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„Der Herbst ist das schönste farbige Lächeln des Jahres“ Wie es scheint, gibt sich der Herbst alle Mühe, aus dem Lächeln noch ein nettes Lachen zu zaubern! Wir genießen die wärmenden Sonnenstrahlen und betrachten die Landschaft, in warme Farben gehüllt. Zuhause beginnt die Kaminsaison und aus der bauchigen Teekanne duftet aromatisch unser Lieblingstee. In diesem Herbst ist es mehr als eine Herausforderung für alle Ruhesuchenden, diesen „leisen“ Ort zu finden, ohne von den Magistralen abzuweichen. Die Pandemie stellt uns vor besondere Probleme. Eigentlich wollen und sollen wir die Nähe meiden, andererseits sind wir gezwungen, an den „Lieblingsplätzen“ unserer Heimat immer enger zusammenzurücken. Urlaub im eigenen Land – die Reisefreiheit ist mal wieder begrenzt – gerade jetzt, im Jahr 30: Das treibt so reizvolle Regionen wie die Sächsische Schweiz an ihre Kapazitätsgrenzen. Zunehmend fragen wir uns, wieviel Erholungssuchende passen in eine Region? Kann man einfach ein großes Schild raushängen, auf dem steht: Alle Plätze sind besetzt - Hotelplätze, Sitzplätze in Restaurants, Bussen und Bahnen, Parkplätze … ? Wie können wir diesen Widersprüchen gerecht werden, wo wir doch so dringend die Menschen hier brauchen, damit das Leben und die Wirtschaft wieder florieren? All das sind Fragen, die uns derzeit bewegen und auf die wir gemeinsam Antworten finden müssen! Wie gelingt es uns künftig, Natur, Kultur und Infrastruktur so zu gestalten, dass unser gemeinsamer Lebensraum nicht leidet und wir mit? Gute Beispiele für nachhaltige Ideen und Angebote finden Sie im aktuellen Schweizer. Gastlichkeit wir groß geschrieben beim neuen Nationalparkpartner, der Ottendorfer Hütte. Ruhe ist hier nachts garantiert. Auf die neue Caravanwelle hat die Region auch reagiert, geordnete Stellplätze statt Chaos in der Natur. Corona erfordert neue Regeln, Akzeptanz und Rücksicht. Wenn uns das miteinander gelingt, wird es ein guter Oktober. Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
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Was gibt's Neues? |
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Die Alpenhütte in der Sächsischen SchweizBeate Werner-Michel, Ottendorfer Hütte Das heutige Gasthaus wurde in den 40er Jahren als Lager einer örtlichen Baufirma erbaut und erinnert heute wohl kaum noch an seine ursprüngliche Bestimmung. Die evangelische Kirche baute im folgenden Jahrzehnt die Baracken, welche u.a. für Christenlehrestunden genutzt wurden. Da die Kirche das Grundstück nicht kaufen durfte, veräußerte der ursprüngliche Besitzer das Grundstück Anfang der 60er Jahre an einen Kombinatsbetrieb. Bis zur Wende 1989 hieß das im Ort “Heedetor” genannte Objekt offiziell „Kinderferienlager Freundschaft” und “Kurt Glaser”. Der Hüttenwirt Michéle hatte sich mittlerweile mit einer Kletterschule selbstständig gemacht, übernahm 1998 das Grundstück in seinem Heimatdorf und begründete somit die „Ottendorfer Hütte“. Er baute sie zunächst zur Unterkunft und ein Jahr später zur Gaststätte um. Die mit liebevollen Details eingerichtete Gastwirtschaft und Wanderherberge besteht nun schon seit über 20 Jahren und bietet abseits von städtischer Hektik das Flair einer rustikalen Berghütte. Seit 2014 wurde umfangreich saniert und der Gastraum erweitert, so dass nunmehr auch größere Feiern, Kulturveranstaltungen und Tanz möglich sind, welche unter der Marke „Kultur in der Hütte“ ein echter Renner geworden sind. Ein weiterer Umbau der Schlafräume erfolgte in den folgenden Jahren, bietet nun kleinere Schlafräume und ist somit bestens geeignet für Familien und Kleingruppen. Menschen, die Gemeinschaft suchen, finden sich am Lagerfeuer oder beim Kartenspielen im Gastraum ein. Auch bei den Aktivitäten der Kletterschule können Menschen mit der herrlichen Natur und dem Nationalpark-Gedanken vertraut gemacht werden. Mit dem Ferienhaus bietet die Ottendorfer Hütte auch komfortablere Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 24 Gäste. Bea und Michéle führen das kleine Familienunternehmen mit derzeit sechs Angestellten durch alle Höhen und Tiefen und sind dankbar für die positive Resonanz und den Zuspruch ihrer Gäste. Kontakt Ottendorfer Hütte | GF Beate Werner-Michel | Haupstraße 27 | 01855 Sebnitz OT Ottendorf | |||||||
Gut Leben gGmbH – Sozial und RegionalUlrike Junker, Regionalmanagment Sächsische Schweiz Vor kurzem konnten wir die Gut Leben gGmbH für „Gutes-von-hier.“ gewinnen. Seit 2018 bietet „Gut Leben“ für ca. 40 Menschen mit Beeinträchtigungen einen geschützten Raum für berufliche und soziale Teilhabe und gibt ihnen damit wieder ein Stück Normalität, ein Stück Alltag. In der Hof- und Kreativwerkstatt entstehen verschiedenste Produkte von besonderen Menschen. Neben regionalen Produkten wie z.B. leckeren Fruchtaufstrichen aus heimischen Zutaten, hochwertigen Küchenbrettern, Nisthilfen, kleinen Holzengeln, kreativem Schmuck und Spielzeug werden auch Dienstleistungen wie z.B. Baum- und Rasenpflege offeriert. Es wundert daher nicht, dass die Fruchtaufstriche zum kulinarischen Geheimtipp avancieren: gemeinsam recherchierte und getestete Rezepte, hochwertige regionale Zutaten, sorgfältige Zubereitung und – nicht zu vergessen – die liebevoll gestaltete Verpackung machen die Marmeladen zu wahren Sinnesfreuden. Das Schöne dabei: Der Kauf der Produkte und Dienstleistungen bereichert beide Seiten. Er ist eine wichtige Stütze, damit die Arbeit der Gut Leben weitergehen kann. Wer mehr wissen möchte: | |||||||
Neue Obstbäume für WehlenGrit Richardt, Kulturlandschaftskoordinatorin Sächsische Schweiz Ein turbulentes und ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Doch trotz aller Widrigkeiten haben wir unsere Ziele nicht aus den Augen verloren. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen wie der LANU, dem Landkreis, dem Landschaftspflegeverband sowie Kommunen, aktiven Bürgern und den Agrargenossenschaften wurden im Projektgebiet Lohmen/Wehlen eine Vielzahl von Projektvorschlägen zur Aufwertung der Kulturlandschaft zusammengetragen. Nach Monaten voller Gespräche und Planungen werden nun erste Projektansätze in die Beantragung übergeben. Hierbei handelt es sich überwiegend um lineare Obstgehölzpflanzungen im Norden von Wehlen, welche sich über eine Distanz von bis zu 1000 Metern erstrecken. Die neu gepflanzten Obstgehölze können nicht nur von Wanderern und Einheimischen geerntet werden, sondern sie dienen gleichzeitig als Wind- und Erosionsschutz der anliegenden Ackerflächen sowie als Lebensraum für Flora und Fauna. Ein weiterer Projektansatz, eine großflächige Heckensanierung, befindet sich im Süden von Wehlen. Auf diesem Wege möchte ich mich nochmals bei allen Beteiligten des Projektes für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Jedes neue Projekt ist ein Schritt in die richtige Richtung. | |||||||
Neue Nutzung für die „Alte Turnhalle“ in StolpenYvonne Bergmann, Regionalmanagerin Sächsische Schweiz 13.09.2020: Tag des offenen Denkmals – „Alte Turnhalle“ in Stolpen Unterhalb der Burg, wo einst die Stolpener beim Sportunterricht oder Vereinssport schwitzten, zieht jetzt, dank des engagierten Ehepaars Böhmer und mit Hilfe von LEADER-Fördermitteln von 40 Prozent, das ASB Sozialzentrum mit Tagespflege ein. Viele Stolpener und Gäste haben zum Tag des offenen Denkmals am 13.09.2020 die Möglichkeit genutzt, sich das in neuem Glanze erstrahlte, denkmalgeschützte Gebäude anzusehen. Die am Bau Beteiligten standen den interessierten Besuchern Rede und Antwort. Anhand der ausgestellten Bilder konnten sich die Gäste einen Überblick über den Bauablauf verschaffen und sich somit verdeutlichen, wieviel Engagement und Herzblut in diesem Vorhaben steckt. Für das leibliche Wohl war mit einem Getränke- und Grillstand gesorgt. Die Einnahmen fließen einem wohltätigen Zweck zu. Mit diesem Projekt wurde ein neuer Meilenstein der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum realisiert. Bisher mussten die Senioren zur Betreuung quer durch die Region bis Neustadt gefahren werden. Nun ist die Betreuung vor Ort möglich. Neben den Räumlichkeiten für das ASB Sozialzentrum wurden drei Wohnungen rollstuhl- und behindertengerecht umgebaut – diese sind von den Mietern bereits bezogen. | |||||||
Sächsische Schweiz – das neue CamperdomizilSten Eibenstein, Mobilitätsmanagement Sächsische Schweiz Die Sächsische Schweiz hat nach dem Corona-Lockdown eine neue Stufe der Besucherzahlen erreicht. Zahlreiche Gäste kamen in die einzigartige Felslandschaft. Viele nutzen hierfür die öffentlichen Verkehrsmittel zur Anreise. Besonders Bad Schandau mit seinem Eurocity-Halt ist ein gefragter Ausstieg. Doch auch die S-Bahnen waren wieder sehr gut ausgelastet. Demgegenüber stand jedoch eine Vielzahl an Ausflüglern, die mit dem eigenen PKW in die Region kamen. Zusätzlich stieg der Anteil an Campingfahrzeugen. Da diese mitunter gleich mehrere PKW-Stellplätze blockierten sowie die offiziellen Campingplätze meist ausgebucht waren, musste die Region schnell handeln. Hierzu wiesen die Große Kreisstadt Sebnitz und die Stadt Bad Schandau zusätzlich Caravan-Stellplätze aus, wo die Camper eine Nacht parken können. Diese befinden sich unter anderem an folgenden Stellen:
Hinweis: Viele Reisefreunde schauen zunächst auf die Internetseiten der Kommunen und Leistungsträger. Weisen Sie doch bitte Ihre Gäste auf die angespannte Parkplatzsituation sowie auf die Alternativen hin. | |||||||
FAIRTIQ – noch einfacher zu Ihrem Bus- und BahnticketSten Eibenstein, Mobilitätsmanagement Sächsische Schweiz Besonders Gelegenheitsfahrer im Verkehrsverbund Oberelbe wissen nicht immer sofort, welcher Fahrschein der richtige für die jeweilige Strecke ist. Die Anzahl der Tarifzonen sowie die Zeit bis zum Ziel stellen viele Bus- und Bahnfahrer vor die Frage des richtigen Tickets. Mit der neuen App „FAIRTIQ“ können ÖPNV-Nutzer nun völlig unkompliziert Bus und Bahn nutzen. Und so funktioniert es: Beim Einsteigen in Bus oder Bahn wischen Sie auf Ihrem Smartphone zum „Einchecken“. Sobald Sie an Ihrem Ziel sind, wischen Sie erneut zum „Auschecken“. Die App berechnet anschließend die günstigste Ticketvariante und bucht Sie ab. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des VVO oder bei den Servicecentern der Verkehrsbetriebe. | |||||||
Ein Teil ist schon weg.Ulrich Augst, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz Langsam kommt er und er kommt mit größerer Stille – sehen wir von den lärmenden Besuchern unserer Region mal ab – der Herbst. Erste Zeichen der Laubfärbung sind schon zu sehen und verschiedene Sträucher und Bäume tragen bunte Beeren und Früchte, die Nahrung zum Auffüllen der Reserven für den bevorstehenden Vogelzug oder als Reserven für den kommenden Winter. Einige Arten aber haben uns schon verlassen. Die schrillen Schreie der Mauersegler sind schon Anfang August verstummt. Am Himmel sieht man jetzt nur noch ein paar Schwalben, aber auch die meisten Mehlschwalben sind schon weg, die sich für ihren Flug nach Afrika sammelten. Kuckuck, Wendehals, unsere drei Laubsängerarten, Garten-, Klapper- und Dorngrasmücke, Grau- und Trauerschnäpper, Gartenrotschwanz, Neuntöter und der hier kaum bekannte Gelbspötter haben uns schon verlassen. Bei den Greifvögeln sind es Wespenbussard und Baumfalke, von denen die ersten wohl schon heiße Afrikaluft verspüren, während die Störche mitunter nur noch bis Südwesteuropa ziehen. Die Rotmilane versammeln sich auf den abgeernteten Feldern, um dann irgendwann auch abzuziehen. Etwas länger halten es bei uns Hohl- und Ringeltaube, Star, Feldlerche, Hausrotschwanz, Sing- und Misteldrossel aus. Im November sind dann auch die Gebirgs- und die Bachstelze verschwunden, auch wenn verschiedene Arten – dem Klimawandel geschuldet – zunehmend hier in unserer Heimat überwintern können. Lange noch, mitunter bis in den Winter hinein, kann man in den offenen, tiefer gelegenen Landschaften große Taubenschwärme beobachten. Doch nur, solange der Winter nicht zu schneereich und frostig einzieht. Einzelne Stare, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken und Heckenbraunellen überwintern mittlerweile bei uns und können dann auch an angelegten Futterstellen beobachtet werden. Vor allem an der Elbe sind jedes Jahr vereinzelt Stelzen als Überwinterer anzutreffen. Aber nun treffen auch schon die ersten Vogelarten aus nördlicheren Gefilden bei uns ein. Der erste ist der Raubwürger, der oft auffällig auf den obersten Zweigspitzen der Sträucher und Bäume in der offenen Kulturlandschaft sitzt, um einen guten Überblick zu behalten. | |||||||
Clean-up day im BrandgebietDr. Sabine Stab, Leiterin Nationalparkzentrum Bad Schandau Autoreifen, Metallschrott, zerschlagenes Geschirr vergangener Jahrzehnte, Wanderschuhe und jede Menge Glasscherben….die Liste der achtlos weggeworfenen Dinge, welche im unwegsamen Gelände in der Umgebung der Brandaussicht gefunden wurden, ist lang. Am 20. September organisierte das NationalparkZentrum mit tatkräftiger Unterstützung der AG Naturschutz des SBB, der Bergfinken, sowie eines Geflüchteten aus Eritrea eine Müllsammelaktion, die neben den Felsen der Aussicht auch die Brandstufen, den Begangsteig, sowie die Zufahrtstraße umfasste. Selbst die schwer zugänglichen Felsklüfte unterhalb der Aussicht konnten dank Hilfe der gut ausgerüsteten Bergsteiger erreicht werden. Wertvolle Felshabitate konnten so von einem beträchtlichen Müllvolumen befreit und dieses ordnungsgemäß entsorgt werden. Unterstützt wurde die Aktion von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Integrationsprogramms. | |||||||
BuchtippWander- und Naturführer in die Berge des nördlichsten Böhmens Zu den Wanderbeschreibungen kommen zahlreiche Exkurse zur Historie, Heimatgeschichte sowie Tier- und Pflanzenwelt hinzu. Für jede Tour gibt es detaillierte, farbige Wanderkarten und eine reiche Bebilderung mit 214 Farbfotografien, 41 Schwarz-Weiß-Fotografien, historische Dokumenten und historischen Postkarten. Autoren: Dr. Peter Rölke unter Mitarbeit von Ulrich Augst, Holm Riebe, Christa und Alfred Rölke, Karin Rölke, Manfred Schober und Karl Stein | |||||||
30 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz – ein besonderer Tag zum JubiläumHanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz Die Natur im Nationalpark hat wieder mal alle beseelt und es war ein wunderschöner Tag am Lilienstein am Umweltbildungszentrum Sellnitz. Bei bestem Wetter und laufendem Besucherbetrieb stellten Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung an sechs Stationen rings um den Tafelberg vor, was 30 Jahre Entwicklung des Nationalparks bewirkt haben und wie es weiter gehen kann. Kritische und am Ende sehr wohlwollende Begleiter waren Prof. Michael Succow und Prof. Hannes Knapp, zwei maßgebliche der vielen Gründerväter des Nationalparkprogramms der DDR. Auf den Tag vor 30 Jahren am 12.09.1990 stellte der Ministerrat der letzten DDR-Regierung auf seiner letzten Sitzung vor seiner Selbstauflösung als letzten Beschluss fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und 3 Naturparks endgültig unter Schutz. Das war auch die Geburtsstunde des Nationalparks Sächsische Schweiz. Intensiv an den Vorbereitungen mitgewirkt hatte damals Dr. Jürgen Stein, der später über 20 Jahre der Leiter der Nationalparkverwaltung war. Er war genau so der Einladung zur Jubiläumswanderung gefolgt, wie Dr. Dietrich Butter, der erst kürzlich in den Ruhestand gegangen war.
Vor Ort in eng beieinander liegenden Orten im und am Wald rings um den Lilienstein zeigten die Experten der Nationalparkverwaltung, wo beispielsweise die 77 Wanderfalken ausgewildert wurden und welche Maßnahmen erforderlich wären, damit die heutige Population mit den stetig wachsenden Besucherzahlen zurecht kommt. Was wären am Südaufstieg für Erosionsrinnen, wenn die Nationalparkverwaltung dort nicht über 30 Jahre immer wieder die altehrwürdigen Steinstufen unterhalten würde und die hölzernen Handläufe die Besucher sanft die Serpentinen hinauf leiten würden. Arbeit und Konzept dahinter wurden genauso vorgestellt, wie die Strategie des Umgangs mit mehr oder weniger richtigen digitalen Informationen zu Wanderwegen im Internet.
Was sind die Ergebnisse des aktiven Waldumbaus der letzten 30 Jahre und was bedeutet das massive Eingreifen der Borkenkäfer auf dem Weg zu ungelenkter Naturentwicklung? Gelingt die Wiederansiedlung der Weißtanne? Oder welche Bedeutung hat die Umweltbildung für den Nationalpark und welche Methoden wendet sie an, um Kinder für die Kreisläufe der Natur zu begeistern. Und nicht zuletzt, was sieht man von den Bemühungen der Nationalparkverwaltung zum Schutz des Landschaftsschutzgebietes oder vielmehr: was sieht man nicht? Zum Beispiel keine Windkraftanlagen und immer weniger Freileitungen, dafür aber gut erhaltene Alleen in der Sandsteinlandschaft rings um den Nationalpark. Es wurden auch klar die Defizite und Grenzen angesprochen und wo die Schutzgebietsverwaltung aktuell und künftig noch Aufgaben hat, um beispielsweise geschützte Tierpopulationen zu erhalten, obwohl der touristische Druck immer weiter zunimmt. Die Jubiläumswanderung bot auch viele Bezüge zum 20-jährigen Bestehen des Nationalparks Böhmische Schweiz und Anlass dem Leiter Pavel Benda zu danken. | |||||||
Guten Morgen NationalparkJörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz Guten Morgen Nationalpark, ich hoffe, du hattest eine ruhige Nacht! Nein!? Warum denn, es war doch dunkel und das Wochenende vorbei? Tja, es geht da munter weiter in den Felsen. Die angesagte kühle Nacht wurde dann doch wärmer. Ein Flächenbrand in der hintersten Ecke im Grenzgebiet zu Tschechien loderte nach Tagen auf. Mutige Feuersucher fanden die Glut nach etlichen Stunden, unterstützt vom Polizeihubschrauber. Nach fünf Tagen war es immer noch nicht gelöscht. Waren es mal wieder unvernünftige Naturgäste? „Warum?“, fragt der borkenkäfergeplagte Fichtenwald. Ohne Respekt in den Nationalpark gewandert, könnte man antworten. Sorglos Dinge getan, fernab jeglicher Vernunft. Wer seid Ihr, Ihr Feuerteufel? „Warum?“, fragt der Wald. Was kann Natur aushalten, ehe sie zerbricht? Wie gehen wir mit unserem Erbe um? Was tun, wenn es nicht mehr viel zu vererben gibt? Wir hätten gutes Erbgut, solange wir darauf achten und wachsam sind. Vieles hält Natur aus, sie verteidigt sich ja auch. Doch was passiert aktuell, wo sind Anstand und Respekt? Wurde dieses Wortpärchen in der ursprünglichen Heimat der Wanderer gelassen? Warum? Hier ist schließlich auch Heimat! Trotz Coronaverlusten und Verständnis für den touristischen Gast: Derzeit zeigt sich ein teils egoistischer Tourismus, der nachhaltig Schäden anrichtet. Von sanftem Tourismus keine Spur. Also müssen wir darauf aufmerksam machen, welche Empfindungen wir oder der gefragte Nationalpark derzeit spüren. Keiner soll aus Landschaften ausgesperrt werden, aber Verständnis für das Erbe, das muss wieder stärker aufkommen. Darum bitten, nein, das verlangen wir! Nicht zuletzt, damit der Nationalpark wieder atmen kann. Wir sind alle Gast in einer geschützten Landschaft! | |||||||
Rezept des MonatsUwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude Herbstgruß Neulich war es wieder einmal soweit! Es röhrte der Hirsch im tiefen Wald. Und das war schön anzuhören. Etwas unheimlig war es dem Schmäche schon, als der König des Waldes buhlend um seine Weiber mit einer Gießkanne am Maul komische Geräusche machte. Eines war klar! Es wird Herbst! Wiedermal! Der Mensch besinnt sich seiner Vergangenheit als Jäger und Sammler und sammelt Pilze im Busch. Im Lauterbacher Ziegenhof machen sie eine Frischkäsekreation mit Walnüssen und Honig. "Herbstgruß" steht auf dem Becherchen – passend zur Jahreszeit. Ich veredle diese Leckerei noch mit getrockneten Cranberrys und einem Spritzer gutem Olivenöl, rühre alles durch und lasse es einen Tag im Kühlschrank stehen. Nun streiche ich den Frischkäse in einen Ring und drücke ihn zum Anrichten auf eine Platte. Dann gebe ich noch einen schön angemachten Wildkräutersalat dazu und lasse Waldhonig über den Frischkäse laufen. Dazu gibt es geröstetes Brot – und dem Genuss steht nichts mehr im Wege. Auch dem Herbst steht scheinbar nichts im Wege. Die Tage werden merklich kürzer, das Wandern hat Hochsaison. Klar, dass sich der Hirsch blöde vorkommt mit seiner Gießkanne am Maul und seine Aktivitäten lieber auf Nachts verlegt, bei den vielen Wanderern. Bei den Ziegen scheint das zum Glück anders zu sein. Sie geben gute Milch für guten Käse bevor die Zeit kommt, da sie sich um den Nachwuchs kümmern. Darum sollte man die Zeit jetzt nutzen, um einmal im Hofladen vorbei zu schauen. Da gibt es Käse, Honig und viele andere schöne Dinge – wie ein Lächeln von den fleißigen Leuten vom Ziegenhof … | |||||||
In eigener SacheDie Informationsstelle auf der Bastei zu Kunst und Natur wird leider zum Jahresende geschlossen. Die Räume im Schweizerhaus, in welchen sich seit 12 Jahren die Ausstellung befand, werden durch die neuen Eigentümer umgestaltet. Momentan sind der Nationalpark e.V. sowie die Nationalparkverwaltung mit dem Rückbau beschäftigt. Einen neuen Informationsort gibt es aktuell leider noch nicht. Bis Anfang Dezember wird die Ausstellung noch zu sehen sein. | |||||||
Veranstaltungen und TermineZu allen Veranstaltungen bitten wir um Anmeldung unter: 035022-50242 FREITAG, 9. OKTOBER, AB 13 UHR und SAMSTAG, 10. OKTOBER, AB 8 UHR | 4. Parkseminar Schlosspark Thürmsdorf FREITAG, 9. OKTOBER, AB 16 UHR und SAMSTAG, 10. OKTOBER, AB 12 UHR | Deutsch-Tschechisches Festival „Saft und Craft im Gogelmosch“ SAMSTAG, 10. OKTOBER SOWIE SONNTAG, 11. OKTOBER, 10 – 14 UHR | Reihe „Geologie erleben“ in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Sächsische Schweiz e. V. SAMSTAG, 10. OKTOBER | Kleinkunstbühne Sebnitz | „Vom Schwindel verweht“ – ein Comedykabarett mit Ralph Richter SONNTAG, 11. OKTOBER, 9:30 – 14:30 UHR | Exkursion: Spuren der historischen Kulturlandschaft in der Umgebung von Thürmsdorf SAMSTAG, 17. OKTOBER, 10:30 – 13:30 UHR | Feuersalamander – wo bist du? SONNTAG, 18. OKTOBER, 10:15 – 15 UHR | Geologisch-botanische Exkursion Böhmische Schweiz In eigener Sache: | |||||||
ImpressumEine Gemeinschaftsinitiative von: Bild Titelseite: Sonnenaufgang über dem Papststein, Foto: Frank Höppner Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. |
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