Bodensaure Eichenwälder (Genisto germanicae-Quercion)

bodensaurer Eichenwald

Bodensaurer Eichenwald / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung

Subkontinentale, bodensaure und lichte Eichenwälder wachsen hier auf sehr armen Silikat-(Sandstein-)böden. Zu deren Baumschicht zählt vor allem die Traubeneiche (Quercus petraea). Dazu gesellen sich Baumarten, wie die Birke (Betula pendula) und die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris). In der Krautschicht finden wir azidophile Arten, wie Drahtschmiele (Avenella flexuosa), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Schmalblättrige Hainsimse (Luzula luzuloides), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Heidekraut und Heidelbeere (Calluna vulgaris und Vaccinium myrtillus). Aber auch verschiedene Habichtskräuter (Hieracium lachenalii, H. murorum, H. sabaudum), Pechnelke (Lychnis viscaria), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) und Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) sind charakteristische Arten dieser artenarmen und trockenen Waldgesellschaft.

Besonders in der Hinteren Sächsischen Schweiz kommen oft breite Übergänge zu den Hainsimsen-Buchenwäldern vor, wobei das Auftreten von submontanen Charakterarten ausschlaggebend ist. In diesen Übergangsgesellschaften bleiben Rotbuchen gering. In der Vorderen Sächsischen Schweiz sind bodensaure Eichenwälder, die besonders im Kontakt mit dem Elbtal stehen, weiter verbreitet. Auch im Pirnaer Raum kommen sie in kleinen Fragmenten noch vor.

Strauch- und auch Krautschicht der bodensauren Eichenwälder sind artenarm und teils spärlich. Die Ebenheiten der linkselbischen Sächsischen Schweiz waren früher durch verschiedene Formen von bodensauren Eichen-Buchenwäldern geprägt. Wegen intensiver forstlicher Maßnahmen der letzten 200 Jahre sind diese natürlichen Wälder leider zum größten Teil verschwunden. Heute dominieren großflächige, standortfremde Fichten- und Kiefernwälder die linkselbische Landschaft. Bis in die 1990er Jahre konnte man in den linkselbischen, durch Immissionen geschädigten und später abgeholzten Wäldern, Vogelarten, wie das Birkhuhn, den Wendehals, die Turteltaube und den Bluthänfling, beobachten. Weil anschließend neu gepflanzte Monokulturen wuchsen, sind diese Tierarten dort meist verschwunden.

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.

Diese Webseite verwendet Cookies, um Besucherzugriffe statistisch auszuwerten. Wenn Sie diese Webseite weiterhin besuchen, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen