Bildunterschrift: Foto: Nadja Rademacher Der „Weg zur Wildnis“ veranschaulicht dreisprachig, mit wenig Text und vielen Bildern, die Waldentwicklung. Höhepunkt ist eine kleine Plattform, die einen Überblick über den neuen Wald und eine Selfie-Station bietet - #wegzurwildnis

„Weg zur Wildnis“ bewegt Familien zum Wandern

Foto: Nadja Rademacher
Der „Weg zur Wildnis“ veranschaulicht dreisprachig, mit wenig Text und vielen Bildern, die Waldentwicklung. Höhepunkt ist eine kleine Plattform, die einen Überblick über den neuen Wald und eine Selfie-Station bietet – #wegzurwildnis

18.11.2022: Über 100 Wanderer folgten am vergangenen Sonntag der Einladung der Nationalparkverwaltung, den neu eröffneten Erlebnispfad „Weg zur Wildnis“ gemeinsam mit Mitarbeitern der Nationalparkwacht zu entdecken.

Der „Weg zur Wildnis“ ist ein 250 Meter langer Informationspfad am Reitsteig in der Nähe des Winterbergs. Als Holzsteg angelegt, verläuft er über – nicht auf – dem Boden. Dadurch eröffnen sich für die Besucher ganz besondere Blickachsen auf die Vielfalt und Vitalität des neuen Waldes, der sich seit dem Wintersturm Kyrill (2007) und dem anschließenden Borkenkäferbefall von alleine regeneriert hat. Auch bewirkt die Stegkonstruktion einen besseren Schutz der unterschiedlichen Lebensräume, beispielsweise eines Ameisenhügels.

Uwe Neumann, langjähriger Mitarbeiter der Nationalparkwacht, resümiert den Schnuppertag: „Viele Fragen von Groß und Klein zeugten vom großen Interesse für die Selbstheilungskräfte der Natur bzw. die Waldentwicklung, die hier ganz plastisch zu erleben sind – nach Borkenkäferbefall, aber insbesondere auch nach dem Waldbrand 2022. Besonders spannend war für viele Besucher die Kreislaufidee, die in der konkreten Holzstegrealisierung steckt. Denn es handelt sich um sogenanntes „Käferholz“, wegen Borkenkäferbefall entnommene Bäume aus dem Nationalpark, dass rechtzeitig und mit aller Expertise verbaut wurde. In etwa einer Dekade wird das Holz dann wieder der Naturentwicklung überlassen werden. Es waren auch für uns kurzweilige drei Stunden mit einem Durchschnitt von einem Besucher alle zwei Minuten und vielen anregenden Gesprächen!“

Mit Ausnahme eines Australiers stammten alle Gäste aus der Region. Viele haben sich vorgenommen, zum Wechsel der Jahreszeiten erneut vorbei zu schauen, um die weitere Entwicklung des Waldes der Zukunft zu beobachten.

Der „Weg zur Wildnis“ hat sich bereits jetzt zum Anziehungspunkt für Wandernde entwickelt. Seit dem Schnuppertag gibt die Wacht täglich Auskunft dazu. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen zum Weg zur Wildnis ist Schmilka. Die kürzeste Verbindung verläuft Richtung Winterberg, ab der Zwieselhütte über den Wurzelweg und links den Lehnsteig hinauf. In rund 50 bis 60 Minuten ist der steile Anstieg zum Infopfad am Reitsteig geschafft.