Die Fichte (Picea abies)

Allgemein

Die Fichte ist ein immergrüner Nadelbaum mit typisch hängenden Zapfen, die einzeln abfallen. Die Rinde ist bräunlich-gräulich schuppig ausgeprägt. Die Nadeln sind kurz, vierkantig und einfarbig grün. Die Fichte bildet ein Flachwurzelsystem aus.

Verbreitung

Die natürlichen Verbreitungsgebiete der Fichte sind Nordeuropa sowie die Gebirge Mitteleuropas, in denen ein Hercynisch-Karpatisches und ein Alpin-Südosteuropäisches Gebiet unterschieden wird. In den Gebirgen werden vor allem das höhere, montane Bergland und die subalpine Stufe von der Fichte besiedelt. Dort bildet sie in einer Höhenlage von 1.200 – 1.700 m ü NN großflächige und klimatisch bedingte Reinbestände, deren Bodenvegetation überwiegend aus Moosen, Farnen und einigen Gräsern besteht. Im natürlichen Bergmischwald (Tannen-Buchenwälder), der in einer Höhenlage von 700 – 1.200 m ü NN wächst, kommt sie als Mischbaumart vor, jedoch beträgt ihr Mischanteil selten über 10 %.

Ökologie

In ihren Ansprüchen an den Boden ist die Fichte nicht wählerisch. Sie kann auf den verschiedensten Gesteinen wachsen. Wichtig sind nur hohe Niederschläge (> 1.000 mm/Jahr) und eine klimatische Kühle. Dort, wo sie optimale Bedingungen vorfindet, werden einzelne Bäume sehr alt, in den Urwäldern der Karpaten sind das bis zu 450 Jahre. Diese Baumriesen werden dann über 60 m hoch und können einen Durchmesser von 2 m sowie ein Holzvolumen von 20 – 25 Festmetern pro Stamm erreichen.

Da die Fichte aufgrund ihres schnellen Wachstums und ihres guten Nutzholzes der „Brotbaum“ der Forstwirtschaft geworden ist, treffen wir sie heute im Mittelgebirge und im Hügelland als den häufigsten Waldbaum in Sachsen und anderswo an. So ist sie im Nationalpark mit fast 50 % vertreten.

Besonderheiten in der Sächsischen Schweiz

Die ursprüngliche und natürliche Form der Fichte in der Sächsischen Schweiz ist die Schluchtfichte. Schluchtfichten sind sehr hohe und schmalkronige Fichten, deren Äste in einem kleinen Winkel angesetzt sind.

Die größte Fichte in der Sächsischen Schweiz ist auch gleichzeitig die größte in Sachsen und eine der Großen in Mitteleuropa. Sie steht in der Kirnitzschklamm bei Hinterhermsdorf am Fuße der Wolfsschlucht, nur wenige Meter von der Kirnitzsch entfernt in einer Höhe von nur 250 m ü NN. Sie maß im Jahr 2002 60 m Höhe und ihr Durchmesser betrug 1,58 m. Ihr Alter schätzt man auf etwa 380 Jahre – und der Baum wächst weiter. Ihr Gesundheitszustand ist gut und sie trägt bis jetzt fast in jedem Jahr etwa 200 Zapfen.

Auch im Amselgrund stehen einzelne Fichten von etwa 230 Jahren und im unteren Dorfbachgrund bei Hinterhermsdorf gibt es ebenfalls prächtige, große Altfichten, die fast 180 Jahre alt sind.

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