Der Wanderfalke (Falco peregrinus)

Die hiesige Felslandschaft bietet viele ideale Brutreviere für den Wanderfalken. Anfang der 1970er Jahre war er durch unkontrollierten Pestizideinsatz in der Land- und Forstwirtschaft ausgerottet worden. Noch im Jahr 1960 hatten drei Paare sieben Jungfalken auf sächsischer Seite aufgezogen, aber schon vier Jahre später flog der letzte Jungvogel aus. Zu der Zeit lebten noch sieben Paare in der Gesamtlandschaft. Dann verschwand Jahr für Jahr ein Wanderfalkenpaar aus den Sandsteinfelsen und ab dem Frühjahr 1972 musste der Wanderfalke als ausgestorben gelten. Ein Wiederansiedlungsprogramm hat uns die Wanderfalken wiedergebracht. Von 1989 bis 1996 wurden am Lilienstein über siebzig in Gefangenschaft vermehrte junge Wanderfalken ausgewildert – als Ergebnis siedelte sich schon 1992 ein erstes Wanderfalkenpaar an. Im folgenden Jahr brüteten drei Paare erfolgreich und zogen fünf Jungfalken auf. 1996 lebten fünf und 1997 schon zehn Wanderfalkenpaare im Elbsandsteingebirge. Heute siedeln im gesamten Elbsandsteingebirge rund 30 Paare. Dies ist die doppelte Zahl aller je hier nachgewiesenen Bestände. Viele Jungfalken sind mit einer individuellen Farb-Kennring-Kombination gekennzeichnet. Auch die im Elbsandsteingebirge lebenden Wanderfalken sind überwiegend so markiert und man weiß dadurch etwa, dass hier Weibchen aus Mecklenburg und Schleswig-Holstein horsten. Aber auch, dass Jungfalken aus der Sächsischen Schweiz in Hessen, Bayern, Thüringen, Tschechien und Frankreich gefunden wurden. Die meisten Wiederfunde angesiedelter Wanderfalken gelangen in den hinter dem Riesengebirge liegenden Aderspacher und Weckelsdorfer Sandsteinfelsen.

>> Und wie klingt der Wanderfalke? Hören Sie ihn hier:

 

Grafik Wanderfalken-Bestände

Diagramm zur Bestandsentwicklung des Wanderfalken im Elbsandsteingebirge von 1992 – 2016 / Grafik: Archiv Nationalparkverwaltung, U. Augst

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