118. Ausgabe
Januar 2020

„Die Welt gehört denen, die zu ihrer Eroberung ausziehen, bewaffnet mit Sicherheit und guter Laune.“
Charles Dickens

Gerade haben wir noch mit Anspannung die Feiertage vor uns gehabt, waren voller Erwartungen und Vorfreude, trugen kleine und größere Sorgen in uns. Wird uns das Festessen gelingen? Werden alle zufrieden sein? Wird es ein friedvolles Fest?
Inzwischen haben wir Gewissheit und jeder kann sie ganz im Stillen für sich beantworten.

Mit dem Beginn des neuen Jahres dreht sich das Fragenkarussell in unseren Köpfen munter weiter – wie wird das Jahr werden? Bleiben wir gesund? Klappt alles bei der Arbeit? Wie werden wir mit anstehenden Veränderungen umgehen?

Im Mittelmaß unserer Gefühle zum richtigen Augenblick die wohl richtige Entscheidungen fällen, ist ein tägliches Wagnis für Jeden. Wir müssen uns innerlich davon trennen, unseren eigenen Beitrag als zu gering zu bewerten. Nein, jede noch so kleine Entscheidung kann Tragweite entwickeln, kann Sympathie ernten und Mehrheiten gewinnen. Um das große Rad zu drehen, müssen erst einmal die kleinen Getriebeteile Schwung bekommen.

Wie in jedem neuen Jahr werden wir feststellen, wie rasant sich unser Kalender füllt und wie rasch wir wieder zusammen am Tisch sitzen, um die Dinge anzugehen – im Großen wie im Kleinen, werden diskutieren, verwerfen, neu denken. Manchmal beginnt ein neuer Weg ja nicht damit, Neues zu entdecken, sondern Altbekanntes mit ganz anderen Augen zu sehen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel gute Laune, klare Gedanken, wahre Freunde und Partner, damit sie gut und zufrieden durch das Jahr 2020 kommen, mit jeder Menge Kraft und Zuversicht, Optimismus, Toleranz und Konsensfähigkeit „bewaffnet“.

Somit ist es folgerichtig, wenn wir kleinen regionalen Initiativen immer wieder eine Bühne geben. Der Saft kommt nicht von alleine in die Flasche! Wir brauchen den Saftmoster wie Herrn Simmert aus Struppen und wir brauchen die größeren Projekte wie das Refugium in Schmilka. Der Mix in unserer Region ist unser Zauberstab.

Bleiben Sie uns wohl gesonnen und vor allem neugierig, das ist die wichtigste Grundlage für unser aller Vorankommen.
Wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße für 2020!
Ihre Nationalpark-Verwaltung

 

Was gibt's Neues?

 

Bio- & Nationalpark Refugium Schmilka

Livia Thiele, Marketing & PR Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka

Es war ein langer Weg, bis die "Schmilksche Mühle" sich so präsentieren konnte wie hier zu sehen. Ein Meisterstück von Erhalt alter Bausubstanz, gelebter Gastfreundschaft und traditionellem Handwerk.

Es war ein langer Weg, bis die "Schmilksche Mühle" sich so präsentieren konnte wie hier zu sehen. Ein Meisterstück von Erhalt alter Bausubstanz, gelebter Gastfreundschaft und traditionellem Handwerk.

Vom ehemaligen Grenzdorf zum Öko-Tourismus-Resort und NationalparkPartner

In Schmilka, direkt am Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz gelegen, hat der Unternehmer Sven-Erik Hitzer in den letzten zwei Jahrzehnten eine Bio-Welt aus Hotels, Restaurants, Bäckerei, Brauerei und vielfältigen Wellness- und Erlebnisangeboten geschaffen.

Hitzer gibt damit seinen Gästen die Chance, einen wirklich nachhaltigen Urlaub zu genießen. „Ich hatte genug von Hotels mit billigen Sperrholzmöbeln, die nach Formaldehyd riechen und Restaurants, die langweilige Gerichte voller Geschmacksverstärker und E-Nummern servierten“, erinnert er sich. In den späten 1990er Jahren beschloss er, ganz ökologisch zu gehen, obwohl alle dachten, wenn er dies tut, sei er verrückt. Heute stellt Hitzer bei der Renovierung sicher, dass alles nach ökologischen Prinzipien erfolgt. Und anzumerken ist natürlich: "Alle Speisen und Getränke des Refugiums sind 100 Prozent ökologisch zertifiziert“.

Die Räume in den Hotels haben Wände mit Lehmputz und Wandstrahlenheizung, Fußböden aus geseiften Holzdielen und metallfreie Betten mit Naturlatexmatratzen, ideal für Allergiker und diejenigen, die Wert auf eine umweltfreundliche Umgebung legen. Hitzer hat viel in die Installation von speziellen geschirmten Verkabelungen und Netzkupplungen investiert, um sicherzustellen, dass alle Räume völlig frei von Elektrosmog sind. Er kann nicht sicher sagen, ob man in den elektrosmogfreien Räumen besser schläft, erzählt er," aber wir haben viele Gäste, die aus genau diesem Grund zu uns kommen.“

Eine der Herausforderungen der letzten Jahre war die Belebung der Wintersaison. Mit der Schaffung des ‚Winterdorf Schmilka‘ gab er letztlich den Anstoß zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Gesamtregion.

Für sein kreatives und nachhaltiges Konzept wurde das Winterdorf, welches für seine Besucher vielfältige auf die Wintersaison abgestimmte Erlebnisangebote bietet, Anfang 2018 mit dem Marketing Award "Leuchttürme der Tourismuswirtschaft" ausgezeichnet.

Das Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka ist bio-zertifiziert (DE-ÖKO 006), Mitglied im Verband der BIOHOTELS sowie Bioland Partner. Das Biohotel Helvetia, das Haupthaus der Albergo GmbH, ist seit 2009 NationalparkPartner der Sächsischen Schweiz. Im letzten Jahr wurde Antrag auf Mitgliedschaft des Gesamtrefugiums gestellt. Die Entscheidung dazu wird im Frühjahr 2020 fallen.


Kontakt

Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka Albergo GmbH, Schmilka Nr. 11, D-01814 Bad Schandau, Ortsteil Schmilka
Tel.: +49 (0) 35022 913 0 | Fax: +49 (0) 35022 913 1190 | info@schmilka.de | www.schmilka.de

Simmerts Saftkiste

Kathleen Krenz, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Hier ist Druck angesagt, frischer Obstsaft entsteht nicht anders. Nur durch traditionelle Nutzung lassen sich auch alte Obstbaumbestände in Zukunft retten.

Hier ist Druck angesagt, frischer Obstsaft entsteht nicht anders. Nur durch traditionelle Nutzung lassen sich auch alte Obstbaumbestände in Zukunft retten.

„Wir pressen Saft aus Ihrem Obst“ – so lautet der Slogan von Simmerts Saftkiste, einer kleinen Lohnmosterei aus Struppen.
Seit nunmehr drei Jahren wird die Saftpresse in der Erntesaison zur Herstellung von regionalen Säften aus der Sächsischen Schweiz in Betrieb genommen. An ausgewählten Samstagen im September und Oktober können Kunden ihr gepflücktes oder gelesenes Obst anliefern und erhalten nach dem Wochenende Direktsaft aus ihren eigenen Früchten. Dabei kann nicht nur der Apfel als klassisches Saftobst gepresst werden: Mischformen mit Quitten, Birnen oder verschiedenen Beeren wie Holunder, Wein oder Aronia erweitern das Geschmacksrepertoire und bringen den Sommer ein Stück weit zurück in Ihr Glas. Für den winterlichen Genuss kann man sich zudem vom alkoholfreien Apfelpunsch verwöhnen lassen, der nach Belieben mit einem „Schuss“ an die Bedürfnisse des Genießers angepasst werden darf.

Die zu Saft verarbeiteten Früchte stammen aus heimischen Gärten und unbehandelten Streuobstwiesen oder Obstplantagen, denn der ökologisch-biologische Gedanke begleitet den Maschinenbauingenieur Ludwig Simmert, der die Mosterei im Nebenerwerb betreibt, seit Beginn.

Tatsächlich entstand die Idee zur Saftpresse während des Maschinenbaustudiums. Die auskonstruierte Maschine sollte das reichliche Gartenobst von Familie und Freunden, das zuvor aus Zeit- oder Ideenmangel größtenteils verkam, zu haltbarem Saft verarbeiten und somit die optimale Nutzung der eigenen Ressourcen ermöglichen.

Um einen hochwertigen Saft mit langer Haltbarkeit herzustellen, bedarf es auch der Mitarbeit der Kunden. Bei Anlieferung muss das Obst bereits gewaschen und vorsortiert sein. Wichtig hierbei ist, dass faule Stellen entfernt bzw. die betroffene Frucht komplett aussortiert wird. Bräunliche Druckstellen, wie sie bei Fallobst entstehen, sind unproblematisch, solange sie keinen Schimmel entwickelt haben. Der Saft wird auf 78°C erhitzt und anschließend in 5-Liter-Bag-In-Box-Systeme abgefüllt. So bleibt er mindestens ein Jahr haltbar. Nach Anbruch kann man ihn über einen Zeitraum von etwa drei Monaten verzehren, da beim Entnehmen des Safts keine Luft in den Beutel dringt.
Die Presstermine werden in den Sommermonaten per Mail bekanntgegeben. Auch können Säfte, die den Eigenbedarf der Familie übersteigen, käuflich erworben werden. Bei Interesse oder Fragen kann man sich gern an Ludwig Simmert wenden.


Kontakt

Simmerts Saftkiste | Hohe Str. 26 | 01796 Struppen
Tel: 0152 21801121 | simmerts.saftkiste@gmail.com

Die Turteltaube – Vogel des Jahres 2020

Ulrich Augst, MA Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch. Lesen Sie selbst!

Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch. Lesen Sie selbst!

Die Turteltaube ist Deutschlands kleinste Wildtaube. Sie ist ein Zugvogel, der im Savannengürtel von Afrika zwischen dem Atlantik und Äthiopien überwintert. Ab Ende April erscheint sie in Mitteleuropa, ihr Wegzug beginnt Mitte August. Gut festzustellen ist die Art an ihren typischen lang anhaltenden Rufreihen, wie „turrr ... turrr ...“. Sie liebt die halboffene Kulturlandschaft und baut ihre flachen Nester aus trockenem Reisig eher in Bäumen, seltener in größeren Sträuchern. Zwei weiße Eier liegen im Nest und werden ca. 14 Tage lang bebrütet. Mit etwa 20 Tagen klettern die Jungvögel in Nestnähe umher und sind mit 25 bis 30 Tagen voll flugfähig. Turteltauben schaffen zwei Jahresbruten. Ihre Nahrung, hauptsächlich Sämereien, sucht die Turteltaube fast ausschließlich am Boden.

In den Offenlandflächen der Sächsischen Schweiz war sie früher ein verbreiteter, wenn auch nicht häufiger Brutvogel, der aber schon Ende der 1990er Jahre so gut wie nicht mehr zu beobachten war. Letzte Bruten fand ich um 1995 bei Goßdorf, Hertigswalde und Waltersdorf.

In zehn EU-Staaten wird die mittlerweile selten gewordene Art noch in Dimensionen gejagt, was ihre Populationen schon lange nicht mehr verkraften können. So werden noch heute in diesen Ländern jährlich 1,4 bis 2,2 Millionen Turteltauben erlegt. Allein auf der Iberischen Halbinsel ist es knapp eine Million. Eine gute weitere halbe Million wird illegal getötet oder endet in den Netzen der Vogelfänger am Nordrand von Afrika.

Die Intensivierung der Landwirtschaft in den Brutgebieten sowie Lebensraumzerstörung und Pestizide in den Überwinterungsgebieten setzen der Art dermaßen zu, dass sich ihre Fortpflanzungsraten in den letzten 50 Jahren halbiert haben. Es muss deshalb ein sofortiger Jagdstopp für die kleine Taube gefordert und durchgesetzt werden, wollen wir diese nicht gänzlich in unserer Landschaft verlieren. Heute liegt der Brutbestand in Deutschland bei 12.500 bis 22.000 Brutpaaren, war aber vor zehn Jahren noch doppelt so hoch. Auch in Sachsen, wo um 2005 noch 2.000 bis 3.500 Brutpaare lebten, ist das so.

Beke Hielscher ist neue Betriebsleiterin der Nationalparkverwaltung

Hanspeter Mayr, Pressesprecher Nationalpark Sächsische Schweiz

Am Hochhübel im Nationalpark Sächsische Schweiz freut sich die neue Betriebsleiterin der Nationalparkverwaltung Beke Hielscher über den üppig nachgewachsenen jungen Wald nach Borkenkäferbefall. Gleichzeitig macht sie sich ein Bild von den Auswirkungen der Stürme der vergangenen Zeit und der daraus resultierenden Verkehrssicherungsprobleme.

Am Hochhübel im Nationalpark Sächsische Schweiz freut sich die neue Betriebsleiterin der Nationalparkverwaltung Beke Hielscher über den üppig nachgewachsenen jungen Wald nach Borkenkäferbefall. Gleichzeitig macht sie sich ein Bild von den Auswirkungen der Stürme der vergangenen Zeit und der daraus resultierenden Verkehrssicherungsprobleme.

Seit kurzem leitet Forstassessorin Beke Hielscher das Referat Betrieb und Dienstleistungen in der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Neben dem Leiter der Nationalparkverwaltung ist sie verantwortlich für die Waldentwicklung und Fragen der Wildbestandsregulierung im Nationalpark.
Dazu koordiniert sie künftig die Arbeit der Nationalparkreviere und ist mit ihren Mitarbeitern für die Bereiche Bau und Unterhaltung von Brücken, Wegen und Stützmauern, die große Aufgabe der Verkehrssicherung sowie für Liegenschaften im Nationalpark zuständig. Weiterhin gehören die Verwertung des bei der Waldpflege und Borkenkäferbekämpfung anfallenden Holzes, der Ankauf privater Waldflächen sowie Grundsätze des Gebäudemanagements zu ihren Aufgaben.
Beke Hielscher war zuletzt als Leiterin der Verwaltungsstelle im Forstbezirk Bärenfels tätig. Diese Erfahrungen wird sie künftig für die speziellen Anforderungen im Nationalpark nutzen.

„Die Aufgaben hier im Nationalpark sind im sachsenweiten Vergleich schon sehr besonders. Ich freue mich, dass ich gerade jetzt hier mit einsteigen darf, da nach dem Absterben der ehemaligen Fichtenforste der spannende Prozess der selbstbestimmten Wiederbewaldung einsetzen wird, sozusagen die Geburt eines neuen naturnäheren Waldes. Natur Natur sein lassen bedeutet für meine Kollegen und mich aber auch, den immensen Umfang der Verkehrssicherungsarbeiten in den nächsten Jahren zu organisieren. Ich bringe gerne meine Erfahrungen ein, damit dies ohne Schaden für die Besucher aber auch für meine Kollegen gelingt“.

Beke Hielscher folgt auf Michael Creutz, der in die Geschäftsleitung des Staatsbetriebes Sachsenforst gewechselt ist. Während seiner dreijährigen Dienstzeit hatte er die Auswirkungen von zahlreichen Stürmen und Borkenkäferbefall im Nationalpark zu bewältigen. Zusätzlich erarbeitete er in dieser Zeit mit dem Pflege- und Entwicklungsplan Wildbestandsregulierung eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung in Sachsens einzigem Nationalpark.

Neues aus der Sächsischen Landespolitik

Quelle: www.smul.sachsen.de

Nach den abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen steht in Sachsen eine ministerielle Umstrukturierung an.

Aus dem ehemaligen Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft wurde am 20. Dezember das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Staatsminister ist Herr Wolfram Günther. Wolfram Günther wurde am 27. Juni 1973 in Leipzig geboren. Nach einer Berufsausbildung zum Bankkaufmann absolvierte er von 1994 bis 2003 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig sowie der Kunstgeschichte, der Kulturwissenschaften und der Philosophie in Leipzig und Berlin. Anschließend war Wolfram Günther freier Dozent in der behördlichen Weiterbildung. Seit 2004 ist er selbstständiger Rechtsanwalt mit Rechtsanwaltskanzlei in Leipzig. Wolfram Günther ist seit 2014 Mitglied des Sächsischen Landtags und seit 2018 Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Der Minister wird unterstützt durch Staatssekretär Dr. Gerd Lippold und Staatssekretärin Gisela Reetz.

René-Prokoph-Gedächtnisweg – die Planung geht weiter

Jörg Weber, MA Nationalparkverwaltung

Es ist nur ein kurzes Wegstück, welches benötigt wird, um eine der letzten Lücken zu schließen und einen gefährlichen Abschnitt zu entschärfen: Schon seit vielen Jahren wird über die Verlegung des Wanderweges von der Bundesstraße B 172 in den danebenliegenden Hang geredet. Nun sind wir durch eine nicht unerhebliche Spende der Dresdner Laufszene, zumindest bei der Finanzierung, ein gutes Stück vorangekommen.

René Prokoph, der unter anderem zahlreiche historische Wegesäulen im Elbsandsteingebirge restauriert hatte, kam 2014 bei einem tragischen Arbeitsunfall im Kirnitzschtal ums Leben. Ihm zu Ehren soll der Weg nun seinen Namen tragen.

„Sandstein mobil“ 2020 – Schlüsselprojekte für eine nachhaltige Mobilität

Sten Eibenstein, Mobilitätsmanager Sächsische Schweiz

Das Jahr 2020 hat gerade erst begonnen, da laufen die Vorbereitungen für die kommende Saison schon auf Hochtouren. Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Besucher die schöne Sächsische Schweiz erkunden. Leider kommen nach wie vor zu viele Gäste mit dem eigenen PKW. Dies wird wieder zu zahlreichen Staus und dem bekannten Parkplatzchaos an den Hotspots führen. Um sich für die Zukunft besser auf die Besucherströme einzustellen, werden in diesem Jahr gleich zwei Mobilitäts-Schlüsselprojekte gestartet. Das Ganze ermöglichen ein starkes Netzwerk in der Region sowie LEADER-Fördermittel der EU.

Machbarkeitsstudie Verkehrs- und Parkleitsystem

Frühzeitige Information über volle Parkplätze, Straßensperrungen sowie deren Umfahrungsalternativen ist ein Schwerpunkt des Verkehrs- und Parkleitsystems. Bis voraussichtlich September untersuchen Experten die Verkehrsströme, Parkplatzsituationen sowie mögliche Ausweichstellen in der Nationalparkregion. Gleichzeitig werden Aufbaupunkte für die notwendigen Informationstafeln sowie deren Kosten ermittelt. Mit diesem ganzheitlichen Konzept soll anschließend ein Realisierungsprozess erfolgen. Federführend für dieses Pilotprojekt ist der Landschaf(f)t Zukunft e.V. in Kooperation mit dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Machbarkeitsstudie „Verlängerung Kirnitzschtalbahn“

Mit der Straßenbahn vom Nationalpark-Bahnhof direkt in das Kirnitzschtal: Was vor vielen Jahren als Idee begann, soll 2020 konkret auf seine Machbarkeit geprüft werden. Die Städte Bad Schandau und Sebnitz sowie die Gemeinde Rathmannsdorf beschlossen die Untersuchung bereits im vergangenen Jahr. Neben der technischen Untersuchung sowie der Streckenführung liegt ein Fokus auch auf der Gestaltung des Nationalpark-Bahnhof-Umfeldes. Nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische könnten von diesem neuartigen ÖPNV-Angebot profitieren.

Deutsch-finnische Kooperation: Gegenbesuch der Finnen

Kathleen Krenz, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

In gemütlicher und freundschaftlicher Atmosphäre auf dem Pirnaer Weihnachtsmarkt ließen die deutschen und finnischen Partner die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren und schmiedeten Pläne für die weitere Zusammenarbeit.

In gemütlicher und freundschaftlicher Atmosphäre auf dem Pirnaer Weihnachtsmarkt ließen die deutschen und finnischen Partner die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren und schmiedeten Pläne für die weitere Zusammenarbeit.

Im Juli 2019 reisten zwei Mitarbeiter des Regionalmanagements Sächsische Schweiz mit fachlicher Unterstützung zweier regionaler Erzeuger zur Anbahnung eines deutsch-finnischen Kooperationsprojektes nach Finnland. Anfang Dezember fand ein Gegenbesuch der Finnen statt. Drei Mitarbeiter aus zwei finnischen LEADER-Regionen sowie eines lokalen Bauernverbandes besuchten Anfang Dezember die deutschen Partner in der Sächsischen Schweiz.

Schwerpunkte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wurden vorab ermittelt und gemeinsam während des Besuches diskutiert sowie modifiziert. Im Rahmen einer Kooperation gilt es nun, Synergien zu nutzen, um für alle Partner eine Win-Win-Situation zu schaffen.
Im Vordergrund der Gespräche stand die Entwicklung des ländlichen Raumes in all seinen Facetten. So beeindruckten das finnische Team die Aktivitäten des Landschaf(f)t Zukunft e. V. auf dem Gebiet der Vermarktung regionaler Produkte mit dem Netzwerk „Gutes von hier.“ Bei einem Besuch im Landgasthof „Ziegelscheune“ in Krippen, auf dem Milchhof Fiedler in Dorf Wehlen, in der Forellen- und Lachszucht Ermisch in Langburkersdorf sowie in der Bio-Brauerei und Mühlenbäckerei in Schmilka konnten die Gäste einen guten Einblick in die umfangreiche Netzwerkarbeit gewinnen. Aber auch Themen wie ehrenamtliches Engagement, Jugendarbeit, Tourismus, Kulturlandschaft, Mobilität … wurden angesprochen. Hier können die Partner mit unterschiedlichen Best-Practice-Beispielen aufwarten, von denen andere profitieren. Nun gilt es, Prioritäten zu setzen, um im April dieses Jahres Kooperationen zu starten. Nicht alle Themen können dabei sofort berücksichtigt werden. Die Kooperationen sollen aber auch dazu dienen, themenspezifische Projekte zwischen weiteren deutschen und finnischen Akteuren zu entwickeln bzw. zu fördern.

In gemütlicher Atmosphäre fand das Treffen bei einem Glühwein auf dem Canaletto-Weihnachtsmarkt der historischen Altstadt Pirnas seinen Abschluss.

www.landschaftzukunftev.de

Generationswechsel in der Feinbäckerei Sachse

Kathleen Krenz, Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Vom Lehrling zum Chef – am 1.1.20 übernahm Bäckermeister David Haack die Feinbäckerei Sachse in Dohna mit insgesamt 8 Filialen. Er hat viele Pläne und Ideen. „Wir konzentrieren uns mehr auf Qualität“ so seine Aussage. „Unsere Kunden werden anspruchsvoller, die Ernährung erfolgt bewusster. In unserer Bäckerei wird traditionell und ohne Fertigmischungen gebacken. Grundlage ist ein Natur-Sauerteig, aus dem unsere Bäcker verschiedene Delikatessen aus Dinkel, Roggen und Weizen herstellen. Ob frische Kuchen, feinste Backwaren oder kunstvoll verzierte Torten – wir verarbeiten nur natürliche Zutaten und verzichten auf Zusatzstoffe.“ Für seinen (Dinkel-)Stollen wurde er auch 2019 wieder mehrfach von der Vereinigung der Backbranche, Landesgruppe Sachsen/Thüringen, ausgezeichnet.

Fortsetzung Workshop „Entwicklung unserer Kulturlandschaft“

Grit Richardt , Kulturlandschaftskoordinatorin Regionalmanagement Sächsische Schweiz

Zum 2. Mal trafen sich in Lohmen Vertreter der Gemeinden, Bewirtschafter, Partner der regionalen Entwicklung sowie Interessierte zum konkreten gedanklichen Austausch unter dem Leitsatz „Entwicklung unserer Kulturlandschaft".
Die sich ändernden Wetterverhältnisse verdeutlichen mit ihren Auswirkungen den Handlungsbedarf auch in unserer Region. Bereits kleine Projekte und Maßnahmen tragen ihren Teil zur Aufwertung und Verbesserung bei.
Bei Lebkuchen und Tee wurden anhand einer Karte von Lohmen/Wehlen mögliche Projektansätze wie z.B. Neupflanzungen von Hecken- und Baumstrukturen sowie Pflegemaßnahmen vom 19.09.2019 konkretisiert und das weitere Vorgehen definiert. Gespräche mit einigen Flächennutzern konnten schon mit geführt werden.
Im neuen Jahr werden wir mittels weiterer Gespräche mit Bewirtschaftern und Flächeneigentümern sowie Fördermittelbeantragung – den Weg zur Umsetzung ebnen.
Auf diesem Wege bedanke Ich mich im Namen aller Organisatoren bei den Teilnehmern und wünsche einen guten Start ins neue Jahr.

Neue Ausstellung über den Klettersport im Museum Bad Schandau

Hanka Owsian, Austellungskoordinatorin

Das Freiklettern hat seinen Ursprung in den sächsischen Sandsteinfelsen. In der Senkrechten eine Bewegungslinie zum Gipfel zu entwickeln, zieht noch heute etliche mutige Bergfreunde an.

Das Freiklettern hat seinen Ursprung in den sächsischen Sandsteinfelsen. In der Senkrechten eine Bewegungslinie zum Gipfel zu entwickeln, zieht noch heute etliche mutige Bergfreunde an.

Bereits der Titel "Kletterwelten im Elbsandstein. Bewegung in der Landschaft" verrät, was in der am 1. November eröffneten Dauerausstellung zu sehen ist: Es geht um das Elbsandsteingebirge und um einen Sport, der mit dieser Landschaft aufs Engste verbunden ist. Klettern – bei der nächsten Olympiade vertreten und gerade äußerst populär – hat in der Sächsischen Schweiz eine lange Geschichte.
Die sportlich motivierte Besteigung des Falkensteins im Jahr 1864 durch Schandauer Turner ist vielleicht eines der bekanntesten Ereignisse. Das Freiklettern, bei dem die Fortbewegung am Felsen ausschließlich durch eigene Körperkraft ohne die Verwendung künstlicher Hilfmittel erfolgt, hat hier in der Region einen seiner Ursprünge.

Aber die Ausstellung beleuchtet nicht nur die Anfänge. Die chronologisch geordnete Schau durchwandert die Zeit bis zu den aktuellsten Entwicklungen im Elbsandstein. Zum Beispiel können die Besucher erfahren, dass sich die schwerste Route im tschechischen Elbtal befindet. Neben dem Bouldern werden auch andere, eher unkonventionelle Ansätze im Klettersport thematisiert.
Tradition, Lebenswelt und sportliche Leistungen – aus diesen drei Perspektiven nähert sich die Ausstellung dem Klettern im Elbsandsteingebirge. Dabei werden immer wieder die Vielgestaltigkeit und die Diskussionen in und um das Klettern hier in der Region gezeigt.


Museum Bad Schandau, Badallee 10/11,
01814 Bad Schandau

Öffnungszeiten
Januar geschlossen
Februar – April: Dienstag – Sonntag, 14 – 17 Uhr
Mai – Oktober: Dienstag – Freitag, 14 – 17 Uhr
Samstag/Sonntag, 10 – 17 Uhr

www.bad-schandau.de

Rezept des Monats

Uwe Zocher, Koch auf der Brand-Baude

Schwarzwurzel mit dicker Soße

Das Fest der Besinnlichkeit und des Beschenkens ist vorbei! Und gerade beim Letzteren freut sich der Handel und es leert sich die Geldbörse. Was nun? Mal das Leergut wegschaffen! Oder den Ehering verpfänden…

Doch es gibt noch andere Mittel, um Geld zu sparen. Wer denkt dabei schon an Hoffmanns schwarzen Pfahl? Kein Voodoo! Sondern die bekannteste Sorte der Schwarzwurzel. Mit der wurde früher nämlich das Kaffeepulver gestreckt – sicherlich aus Mangel an selbigem!

Die Schwarzwurzel ist ein leckeres Wintergemüse, welches man ganz unterschiedlich zubereiten kann und das sich wunderbar als Beilage zu Fisch- und Fleischgerichten eignet. Der sandige Boden im Elbtal eignet sich gut für den Anbau der Schwarzwurzel. Hat man welche ergattert, geht der Ärger los, denn die Schwarzwurzeln müssen gründlich unter fließendem Wasser abgebürstet werden, um sie dann zu schälen.

Geschält müssen sie sofort in kaltes Essigwasser gelegt werden, sonst verfärbt sich das Gemüse. In köchelndem Salzwasser, mit Essig gestreckt, gart man die schwarzen Pfahlstücke, die ja nun eigentlich weiß sein sollten. Nun mit guter Butter eine Mehlschwitze zaubern, mit kalter Milch und dem Kochwasser zu einer dicken Soße kochen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und die Schwarzwurzeln dazu geben. Fertig ist das Wintergemüse!

Da gerade Wildsaison ist, gibt es bei mir einen saftigen Wildsaubraten dazu und kein Kochwasser sondern Kochwein! – also Wein, der dem Koch schmeckt.

Die Brandbaude hat auch im Winter geöffnet, im Kamin knistert das trockene Buchenholz und am Horizont winkt der Winter aus dem Erzgebirge.

www.brand-baude.de

Nationalpark-Geburtstage 2020

Mit der politischen Wende Ende 1989 wurden fünf ostdeutsche Nationalparks beschlossen und seither im Sinne von „Natur Natur sein lassen“ entwickelt. Auch die Sächsische Schweiz erhielt diesen Status. Die Sächsisch-Böhmische Schweiz, auch Elbsandsteingebirge genannt, bildet als grenzüberschreitender Naturraum die Nationalparkregion von etwa 700 km². Darin eingebettet liegen die beiden Nationalparks als „Wildnisinseln“.

Wir stellen das Jahr 2020 unter das Jubiläum von 30 Jahre Sächsische sowie 20 Jahre Böhmische Schweiz.

Die beiden Nationalparks sollten neben dem Schutz einer unteilbaren Landschaft auch eine Brücke zwischen den Menschen in Böhmen und Sachsen bilden. Danke, dass Sie uns dabei begleiten wollen.

Neue Schilder an den Haupteingängen zum Nationalpark

Im Dezember wurden an allen Haupteingängen in den Nationalpark diese Schilder angebracht: Aufgrund der natürlichen Waldentwicklung durch den Borkenkäfer besteht im Nationalpark eine erhöhte Gefahrensituation durch umstürzende Bäume, abbrechende Kronen und herabfallende Äste. Diese Gefahrensituation existiert auch auf fast allen gekennzeichneten Wanderwegen. Achtung: Auf den sondermarkierten Zugangswegen zu Kletterfelsen besteht keinerlei Verkehrssicherungspflicht! Bitte in besonderem Maße in diesen Waldgebieten vorsichtig sein.

 

 

Impressum

Eine Gemeinschaftsinitiative von:
Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz / An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau / Ansprechpartner: Jörg Weber / Tel. 035022 – 900613, Fax 035022 – 900666 / joerg.weber@smul.sachsen.de / www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V. / Ulrike Funke, Geschäftsführung / Regionalmanagement Sächsische Schweiz / Ansprechpartner: Kathleen Krenz / Siegfried-Rädel-Str. 9, 01796 Pirna / Tel. 03501 – 4704873, Fax 03501 – 5855024 / kathleen.krenz@re-saechsische-schweiz.de / www.re-saechsische-schweiz.de / www.gutes-von-hier.org
„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.“

Bild Titelseite: Blick von der Breiten Kluft Aussicht zum Rauschenstein im Schmilkaer Gebiet, Foto: Jörg Weber
Newsletter „SandsteinSchweizer“ / 118. Ausgabe, Januar 2020 / Redaktion: Jörg Weber / Für den Inhalt der einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich. / Satz und Layout: TARADESIGN, Pirna
Fotos: Fotos: J. Weber, M. Döring, K. Krenz, H. Trapp, HP. Mayr, D. Zschiedrich, S. Großer, R. Lehr , H. Owsian

Diese Veröffentlichung wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Den Sandsteinschweizer gibt es auch als Druckversion.
Der Nationalpark ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn, Städtebahn, Bus und Fähre – erreichbar. Informieren Sie sich!

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