Gruppenbild der Ranger im Nationalpark Sächsische Schweiz mit ihrer neue n Koordinatorin Anke Findeisen

Die Arbeit der Ranger im Nationalpark Sächsische Schweiz

Gruppenbild der Ranger im Nationalpark Sächsische Schweiz mit ihrer neue n Koordinatorin Anke Findeisen

Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Helen Rößler
Die Mitarbeiter der Nationalparkwacht Sächsische Schweiz haben erst zu Beginn diesen Jahres Anke Findeisen als neue Koordinatorin der Nationalparkwacht in ihrem Kreis aufgenommen. Sie ist nicht die erste weibliche Rangerin in Deutschland, aber die erste, die eine leitende Funktion übernommen hat.

30.11.2018: Zum Schutz des Nationalparks Sächsische Schweiz arbeiten im Sommer 14, im Winter 10 hauptamtliche Naturschutzwarte – so die offizielle Bezeichnung unserer Ranger – in der Nationalparkverwaltung.

Sie sollen die Besucher des Nationalparks informieren, ob im direkten Einzelgespräch oder bei geführten Wanderungen. Letztlich müssen sie auch darauf achten, dass die Schutzvorschriften im Nationalpark eingehalten werden.

An erster Stelle versuchen sie Verständnis zu wecken für die Einhaltung des Wegegebots. „Jenseits der Wege ist Tierland“ heißt die einfache Botschaft für ein komplexes Phänomen: Wildtiere müssen sich darauf verlassen können, dass die Wanderer und ihre vierbeinigen Begleiter auf den Wegen bleiben. Sonst steigt die Unsicherheit der Wildtiere und ihre Fluchtdistanz. Den Raum entlang der vielen Wanderwege können sie nicht mehr als Lebensraum nutzen. Dadurch können wir Menschen auch kaum noch Wildtiere im Nationalpark beobachten.

Zusammenhänge wie diese müssen unsere Ranger regelmäßig

Ranger kontrolliert ein Gebiet im Nationalpark

Foto: Hanspeter Mayr
Ranger Maik Hille kann von der erhöhten Position gut die Einhaltung des Feuerverbots im Nationalpark kontrollieren.

aufzeigen, Verständnis dafür wecken und vermitteln, dass es das wert ist, hierfür seine individuelle Freiheit ein wenig zurück zu nehmen. Viele wollen sich jedoch gerade in ihrer Freizeit keinen Regeln unterwerfen. Davon haben sie in ihrem Alltag schon genug.

So gehört es zu den Pflichten des Rangers, aktiv in Konfliktgespräche gehen, aufzuklären und auch in letzter Konsequenz ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten, wenn einzelne Besucher Feuer anzünden, abseits der Wege querfeldein wandern, oder mit der Drohne Aufnahmen machen, ohne auch nur zu ahnen, wie intensiv solche Störungen für die Tierwelt sein können. Allein 2018 mussten unsere Ranger über 300 illegale Feuerstellen feststellen. Wertvolle Natur wurde zerstört. 17 Feuer wurden zu Waldbränden, die unter teilweise extremen Bedingungen von den Feuerwehren gelöscht werden. Gemeinden mussten dafür sechsstellige Beträge aufbringen.

Drei Millionen Menschen besuchen jährlich den Nationalpark. Auch wenn nur wenige gegen die Regeln verstoßen, kann dies ausreichen, eine natürliche Entwicklung erheblich zu stören. So ist die Anzahl der ausgeflogenen Jungvögel von Wanderfalke, Uhu und Schwarzstorch 2018 um ein Drittel gesunken.

Zwei Ranger auf einem Felsen zeigen auf ein benachbartes Felsriff

Foto: Hanspeter Mayr
Uwe Neumann von der Nationalparkwacht zeigt auf eine Fläche, wo er erst kürzlich wieder eine illegale Feuerstelle feststellen musste.

Die meisten unserer Ranger sind ehemalige Waldarbeiter. Sie haben sich für die Arbeit in der Naturwacht fortgebildet. Inzwischen sind einige von ihnen Spezialisten für Botanik, Ornithologie oder bestimmte Insektengruppen. Ein Kollege betreut eine wissenschaftliche Dauerbeobachtungsfläche. Andere engagieren sich bei der wöchentlichen Betreuung unserer Junior Ranger Gruppen aus den Dörfern der Sächsischen Schweiz. Manche werden durch unsere Förster beim Umbau naturferner Fichtenwälder, beim Monitoring der Borkenkäferentwicklung oder bei der Jagd im Nationalpark eingesetzt.

Wildtiere bekommen auch unsere Ranger nicht sehr häufig zu Gesicht. Luchse gelten als sehr seltene Durchzügler. Seit zwei Jahren treffen sie hin und wieder auf Spuren von Wölfen im Nationalpark, die meist nur für kurze Zeit im Nationalpark bleiben.