130. Ausgabe
Januar 2021

 

„Zukunft braucht Courage und Leidenschaft und Zuversicht“  Beat Jan

Gerade haben wir noch am gut gedeckten Tisch den leckeren Weihnachtsbraten geschmaust und schon finden wir uns in der ersten Januarwoche wieder. Trotz „leiser“ Weihnachtstage und einem recht stillen Jahreswechsel ist die Zeit rasch vergangen und nun gilt es, in den ersten Tagen des neuen Jahres „das Beste“ oder besser das Bestmögliche draus zu machen und vorzubereiten, was möglich ist!

Jedem von uns werden dazu unterschiedliche Gedanken kommen – hier sind die Schreibtische gut gefüllt und die Projektideen gehen den Menschen zum Glück nicht aus! Vielleicht hat sogar die aktuelle Situation, in der wir uns alle befinden, dazu beigetragen, über das Jahr neu bzw. anders zu denken und daraus etwas zu entwickeln …

Deshalb gibt es im ersten SandsteinSchweizer 2021 allerhand Neues zu berichten! Man könnte sagen, ein Kommen und Gehen – sowohl in der Natur als auch in der Region. So haben wir in der Datenbank „Gutes-von-hier.org“ Zuwachs zu verzeichnen und eine neue Milchtankstelle gibt es auch – also eine Milchquelle vor der Haustür mehr und damit auch ein Grund mehr, regional zu kaufen!

Im LEADER-Regionalmanagement Sächsische Schweiz hat sich das Team neu organisiert, um den aktuellen und künftigen Erfordernissen besser gerecht zu werden. Gehen wird leider die „größte Fichte Sachsens“ – gut, dass sich in ihrem langen Leben zahlreiche Nachkommen unter ihrem Schirm entwickeln konnten und die „Waldpolizei“ wiederum dazu beiträgt, dass auch zahlreiche Laubbäume, wie die Eiche, gut versteckt im Boden gedeihen können.

So funktioniert der Kreislauf in der Natur und in der Region, wenn jeder von uns einen kleinen Teil dazu beiträgt.
Kommen Sie mit positiven Gedanken und guter Gesundheit durch den Januar, der uns allen viel abverlangt – die Tage werden länger, Licht und Sonne helfen uns, mit Zuversicht in Richtung Frühling zu schauen …

Bleiben Sie schön gesund und kommen Sie gern mit IHREN Ideen auf uns zu,
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Ein Partner in der Zwangspause

Michael Dora, Betreiber der Brandbaude

Trotz Lockdown: die Ankunft an der Brandbaude weckt automatisch Vorfreude auf schöne Aussichten und leckeren Kaffee mit regionalem Kuchen. Letzteres geht hoffentlich bald wieder.

Trotz Lockdown: die Ankunft an der Brandbaude weckt automatisch Vorfreude auf schöne Aussichten und leckeren Kaffee mit regionalem Kuchen. Letzteres geht hoffentlich bald wieder.

Am 2. November trat sie zum 2. Mal in Kraft: die angeordnete Schließung aller Gaststätten, Hotels und Einzelhandelsgeschäfte.

Im Frühjahr saßen wir noch mit allen Unternehmen in einem Boot, jetzt waren wir eher stellvertretend für die Eindämmung der Covid-19-Pandemie betroffen. Das „Warum?“ war und ist schwer zu verstehen! Hoffnung brachte das Versprechen der Novemberhilfe. Immerhin hatten wir diesmal auch mehr Erfahrung mit der Organisation des Stillstands, so dass wir eher optimistisch waren: den November - und schlimmstens auch den Dezember - halten wir durch!

Das und unser Vertrauen auf die Novemberhilfe brachten uns zu dem Motto: Aus der Zwangsschließung besser hervorgehen, als wir hineingegangen sind. Also alle Mitarbeiter mobilisiert und mit Großputz angefangen, weiter mit gründlichem Aufräumen bis hin zur Neueinrichtung aller Lagerräume. Wir konnten eine Gemeinschaft leben, die im regulären Betrieb kaum möglich ist: täglich gemeinsames Frühstück (jeder bringt reihum Brötchen mit) und Mittagessen (der Küchenchef bekocht uns).

Wichtig war uns auch, durch viel echte Arbeitszeit den Anteil der Kurzarbeit und die damit verbundenen Lohnkürzungen geringer zu halten. So vergingen die ersten zwei Wochen, wir waren produktiv und schafften viel. Dann wurde klar, dass die versprochene Hilfe nicht im November eintreffen würde; mit der frühesten Beantragung ab 25.11. war es dann enttäuschende Gewissheit: das Versprechen wurde nicht eingehalten.

Jetzt ist beschlossen: es soll ab Januar keine weiteren Hilfen geben und die Schließung bis Februar andauern. Auch die Dezemberhilfe konnte wieder erst ab 29.12. beantragt werden, so dass auch diese wieder mit Verspätung eintreffen wird. Die Mittel für November wurden bislang erst zur Hälfte gezahlt! Nun macht sich Enttäuschung breit, wir haben Alles auf ein Minimum heruntergefahren und stecken wieder in der Agonie, die wir nicht wollten.

Jeden Tag kommt reihum Einer von uns, versorgt unsere Ziegen und feuert die Heizung, um die Gebäude nicht auskühlen zu lassen. Auch den Holzofen im Gastraum heizen wir täglich; dann haben wir das Gefühl, dass die Brand-Baude weiter am Leben ist. Dann sind da noch die E-Mails, die jeden Tag eintreffen und von uns beantwortet werden. Wir staunen, wie viele Übernachtungsanfragen uns immer noch für die Zeit nach dem Lockdown erreichen – das macht Mut. Nur wann wird das sein? Es macht sich eine zunehmende Ungewissheit breit…

Ab Januar, so wurde es beschlossen, wird es keine Hilfe mehr geben. Was wird mit uns, unseren Mitarbeitern und allen anderen betroffenen Firmen passieren, wenn wir nach Januar immer noch nicht öffnen dürfen? Die sinkenden Infektionszahlen geben Hoffnung, auch die Impfungen werden wesentlich dazu beitragen – so wir jetzt nicht schon eine weitere Schließung im Februar vorweg nehmen müssen.

Wir wollen optimistisch bleiben.


Kontakt

Brandbaude - Bergwirtschaft und Herberge | Brandstraße 27 | 01848 Hohnstein
Tel. 035975 - 844 25 | Fax. 035975 - 846 67 | info@brand-baude.de

Agrargenossenschaft Polenztal e. G. ist jetzt auch bei „Gutes von hier.“

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Umfangreiches Angebot an Kartoffelsorten und Gemüsen im Verkauf

Umfangreiches Angebot an Kartoffelsorten und Gemüsen im Verkauf

Mit der Agrargenossenschaft Polenztal e.G. können wir einen weiteren Landwirtschaftsbetrieb in unserem Netzwerk „Gutes von hier.“ begrüßen. Die Agrargenossenschaft betreibt konventionelle Landwirtschaft auf 940 Hektar Ackerland und nutzt 295 Hektar Grünland. Die Flächen befinden sich in den Ortsteilen Rathewalde, Zeschnig, Hohburkersdorf, Stürza, Heeselicht und Ulbersdorf .

Die Weideflächen werden ab Mai bis November von etwa 300 glücklichen Mutterkühen und deren Nachwuchs beweidet. In dem im Jahr 2013 neu errichteten Mutterkuhstall in Heeselicht verbringen sie dann bei idealen Haltungsbedingungen im Tiefstreustall auf Stroh den Winter. Gefüttert mit Heu und bester Grassilage werden sie je nach Nachfrage im Frühjahr oder Herbst an regionale Aufkäufer zur Schlachtung oder Weitermast verkauft.

Das Ackerland wird mit modernster Technik bestellt, gedüngt und geerntet. Hierbei ist der Einsatz neuester GPS-Technik unerlässlich, um den Anforderungen einer umweltgerechten Landwirtschaft zu entsprechen. Erforderliche Pflanzenschutzmaßnahmen werden vom zertifizierten Dienstleister ausgeführt. Die Hauptfrüchte im Anbau sind Weizen, Roggen, Gerste, Hafer sowie Raps und Erbsen.

Des Weiteren werden ca. 15 Hektar Kartoffeln und 2,5 Hektar Möhren angebaut und in der hofeigenen Sortieranlage je nach Anforderung aufbereitet, abgesackt oder lose verkauft. Der Verkauf erfolgt ab ca. 20. September drei Wochen lang von Montag bis Freitag 10:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:30 Uhr sowie Samstag von 8:00 – 12:00 Uhr in den Heeselichter Lagerhallen an der Scheibenmühlenstraße 13b. Der Hackfruchtverkauf erfolgt je nach Wetterlage bis Ende Mai. Der Getreideverkauf erfolgt über das gesamte Jahr von Mittwoch bis Freitag 10:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr.

Büro- und Wirtschaftsgebäude der Agrargenossenschaft Polenztal e.G

Büro- und Wirtschaftsgebäude der Agrargenossenschaft Polenztal e.G

Neue Milchtankstelle am Kaiserberg in Meusegast

Joachim Oswald, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Die Milchtankstelle an der Dorfstraße am Kaiserberg in Meusegast

Die Milchtankstelle an der Dorfstraße am Kaiserberg in Meusegast

Der Bauernhof von Frieder Tögel befindet sich auf der Hochfläche zwischen dem Müglitztal im Westen und dem Seidewitztal im Osten, südlich des Elbtalkessels. Wichtigste Straße im Ort ist die Kreisstraße 8763. Seit dem 19. Jahrhundert gehörte Meusegast als Hausgut den sächsischen Königen. Der letzte albertinische Besitzer von Meusegast war Prinz Johann Georg von Sachsen, der Bruder des letzten Königs Friedrich August von Sachsen.

Diese Flächen bearbeitet nun der Landwirtschaftsbetrieb von Frieder Tögel. Seit 2014 ist er Mitglied im Netzwerk „Gutes von hier.“. Mit einem Angestellten, drei Lehrlingen und einem Mitarbeiter im Einstiegsqualifizierungsjahr (EQJ) gewinnt er von seinen 45 Milchkühen ca. 8.500 Liter Rohmilch in der Woche.

Seit dem 1. September 2020 steht an der Kreisstraße ein kleines Holzhaus mit einer Milchtankstelle und einem Verkaufsautomaten für Käse und Eier. Zunächst wurden pro Tag nur etwa sechs Liter Milch verkauft. In der Zwischenzeit ist die Verkaufsmenge auf ca. 35 - 40 Liter pro Tag angestiegen.

Rund 10.000 Euro plus Eigenleistung hat Frieder Tögel in die neue Vermarktungsmöglichkeit seiner Produkte investiert. Zukünftig soll die Angebotspalette im Verkaufsautomaten mit weiteren Produkten aus eigener Herstellung und von Netzwerkpartnern erweitert werden.


In der Datenbank für regionale Produkte www.gutes-von-hier.org sind weitere Milchtankstellen der Region aufgelistet.

Die Waldpolizei

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Ein Vogel - zwei "Berufe": Waldpolizist und Waldgärtner. Der Eichelhäher, aus der Sicht der Menschen betrachtet.

Ein Vogel - zwei "Berufe": Waldpolizist und Waldgärtner. Der Eichelhäher, aus der Sicht der Menschen betrachtet.

Eichelhäher sind recht bunte, zu den Sperlingsvögeln zählende Rabenvögel. Besonders auffällig sind sie im Frühjahr, wenn größere Trupps von ihnen durch die Wälder, aber auch durch Dörfer und Städte ziehen. Aber auch im Herbst kann es zu größeren Ansammlungen, vor allem nordischer Häher, kommen. Das blau-schwarze Schillern ihrer Flügeldeckfedern entsteht durch Überlagerung verschiedener Federschichten.

Während der Brutzeit verhalten sich diese Vögel recht unauffällig und still. Ihr Nest bauen sie gerne in dichter Vegetation, nicht zu weit oben in fast allen unterholzreichen Waldgesellschaften, aber auch in Parks und Gärten. Die fünf bis sechs Eier sind auf hellgrau-grünlichem oder bräunlichem Grund übersät mit bräunlichen Flecken, an der stumpfen Seite der Eier fast immer am dichtesten. Eichelhäher brüten einmal im Jahr und verlassen das Nest mitunter schon bei leichten Störungen. Nach etwa 16 Tagen schlüpfen die anfangs nackten Jungvögel und können nach weiteren ca. 20 Tagen das Nest verlassen.

Der auffälligste Ruf des Eichelhähers ist das bekannte, laute „Rätschen“, sein Alarmruf. Oft warnt er damit auch andere Tiere – deshalb sein Titel „Waldpolizist“.
Als Singvogel lässt der Häher auch einen schwätzenden Gesang vernehmen. Dabei erscheinen die verschiedensten Laute aneinandergereiht, nicht zu laut und mit verschiedenen Imitationen gemischt. Oft imitiert er den bekannten Ruf des Mäusebussards.

Eichelhäher ernähren sich überwiegend pflanzlich. Bei der Jungvogelaufzucht spielen Insekten eine große Rolle. Seiner „Vorliebe“ für Vogeleier und Jungvögel wegen sind viele Menschen dem bunten Gesellen nicht gewogen. Haselnüsse, Eicheln, Bucheckern, aber auch Getreide und andere kleine Feldfrüchte verstecken die Vögel als Vorräte für den Winter. Nicht jedes Versteck finden sie wieder und so manche Eichel keimt an Stellen, wo es sonst weit und breit keine Eiche gibt.

Nach Ringfunden zu urteilen, können Eichelhäher bis zu 17 Jahre alt werden. Am häufigsten erbeuten Habicht und Sperber die bunten Gesellen, aber auch an den Brutplätzen von Wanderfalke, Uhu und Waldkauz konnte ich schon seine Federn auflesen.

An der größten Fichte Sachsens fallen die Nadeln

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Direkt am Kirnitzschufer stand die größte Fichte Sachsens eigentlich an einem idealen Standort, gut wasserversorgt und kühl im Kellerklima der Kirnitzschklamm.

Direkt am Kirnitzschufer stand die größte Fichte Sachsens eigentlich an einem idealen Standort, gut wasserversorgt und kühl im Kellerklima der Kirnitzschklamm.

Nationalpark Sächsische Schweiz: Drei Jahre Trockenheit, drei Jahre explosionsartige Entwicklung der Borkenkäferzahlen – das hält auch die größte Fichte Sachsens nicht aus.

Über 60 Meter ist sie hoch und ist damit wahrscheinlich auch die höchste Fichte Deutschlands. Drei erwachsene Menschen waren notwendig, wenn man ihren mächtigen Stamm umarmen wollte. Ihr Alter wird auf rund 400 Jahre geschätzt. In der freien Natur können Fichten bis zu 600 Jahre alt werden. Trotz des hohen Alters strotzte sie vor Kraft und trug fast jedes Jahr über 200 Zapfen.

Die sehr tief eingeschnittene Kirnitzschklamm bietet mit ihren kühlen Temperaturen und der guten Wasserversorgung allgemein einen idealen Standort für Fichten und auch Weißtannen. Das sind Bedingungen, die mit denjenigen in den Wäldern Nordeuropas und den mitteleuropäischen Gebirgen vergleichbar sind, wo die Fichte in Höhenlagen bis zu 1.700 Meter natürlicherweise vorkommt.

Aber auch diese geschützte Lage reichte in den letzten Jahren nicht aus. Erste Nachbarbäume unserer Riesenfichte wurden bereits 2017 Opfer der Trockenheit und des anschließenden Borkenkäferbefalls. Viele dieser toten Bäume musste die Nationalparkverwaltung inzwischen unter schwierigsten Bedingungen am Steilhang fällen lassen, damit sie nicht unkontrolliert umstürzen und zur Gefahr für die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse werden. Normalerweise garantiert eine gute Wasserversorgung ein starkes „Immunsystem“ bei der Fichte. Ohne Wasser aber kann der Baum kein Harz produzieren und ist den Borkenkäferattacken wehrlos ausgeliefert.

Nationalparkleiter Ulf Zimmermann bedauert sehr, dass jetzt auch die höchste Fichte Sachsens Opfer des Borkenkäfers wurde: „Aber das ist der Lauf der Natur. Irgendwann müssen auch die Stärksten weichen und Platz für eine neue Generation machen. Die weitere Entwicklung des Klimas wird zeigen, welche Baumarten die Natur hier für die am besten geeigneten hält. Zahlreiche Nachkommen der Tannen und Fichten warten jedenfalls schon in der Naturverjüngung auf ihre Chance.“

Zum Sachstand Nationalpark Böhmische Schweiz im Coronajahr 2020

Toma? Salov, Pressesprecher Nationalpark Böhmische Schweiz

Letzte Arbeiten an der sanierten Köhlerhütte konnten im Dezember noch rechtzeitig beendet werden.

Letzte Arbeiten an der sanierten Köhlerhütte konnten im Dezember noch rechtzeitig beendet werden.

Auch ohne Corona wäre das Jahr 2020 wohl kein ruhiges Jahr geworden. Schon im Januar 2020 wurden umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang der Straße von H?ensko nach Vysoká Lípa in Angriff genommen. Die Arbeiten veränderten das Erscheinungsbild der Umgebung von H?ensko wesentlich.

Im Januar und Februar haben wir noch nicht geahnt, was auf uns zukommt. Die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg lief wie üblich, es haben sich unsere Arbeitsgruppen getroffen, wir nahmen am Treffen der ehrenamtlichen Naturschutzhelfer teil.

Im März wurden im NLP Böhmische Schweiz sog. Ruhegebiete (klidové území) im Gelände ausgewiesen. Diese ersetzen aus Sicht der Besucherlenkung die frühere I. Zone. Um kompatibel zu bleiben, können wir auch weiterhin den Begriff Kernzone anwenden. Nach dieser Änderung können wir feststellen, dass auf der böhmischen Seite die Kernzone im Weißbachtal 'verschwunden' ist. In H?ensko fängt sie dann nicht mehr direkt an der Straße im Elbtal an, sondern ungefähr an der Stelle, wo der gelb markierte Wanderweg von Schmilka zum Winterberg im unteren Bereich von der Staatsgrenze abbiegt.

Der offizielle Anfang der touristischen Saison blieb aus. Das heißt aber nicht, dass auch keine Besucher kamen. Es änderte sich die Struktur, ausländische Besucher konnten natürlich nicht kommen, es kamen aber recht viele tschechische Besucher. Da im Frühjahr alle Unterkünfte geschlossen blieben, verzeichneten wir viele Wohnmobile bzw. zum Übernachten angepasste Autos. Zusammen mit Parken an ungeeigneten Stellen kamen Abfälle und Feuerstellen hinzu. Da der April ziemlich trocken und warm war, sahen wir uns gezwungen zu einem Waldbetretungsverbot zu schreiten. Gleich darauf schlug das Wetter um und der Rest des Jahres blieb ziemlich kühl und feucht. Darüber konnten wir uns nur freuen.

Unserer Besucherzählung nach blieben im Vergleich mit 2019 im Zeitraum von März bis Ende Juni etwa 100 Tsd. Besuche aus. In der Hauptsaison, also Juli und August, hatten wir im Gegenteil um etwa 25 Tsd. mehr Besuche als im Vorjahr zu verzeichnen. Spätestens im August waren auch die ausländischen Besucher wieder da, die Gemeinden in der Nationalparkregion waren völlig überlastet.

Für die Besucher haben wir auch etwas getan. Weitgehend saniert wurde ein Abschnitt des Köglerpfads über dem Khaatal bei Krásná Lípa, ein neuer Lehrpfad von Vysoká Lípa nach Hinterdittersbach wurde errichtet. Dieser Lehrpfad entlang der Böhmischen Straße ist zweisprachig gestaltet (tschechisch/deutsch), außer Informationstafeln befinden sich hier auch Statuen und weitere Objekte, wie z.B. die wiederhergestellte Filmkulisse der Köhlerhütte aus dem Filmmärchen "Die Stolze Prinzessin" (1953). Wieder begehbar ist auch der Pfad am rechten Ufer der Kamnitz, der nach einem Brand im Jahr 2015 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. In Angriff genommen wurde auch die Sanierung des Gipfelpavillons auf dem Marienfelsen bei Jet?ichovice. Die Arbeiten laufen noch, eine neue Version (abgeleitet vom historischen Erscheinungsbild) soll spätestens im Februar diesen Jahres fertig sein.

Es gab auch einen großen Verlust. Im Mai brannten zwei Gebäude im Gebiet der Balzhütten ab, vermutlich wegen eines technischen Defekts.

In den Ereignissen des Jahres 2020 könnte der Eindruck entstehen, dass die Jubiläen unserer beiden Nationalparks in Vergessenheit gerieten. Das stimmt aber nicht ganz. Trotz des turbulenten Verlaufs des Jahres haben wir Zeit für Begegnungen gefunden. Wir freuen uns sehr, dass wir uns doch noch von Dr. Dietrich Butter persönlich verabschieden und bei dieser Gelegenheit auch Ulf Zimmermann persönlich kennenlernen konnten. Es gab doch einige Veranstaltungen, bei denen wir uns mit unseren deutschen Kollegen treffen und austauschen durften.

Übergabe des Staffelstabes und gleichzeitig erstes Kennenlernen der Böhmischen Nationalparkverwaltung im Coronaloch Sommer 2020.

Übergabe des Staffelstabes und gleichzeitig erstes Kennenlernen der Böhmischen Nationalparkverwaltung im Coronaloch Sommer 2020.

Die immer noch deutlichen Erinnerungen an unsere Begegnungen vor Corona, wie z.B. die gemeinsamen Exkursionen oder Treffen der Arbeitsgruppen, halten unseren Optimismus aufrecht. Wir hoffen, dass es diese Möglichkeiten bald wieder geben wird. Das wünschen wir uns für das Jahr 2021 am meisten.

„Neues Jahr, neues Glück“

Yvonne Bergmann, Regionalmanagerin Sächsische Schweiz

Die Ansprechpartner des Regionalmanagements Sächsische Schweiz; v.l.n.r. Sten Eibenstein, Silke Zimmermann, Yvonne Bergmann, Joachim Oswald, Ulrike Junker

Die Ansprechpartner des Regionalmanagements Sächsische Schweiz; v.l.n.r. Sten Eibenstein, Silke Zimmermann, Yvonne Bergmann, Joachim Oswald, Ulrike Junker

So oder so ähnlich könnte man auch unseren Start in die neue Förderperiode 2021-2027 bezeichnen, denn wir – das Regionalmanagement Sächsische Schweiz – gehen mit einem erweiterten Team, mit neuen Gesichtern und „alten Bekannten“ in diese Zeit.

Sten Eibenstein – unser bisheriger Mobilitätsmanager – wechselt als Regionalmanager für Tourismus und Mobilität ins Regionalmanagement und Silke Zimmermann verstärkt unser Team als Assistentin.

Aber immer der Reihe nach. Wir, die „alten Hasen“, haben durch unser Wirken im Regionalmanagement in der letzten LEADER-Förderperiode 2014-2020 einige Erfahrungen sammeln können, u.a. auch die, dass eine nachhaltige, ganzheitliche Regionalentwicklung mehr ist als „nur“ Beratung zu LEADER-Fördermitteln. Da wir an uns selbst den Anspruch haben, unser Wirken weiterzuentwickeln und gewinnbringend für die Region Sächsische Schweiz einzusetzen, sind daraus eine neue Struktur sowie Aufgabenverteilung für die neue Förderperiode entstanden, die wir Ihnen nachfolgend kurz vorstellen wollen.

Regionalmanager


Joachim Oswald, Umsetzung LES | Tel: 03501/4704871
Sten Eibenstein, Tourismus und Mobilität | Tel: 03501/4704873
Yvonne Bergmann, Kommunen und Strategie | Tel: 03501/4704872

Assistenz


Ulrike Junker | Tel: 03501/4704870
Silke Zimmermann | Tel: 03501/4704874


Mail: info@re-saechsische-schweiz.de

Mobilität in der Modellregion Sächsische Schweiz

Sten Eibenstein, Regionalmanager Sächsische Schweiz

Arbeitsstand „Verkehrs- und Parkleitsystem Modellregion Sächsische Schweiz“ – Präsentation im Wirtschafts-, Tourismus und Vergabeausschuss (WTV) des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Am 24.11.2020 wurde den Mitgliedern des WTV der aktuelle Arbeitsstand zur Studie „Verkehrs- und Parkleitsystem Modellregion Sächsische Schweiz“ im Landratsamt Pirna vorgestellt. In einem gemeinsamen Vortrag von Herrn Thiele als Projektverantwortlichem der INAVET GmbH, Herrn Dr. Leitzke als Referent vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) sowie Herrn Tänzer als Projektkoordinator vom Landschaf(f)t Zukunft e.V. wurden die Ziele des Projektes und die komplexen technischen Lösungen für derartige Intelligente Verkehrssysteme (IVS) anhand des Mobilitätskreuzes Bad Schandau und Kirnitzschtal erläutert.

Noch 2020 soll die Studie, die in Kooperation zwischen dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und dem Landschaf(f)t Zukunft e.V. beauftragt wurde, fertiggestellt werden.

Anfang 2021 wird mit der technischen Ausrüstung eines Pilotparkplatzes an der Elbbrücke in Bad Schandau begonnen. Besonders durch die gemeinsame Präsentation wurde deutlich, dass das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) von Anfang an zur passgenauen Einordnung des Projektes in die Planungen mit eingebunden wurde und ergebnisorientiert sowie aktiv zur Umsetzung beiträgt.

Partnerschaft für eine sanfte Mobilität

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Angesichts der überfüllten Parkplätze der vergangenen Saison sind sie notwendiger denn je und von vielen Wanderern immer noch unterschätzt: die attraktiven Fahrzeuge der RVSOE GmbH auf ihrem dichten Netz des öffentlichen Nahverkehrs in der Nationalparkregion. Damit sich das weiter bessert, wurden zwei neue MAN-Busse mit Nationalparkmotiven gestaltet sowie zwei Wagen der Kirnitzschtalbahn mit einer neuen Nationalpark-Aufschrift versehen.

Angesichts der überfüllten Parkplätze der vergangenen Saison sind sie notwendiger denn je und von vielen Wanderern immer noch unterschätzt: die attraktiven Fahrzeuge der RVSOE GmbH auf ihrem dichten Netz des öffentlichen Nahverkehrs in der Nationalparkregion. Damit sich das weiter bessert, wurden zwei neue MAN-Busse mit Nationalparkmotiven gestaltet sowie zwei Wagen der Kirnitzschtalbahn mit einer neuen Nationalpark-Aufschrift versehen.

Neuerscheinung im Stadtmuseum Pirna

René Misterek (Hg.)
1945 – Kriegsende in der Sächsischen Schweiz
Pirnaer Museumshefte , Band 16 (2020), 264 Seiten,
174 Abbildungen, ISBN 978-3-939027-12-6

Nach dreijährigen wissenschaftlichen Forschungen und der Realisierung des Ausstellungsprojektes „Kriegskinder. Dialog der Generationen“ legt das Stadtmuseum Pirna eine umfangreiche Publikation zum Kriegsende in der Region der Sächsischen Schweiz und in angrenzenden Gebieten vor.


Der Band wurde gefördert im Fond Stadtgefährten der Kulturstiftung des Bundes.

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Ruppersdorfer Kartoffelbouletten

Die Zeit des Schlemmens und der Völlerei ist nun vorbei. Auf den Wiesen und in den Ställen ist Ruhe eingekehrt. Das Geschnatter der Enten und Gänse ist quasi über Nacht verstummt. So kommt nun mancher nach der besinnlichen Zeit zur Besinnung: Diese fette Wampe – das geht ja gar nicht! Denn fast unbemerkt werden die Tage wieder länger und schneller als gedacht wird die Badehosen- und Bikinisaison eröffnet. Bis dahin muss der Winterspeck runter.

Früher als es noch keinen Bikini gab, hat man gefastet. Verzicht war angesagt! Heute versucht man es mit bewusster Ernährung und dem Fitness-Studio. Dem Fitness-Studio ereilte aber leider dasselbe Schicksal wie den Enten, Gänsen und den Gastronomen – Stille über Nacht. Bleibt nun nur die bewusste Ernährung, um sich den überflüssigen Pfunden zu entledigen.

So fiel mir unlängst ein Rezept in die Hände, welches dafür geeignet scheint: die Ruppersdorfer Kartoffelbouletten!
Ein als Boulette geformter Kartoffelteig der wie folgt hergestellt wird: Mehlig kochende Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen und noch warm abpellen. Nun kommt die flotte Lotte (oder eine andere Presse) zum Einsatz! Die Kartoffeln werden durchgepresst und mit Mehl, Eiern, Muskat und Salz zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet. In Ruppersdorf fügte man noch gebratene Kochschinkenwürfel dazu und formte schöne, runde Bouletten, die man wie ein Schnitzel panierte und in heißem Schmalz goldbraun briet.

Da aber Schinkenwürfel und bewusste Ernährung nicht gerade gut zusammenpassen, tausche ich die Schinkenwürfel gegen gekochte Kichererbsen und etwas Bockshornklee aus. So eignet sich das Gericht auch für Vegetarier und schmeckt mit einem würzigen Joghurtdipp genauso köstlich. Leichte Kost eben!

Da wird es was mit der Bikinifigur! Und wer nicht baden will? Der geht einfach wandern in unserem schönen Nationalpark. Natur pur erleben, dabei purzeln auch die Pfunde und zur Rast gibt es eine Flasche Bier und Semmel mit Knacker aus dem Rucksack. Man will ja nicht gänzlich abklappern …

Gesundes neues Jahr!

www.brand-baude.de

„Gutes-von-hier.org“ | In eigener Sache

Durch den Weggang von Frau Krenz – wir berichteten in einem der letzten Schweizer – sind nun folgende Ansprechpartner für Sie in der Region aktiv zum Thema regionale Produkte unterwegs:

Produzenten und Datenbank
Joachim Oswald:  03501-4704871

Touristische Inwertsetzung
Sten Eibenstei:n 03501-4704873

Gastronomie und Dehoga
Ulrike Roth: 03501-5855021

NationalparkZentrum sucht Unterstützung für Datenübertragung und -verarbeitung

Das NationalparkZentrum in Bad Schandau ist eine wichtige Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Nationalpark.

Was viele nicht wissen: Bei vielen Aufgaben wird das Team des Infozentrums von engagierten Helfern unterstützt. Es handelt sich um ein staatlich gefördertes Freiwilligenengagement bzw. Einsatz im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BfD).

Die Helfer lernen bei ihrer Tätigkeit auch Ziele und Besonderheiten des Nationalparks Sächsische Schweiz kennen und können kostenfrei an den meisten Veranstaltungen teilnehmen. Die Einsatzzeiten können individuell abgestimmt werden, die Regel ist eine Arbeitszeit von 40 Stunden/Woche im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes; Bewerber über 27 Jahre können allerdings auch einen Teilzeitdienst von mindestens 20 Wochenstunden absolvieren.


Beschreibung der Tätigkeit
Die ausgeschriebene Tätigkeit besteht überwiegend aus einfacher Computerarbeit, die lediglich grundlegende Excel-Kenntnisse, aber ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit und Ausdauer erfordert. Es geht um die systematische Zusammenführung und einheitliche Aufbereitung von Monitoringdaten aus dem Nationalpark. Bei Interesse kann auch die tageweise Mitarbeit in anderen Arbeitsbereichen des Nationalparks sowie die Unterstützung bei einfachen Geländearbeiten vereinbart werden.

Wer sich für die Arbeit des NationalparkZentrums interessiert, in der Nationalparkregion, Dresden oder Umland lebt und sich aktiv einbringen möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu bewerben oder zunächst zum BfD oder den Aufgaben beraten zu lassen.


Einsatzstelle:
NationalparkZentrum Sächsische Schweiz
Ansprechpartnerin: Irina Becker
Telefon: 035022 - 502-34
E-Mail: irina.becker@lanu.sachsen.de
www.lanu.de/de/NationalparkZentrum

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau /
Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900729 / joerg.weber@smul.sachsen.de /
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Roth, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz /
Ansprechpartner: Yvonne Bergmann / Schlosspark 8, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704872, Fax 03501 – 5855024 /
yvonne.bergmann@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org

„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Wintereinzug auf dem Schärfling im Bahretal bei Göppersdorf, Foto: Frank Höppner

Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 130. Ausgabe, Januar 2021 / Redaktion: Jörg Weber
Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna

Fotos: F. Höppner, J. Weber, J. Oswald, S. Klaus, F. Strohbach, V. Sojka, S. Eibenstein, A. Günzel, Stadtmuseum Pirna

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.

Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Regionalbahn, Bus und Fähre – erreichbar.
Informieren Sie sich!

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