119. Ausgabe
Februar 2020

„Die Kunst zu leben besteht vielleicht vor allem darin, seinen eigenen Weg zu gehen und sich dabei die Offenheit zu bewahren, immer wieder neue Wege zu entdecken.“
Jochen Mariss

Neue Wege

Das Jahr läuft flinken Fußes an. Unsere Kalender füllen sich rasant – neue Themen und Aufgaben warten auf Umsetzung. Aus Visionen sollen Ziele formuliert und aus Zielen Aufgaben definiert werden. Dafür stehen die vielen Menschen, von denen wir inzwischen 119 Monate hier berichten!

Man möchte meinen, eine „Never ending story“ – aber da ist etwas Neues! Etwas fühlt sich anders an, es hat etwas von Aufbruch – vielleicht sogar Umbruch. Soziale und ökologische Prozesse polarisieren uns zunehmend. Die Menschen haben wieder Lust auf Ideen, könnte man meinen.

Das kann eine Chance sein - neu, anders, bewusster zu denken und zu handeln. Die große Frage ist für viele das WIE! Wir möchten es der Welt zeigen, dass etwas geht. Jeder nur ein bisschen, dann drehen sich auch große Räder.

Unsere gemeinsame Herausforderung ist es, möglichst viele Menschen, am besten alle die es wollen, dabei mitzunehmen und deren Wissen und Ideen in diesem sehr dynamischen und komplexen Prozess einfließen zu lassen. Genial wäre, es würde uns gemeinsam gelingen, diese besondere Stimmung für ein positives Vorankommen zu nutzen.

Im aktuellen Schweizer finden Sie dafür wieder Anregungen und sicher ist für alle etwas dabei, was Lust und Neugier auf Neues macht – vielleicht ja schon im Februar und nicht erst im Mai!

Die Natur hat offensichtlich eine Jahreszeit vergessen, der Frühling bastelt schon, erste Knospen färben sich - die Vögel zwitschern verheißungsvoll. Ist der Winter wirklich ausgefallen? Noch gibt es Hoffnung.

Ob wir mit Skiern oder Wanderschuhen im Februar 2020 unterwegs sind, keiner kann es sagen, Hauptsache wir bleiben neugierig und aufmerksam. In der vorliegenden Schweizerausgabe outet sich unser Tourismusverband als neuer Nationalparkpartner. Nicht nur eine Geste!

Ihre Nationalpark-Verwaltung und der Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

 

Was gibt's Neues?

 

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz wird Nationalpark-Partner

Yvonne Bethage, Nachhaltigkeitsmanagement bei Tourismusverband Sächsische Schweiz

Touristische Nachhaltigkeit ist das  strategische Ziel des Tourismusverbandes  für die weitere Entwicklung der  Sächsische Schweiz.

Touristische Nachhaltigkeit ist das strategische Ziel des Tourismusverbandes für die weitere Entwicklung der
Sächsische Schweiz.

Nach Durchlesen der Überschrift mögen Sie jetzt sagen: „Was jetzt erst?“. Ehrlich gesagt, haben wir uns das auch gefragt. Dabei war es nur ein kleiner Schritt, unsere bisher hervorragend laufende Zusammenarbeit mit einer strategischen Partnerschaft nun auch nach außen hin zu zeigen.
Mit der Nationalparkverwaltung verbindet uns eine jahrelange Kooperation auf Augenhöhe. Durch die zahlreichen Schnittpunkte in unserer Arbeit sind wir in steter Abstimmung, setzen gemeinsame Projekte um und diskutieren natürlich auch mal kräftig. Aber genau das macht eben eine gute Partnerschaft ja aus.
Natur und Landschaft der Nationalparkregion bilden das Herzstück der Urlaubsregion Sächsische Schweiz. Gäste kommen vor allem aufgrund der einzigartigen Landschaft, die sich aus dem romantischen Zusammenspiel von Fels und Natur ergibt. Sie wollen sie sehen, erleben, durchwandern und genießen. Sie schöpfen Kraft und Erholung aus dem Aufenthalt in der Natur. Damit Menschen dies noch lange tun können, fühlen wir uns von Beginn an dem Nationalpark nicht nur verbunden, sondern auch verpflichtet, ihn bei seinen Schutzmaßnahmen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.

Eine dieser Möglichkeiten ist die Umsetzung unserer touristischen Nachhaltigkeitsstrategie. Diese soll den Gästen der Sächsischen Schweiz in naher Zukunft ein rundum nachhaltiges Urlaubserlebnis ermöglichen. Dafür wichtig sind unter anderem eine intakte Natur, die Verfügbarkeit regionaler Produkte und lückenlose Bewegungsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Gemeinsam mit unseren Partnern verfolgen wir das Ziel, die positiven Effekte des Tourismus (z.B. Einkommen und Wohlstand) auszubauen und gleichzeitig die negativen Auswirkungen (z.B. Müllaufkommen und Verkehrsprobleme) zu verringern.

Mit der offiziellen Nationalpark-Partnerschaft werden nun auch wir zum Botschafter des Nationalparkgedankens und drücken damit unsere Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern des Nationalparks aus. Gemeinsam werden wir auch zukünftig Lösungen finden, die Naturschutz und Naturerlebnis in Einklang bringen.

Wir freuen uns auf die (weitere) Zusammenarbeit!


Kontakt | Tourismusverband Sächsusche Schweiz e.V., Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna
Telefon: +49 (03501) 470147, Telefax: +49 (03501) 470148, info@saechsische-schweiz.de, www. saechsische-schweiz.de

Exkursionen Tourismus Profis 2020

Kathleen Krenz, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

So wie im letzten Jahr werden auch 2020 regionale Produkte angeboten. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

So wie im letzten Jahr werden auch 2020 regionale Produkte angeboten. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Im Rahmen der Qualitätsinitiative „Tourismus Profis“ des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V. organisieren die Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH gemeinsam mit dem Landschaf(f)t Zukunft e. V., dem Nationalpark und Sachsenforst in diesem Jahr wieder vier Tourismusprofi-Touren mit regionalen Angeboten, touristischen und aktuellen Themen.

Anliegen der Partner ist es, Gastgebern, touristischen Anbietern, Gastronomen und interessierten Bürgern ein attraktives und nachhaltiges Gesamtpaket zu offerieren, dass sie Einheimischen und Gästen weiterempfehlen können.

Das gemeinsame Augenmerk liegt dabei auf der Erreichbarkeit der regionalen Angebote und touristischen Höhepunkte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV) sowie die Bekanntmachung unserer regionalen Produkte.


Exkursionstermine 2020:

10. März von 9:20 Uhr – 15:00 Uhr:
Der Forststeig zwischen dem Bielatal und den Nikolsdorfer Wänden – Tourismus und Waldwirtschaft

12. März von 9:15 Uhr – 15:30 Uhr:
Natur und Kulinarik in Hinterhermsdorf – zwei regionale Produzenten stellen sich vor

19. März von 9:00 Uhr – 16:00 Uhr:
Besuch zwei regionaler Produzenten und Wanderung zum „Breiten Stein“ 

24. März von 8:00 Uhr – 14:00 Uhr:
Perspektiven nach dem Borkenkäfer im Nationalpark – auf dem Weg zur Wildnis


Die ausführliche Beschreibung der Angebote ist unter https://verband.saechsische-schweiz.de/tourismus-profis/termine-anmeldung einsehbar. Bitte an festes Schuhwerk und Verpflegung aus dem Rucksack denken!

Anmeldung bei solveig.grosser@rvsoe.de bitte bis 28.02.2020


Kontakt | RVSOE – Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH, www.rvsoe.de

Sachsen auf der IGW – Länderabend in der Sachsenhalle am 20.1.2020

Ulrike Funke, Geschäftsführerin Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Hoher Besuch zum Länderabend zur Grünen Woche 2020 unter dem Funkturm in Berlin.

Hoher Besuch zum Länderabend zur Grünen Woche 2020 unter dem Funkturm in Berlin.

In diesem Jahr präsentierten sich 38 Unternehmen und Verbände aus dem Freistaat Sachsen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Unsere Region Sächsische Schweiz war unter Federführung der DEHOGA Sächsische Schweiz in Kooperation mit dem Tourismusverband Sächsische Schweiz, dem Landschaf(f)t Zukunft e.V. und verschiedenen Produzenten aus der Datenbank „Gutes-von-Hier.“ vertreten.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmar und Landwirtschaftsminister Wolfram Günter nahmen sich im Rahmen des Sachsentages bei ihrem Rundgang durch die Sachsenhalle viel Zeit, um mit den heimischen Ausstellern ins Gespräch zu kommen und deren Produkte zu verkosten. Anschließend begrüßten beide Politiker die rund 350 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Tourismus und Ehrenamt die der Einladung zum Länderabend gefolgt waren. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die ebenfalls Gast der Veranstaltung war, sagte in ihrem Grußwort: „Wenn wir uns fragen, was unsere ländlichen Räume prägt, was sie ausmacht, dann ist das vor allem eines: Es sind die Menschen vor Ort, die Bürgerinnen und Bürger, die dort leben und arbeiten.“

Das Ladesäulennetz wächst

Sten Eibenstein, Mobilitätsmanager Sächsische Schweiz

Die einen sehen in Elektroautos die Mobilitätswende, andere sehen es als Zwischenlösung. Egal wo die Entwicklung hingeht - eines ist klar. Im Jahr 2020 kommen zahlreiche neue E-Auto-Modell auf den Markt. Die Region hat sich dieser Entwicklung angepasst und das Netz an Ladesäulen erweitert. Zuletzt wurden weitere Lademöglichkeiten im Bereich Bastei und der Stadt Hohnstein errichtet. Die verstärkte Nutzung der Ladepunkte bestätigt die bisherige Entwicklung.

Weitere Ladepunkte in der Nationalparkregion stehen unter anderem in: Pirna, Sebnitz, Bad Schandau / Schmilka, Stadt Wehlen und dem Kurort Rathen.

Vom Uhu im Elbsandstein

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Beim genaueren Hinsehen erkennt man die feine Zeichnung.

Beim genaueren Hinsehen erkennt man die feine Zeichnung.

Es ist schon eine Weile her, da erzählte mir mein Vater von einem im Fels eingeritzten Uhubild – eine Sache, die mich natürlich brennend interessierte. Gefunden hatte er dieses bei der Nachsuche nach alten Jahreszahlen und Felsritzungen, welche er vor knapp 70 Jahren in einer verschwiegenen Ecke im Elbsandsteingebirge entdeckt hatte. Es handelte sich dabei um Gesichter, Großbuchstaben, wohl die Anfangsbuchstaben von Namen, die mehrfach auftauchende Jahreszahl 1843 und einige Kreuze – alles tief eingeritzt unter einem großen Überhang. Die Wangen der Gesichter, aber auch die Kreuze sind rot angemalt. Verstarben vielleicht einige der Personen dort? All das kann man wohl mit dem Napoleonischen Krieg in Verbindung bringen.

Und rechts von diesen Zeichnungen befindet sich der Uhu: Nicht so tief eingeritzt, jedoch ist an dieser Stelle der Fels deutlich härter. Das Bild zeigt ihn auf einer Dürrkiefer sitzend, etwas hochbeinig, aber anhand der stilisierten Federohren eindeutig als Uhu zu erkennen. Stammt das Bild aus der gleichen Zeit wie die anderen Ritzungen? Noch weiter rechts finden wir weitere, aus der betreffenden Zeit stammende Jahreszahlen und Buchstaben.

Nun ist diese Uhuzeichnung sicher nicht grundlos entstanden. Nein, seit vielen Jahren ist hier ganz in der Nähe ein Uhurevier bekannt. Nach überlieferten Aussagen des Kinsky’schen Forstmeisters Karl Lohwasser gab es im benachbarten Clary’schen Revier einen besetzten Horstplatz, bekannt schon im 19. Jahrhundert.

Neuzeitlicher war der Platz mindestens ab den 1960er bis gut Ende der 1980er Jahre besetzt. Dann wurde dieser für ein paar Jahre vom Wanderfalken beflogen, bis hier vor kurzem wieder der Uhu das Regiment übernahm.

Jetzt, im Februar, hat mit der Balz der diesjährige Fortpflanzungszyklus der Uhus begonnen, der sich bis Ende Herbst, wenn die Jungvögel ihre eigenen Wege gehen, hinzieht. Gönnen wir doch den urtümlichen Bewohnern unserer Felsenheimat ein Auskommen ohne jegliche Störungen durch uns Menschen!

Und jetzt Sie: Schilderputztag

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Ein Job der zum Sport werden kann und soll! Hier sieht man sofort den Lohn seiner Arbeit. Schilder übermitteln Botschaften, man muss es aber auch erkennen können. Danke jetzt schon an alle Mitmacher, es muss ja nicht nur am 21.?März sein!

Ein Job der zum Sport werden kann und soll! Hier sieht man sofort den Lohn seiner Arbeit. Schilder übermitteln Botschaften, man muss es aber auch erkennen können. Danke jetzt schon an alle Mitmacher, es muss ja nicht nur am 21.?März sein!

Schilderputztag – die touristische Saison 2020 beginnt!

Am 21. März 2020 sind alle Gemeinden, Verwaltungen, touristische Dienstleister und auch privat Engagierte aufgerufen, Hinweisschilder jeglicher Art vom Winterschmutz zu befreien. Das fängt beim Wanderschild an und endet an mancher Werbetafel. Begrüßen wir unsere Gäste mit einer intakten Landschaft und sauberen Schildern. Diese Aktion ist zum Weitersagen geeignet!

Die Familie der Nationalpark-Partner wächst:

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Mitte Januar bestätigte der Vergaberat des Projektes „Nationalpark-Partner Sächsische Schweiz“ vier neue Anträge. Wir beglückwünschen und begrüßen herzlich: Wachbergbaude Saupsdorf, Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka, Grundmühle Krippen sowie den Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. aus Pirna.
Damit dürfen sich im 30. Jubiläumsjahr des Nationalparks 48 Betriebe mit dem Titel Nationalpark-Partner schmücken.

Wissen wo es langgeht, unabhängig von digitalen Hilfsmitteln!

Frank-Rainer Richter, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Wandern und somit das Bewegen in der Natur erfreut sich zunehmender Begeisterung bei allen Bevölkerungsschichten. Eine durchweg positive Entwicklung, sollte man meinen. Wie bei allen Dingen des Lebens sind jedoch die kleinen Details entscheidend: Mit dem Tafelsilber der Deutschen Einheit, den Nationalparks, ist ein sensibler Umgang nötig. Hier gelten nicht grundlos andere Verhaltensregeln, welche wir im Folgenden noch einmal erklären möchten.

Zum Wandern im Nationalpark Sächsische Schweiz sollten Sie folgendes beachten:

Nationalparks sind weltweit Gebiete besonderer Naturschönheit sowie Naturausstattung und erzielen damit weltweit eine enorme Anziehungskraft auf Besucher. Bei dieser Schutzkategorie geht es vor allem darum, auf mindestens 75 % der Fläche „Natur Natur sein zu lassen“ – diese also von jeglicher Nutzung zu lösen. Nationalparks tragen damit zur Bewahrung der Schöpfung und der natürlichen Artenvielfalt bei und schaffen Rückzugsgebiete für wildlebende Pflanzen und Tiere. Wir Menschen sind also Gäste und sollten uns dementsprechend verhalten.

Die Wälder in unserem Nationalpark sollen sich von selbst in Naturwälder zurückverwandeln. Daraus ergeben sich aber auch Gefahren, die Sie als Besucher kennen und beachten sollten. Neben seinen Naturschutzfunktionen bietet der Nationalpark auch Erholungsraum für Menschen, in dem man bereits weitgehend unberührte Natur erleben kann.
Dazu stehen über 400 Kilometer gekennzeichnete Wanderwege zur Verfügung. Gekennzeichnet bedeutet, dass diese Wege mit traditionellen Wanderwegeschildern ausgeschildert sind und als solche klar erkennbar sind.

Dabei gibt es Wege mit oder ohne Farbmarkierungen. Im Nationalpark Sächsische Schweiz (NLP) stehen an jedem Kreuzungspunkt gekennzeichneter Wanderwege Wegweiser!
Wichtig: Im gesamten NLP-Gebiet besteht Wegegebot! In der Kernzone des NLP dürfen Besucher ausschließlich gekennzeichnete Wege nutzen.

Auch wenn außerhalb der Kernzonen auch unmarkierte, klar im Gelände erkennbare Wege begangen werden dürfen, wird darauf hingewiesen, dies – im Interesse der Natur – möglichst zu unterlassen. Darüber hinaus gibt es im NLP 16 Kilometer so genannte Bergpfade, die spärlich mit einem grünen Dreieck auf grauem Grund markiert sind. Aufgrund der erforderlichen Trittsicherheit eignen sie sich nur für versierte, ortskundige Bergwanderer.

Ein Sonderfall sind die markierten Zugangswege zu Kletterfelsen. Der Klettersport im NLP ist einer langjährigen Tradition geschuldet. Kletterer haben hier aber keine Sonderrechte, sondern dürfen sich nur auf sondermarkierten Zugangswegen zu den genehmigten Kletterfelsen bewegen.

Kletterer haben damit im NLP ein besonderes Privileg, aber dementsprechend auch eine besondere Verantwortung. Diese Zugangswege sind KEINE WANDERWEGE! Sie können den Risiken des Bergsports nahekommen (Absturzgefahr!), sind sehr oft Sackgassen und auf diesen Pfaden werden keinerlei Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt. Es wird eindringlich aufgerufen, diese Pfade nicht zu begehen, wenn Sie nicht unmittelbar als Kletterer zu einem Klettergipfel gelangen möchten.

Wie informiere ich mich, wo ich wandern kann?

Bereiten Sie Ihre Tour mit einer guten – möglichst vom Nationalpark autorisierten –Wanderkarte vor. Beachten Sie dabei bitte Streckenlänge, Geländeprofil und Uhrzeiten. Es kommt nicht selten vor, dass Wanderer sich körperlich überschätzen und von der Dunkelheit überrascht werden. Einsätze der Rettungsdienste können sehr kostspielig werden! Sie tragen diese Kosten generell, wenn Sie als nicht organisierter Kletterer einen Unfall auf den Zugangswegen zu Kletterfelsen haben. Informieren Sie sich bitte keinesfalls auf verschiedenartigsten Webseiten (außer der Webseite der Nationalparkverwaltung!) oder gar auf Online-Wanderkarten. Diese Karten sind überwiegend nicht rechtskonform und verleiten zu Ordnungswidrigkeiten! Nutzen Sie bitte ausschließlich die gekennzeichneten Wanderwege und Bergpfade.

Beachten Sie bitte alle Informationstafeln im Gelände. Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist ein Vorranggebiet des Naturschutzes und kein Abenteuerspielplatz! Vorrang vor jeder anderen Informationsquelle haben die Ausschilderungen im Gelände. Dadurch kann es aktuell auch passieren, das Touren geändert werden müssen.

Jahresarbeitstreffen der Trägergruppe Fahrtziel Natur Sächsisch – Böhmische Schweiz – wir bewegen was unter „Sandstein Mobil“!

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächssche Schweiz

In diesem Jahr fand die Tagung auf gemeinsame Einladung von Nationalparkverwaltung und dem Mobilitätsmanagement statt.

Das Interesse war groß, denn 23 Institutionen und Anbietern öffentlicher Verkehre wurden meist durch Geschäftsführer, Bürgermeister bzw. Leiter vertreten. Eine Arbeitsatmosphäre mit den Entscheidern und den Blick nach vorne, da macht das „Netzwerken“ Spaß.

Anlass des jährlichen Treffens ist seit acht Jahren die Vorbereitung auf den Saisonstart vor dem Hintergrund der ständig steigenden Besucherzahlen. Es ist unausweislich, sich mit Maßnahmen und Projekten auf diese Situation einzustellen und zu reagieren. Themen wie Besucherlenkung, Reiseketten, neue Haltestellenschilder, bessere Beschilderung, Gästeticket mit ÖV-Nutzung, neue Bahnprojekte, Barrierefreiheit, Vorwegweisung, Bahnauskünfte, P&R und vieles mehr.

Die Zeit hat kaum gereicht, alle Hinweise und Ideen vorzubringen. Diese jährliche Abstimmung zeigt jedes Jahr, wie wichtig es ist, miteinander Themen zu besprechen. Als Einlader bedanken wir uns herzlich für die offene Gesprächsatmosphäre und wünschen uns über das Jahr viele weitere gute Projektarbeitsgruppen.

„Die 2020er Jahre sollen das Jahrzehnt der ländlichen Räume werden“

Ulrike Funke, Geschäftsführerin Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Mit dieser Kernaussage unterstrich die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in ihrer Eröffnungsrede die besondere Bedeutung der künftigen Arbeit der rund 400 Teilnehmer der Konferenz, die unter dem Motto „Du entscheidest“ zum Zukunftsforum ländliche Entwicklung gekommen waren.
In Vorbereitung der neuen EU-Förderperiode 2021-2027 hat sich das Monitoring- und Evaluierungsnetzwerk Deutschland (MEN-D) intensiv mit den aktuellen Prozessen in der ländlichen Entwicklung befasst und daraus 3 zentrale Themen für die Entwicklung zukunftsfähiger Regionen herausgearbeitet: Infrastruktur, Dorfentwicklung, Mobilität!

Alle Bundesländer sind aktuell aufgerufen, ihre konkreten Vorstellungen zur Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen auf dem Land zu definieren. Die Fragestellung dafür lautet „Wie müssen wir uns in der Zukunft aufstellen, damit wir diesem Wandel gerecht werden können?“


„Welche konkreten Bedarfe sehen sie für die Stärkung gleichwertiger Lebensverhältnisse und lebenswerter ländlicher Räume für die nächste Förderperiode?“

Ergebnis Live-Abstimmung Mentimeter

Ergebnis Live-Abstimmung Mentimeter


Als Schlussfolgerung für den künftigen Handlungsbedarf nahmen die Teilnehmer folgende Aussage mit: “Wir müssen alle risikogerechter denken, um den neuen Herausforderungen der Zukunft offen und gerechter begegnen zu können. Wir müssen unsere Netzwerke, Partner und Menschen direkt vor Ort dafür fit machen und gemeinsam dahin und voraus zu denken.“

Nachruf für Helmut Ballmann

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Ein echtes Kämpferherz schlägt nicht mehr

Der Naturschutz Sachsens hat einen seiner wichtigsten Verfechter verloren.
Helmut Ballmann, unser Kämpfer für Sachsens Natur- und Kulturlandschaften, ist in Folge einer aggressiven Krankheit gestorben.

Er – als vitaler, sprühender Referatsleiter für Landschaftspflege im sächsischen Umweltministerium – war für den Biotop- und Artenschutz in den Jahren nach der politischen Wende ein Kämpfer erster Klasse.

Dinge voranzutreiben, gute Ideen zu unterstützen und immer wieder neue Situationen zu meistern, das war sein Leben. Die jährlichen Tagungen der sächsischen Landschaftspflegereferenten waren jedes Mal dynamische Veranstaltungen. Helmut Ballmann war ein Mann der Praxis, kein Freund bürokratischer Dinge, und doch schrieb er echte sächsische Naturschutzgeschichte.

„Das schaffen wir schon“, hörten wir oft in seinem unverändert schwäbischen Dialekt, auch nach 28 Jahren in Sachsen.
Für die Sächsische Schweiz, wo er viele Jahre mit seiner Familie lebte, hatte er immer ein offenes Ohr, wenn die Macher vor Ort Ideen umsetzen wollten. Uns war es u. a. damals gemeinsam geglückt, für die Gemeinde Gohrisch eine Biotopverbundplanung in die Praxis umzusetzen. Mit wachen Augen erkennt man das Ergebnis noch heute, 20 Jahre später.

Unser Helmut Ballmann war auch privat der „Ball-Mann“. Seine Liebe zum Handball lebte er auch in Sachsen etliche Jahre als Trainer. Einige Jugendgenerationen bei Lok Pirna durften ihn in seiner resoluten sowie liebevollen Trainerrolle erleben.

Wir brauchen solche Kämpfer, mit Mut und Tatendrang, wie es Helmut war. Auch als Abteilungsleiter Naturschutz und Landschaftspflege im Landesamt für Umwelt und Geologie in Freiberg hatte er diese Leidenschaft nicht abgelegt.
Jetzt, da seine Lebenszeit so urplötzlich verkürzt wurde, blicken wir fassungslos, aber auch dankbar auf sie zurück. Unsere Gedanken sind nicht nur in diesen Tagen bei seiner Familie.

Die sächsische Naturschutzgemeinde verneigt sich würdevoll! Lieber Helmut, wir behalten Dich in sehr guter Erinnerung. Wir werden Dich nicht vergessen.

Deine Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Böhmischer Sauerbraten

Kaum scheint die Sonne etwas länger, brüllen die Vögel wieder! Tja, mit der Winterruhe ist’s scheinbar vorbei. Der feinstaubgeplagte Städter kommt zum Lunge lüften in den Nationalpark und oft ist dabei das Ziel die Brandbaude.

Klar – der wunderschöne Ausblick entschädigt für so manche Strapaze. Reicht doch der Blick weit in die Landschaft. Sogar den Rosenberg und den Schneeberg kann man erblicken. Da grüßt der Böhmische Teil des Nationalparks. Und wenn der Wind günstig steht, riecht es nach Falkenstejner Bier aus der Kirnitzsch-Brauerei und nach Böhmischem Sauerbraten mit Knödeln.

Damit die Gäste mit dem Pfützel auf der Zunge nicht erst ins Böhmische reisen müssen, brutzle ich den Sauerbraten gleich in der Baudenküche. Dafür wird ein gutes Bratenstück vom Rind mit Speck gespickt, gewürzt und in heißem Schmalz angebraten. Dann im Bratenfett viel Sellerie, Möhren und Zwiebeln anschwitzen, alles natürlich geputzt und geschnitten.

Jetzt das Fleisch wieder dazugeben, mit Fleischbrühe angießen, Lorbeer, Piment, Pfefferkörner, Wacholder sowie Essig dazu und bei geschlossenem Deckel schmoren lassen. Wenn die Flüssigkeit verkocht ist, immer wieder Fleischbrühe nachgießen.

Ist das Fleisch gar, wird es aus dem Bräter genommen und Sahne sowie Brühe zum Bratensatz gegossen. Mit etwas Mehlschwitze abbinden und mit Zitronensaft, Worcestersoße, Zucker und Essig abschmecken. Das Ganze durch ein Sieb geben und ruhig das Gemüse mit durchstreichen.

Das Fleisch dazugeben, mit Sahne, Zitrone und Preiselbeeren garnieren und mit Knödeln genießen. Die von Svoboda sind die Besten! Das flüsterte mir eine Meise auf Tschechisch ins Ohr… Tschiep, Tschiep

www.brand-baude.de

750 Jahre Ersterwähnung Burg Pirna

Eine neue Briefmarke erinnert an dieses Jubiläum.

Eine neue Briefmarke erinnert an dieses Jubiläum.

Vor 750 Jahren, im Dezember 1269, wurde die Pirnaer Burg in einer Urkunde des Meißner Markgrafen Heinrich des Erlauchten erstmals erwähnt. Im Mittelalter war sie eine für Böhmen und die Mark Meißen bedeutsame Grenzburg. Die sächsischen Kurfürsten ließen diese seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer der wichtigsten sächsischen Landesfestungen ausbauen. 1811 wurde auf dem Festungsareal die erste bedeutende deutsche Heilanstalt für psychisch kranke Menschen gegründet. Die umfangreichen Neubauten aus der Zeit der Heilanstalt bestimmen das Bild des Sonnensteins bis heute.

Mit freundlicher Unterstützung von Friedrich Röhl (Pirna)

Hier sagen sich Fuchs und Elster noch lange nicht Gute Nacht!

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

„Papperlapapp“ oder „Verflixt und zugenäht!“ – wer kennt sie nicht, diese Aussprüche aus Kindertagen. Überbracht von Puppen, die sich auch in der Sächsischen Schweiz einen Namen gemacht hatten. Zu Ehren des 100. Geburtstages von Struppi und Frau Elster, alias Heinz Fülfe, zeigt das Stadtmuseum Pirna eine kleine, aber feine Ausstellung über das Bühnenleben von Struppi. Sohn Andreas Fülfe überreichte 2019 den künstlerischen Nachlass, welcher jetzt für die Ausstellung mit verwendet wurde. Neben seinem langen Bühnenleben war Heinz Fülfe – als „Tadeus Punkt“ im DDR-Fernsehen bekannt – auch ein Maler und Zeichner, kam er beruflich doch aus der Bühnenmalerei. Jedes DDR-Kind kennt noch den flinken Zeichenstift zum sonntäglichen Abendgruß.

Für fast 40 Jahre lang war die Festung Königstein im Herzen der Sächsischen Schweiz zweite Heimat der Familie Fülfe und für viele Freunde. Die Verbundenheit mit Pirna, deren Ehrenbürger er ab 1965 war, sowie die ferne Liebe zum Sandstein hat so manches Aquarell entstehen lassen.
Gestorben ist Heinz Fülfe am 5. Dezember 1995. Er wurde in Berlin bestattet. Wir Kinder von damals sind die heutigen Erinnerer an einen Künstler, der mit Witz, Humor und Einfühlsamkeit die Welt erklärte.

Mit Herrn Fuchs und Frau Elster endete so mancher Abendgruß, begonnen im Streit und am Ende in Frieden. Die Puppenspieler haben uns inzwischen fast alle verlassen, die Puppen und viele Geschichten sind erhalten. Die damaligen Botschaften für die Kinder des zwanzigsten Jahrhunderts sind heute aktueller denn je: Stiftet Frieden auf Erden.

Kreuzspinne und Kreuzschnabel, war das eine schöne Zeit! Die Ausstellung ist noch bis zum 26. April 2020 zu sehen.

www.pirna.de

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau / Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900666 / joerg.weber@smul.sachsen.de / www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Funke, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz / Ansprechpartner: Kathleen Krenz / Siegfried-Rädel-Str. 9, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704873, Fax 03501 – 5855024 / kathleen.krenz@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org
„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Morgendlicher Blick vom Kuhstall in die Affensteine, Foto: Jörg Weber
Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 119. Ausgabe, Februar 2020 / Redaktion: Jörg Weber / Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich. / Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: J. Weber, A. Garbe, U. Funke, K. Krenz, U. Augst, Hp. Mayr, J. Abram, M. Förster

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Städtebahn, Bus und Fähre – erreichbar. Informieren Sie sich!

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