Aktive brandbekämpfung beendet

Ende der aktiven Waldbrandbekämpfung – Waldbetretungsverbot im gesamten Nationalpark Sächsische Schweiz aufgehoben

Aktive brandbekämpfung beendet

Die Mitglieder der Einsatzleitstelle bei der freiwilligen Bad Schandau konnten am frühen Freitagmorgen das Ende der aktiven Waldbrandbekämpfung im Nationalpark Sächsische Schweiz: v.l. Kreisbrandmeister Karsten Neumann; Felix Strohbach für die Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schandau; Thomas Kunack, Bürgermeister Bad Schandau; Ulf Zimmermann, Leiter der Nationalparkverwaltung; Mirco Kammann, Fachberater des THW Pirna und Polizeioberkommissar Michael Thomas vom Polizeirevier Sebnitz.

26.08.2022: Die Regenfälle in den letzten Tagen haben zu einer deutlichen Abkühlung der Böden geführt. Die Brandnachsorgeteams von Sachsenforst sowie Überflüge der Landespolizei und nächtliche Drohnenkontrollflüge konnten in den letzten Tagen keine Glutnester mehr feststellen. Daher wird das Waldbetretungsverbot im Nationalpark Sächsische Schweiz ab Samstag, den 27.08.2022, 0:00 Uhr, vollständig aufgehoben. Sämtliche Flächen werden weiterhin im Sinne einer Brandwache durch den Nationalpark kontrolliert.

 

Kreisbrandmeister Karsten Neumann: „Die Böden sind deutlich abgekühlt und weisen Durchfeuchtungen von bereits bis zu 50 cm auf. Gemeinsam haben wir mit der Nationalparkleitung und dem Bürgermeister von Bad Schandau daher die aktive Brandbekämpfung beendet. Die Flächen werden aber weiterhin von den Mitarbeitern des Nationalparks im Sinne der Brandwacht beobachtet. Bis zum 31. August halten wir noch technische Infrastruktur in Grenznähe vor, um dem internationalen Hilfegesuch der Tschechischen Kollegen nachzukommen. Wir sind froh, dass der kräftezehrende Einsatz nun langsam zum Ende kommt.“

 

Nach fast genau einem Monat können sich die Einsatzkräfte endlich aus dem Gebiet zurückziehen. Das Material wurde größtenteils abgebaut und Abfälle aus dem Wald entsorgt.

 

Bürgermeister Thomas Kunack: „Für die Stadt Bad Schandau und die hier verantwortlichen Kräfte war diese Zeit der Waldbrandbekämpfung eine Ausnahmesituation. Glücklicherweise gab es keine größeren Verletzungen oder Schäden an der Infrastruktur oder privatem Eigentum. Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Organisationen und froh, dass die örtliche Einsatzleitung die Aufgaben nahtlos nach Aufhebung des Katastrophenalarms übernehmen konnte. Gemeinsam mit Sachsenforst konnten wir die notwendigen Arbeiten der Brandnachsorge zügig abarbeiten und gleichzeitig die im Gelände verbliebenen Infrastrukturen abbauen. Leider müssen wir feststellen, dass zusehends Material im Gelände verschwindet. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis und schwächt auf Dauer unsere Einsatzkraft für den nächsten Ernstfall.“

 

Die im Gelände noch vorhandene Einsatzmittel wie Schläuche, Löschwasserbecken, Pumpen, etc. sind Eigentum der Feuerwehr. Ein Diebstahl oder Beschädigung gefährdet die Einsatzfähigkeit und führt im Ernstfall zu unverantwortlichen Schäden. Bitte bleiben Sie von den Gegenständen fern.

 

Nationalparkleiter Ulf Zimmermann: „Wir haben Glück im Unglück gehabt. Dank des vorausschauenden und raschen Handelns der hiesigen Feuerwehren sowie der Entscheidung des Landrats den Krisenfall auszurufen, konnte mit dem anschließenden unermüdlichen Einsatz aller Einsatz- und Hilfskräfte die Schadensfläche auf 150 Hektar, also 1,6 % des Nationalparkgebiets, eingegrenzt werden. Mit dem Ende des Katastrophenalarms vor einer Woche gingen die Flächen zur Brandnachsorge an uns über. Durch die Unterstützung aus allen Forstbezirken Sachsens konnten wir zeitweise mit über 50 Waldarbeiter:innen die an uns übergebenen Gebiete flächig bestreifen und die letzten Glutnester gemeinsam mit der Feuerwehr bekämpfen. Dafür möchte ich mich noch einmal persönlich bei allen bedanken. Nicht vergessen möchte ich unsere Kollegen im Nationalpark Böhmische Schweiz sowie die dortigen Einsatzkräfte. In dieser Krise hat sich wieder bestätigt, wie wichtig die bereits vorhandene Basis einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit ist. Doch die Arbeit ist noch nicht vorbei. In den nächsten Wochen gilt es, die Situation zu analysieren und gemeinsam mit der Feuerwehr, den Gemeinden sowie den fachlichen Experten sachlich und zielorientiert Lösungen für einen besseren Brandschutz zu entwickeln.“

 

Auch wenn es wahrscheinlich der bisher größte Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz war, werden Urlauber nur an wenigen Orten direkt auf die Brandflächen stoßen. Kenner der Sächsischen Schweiz wissen, dass die Brände vor allem in der naturschutzfachlich wertvollen und wenig zugänglichen Kernzone ereignet haben. Diese Bereiche brauchen aber weiterhin ihre Ruhe. Bitte halten Sie das Wegegebot ein und bleiben Sie auf den markierten Wanderwegen.

 

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass das Betreten der Wälder nach wie vor auf eigene Gefahr geschieht. Abgestorbene oder abgebrannte Bäume können jederzeit umbrechen. Informationen über vorübergehend unpassierbare Wege sowie Wandertipps unter https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/aktuelles/wegeservice-und-wegeinfo/ oder am Infotelefon des NationalparkZentrums: 035022 – 502 40.

 

Noch eine Bitte an alle Waldbesucher: Bitte sprechen Sie jede oder jeden an, die oder den Sie im Wald rauchen oder Feuer machen sehen. In allen Wäldern Sachsens gilt ein ständiges Feuer- und Rauchverbot. Eine solche Katastrophe darf sich nicht wiederholen.