Kriechtiere (Reptilien)

Kriechtiere sind bisher in Form von 6 Arten im Gebiet nachgewiesen. Gleichmäßige Verbreitung über das Gebiet haben die beiden Charakterarten des Waldes, die Blindschleiche (Anguis fragilis) und die Waldeidechse (Lacerta vivipara). Auffällig ist, dass die Waldeidechse das warme Elbtal meidet und hier von der Zauneidechse (Lacerta agilis) ersetzt wird. Letztere ist deutlich seltener in der Sächsischen Schweiz anzutreffen. Regelmäßige Vorkommen mit einer noch weiten Verbreitung im Gebiet besitzen Ringelnatter (Natrix natrix) und Kreuzotter (Viperus berus), wobei letztere Waldhabitate deutlich bevorzugt. Sehr selten und somit in ihrem Bestand gefährdet ist die Glatt- oder Haselnatter (Coronella austriaca).

Die Kreuzotter (Vipera berus), als einzige Giftschlange der Sächsischen Schweiz, ist die Schlange mit der nördlichsten Verbreitung und gilt in Mitteleuropa als ein nordisches (boreales) Faunenelement und Eiszeitrelikt. Die Weibchen werden bei uns bis zu 80 cm lang, die Männchen sind etwas kleiner. In ihrer Färbung und Zeichnung variieren Kreuzottern sehr stark. Die Färbungen reichen von ganz schwarz über braun bis hellgrau. Häufig aber sind die Männchen grau mit schwarzem Zickzackband und die Weibchen braun mit dunkelbrauner Zeichnung. Die Kreuzotter bewohnt in der Sächsischen Schweiz ein breites Spektrum von trockenen und feuchten, meist offenen Lebensräumen in der hinteren und linkselbischen Sächsischen Schweiz. In der vorderen Sächsischen Schweiz und im Elbtal fehlt sie weitestgehend. Sie ist eng an Nadelwaldungen mit offenen Kleinhabitaten, wie Schneisen, Waldwiesen, Lichtungen und Mooren, gebunden. Wichtig ist, dass neben einem geeigneten Jagdrevier sowie einer Überwinterungsmöglichkeit auch genügend Sonnenplätze und Tagesverstecke (Hohlräume unter Steinen, Laubhaufen und Baumstubben) vorhanden sind. Erwachsene Kreuzottern ernähren sich vor allem von Eidechsen, Fröschen und Kleinsäugern (Mäusen). Kommt es wirklich zum Biss einer Kreuzotter, so wird dieser meist schmerzhaft empfunden (etwa wie ein Wespenstich). Bei Untersuchungen zu Unfällen durch Kreuzotterbisse, die sich in Sachsen zwischen 1955 – 1975 ereignet haben, wurde aber kein einziger Todesfall festgestellt.

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