wir doch mit Freunden Ski gefahren, nicht nur im nahen Wohnumfeld.

Sehnsucht haben wir immer– nach jemanden oder nach etwas Sonne, frisches Grün, ein leckeres Essen in der „Stammkneipe“, ein fröhlicher Tag mit Freunden.

Hoffnung haben wir - die Tage werden länger, der Himmel heller und wir werden wieder die Dinge leben und genießen können, die uns jetzt so fehlen.

Wir werden neue Perspektiven haben – gute Ideen, um durchzustarten. Hoffnung, dass wir das tägliche Selbstverständnis neu bewerten, bewusster wertschätzen, was um uns geschieht und dessen Teil wir sind. Diese Erkenntnis zu nutzen, um Dinge neu zu gestalten, das wäre genial.

Warum nicht mit der aktuellen Förderinitiative des SMEKUL? Hier werden tolle Ideen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gefördert!
Unser aktuelles Sorgenkind sind die borkenkäfergeschädigten Wälder! Prozesse mit besonderer Eigendynamik sind im Gang, die geordnete Sicherungsmaßnahmen kaum noch zulassen! Um die Sicherheit der Besucher zu wahren, wird jetzt im Nationalpark auf die damit verbundenen Gefahren verstärkt hingewiesen. 12 Wege sind zur Zeit unpassierbar.

Noch ist es still im Wald, nur wenige Besucher sind zur Erholung vor Ort. Doch bald werden wieder zahlreiche Gäste in unsere Region kommen, um sich zu erholen – darauf sollten wir vorbereitet sein. So sehen wir unsere Bemühungen besonders darin, mit bedarfsgerechten Maßnahmen gut abgestimmt in die kommende Sommersaison zu starten. Kurz um, die Zeiten bleiben spannend. Seien Sie aktiv mit dabei!

Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auf ein gesundes 2021!
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Alpaka-Farm Grüttner?–?Alpakas in der Sächsischen Schweiz

Ulrike Junker, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

Neugieriger Alpakanachwuchs

Neugieriger Alpakanachwuchs

Etwa 80 % des weltweiten Bestandes an Alpakas lebt in Peru. Und die restlichen 20 Prozent? Ein Teil dieser 20 % genießt seit 1999 ihr Dasein auf der Alpaka-Farm der Familie Grüttner in Langenwolmsdorf. Bei einer Kanadareise verliebten sich Grüttners spontan in diese Tiere und beschlossen, sich der Alpakazucht zu widmen. Auf großzügigen Weiden tummeln sich die sanftmütigen Tiere, welche einmal im Jahr geschoren werden. Bis zu 60 verschiedene Farbnuancen zeigt die wertvolle Wolle, die dann beispielsweise zu Decken, Socken, Schals, Pullovern und Mützen verarbeitet wird.

Wer den Tieren mal so richtig nah sein möchte, kann die Möglichkeit einer Alpakawanderung nutzen. In gemütlichem Tempo geht es gemeinsam mit den Tieren durch die angrenzende, weite Landschaft. Bei dieser Gelegenheit erfährt man jede Menge Interessantes über Leben, Haltung und Herkunft der Alpakas.

Inka-Gold: Wenn Stroh zu Gold wird.

Inka-Gold: Wenn Stroh zu Gold wird.

Doch bis es wieder Zeit ist für gemeinsames Wandern, können wir unsere Hände im Gold der Inkas vergraben und von Reisen in das Herkunftsland der Alpakas träumen. Apropos Inka-Gold: Für Nachschub von Alpakastrickwolle oder warmen Handschuhen einfach mal anrufen oder anmailen – Grüttners verschicken auch aus ihren Schatzkisten …


Kontakt: Familie Grüttner | Ziegeleiweg 6 | Ortsteil Langenwolmsdorf | 01833 Stolpen | Tel.: 035973 25103 | Mobil: 0162 7760995 | fam.gruettner@gmx.de Alpakawandern organisiert: Heidi Seifert | Tel.: 01522 8493337  | seifert.heidi@gmx.net

An apple a day keeps the doctor away – Walisische Weisheit gelebt mit regionalem Obst

Ulrike Junker, Regionalmanagement LEADER-Region Sächsische Schweiz

Werbung für eine gutes Angebot – das frische Ost von Rüdigers.

Werbung für eine gutes Angebot – das frische Ost von Rüdigers.

Ob es in den heutigen Zeiten ausreicht, täglich einen Apfel zu essen, um allen gesundheitlichen Ärgernissen aus dem Weg zu gehen, weiß ich nicht. Aber auf alle Fälle sind Äpfel gesund und lecker. Ganz besonders wenn sie aus unserer Region kommen, wie bei Obstbau Rüdiger aus Helmsdorf. Dort kann man noch wie gewohnt im Hofladen Äpfel erwerben. Und nicht nur das - Obstbau Rüdiger bietet neben vielen verschiedenen Apfelsorten auch Gemüse frisch vom Feld an.

Stichwort „frisch vom Feld“: alle Beerensorten, die einen so richtig fruchtigen Sommertraum ausmachen, gibt es hier zum Selbstpflücken. Sogar Blumen kann man sich aussuchen und schneiden. Wann für die jeweilige Obst- und Gemüsesorte „Selbsterntezeit“ ist, gibt Familie Rüdiger auf ihrer Internetseite bekannt.

Bis wir wieder Erdbeeren von den sonnigen Feldern für das Sonntagseis ernten, genießen wir einfach den lange gepflegten Rumtopf oder nach dem Winterspaziergang einen heißen Apfelstrudel mit besonders schönen, großen Äpfeln aus dem Hofladen.


Kontakt: Obstbau Rüdiger | Wesenitzstr. 9 | 01833 Stolpen / Helmsdorf | Tel.: 0173 4862420 | kontakt@obstbau-ruediger.de | www.obstbau-ruediger.de

Gesund durch den Winter mit mediterranem Genuss

Ulrike Roth, Geschäftsführerin Verein Landschaf(f)t Zukunft e.V.

Basilikumöl: eine gelungene Kooperation zwischen der Porschendorfer Mühle und der Gärtnerei Adam, Mitglieder der Initiative Gutes-von-Hier

Basilikumöl: eine gelungene Kooperation zwischen der Porschendorfer Mühle und der Gärtnerei Adam, Mitglieder der Initiative Gutes-von-Hier

Basilikumöl macht‘s möglich – hier vereinen sich die Vorzüge von dem „Alleskönner“ Rapsöl und Strauchbasilikum, der, reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium, zu einem vielseitig verwendbarem, leckeren Speisenveredler kreiert wurde. Gerade jetzt im Winter bringt das Öl auch noch Farbe auf den Teller.

… und wer hat‘s erfunden?! Nein – nicht die Schweizer! Hier haben sich die Porschendorfer Mühle und Adams Gärtnerei zusammengetan und mit dem Basilikumöl ihr Angebot mit einer neuen Ölkreation bereichert.
Basilikumöl eignet sich zur cholesterinbewussten Ernährung und ist ideal für die „Italientischen Momente“ in der kreativen Küche.

Wer sich für noch mehr diese leckeren Öle interessiert, findet sowohl in Adams Gärtnerei als auch im Hofladen der Porschendorfer Mühle eine vielfältige Auswahl an Ölen, wie z.B. Kürbiskern-, Walnuss-, Hanf-, Lein-, Sesam- und Schwarzkümmelöl. Informieren Sie sich einfach unter:

Adams Gärtnerei | 01156 Dresden | Elbhangstraße 22 | www.adams-gaertnerei.de
Porschendorfer Mühle | Lindenstraße 17 | 01833 Dürrröhrsdorf – Dittersbach | www.porschendorfer-muehle.de

SMEKUL startet Konjunkturprogramm „Nachhaltig aus der Krise“

Ulrike Roth, Geschäftsführerin Landschaf(f)t Zukunft e.V.

Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat am 14. Dezember 2020 das Konjunkturprogramm "Nachhaltig aus der Krise" gestartet. Mit 26,5 Millionen Euro unterstützt das Ministerium innovative, beispielhafte oder modellhafte Projekte, die insbesondere die nachhaltige Land, Forst- und Fischereiwirtschaft stärken, Klimawandelfolgen bewältigen oder zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung beitragen.

Bis zum 31. März 2021 können Unternehmen, Kommunen, Vereine und Verbände, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Privatpersonen in Sachsen Konzepte einreichen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, zur regionalen Wertschöpfung, zur Vermeidung und Verringerung klimaschädlicher Emissionen, zur Bewältigung von Klimawandelfolgen oder zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung leisten. Die Förderung wird als Zuwendung in Höhe von 20.000 bis 500.000 Euro und mit Fördersätzen von 50 Prozent für gewerblich oder freiberuflich Tätige beziehungsweise bis zu 90 Prozent für sonstige Antragstellende gewährt.

Interessierte können ihre Projekte über das Bewerbungsportal auf www.mehrwert.sachsen.de einreichen.

Tourismusprofi-Touren 2021 – Planungen unter Vorbehalt

Sten Eibenstein, Regionalmanager Sächsische Schweiz

Exkursion Tourismusprofis am 12.03.2020 in Hinterhermsdorf mit Besuch regionaler Produzenten

Im vergangenen Jahr mussten bedauerlicherweise die sonst so beliebten Tourismusprofi-Touren ersatzlos ausfallen. Und auch in diesem Jahr sind die Voraussetzungen nicht die besten. Leider können auch wir nicht voraussagen, wie sich die Pandemielage bis März 2021 entwickelt. Falls es mögliche Lockerungen zulassen, möchten wir gern vorbereitet sein. Deshalb planen wir gemeinsam mit dem Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V., dem Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie weiteren Partnern schon eifrig im Hintergrund neue Tourismusprofi-Touren.

Den aktuellen Planungsstand sowie die Anmeldedetails werden auf der Internetseite www.tourismusprofis.de veröffentlicht.
Info: Bei den Tourismusprofis handelt es sich um ein Netzwerk des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V. für Touristiker und Partner in der Region. Unter verschiedenen Themenkomplexen werden u.a. Wanderungen, Partner aus der Datenbank „Gutes von hier“ sowie weiter touristische Produkte in Kombination mit dem ÖPNV vorgestellt.

Nachrichten im Schnee

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die ersten Sonnenstrahlen haben den Talgrund erreicht.

Die ersten Sonnenstrahlen haben den Talgrund erreicht.

Es ist noch früh am Morgen und die aufgehende Sonne spiegelt sich auf dem Eis des Bergbaches. Am Rande der letzten Ortschaft stehen einige Obstbäume. Sie sind etwas „angeknabbert“. Hier war der Biber am Werk. Seine Spuren zeigen uns den Weg vom und zum Wasser. Als diese Bäume gepflanzt wurden, dachte noch keiner daran, dass das größte Nagetier in die Bergbäche am Oberlauf der sächsischen Elbe Einzug hält. Und so ungeschützt waren sie ein leichtes Opfer von Castor fiber, wie der Biber auf lateinisch heißt. Mittlerweile besiedelt die Art auch schon die kleinsten Zuläufe im Oberlauf des Sebnitzbach. Vor dem Dammbau durch die Biber hätte man diese mit nur einem großen Schritt überschreiten können.

Angenagter Pflaumenbaum am Bergbachrand.

Angenagter Pflaumenbaum am Bergbachrand.

 

Die Wasseramsel beim Eintauchen in die kalten Fluten.

Die Wasseramsel beim Eintauchen in die kalten Fluten.

Ein paar Meter weiter singt eine Wasseramsel am Rand des Eises. Ihr Gesang ist laut, muss er doch das Rauschen des Wassers übertönen. Ab und an macht sie eine Pause und verschwindet in den kalten Fluten um Futter zu suchen. Wasseramseln sind die einzigen Singvögel, die schwimmen und tauchen können. Mit durchdringenden Pfiffen fliegt ein Eisvogel vorbei. Er wird nicht umsonst „fliegender Edelstein“ genannt.

Eine Eichhörnchen-„Rupfung“

Eine Eichhörnchen-„Rupfung“

Und dann liegt etwas Seltsames auf dem Weg vor uns: Blut ist im Schnee, Haare, Fellreste und ein paar kleine Fichtenreiser. Vorher sahen wir noch einen größeren Schatten im angrenzenden Bestand dichter Fichten verschwinden. Ein Habicht war´s. Er hat ein Eichhörnchen erbeutet und wir haben ihn beim Fressen gestört. Die kleinen Fichtenzweige hat er sicher beim Zugreifen mit abgerissen. Ein Eichhörnchen – aber der Habicht will auch leben!

Eine Otterrutsche

Eine Otterrutsche

Noch ein Stück des Weges und wir stehen vor einem alten Sandsteinbauwerk. Dieses diente früher der Holzdrift. Im Schnee der schrägen Rampe eine eingedrückte Rinne. Sie führt direkt zum Wasser. Das ist eine Otter-Rutschbahn. Fischotter sind verspielte Tiere. Allein oder im Familienverband legen sie solche Rutschbahnen an und freuen sich, wie unsere Kinder auf der Rodelbahn, darin hangabwärts zu rutschen und direkt im Wasser abzutauchen. Immer wenn es etwas mehr geschneit hat, zieht der Otter solche wannenartige Spuren durch den Schnee und das liegt an seinen kurzen Beinen. Fischotter leben seit Anfang der 1980er Jahre wieder hier an den Bächen im Elbsandsteingebirge, aber auch an der Elbe. Die brauchten sie aber nicht unbedingt zur Ausbreitung wie die Biber. Die Wassermarder können auch lange Strecken über Land laufen, um von einem Gewässer in ein anderes zu gelangen. So folgte ich vor vielen Jahren einer Otterspur vom Kirnitzschtal über den Rücken der Alten-Hohen-Straße, zwischen Lichtenhain und Mittelndorf, hinüber ins Sebnitztal.

Noch andere Tierspuren kreuzen unseren Weg. Manche sind auch für Laien gut unterscheidbar, z.B. der schnürende Gang des Fuchses. Er tritt mit der Hinterpfote genau in die Spur, die der Vorderlauf hinterließ. Wie eine Perlenkette verläuft sie sich im Schnee. Oder der hüpfende „Gang“ der Marder. Zwei Abdrücke unmittelbar nebeneinander und das fortlaufend in Abständen von 50 bis 80 cm. Auch hier wieder Hinterfußabdrücke in denen der Vorderfüße.

Laut rufend überfliegt ein Kolkrabenpaar das Tal. Sie sind mit die Ersten, die im beginnenden Jahr ihre Brut beginnen ... unsere Wanderung geht zu Ende.

Kiefern am Limit

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Diese Kiefer an der Südseite eines Felsriffs hat nur eine geringe Humusauflage zum Wachsen. Deshalb bildete sie dichte Äste nur nach Süden aus, um durch Schatten auf den Wurzeln der Verdunstung und der Austrocknung des Bodens entgegen zu wirken. Sie ist wohl schon recht alt.

Diese Kiefer an der Südseite eines Felsriffs hat nur eine geringe Humusauflage zum Wachsen. Deshalb bildete sie dichte Äste nur nach Süden aus, um durch Schatten auf den Wurzeln der Verdunstung und der Austrocknung des Bodens entgegen zu wirken. Sie ist wohl schon recht alt.

Schon seit ich denken kann, also weit über 50 Jahre lang, beeindruckt mich der mannigfaltige Formenreichtum der an den Sandsteinfelsen, oft an ihrem Existenzminimum lebenden Kiefern. Sie haben gelernt, mit sehr wenig Wasser und manchmal auch mit wenig Licht zu wachsen, zu überleben. Dabei entwickeln sie die eigentümlichsten Formen, um den Mangel verschiedener Elemente zu trotzen.

Viele der zu DDR-Zeiten abgestorbenen Riffkiefern sind schon lange nicht mehr existent. An den exponierten Standorten – ständigem Wind ausgesetzt – wuchsen sie gedreht in Form von Spiralen, um so widerstandsfähiger zu sein. Das sieht man aber erst, wenn der Baum seine Borke verloren hat. Erstaunlicherweise sterben auch kaum junge Riffkiefern ab. Ein Zeichen der wohl deutlich verbesserten Qualität der Luft, die auch wir zum Atmen brauchen. In den Buntspecht-Höhlen in diesen Dürrkiefern brüteten einst Mauersegler. Ich kannte einst gut zehn solche Brutbäume. Diese Anpassung ist eine Besonderheit, welche jetzt wohl aussterben wird.

Aber einige Kiefern trotzen heute an ihren Extremstandorten Wind und Wetter und fanden eine Strategie lange zu überleben. Ein paar davon, denen ich auf meinen Streifzügen durch die heimatliche Natur begegnete, will ich hier vorstellen:

Diese Kiefer begann ihr Leben in einer feuchten Schichtfuge und hat wohl viele Jahrzehnte lang nie Regen abbekommen, aber durch die Feuchtigkeit aus dem Bergleib begann ihr Dasein. Es ist schon erstaunlich, wie sich der Stamm ans Licht gewunden hat. Da fällt einem der Vergleich mit einer Riesenschlange ein. Der abgesägte Stumpf zeigt, dass die Kiefer vor vielen Jahren mal versucht, hat ein „Baum“ zu werden. Ein Ast wuchs weiter hinaus ans Licht.

Diese Kiefer begann ihr Leben in einer feuchten Schichtfuge und hat wohl viele Jahrzehnte lang nie Regen abbekommen, aber durch die Feuchtigkeit aus dem Bergleib begann ihr Dasein. Es ist schon erstaunlich, wie sich der Stamm ans Licht gewunden hat. Da fällt einem der Vergleich mit einer Riesenschlange ein. Der abgesägte Stumpf zeigt, dass die Kiefer vor vielen Jahren mal versucht, hat ein „Baum“ zu werden. Ein Ast wuchs weiter hinaus ans Licht.

Vielleicht wurde diese Kiefer im jungen Alter vom Wind umgedrückt. Sie schaffte es aber weiter zu existieren und richtete ihre Kronenäste neu aus, konnte aber damit den Wurzeln keinen Schatten spenden. Heute ist sie leider schon ein paar Jahre abgestorben. Sie hat den Kampf gegen die Trockenheit verloren.

Vielleicht wurde diese Kiefer im jungen Alter vom Wind umgedrückt. Sie schaffte es aber weiter zu existieren und richtete ihre Kronenäste neu aus, konnte aber damit den Wurzeln keinen Schatten spenden. Heute ist sie leider schon ein paar Jahre abgestorben. Sie hat den Kampf gegen die Trockenheit verloren.

Der Samen dieser Minikiefer keimte einst im eigentlichen Nichts und deshalb kam es auch nicht zur Ausbildung eines Stamms. Ich kenne mehrere solche „Zwerge“, die aber trotzdem ein langes Leben haben können. Nur ein, zwei, drei Nadeln wachsen jedes Jahr neu am Ende der Zweige. „Zum Sterben zu wenig – zum Leben zu viel“. Glücklicherweise wächst diese Kiefer an der Nordseite eines großen Felsriffs.

Der Samen dieser Minikiefer keimte einst im eigentlichen Nichts und deshalb kam es auch nicht zur Ausbildung eines Stamms. Ich kenne mehrere solche „Zwerge“, die aber trotzdem ein langes Leben haben können. Nur ein, zwei, drei Nadeln wachsen jedes Jahr neu am Ende der Zweige. „Zum Sterben zu wenig – zum Leben zu viel“. Glücklicherweise wächst diese Kiefer an der Nordseite eines großen Felsriffs.

Großer Zschand aus Sicherheitsgründen gesperrt

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Immer mehr Fichten brechen aus den senkrechten Felshängen im Großen Zschand ab und fallen in Richtung des Wanderweges. Aus Sicherheitsgründen musste der Waldweg in den Großen Zschand für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger gesperrt werden.

Immer mehr Fichten brechen aus den senkrechten Felshängen im Großen Zschand ab und fallen in Richtung des Wanderweges. Aus Sicherheitsgründen musste der Waldweg in den Großen Zschand für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger gesperrt werden.

Drei Jahre Dürre und Borkenkäfer haben auch im Großen Zschand im Nationalpark für eine dynamische Beschleunigung der natürlichen Entwicklung gesorgt. Die Fichten, die in dem beeindruckenden Canyon aus den senkrechten Felswänden, auf kleinen Felsbalkonen und engen Klüften wuchsen, sind in den letzten Jahren fast vollständig abgestorben.

Zahllose Baumstürze hat die Nationalparkverwaltung seither schnell wieder entfernt. Aber jetzt ist nach Einschätzung der Experten der Punkt erreicht, an dem die Straße über einen längeren Zeitraum für jegliche Nutzung gesperrt werden muss. Damit sollen Gefahren für Leib und Leben der Besucher und der eigenen Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung ausgeschlossen werden.

An den komplizierten Felsstandorten ist eine sichere Fällung der abgestorbenen Fichten nicht möglich. Dort, wo sie möglich wäre, würde sie einen extremen technischen Aufwand zu sehr hohen Kosten verursachen. Zusätzlich müsste man durch den technischen Eingriff den Verlust von seltenen Biotopen und Arten in Kauf nehmen, was aus Sicht des Naturschutzes nicht zu verantworten ist.

Was selbst viele Stammgäste nicht vermuten, ist der sehr hohe naturschutzfachliche Wert dieses Sandsteintales: bedrohte Arten wie z.B. Stengelumfassender Knotenfuß, Gelbes Veilchen und Feuersalamander haben hier ihre Lebensräume.

Die Sperrung ist zunächst bis Ende März befristet. Es ist aber noch nicht absehbar, ob die Gefahr dann vorbei ist. Gesperrt ist der untere Abschnitt mit den steilen Felswänden vom Parkplatz Neumannmühle bis zum ersten abzweigenden Forstweg, dem Flügel-E. Die Sperrung gilt für Kraftfahrzeuge aller Art, Fahrräder und Fußgänger.

Für Fußgänger gibt es mehrere attraktive Alternativen. Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme.

Lockdown im Wald

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die 13 im Eigentum des Nationalparks befindlichen Parkplätze wurden Ende 2020 neu beschildert. Es besteht hier ein striktes Nachtparkverbot und das Abstellen von Caravans ist ganztägig untersagt. Dafür gibt es in den Gemeinden alternative Angebote.

Die 13 im Eigentum des Nationalparks befindlichen Parkplätze wurden Ende 2020 neu beschildert. Es besteht hier ein striktes Nachtparkverbot und das Abstellen von Caravans ist ganztägig untersagt. Dafür gibt es in den Gemeinden alternative Angebote.

So einen Jahresstart haben wir alle noch nicht erlebt. Die Welt um uns im Stillstand. Noch ist nicht sicher, wann der Wendepunkt erreicht ist. Wir fahren weiterhin auf Sicht. Der Winter findet also in einer ungewöhnlichen Ruhe statt. Unser Radius sind 15 Kilometer. Immerhin stehen uns damit 707 km² zur Verfügung. Das ist wiederum nicht zu wenig.

Noch ist es still im Wald, nur wenige Besucher sind zur Erholung vor Ort. Irgendwann ändert sich das, dann geht es wieder hinaus in den Nationalpark.

Mit der dann freien Mobilität wird die touristische Nutzung schlagartig anlaufen. Blickt man auf die Reisezeit 2020 zurück, ist offensichtlich, was uns erwartet. Es wird einiges anders werden. Nicht jeder Parkplatz ist ein Schlafplatz! Die Flut der Caravans sucht auch 2021 nach Übernachtungsflächen. Die Region stellt dafür neue Angebote auf. Diese entsprechend zu kommunizieren und an den Gast zu bekommen, ist eine wichtige Aufgabe.

Auch wenn das Busfahren aktuell nicht erwünscht ist, so ist in der Saison diese Nutzung unverzichtbar. Unsere eigene Mobilität muss wieder vermehrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln stattfinden.

Wir werden daher auch für dieses Jahr den touristischen Fahrplan auflegen, sicherlich etwas später, aber der ÖV fährt. Eventuell sogar mit neuen Linien! Ob wir wieder über die Grenzen fahren werden, ist leider auch noch sehr fraglich. Ganz sicher sind wir uns, dass in der Saison 2021 erneut mit sehr vielen Gästen zu rechnen ist. Unser Appell ist ganz klar: Bleiben Sie länger und versuchen Sie auf Ihr Auto in der Sächsischen Schweiz zu verzichten! Vielen Dank!

30 Jahre Tourismusverband Sächsische Schweiz

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Wir wünschen der Mannschaft des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz alles Gute zum Geburtstag.

Wir wünschen der Mannschaft des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz alles Gute zum Geburtstag.

Nicht dass es vor der politischen Wende keinen Tourismus gab, ab 1991 liegt die touristische Entwicklung der Sächsischen Schweiz jedoch in sicherer und fachmännischer Hand. Wir gratulieren dem Tourismusverband auf das Herzlichste zum 30. Geburtstag.

Mit Mut und reichlich Projektideen gesegnet wagte man sich auch an viele neue Themen. Die Ausrichtung auf eine touristische nachhaltige Entwicklung war ebenfalls eine moderne wie auch mutige Entscheidung. Nicht nur bei teilweiser Einführung der Gästekarte mit ÖV-Nutzung zeigte der Verband enorme Ausdauer.

Als Mitglied im Vergaberat sowie als Nationalparkpartner überzeugt er immer wieder mit Kompetenz und Sachverstand. Auf die schon sehr lange, enge, vertrauliche Zusammenabeit zwischen Tourismus und Nationalpark sind beide Seiten stolz.

Wir freuen uns, auch in Zukunft gemeinsam die Herausforderungen zur nachhaltigen touristischen Entwicklung der Sächsischen Schweiz zu meistern. Auch wenn die Pandemie kein berauschendes Fest zulässt: Wir wünschen unseren Partnern im Verband alles Gute und ausreichend Gesundheit.

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Jagatee

Winterzeit ist Märchenzeit! Vorm knisternden Kamin in einem dicken Schmöker wälzen und mit seiner einlullenden Stimme den kleinen Zuhörern Staunen ins Gesicht zaubern. Draußen tanzen derweil die Schneeflocken. Und wer kennt sie nicht? Die Hauptfigur in (fast) jedem russischen Märchenfilm? Die gute alte Hexe Baba Jaga! Die ist so berühmt, dass man ein Getränk nach ihr benannte: den Jagatee.

Nach einigen Gläsern vom Selbigen fängt man an zu tanzen wie eine Hexe und labert völlig sinnloses Zeug, was sich anhört wie genuschelte russische Zauberreime!

Der Absinth des gemeinen Volkes! Aber keine Angst! Um mal bei der Wahrheit zu bleiben: es ist natürlich keine Erfindung der Russen. Jaga- oder Jagertee ist eine österreichische Spezialität, deren Bezeichnung man sich exklusiv gesichert hat! In Deutschland muss er deshalb Hüttentee genannt werden. Egal nun wie das Gebräu heißt, auf alle Fälle muss Rum und Schwarzer Tee rein. Auch das ist ein Beweis dafür, dass er keine russische Erfindung ist. Denn dann wäre wohl Wodka der Hauptbestandteil.

Nun ja, für meinen Baudentee - denn von Hütte zu reden wäre vermessen, (der Klang ist auch nicht derselbe – Brandhütte – püüh), nehme ich zu gleichen Teilen Schwarztee und Rotwein, der mit Aromen wie Zimt und Gewürznelken erhitzt wird. Nun kommt Zucker dazu, sowie Rum und Obstbrand nach Belieben. Alles noch einmal erhitzen und vorm Genuss durch ein Sieb geben.

Mindestens 12% Alkoholgehalt sollte der Tee zum Schluss haben nach dem Originalrezept. Ich halte es so: Im Sommer etwas leichter, im Winter und beim Après Ski kann es ruhig etwas gehaltvoller sein.

Skifahren fällt wohl diesen Winter aus und auch die Baude hat leider geschlossen. So nutze ich die Zeit, um am Baudentee- Rezept zu experimentieren. Und wenn ich dann zur Aussicht gehe, sehe ich ab und zu die Hexe Baba Jaga über das Polenztal fliegen.

www.brand-baude.de


Hinweis der Redaktion: Nicht nur die Informationsstelle auf dem Brand ist aktuell geschlossen. Es betrifft alle Infostellen sowie das NationalparkZentrum in Bad Schandau. Wir hoffen, Ende März die Türen wieder öffnen zu können!

Abschied

Dr. Dietrich Butter, ehem. Leiter der Nationalparkverwaltung (2011 - 2020)

 

Anke Findeisen am 12. September 2020 auf der Wanderung am Lilienstein, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Nationalparks Sächsische Schweiz

Anke Findeisen am 12. September 2020 auf der Wanderung am Lilienstein, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Nationalparks Sächsische Schweiz

 

Anke Findeisen – Mitarbeiterin der Nationalparkverwaltung verstorben

Am 18. Januar 2021 ist unsere liebe Kollegin Anke Findeisen mit 47 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Die Nationalparkverwaltung und die Belegschaft des Forstbezirkes Neustadt trauern um sie.

Frau Findeisen arbeitete seit Anfang 2018 in der Nationalparkverwaltung. Dabei engagierte sie sich besonders für die Koordination der Schutzgebietsüberwachung durch die Nationalparkwacht. Sie leitete die Mitarbeiter der Wacht fachlich an und kümmerte sich z.B. um Englischlehrgänge zur Verbesserung der Kommunikation der Wacht-Mitarbeiter mit ausländischen Besuchern. Wichtig war ihr ebenso die enge Zusammenarbeit mit den tschechischen Kolleginnen und Kollegen. Mit großer Fachkenntnis, kreativen Ideen und großem Engagement hat sie immer wieder Menschen für den Wald und den Schutz der Sächsischen Schweiz begeistert.

Vor 2018 war sie langjährige Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik im Forstbezirk Neustadt. Dort hatte sie unter anderem großen Anteil an der Entwicklung des Projekts Forststeig im Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz sowie bei der Durchführung des jährlichen Forst- und Jagdfestes in Langburkersdorf. Die Entwicklung des WalderlebnisZentrums Leupoldishain und der Wiederaufbau des „Kleinen Sterns“ bei Großharthau sind ganz wesentlich ihr Verdienst.

Ihr war es immer wichtig, etwas in der Region, die sie als Heimat begriff, zu bewirken. Anke Findeisen verstand es, verschiedene Auffassungen zusammenzuführen und für gegenseitige Toleranz einzustehen. Ihre Freundlichkeit und Zugewandtheit zu den Menschen waren ansteckend.

Wir vermissen sie sehr und erinnern uns dankbar an die Zusammenarbeit mit ihr.

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Bereifte Kiefern am Thürmsdorfer Stein nach einer Frostnacht mit Nebel, Foto: Frank Höppner

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 131. Ausgabe, Februar 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: F. Höppner, Hp. Mayr, Fam. Grüttner, Fam. Rüdiger, K. Krenz, U. Roth, U. Augst, T. Augst, A. Garbe, M. Förster

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.

Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.
Informieren Sie sich!

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