Lebensraum Offenland

Lebensraum Offenland

Lebensraum Offenland / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung

Die Ebenheiten mit den charakteristischen Tafelbergen thronen über dem Elbtal auf einer Höhe von 200 – 350 m. Ihr Relief ist meist flach, deshalb wurden sie vom Menschen schon seit Beginn der Kolonisation für die Landwirtschaft genutzt. Tafelberge, wie z. B. der Lilienstein oder Pfaffenstein, „sitzen“ auf den Ebenheiten. Die Ebenheiten sind zum Teil mit eiszeitlichem Lößlehm, seltener mit Flussschottern oder Kiesmoränen bedeckt.

Natürlicherweise wüchsen hier verschiedene Einheiten bodensaurer Eichen-Buchenwälder, was jedoch wegen forstlicher Maßnahmen seit der Industrialisierung nicht mehr der Fall ist. Heute prägen standortfremde Fichten- oder Kiefernforste die linkselbischen Ebenheiten. Vor allem rechtselbisch werden die Ebenheiten von großen Äckern oder Wiesen bestimmt. Diese Ackerwildkraut- und Grünlandgesellschaften beherbergen aber nur noch wenige Tier- und Pflanzenarten. Tiefpflügen, Anbau von gentechnisch veränderten Sorten oder fehlende Ackerrandstreifen sind nur einige Ursachen für den Verlust vieler Arten.

Der Hamster und das Rebhuhn sind als charakteristische Arten an Äckern bereits ausgestorben. Heute kann man noch Feldlerche, Feldmaus und Feldhase beobachten. Wo Ackerrandstreifen existieren, kommen oft Klatschmohn, Flockenblume, Kornblume oder verschiedenen Wickenarten vor. In Hecken und Büschen am Feldrand brütet der Neuntöter, die Zaungrasmücke oder der Feldschwirl.

In der Böhmischen Schweiz sind landwirtschaftlich genutzte Flächen artenreicher, weil sie extensiver genutzt werden. So lassen sich dort noch öfter als in der Sächsischen Schweiz Wachtelkönig und Wachtel beobachten. Felder und Wiesen sind Jagdgebiet des Mäusebussards oder der Waldohreule. Auch das Reh als typischer Offenlandbewohner und das Wildschwein auf Nahrungssuche lassen sich am Feld- oder Wiesenrand entdecken. 

Artenreiche Wiesen und Weiden sind heute seltener denn je. Sie entstanden in alter Zeit durch ein feines Wechselspiel menschlicher Tätigkeit und natürlicher Gegebenheiten – leider können sie auch schnell wieder verschwinden, wenn sich dieses empfindliche Gleichgewicht verschiebt. Die wenigen verbliebenen Wiesen sind heute als Kulturerbe zu bewahren, bilden sie doch mit ihrer wundervollen Ästhetik und ihrer Vielfalt an Pflanzen und Insekten eine Erinnerung an die einstige Schönheit unserer Kulturlandschaft. In der Sächsischen Schweiz lassen sich folgende Wiesengesellschaften voneinander unterscheiden:

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