123. Ausgabe
Juni 2020

 

„Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen“
Astrid Lindgren

Momentan ist es etwas schwierig, aktuell zu sein. Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen. Was jedoch schon lange in unseren Kalendern stand, war der Nationalpark-Geburtstag. Dreißig Jahre Schutzgebiet, so alt wie das vereinte Deutschland. Wir sollten nicht unzufrieden sein mit der Entwicklung des Nationalparks. Diese Generationenaufgabe, mit welcher wir beauftragt sind, hatte natürlich reichlich Licht und Schatten. Manche Ereignisse sind eben nicht planbar und jedes Mal heißt es, sich neu zu orientieren. Allgemein ist der Druck auf Landschaften überall enorm gestiegen – steigende Besucherzahlen, Naturschutz in Nöten, andere Arten von Nutzungsdruck … Das hat nichts mit dem Lockdown der letzten Wochen zu tun. Wir müssen uns alle fragen, gerade auch jetzt, da der Heimaturlaub so angepriesen wird, was Natur und Landschaften vertragen können. Dafür gibt es noch keine Formel oder einen R-Wert! Es liegt in unser aller Hände, nicht nur für uns, wie wir Natur nutzen. Mancher nennt es „Enkelgerechtigkeit“.

Die Systeme stehen auf Start und alles muss neu verhandelt werden, neue Wege zum Strand oder mehr Platz im Café… Doch wie kann das draußen in der Natur vernünftig geregelt werden, ohne zu sehr regulieren zu wollen? Rote Pfeile im Wald sind sicherlich auch keine Lösung. Es bleibt also an uns, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man jetzt seine Freizeit plant. Die landschaftlichen Hotspots muss nicht jeder im Feiertagsprogramm haben, dafür gibt es auch andere Besuchszeiten.
Auf alle Fälle müssen wir die Frage nach unserer Erlebnisdosis ernst nehmen, wenn wir auch anderen Naturnutzern ein Recht auf Aufenthalt gewähren wollen. Falke oder Uhu zum Beispiel sind sehr sensible Partner – sobald wir ihre Reaktion entdecken, ist es meist zu spät.

Somit ist die kleiner ausfallende Nationalpark-Jubiläumsfeier dieses Jahr trotzdem Anlass genug, sich über Großschutzgebiete zu freuen, sie zu respektieren und sie eventuell auch etwas in Schutz zu nehmen.

Wir wünschen allen Gästen genügend Zeit zum Staunen. Bleiben Sie gesund und wachsam.

Einen schönen Sommer wünschen Ihnen
Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V

 

Was gibt's Neues?

 

30 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die erste Nationalparkmannschaft 1990 vor dem "Neuen Zeughaus", welches später abgerissen wurde.

Die erste Nationalparkmannschaft 1990 vor dem "Neuen Zeughaus", welches später abgerissen wurde.

Bizarre Felsen, wilde Schluchten
Mit der politischen Wende 1989 entstand die einmalige Möglichkeit, das „Tafelsilber der Einheit“ unter Schutz zu stellen. Hier in der Sächsischen Schweiz, dem zweiten „Großen Garten“ der Dresdner, wurde dieser Gedanke schon in den 1950er Jahren aufgegriffen. Damals ohne Erfolg. Nun, im Jahr 30 nach der politischen Wende, gibt die erste Generation „Nationalparker“ die Verantwortung weiter.

Ein kurzer Rückblick:
Die wilden Tage in den Wendewirren wurden durch mutige Mitstreiter genutzt, um die Nationalparkidee auf sichere Füße zu stellen. Wir hier im Sandstein besaßen seit 1956 das Prädikat „Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung“. Schon damals versuchte man, durch Erosionsverbauungsmaßnahmen und gezielte Wegeführungen dem ungezügelten Betreten von gefährdeten Bereichen zu begegnen.

Ziemlich schnell manifestierte sich die Nationalparkidee, es wurden anhand handelsüblicher Wanderkarten Grenzen gezogen, die heute noch aktuell sind. Die Aufbauarbeit erforderte auch Verwaltung und Organisation. Aus der „LSG-Inspektion“ wurde ein Aufbaustab. Wir begannen, eine Nationalparkwacht aufzubauen. Erste Technik wurde angeschafft. Mit der Einrichtung der Nationalparkbehörde zog auch langsam bürokratisches Handeln in die tägliche Arbeit ein. Die Vokabel „Verwaltungsakt“ kam auf.

Jahre später (2002) wurde aus den zwei Gebietsbehörden Forstverwaltung und Nationalpark eine agierende Einheit unter dem Dach des Staatsbetriebs Sachsenforst geschaffen. Seitdem, unter wechselnden Titeln, arbeitet eine einheitliche Behörde im Sinne von Landschaft, Natur und beginnender Wildnis.

Von Anfang an befand sich die Nationalparkregion Sächsische Schweiz in der naturschutzfachlichen Verantwortung der Nationalparkverwaltung. Manche Entscheidungen wurden lange angefochten, waren nicht verständlich, wenn Landschaftsschutz vollzogen werden sollte. Lange Diskussionen folgten und zurückblickend lässt sich resümieren, dass wirklich Landschaft geschützt wurde. Golfplätze und Windräder sucht man vergeblich in der Nationalparkregion.

Wie in allen Nationalparks wurden auch in der Sächsischen Schweiz Bildungsaufgaben angeschoben, Praktikanten und Umweltbildner verpflichtet, um Schulklassen zu betreuen. Natur schon ins Bewusstsein junger Menschen zu rücken, ist überlebenswichtig. Nach und nach öffneten Informationsstellen im Gebiet. Und das forstliche Freigelände, die Waldhusche in Hinterhermsdorf mit 65 Hektar, hatte bereits das damalige Forstamt entwickelt – es befindet sich seitdem unter Nationalparkregie.

Das NationalparkZentrum in Bad Schandau wurde geplant und 2001 eröffnet. Unendlich viele Stiegenmeter, Geländer und sonstige Besuchereinrichtungen wurden in 30 Jahren in einer Größenordnung von 10 Millionen Euro hergerichtet bzw. neu gebaut. Eine nicht zu unterschätzende touristische Dienstleistung für Kommunen und die vielen Gäste.

Wo stehen wir heute?
Als Besuchermagnet ersten Ranges rangiert der Nationalpark Sächsische Schweiz in Deutschland an vorderster Stelle. Es ist nicht immer machbar, Besucherströme so zu lenken, dass sensible Naturgebiete ausreichend geschützt werden können. Touristischer Druck ist das aktuelle Thema. Wie gehen wir damit um?

Es gibt jedoch einen ganz großen Vorteil in unserer Region: Wir reden miteinander und sprechen offen über Probleme, wenn dies auch nicht immer bedeutet, sie gleich lösen zu können. Was Natur aushalten kann, wissen wir leider oft erst viel später.

Die neue Zeit erfordert auch im Naturschutz Kreativität. Können wir uns gemeinsam vornehmen: Weniger ist mehr? Ist es zeitgemäß, sich jede neue Art von Naturnutzung zu erlauben? Müssen überall Drohnen unser Leben beobachten? Sind wir nur mobil, wenn wir in unserem eigenen PKW sitzen, und muss möglichst jede Aussicht besucht werden?

Unser Nationalpark zählt zu dem einen Prozent Landschaft, das in Deutschland unter strengstem Schutz steht. Es ist ein klitzekleines Stück Restlandschaft, welches wir unseren Nachfahren übergeben wollen, nein müssen – von Wildnis sprechen wir da noch lange nicht. Im zähen Ringen um all diese Themen ist es die letzten 30 Jahre gelungen, Akzeptanz zu säen. Nicht immer ernten wir ebensolche. Ein Nationalpark in einem solch dicht besiedelten Gebiet ist kein Selbstläufer. Dies kann nur im Miteinander und im regionalen, auch grenzübergreifenden Vertrauen geschehen. Es ist eine Generationenaufgabe.

Wir wünschen uns von den Gästen und Bewohnern dieser einzigartigen Naturlandschaft Respekt vor den eigenen Grenzen, Naturverständnis und Ihnen beste Erholung.

Auf Wiedersehen Herr Dr. Butter und Danke für die guten Jahre

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Ein symbolischer Handschlag: Der Intendant der Landesbühnen, Herr Schöbel (links), bekommt von Dr. Butter in der Felsenbühne Rathen die Partnerurkunde überreicht.

Ein symbolischer Handschlag: Der Intendant der Landesbühnen, Herr Schöbel (links), bekommt von Dr. Butter in der Felsenbühne Rathen die Partnerurkunde überreicht.

Herr Dr. Butter, Sie kommen aus der "klassischen" Forstwirtschaft. Was waren die markantesten Unterschiede als Sie 2011 die Aufgabe des Leiters des Nationalparks Sächsische Schweiz übernahmen?

In meinem beruflichen Werdegang habe ich mich frühzeitig mit Anforderungen des Naturschutzes und der Erholungsnutzung im Wald beschäftigen können. Davon habe ich in den 9½ Jahren als Nationalparkleiter profitieren können. Ich bin schon lange der Auffassung, dass zum modernen Berufsbild des Försters im öffentlichen Wald eine gehörige Portion Naturschutzkompetenz und die Fähigkeit gehört, sich in eine nachhaltige Regionalentwicklung einbringen zu können. Als markantesten Unterschied zu meinen vorherigen beruflichen Tätigkeiten, z.?B. als Leiter des Forstbezirkes Neustadt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalpark, empfinde ich das noch größere öffentliche auch überregionale Interesse an der Arbeit im Nationalpark und die zahlreicheren Verpflichtungen zur Zusammenarbeit in der Region.

Sie haben jetzt 10 Jahre den Nationalpark als Leiter gestaltet. Was waren die „dicksten Bretter“, die Sie durchbohrt haben?

Die Arbeit in der Nationalparkverwaltung war für mich immer fruchtbare und intensive Zusammenarbeit mit vielen Kolleginnen und Kollegen. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir haben gemeinsam viel erreicht. Eine Aufzählung kann immer nur unvollständig sein. In Stichworten möchte ich gern nennen:

  • die deutliche Ausdehnung der Zusammenarbeit mit Nationalpark-Partnern von 26 (2011) auf aktuell 48, mit dem Wunsch, dass sie die Corona-Situation überstehen!
  • die Ausdehnung des Bereiches „Natur Natur sein lassen“ von 54% (2011) auf aktuell über 70%
  • die Fertigstellung einschließlich öffentlicher Anhörung von vielen Planungsgrundlagen wie z. B. das LSG-Rahmenkonzept (2017) oder der Pflege- und Entwicklungsplan Teil Waldpflegemaßnahmen (2019) aber auch
  • die besonders enge Zusammenarbeit in der Region bei der Bewältigung des Elbe-Hochwassers im Sommer 2013 oder
  • die erfolgreiche Durchführung des Bundes-Juniorranger-Treffens mit über 300 Kindern und Jugendlichen im Sommer vorigen Jahres in Hinterhermsdorf …

Ständig müssen wir uns auf Neues einstellen. So war die besonders rasche Entwicklung des Borkenkäferbefalls in den Wäldern infolge der trocken-warmen Sommer seit 2018 für mich so rasch nicht vorhersehbar. Es ein überdeutliches Zeichen, dass der Klimawandel vor unserer Haustür angekommen ist. Und nun noch die Herausforderungen im langfristigen Umgang mit Infektionsgefahren. All das ist nur im partnerschaftlichen Miteinander zu bewältigen.

Das Orkantief Kyrill hinterließ im Januar 2007 im Nationalpark zwei größere Windwurfflächen in Fichtenbeständen. Die Nationalparkverwaltung hat hier „Natur Natur sein lassen“ und nicht aufgeräumt und nachgepflanzt. Wie schätzen Sie die Entwicklung auf diesen Flächen heute ein?

Diese Flächen liegen auf dem Kleinen Winterberg und dem Hochhübel in der Naturzone A des Nationalparks. Hier sind die vom Borkenkäfer flächig zum Absterben gebrachten Altfichten längst zusammengebrochen. Sie bieten Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten. Der neue Wald wächst vielfältig, vom Menschen ungeregelt, wild. Diese Waldentwicklung entspricht der Zielstellung im Nationalpark. So gewährleisten wir im Nationalpark einen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Gibt es Dinge, die Sie Ihrem Nachfolger besonders ans Herz legen wollen?

Neben dem Wunsch, dass er in der Region gut aufgenommen wird, würde ich ihm gern empfehlen, auf die Partner in der Nationalparkregion zuzugehen, ihnen zuzuhören und zu versuchen, sich in deren Lage zu versetzen. Ich möchte weiter empfehlen, keinen Zweifel an den Aufgaben und Zuständigkeiten der Nationalparkverwaltung zu lassen und zu berücksichtigen, dass sich Ziele im Ergebnis von Interessenausgleich selten zu 100% erfüllen lassen. Vielleicht wäre eine entspannende Kahnfahrt mit regionalen Verantwortungsträgern auf der Oberen Schleuse hilfreich, um zu erkennen, dass man letztendlich immer in einem Boot sitzt. Die baldige Vorstellung meines Nachfolgers in der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz und die Wiederaufnahme der vertrauensvollen Zusammenarbeit ist mir nicht zuletzt ein besonderes Anliegen!

Fichtenforste im Nationalpark weiter auf dem Rückzug – nächste Waldgeneration wird natürlicher

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

2018 | Beispielflächen wie hier am Hochhübel zeigen bereits jetzt, dass sich von allein schnell neuer Wald entwickelt.

2020 | Im Vergleich zwischen Mai 2018 und Mai 2020 wird die beeindruckende Kraft und Dynamik der jungen Bäume sichtbar.

2018/2020 | Beispielflächen wie hier am Hochhübel zeigen bereits jetzt, dass sich von allein schnell neuer Wald entwickelt. Im Vergleich zwischen Mai 2018 und Mai 2020 wird die beeindruckende Kraft und Dynamik der jungen Bäume sichtbar.

Spezialisiertes Insekt trifft auf geschwächte Baumart in Monokultur – in diesem ungleichen „Wettbewerb“ wird auch 2020 der Borkenkäfer deutlich gewinnen.

„Natur Natur sein lassen“ – ist die Verpflichtung in Nationalparks weltweit. Dass der Borkenkäfer bei der Umwandlung der vielen Fichtenforste aus früherer Zeit im Nationalpark eine wichtige Rolle spielen kann, war den Verantwortlichen klar. Doch sollte das möglichst kontrolliert ablaufen und von der Bevölkerung akzeptiert werden können.

Mitarbeiter führten seit 1996 ein in Sachsen beispielloses Monitoring des Borkenkäfers durch, um jederzeit eingreifen zu können. Mit intensivierter Waldpflege sollten die Fichten langsam reduziert werden. Der Maschineneinsatz dafür blieb nicht ohne Spuren an Waldwegen und ergab Kritik durch Wanderer.

Nach den Winterstürmen 17/18 und zwei Jahren Dürre sind Ende 2019 von ehemals 50 % Fichten noch 25 bis 30 % vorhanden. Noch nie seit 1945 konnten so viele Borkenkäfer überwintern. Nun haben Sie bei reichlich Wärme und Trockenheit die Eier für die erste Generation 2020 gelegt.

Deshalb kontrollieren Forstfachleute die Borkenkäfer intensiv vor allem in der Nähe von privaten Wäldern. Sie sollen nicht dorthin übergreifen und umgekehrt. Schlagkräftige örtliche Firmen stehen für die kurzfristige Bekämpfung bereit.
Viele Beispielflächen zeigen aber bereits jetzt, dass sich von alleine schnell neuer Wald entwickelt. Kraft und Dynamik der jungen Bäume sind beeindruckend.

Wanderer können stellenweise neue Aussichten erleben. Manche Wege müssen gesperrt werden, bis die meisten Bäume umgebrochen sind. Sobald es geht, werden die Wege wieder frei geschnitten. Das ursprüngliche Wegenetz wird langfristig erhalten!

Die Nationalparkverwaltung bittet um Verständnis und Unterstützung für diese Prozesse. Hier wachsen die naturnahen Wälder der Zukunft.

Die Kraft der Veränderung

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Vorerst die klare Botschaft: Alle Nationalparkpartnerbetriebe in der Sächsischen Schweiz sind wieder am Start. Der Saisonstart kam spät, wie überall. Nun beginnen zögerlich die touristischen Aktivitäten. Einige Dinge sind jetzt noch nicht möglich. So sieht man leider noch keine Schiffe auf der Elbe. Das dauert noch etwas.

Die neuen Bedingungen offerieren aber auch neue Gedankenfelder, welche neue Kreativität hervorgebracht haben. Die Zeit wird es zeigen, was davon bleiben wird und Sinn macht für die Zukunft. Nehmen wir sie an, die neue Situation und versuchen unser Leben darauf auszurichten, alles mit Augenmaß und Übersicht.
Dass ein Virus auch ein Klangbild haben könnte, hätten wir vorher nicht vermutet. Die verordnete Stille hat die Natur dankend angenommen. So schnell geht es, und sonst heimliche Mitbewohner trauen sich aus der Deckung.

Jetzt, wo alle wieder auf go schalten, sollten wir dies nicht ganz vergessen. Es hat sich aber auch gezeigt, wie wichtig für uns alle Natur und Freiraum sind, wie groß die Sehnsucht danach sein kann. Aber trotzdem, es darf jetzt nicht zum Freibrief werden, ganz auf Vernunft und Respekt zu verzichten. Die auch wichtigen Themen neben dem „C“ sind ja deswegen nicht verschwunden. Wir müssen Verständnis finden für Dinge, wie die andauernde Trockenheit, Borkenkäferaufkommen, Sicherheit im Wald, Waldbrandgefahren allerorten und unsere neues Mobilitätsverständnis. Wenn wir jetzt alle auf unser eigenes Mobil umsteigen, wird schnell kein Platz sein und wofür fährt dann noch der ÖV?

Also kann auch hier nur die Botschaft sein, mit Abstand und Maske zusammen im Zug. Das muss wieder anlaufen.

Nationalpark bekommt neuen Unterstützer

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Inzwischen sind es zwei Gemeinden, die sich mit dem Bonus „Nationalparkgemeinde“ schmücken können. Seit Mitte Mai weisen an den zwei Ortseingängen von Ottendorf neue Hinweisschilder darauf hin.

Mit Abstand große Freude: v.l.n.r: Dominique Weidensdörfer, Ortsvorsteher Ortsteil Ottendorf; Mike Ruckh, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Sebnitz und Dr.?Dietrich Butter, Leiter der Nationalparkverwaltung, dokumentieren mit den nun montierten Zusatzschildern an den Ortseingängen die Partnerschaft zwischen Ottendorf und der Nationalparkverwaltung.

Respekt gegenüber der Natur

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Aus großer Entfernung lassen sich mit moderner Technik viele Einzelheiten erkennen. Wäre nicht immer wieder Unvernunft mit dabei, könnte man auf solche Einsätze sehr gut auch verzichten.

Aus großer Entfernung lassen sich mit moderner Technik viele Einzelheiten erkennen. Wäre nicht immer wieder Unvernunft mit dabei, könnte man auf solche Einsätze sehr gut auch verzichten.

Zwei Dinge, die nicht zusammenpassen: Feuer und Wald

Feuern ist in allen deutschen Wäldern verboten. Aus der Tradition des Freiübernachtens (Boofen) in der Sächsischen Schweiz heraus wurde dies viele Jahre zwar anders gehandhabt. Inzwischen sollte es sich aber rumgesprochen haben – Feuern ist verboten.

Da dies immer wieder missachtet wird, ändern sich auch die Kontrollmaßnahmen. Moderne Technik mit Luftunterstützung hat Anfang Mai so manchen feuernden Boofer überrascht.

Unsere Botschaft ist hier recht simpel: Feuern ist out und zudem auch sehr teuer!

Lesetipp

Natürlich. Persönlich. Hautnah

Deutschlands Naturparadiese werden in diesem neuen Buch mit eindrucksvollen Bildmotiven und Geschichten von Protagonisten aus den 22 Schutzgebieten vorgestellt. Unverfälscht und authentisch stehen Landschaften und Charakterköpfe in Text und Bild im Mittelpunkt der zwei Autoren.


Ab sofort im Buchhandel erhältlich unter: ISBN 973-3-7616-3417-2

Offene Türen

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau ist wieder geöffnet. Täglich von 9?–?18 Uhr stehen die Mitarbeiter für die Beantwortung Ihrer Fragen zum Schutzgebiet zur Verfügung. Besuchen Sie die umfangreiche Ausstellung zur Tier- und Pflanzenwelt sowie zur Entstehungsgeschichte des Elbsandsteingebirges und erleben Sie unsere Ameisenwelt und das Gartenschläfergehege. www.lanu.de

Theaterzelt für die Landesbühne im Kurort Rathen

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Hier wird nicht nach Öl gebohrt, es soll wieder Kultur am Elbufer angeboten werden.

Hier wird nicht nach Öl gebohrt, es soll wieder Kultur am Elbufer angeboten werden.

Die Landesbühnen Sachsen verlagern für zwei Jahre ihren Spielbetrieb in das Theaterzelt auf der linken Elbseite. Die eigentliche Felsenbühne wird umfänglich saniert. Aktuell wird das Zelt aufgebaut. Bitte informieren Sie sich im Internet über die aktuellen Aufführungen. Mitte/Ende Juni soll gestartet werden.


Tipp: Mit der Eintrittskarte können Sie die S-Bahn kostenfrei nutzen!
www.landesbuehnen-sachsen.de

Informationsstellen

Folgende Informationsstellen des Nationalparks sind ab Juni wieder geöffnet:

  • Schweizerhaus Bastei
  • Brandbaude
  • Eishaus, Großer Winterberg
  • Infopunkt Schmilka und
  • Zeughaus.

Die Amselfallbaude und beide Beizehäuser in der Waldhusche in Hinterhermsdorf bleiben derzeit geschlossen. Waldpflegemaßnahmen sowie Felssturzgefahren sind die Gründe dafür.
Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Hygiene. www.nationalpark-saechsische-schweiz.de

Faszination Festung

Kerstin Keil, Leiterin Medien- & Öffentlichkeitsarbeit

Die erste vollständige Bezeichnung „Königstein“ geschah in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241.

Die Liste der Festungskommandanten ist lang. Aktuell ist Frau Dr. Taube die bislang einzige weibliche Kommandantin!
Die erste vollständige Bezeichnung „Königstein“ geschah in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241.

Festung Königstein

Die neue Ausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr präsentiert sich im Neuen Zeughaus auf der Festung Königstein ab dem 6. Juni. In zwölf Kapiteln, mit über 200 Objekten und Bildern wird eine Kulturgeschichte befestigter Orte und Festungen gezeigt. Sehenswert ist auch der Ausstellungsraum an sich. Das Gebäude stammt von 1631 und diente zunächst als Festsaal. Noch heute befindet sich an der Stirnseite eine Auflistung der Festungskommandanten. www.festung-koenigstein.de


Festung Königstein täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet
Öffnungszeiten der Ausstellung: 10 bis 18 Uhr

Jetzt geht es wieder los, die Regionen starten mit ihren touristischen Angeboten verspätet in die Saison 2020. Es läuft also wieder an.  Trotz aller Freude auf Normalität, vergessen wir bitte nicht die Grundregeln für unser Zusammenleben. Abstand bedeutet eben wirklich auch Abstand zueinander. Es hilft uns zum Schluss allen nicht, jetzt komplett auf Normalbetrieb zu schalten. Disziplin, auch in der Natur, ist weiterhin geboten. Unser Dank geht an alle Gäste!

Jetzt geht es wieder los, die Regionen starten mit ihren touristischen Angeboten verspätet in die Saison 2020. Es läuft also wieder an.
Trotz aller Freude auf Normalität, vergessen wir bitte nicht die Grundregeln für unser Zusammenleben. Abstand bedeutet eben wirklich auch Abstand zueinander. Es hilft uns zum Schluss allen nicht, jetzt komplett auf Normalbetrieb zu schalten. Disziplin, auch in der Natur, ist weiterhin geboten. Unser Dank geht an alle Gäste!

Netzwerken leicht(er) gemacht

Kathleen Krenz, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Liebevoll eingerichtet – der kleine Verkaufsraum mit umfangreichem Sortiment von Kathleen Dittrich

Liebevoll eingerichtet – der kleine Verkaufsraum mit umfangreichem Sortiment von Kathleen Dittrich

Wein vom Gut Pesterwitz, Säfte von Ludwig Simmert aus Struppen, Mehl von der Weesensteiner Mühle, Pilzprodukte vom Champignonzüchter Marcel Eichler u.v.m. gibt es jetzt im Landhaus „Zum Flößer“ in Hinterhermsdorf. Sehr engagiert hat sich Kathleen Dittrich dort für ihr kleines Lädchen in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Landschaf(f)t Zukunft e.V. ein umfangreiches Sortiment an regionalen Produkten zugelegt. Und das nicht „nur“ für ihre Hausgäste. Auch Interessenten aus der Region können sich gern bei ihr mit Qualitätsprodukten eindecken. Jeder ist herzlich willkommen. Zudem bietet sie einen Geschenkeservice an. So können Kommunen, Firmen, Privatpersonen gern Bestellungen für Präsentkörbe zu verschiedenen Anlässen bei Kathleen Dittrich aufgeben.

Neuigkeiten gibt es auch vom Gut Pesterwitz. Bei einem Besuch der Champignonzuchtanlage in Bad Gottleuba überzeugte sich Lars Folde von der Qualität der Pilzprodukte von Marcel Eichler. Diese gibt es nun auch im gut besuchten Hofladen seines Familienbetriebes in Pesterwitz zu kaufen.

Stets interessiert, sein Sortiment im Regionalregal zu erweitern, ist ebenfalls Bäcker Bohse aus Struppen. So gehören jetzt Simmert‘s Säfte zum Angebot – all das sind Ergebnisse kleiner, erfolgreicher Netzwerke der Regionalinitiative „Gutes von hier.“.
In den vergangenen Wochen haben wir so manchen „Hilferuf“ aufgegriffen. Immer wieder gern unterstützen wir, die Mitarbeiter des Landschaf(f)t Zukunft e. V., regionale Produzenten bei der Suche nach geeigneten Geschäftspartnern. Ob sich daraus dauerhafte Partnerschaften entwickeln, liegt jetzt am Engagement der einzelnen Partner sowie am Kaufverhalten der jeweiligen Kundschaft.

Zur Wiederöffnung der Gaststätten konnte man sich bei einem Besuch in der „Brückenschänke“ Sebnitz überzeugen, wie sich das Ehepaar Motz, stellvertretend für alle Gastronomen, auf diesen Tag vorbereitet haben. Andreas Motz kehrte gerade mit frischem Fisch von der Forellen-/Lachszucht Ermisch zurück. Barbara Motz druckte noch die Verhaltensregeln für die Hotelgäste aus. Zwischendurch riefen Gäste an. Man spürte die Aufregung, aber auch Freude auf beiden Seiten.

Wir wünschen unseren regionalen Produzenten und Gastronomen ein erfolgreiches Miteinander – bei dem wir Sie immer gern unterstützen! – sowie eine zufriedene Kundschaft, um die Ausfälle der vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Pandemie weitestgehend zu kompensieren.

Der Gastraum der „Brückenschänke“ ist auf die Einhaltung der vorgegebenen Abstandsbestimmungen eingerichtet.

Der Gastraum der „Brückenschänke“ ist auf die Einhaltung der vorgegebenen Abstandsbestimmungen eingerichtet.

Rezept das Monats

Uwe Zocher, Koch der Brand-Baude

Löwenzahnhonig

Gelb dominiert die Landschaft! Einerseits ist es der Raps, der einem die Augen verblitzt, andererseits sind es die gelben Piktogramme – Abstand halten!!! – Aber was soll’s, an den Raps haben wir uns ja auch gewöhnt. Bringt er doch Farbe ins triste Grau des Alltags. Bei so viel Ungemach geraten die gelben Blüten des Löwenzahns doch fast ins Abseits! Früher hatte es das Abbild des Löwenzahns sogar auf den 500-D-Mark-Schein geschafft. Diese Ehre wird wohl dem Raps oder den Piktogrammen nicht zuteil werden.

Der Löwenzahn – auch Maistock, Butterstecker oder Bettpisser genannt – ist vielseitig verwendbar. Findet man seine Blätter in Salaten, die Blüten in verschiedenen Arzneitees und die ganze Pflanze im Beet neben den illegal angebauten Marihuana-Pflanzen im Garten … egal! Zumindest kann man aus den Blüten des LÖWENZAHNS einen wunderbaren Brotaufstrich zaubern, der wegen seiner Farbe auch Löwenzahnhonig genannt wird.

Für diesen geht man an einem trockenen Frühlingstag Löwenzahnblüten pflücken, kocht diese in Wasser mit etwas geschnittener Zitrone, Gewürznelken und Orange etwa 30 Minuten lang. Den entstandenen Sud gibt man durch ein Passiertuch. Nun kocht man die Flüssigkeit sanft mit viel Zucker zu einem Honig ein. Ab und zu eine Gelierprobe machen. Den fertigen Honig wie Marmelade heiß in Schraubgläser füllen und verschließen. Nun hat man einen selbstgemachten Brotaufstrich oder einen Hauch Frühlingswiese im Joghurt. Vielleicht vertickt man die Gläser mit dem Honig auch an vorbeieilende Passanten. Das bessert das Taschengeld auf. Mit dem kann man dann mit der S-Bahn in die Sächsische Schweiz fahren, um Ausschau nach neuen Blüten zu halten. Oben von der Brand-Aussicht hat man dafür den besten Blick. Mit einem Gläschen Vino am Gaumen schaut es sich doch gleich viel entspannter. Denn: JA! Wir haben für unsere Gäste wieder geöffnet! Zwar etwas eingeschränkt und mit gelben Piktogrammen, aber was soll’s – an den Raps haben wir uns ja auch gewöhnt…

Noch etwas Wissenswertes zum Schluss: Im Itzgründischen wird der Löwenzahn wegen seiner Milch auch Mellichstöck genannt … egal!

www.brand-baude.de

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau / Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900666 / joerg.weber@smul.sachsen.de / www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Funke, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz / Ansprechpartner: Kathleen Krenz / Siegfried-Rädel-Str. 9, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704873, Fax 03501 – 5855024 / kathleen.krenz@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org
„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Blick von der Waitzdorfer Höhe in das Schrammsteingebiet, Foto: Jörg Weber
Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 123. Ausgabe, Juni 2020 / Redaktion: Jörg Weber / Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich. / Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: J. Weber, E. Weber, Archiv NLPV, M. Förster, S. Klingner, K. Thomas, K. Krenz

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Städtebahn, Bus und Fähre – erreichbar. Informieren Sie sich!

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