Wieder Brandstifter im Nationalpark

Wieder Brandstifter im Nationalpark

Foto: Archiv Nationalparkverwaltung Maik Hille; So sieht es aus, nachdem sogenannte Naturliebhaber im Nationalpark bei Waldbrandwarnstufe 3 ein Lagerfeuer machen müssen. 39 Männer der Freiwilligen Feuerwehren der Sächsischen Schweiz waren anderthalb Tage im Einsatz, um in dem unwegsamen Felsgelände das Feuer zu löschen. Dazu musste das Wasser kanisterweise zum Brandherd gebracht werden.

Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Maik Hille; So sieht es aus, nachdem sogenannte Naturliebhaber im Nationalpark bei Waldbrandwarnstufe 3 glaubten, ein Feuer machen zu müssen. 39 Männer der Freiwilligen Feuerwehren der Sächsischen Schweiz waren anderthalb Tage im Einsatz, um in dem unwegsamen Felsgelände das Feuer zu löschen. Dazu musste das Wasser kanisterweise zum Brandherd gebracht und mit Rückenspritzen verteilt werden.

30.05.2017: Aktueller Nachtrag: Heute, um 13:00 Uhr erklärten der Bad Schandauer Wehrleiter Kai Bigge und Nationalparkrevierleiter Joachim Thalmann den Brand für gelöscht. Die Nationalparkwacht wird die Brandwache übernehmen.

29.05.2017: „Wir haben wieder einen Waldbrand, der von einer Feuerstelle ausgegangen ist“. So als hätte er es schon erwartet, informierte Maik Hille, Leiter der Nationalparkwacht in Schmilka, dass nach dem schönen Himmelfahrt-Wochenende erneut Brandstifter unter den tausenden vernünftigen Besuchern gewesen sind.

Wie schon bereits 2015 und 2014 zogen sich Menschen mit zweifelhaftem Naturverständnis bei Waldbrandwarnstufe 3 im Nationalpark Sächsische Schweiz auf ein abgelegenes Riff in der Nähe der Schrammsteinkette zurück und zündeten dort mitten in der geschützten Vegetation ein Feuer an. Sie löschten das Feuer nur unzureichend ab und verschwanden. 200 qm Beerstrauchheiden sind vernichtet. In der Nähe brütete noch vor kurzem ein Wanderfalkenpaar. Darüber stehen die verbrannten Skelette von Birken und charakteristischen Riffkiefern – einige von ihnen trotz ihrer geringen Höhe schon über 100 Jahre alt!

Feuerwehrleute der Sächsischen Schweiz, allen voran die Bad Schandauer Feuerwehr und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung überlegten auf Grundlage langjähriger leidvoller Erfahrung, wie das Feuer am besten bekämpft werden kann. Vier Kilometer Schlauchleitung wären in unwegsamem Gelände erforderlich gewesen, was sich als technisch nicht machbar heraus stellte. Seit dem Morgen tragen deshalb Feuerwehrleute und Nationalparkwacht über unzumutbar lange Strecken bis zu 30 Kilogramm schwere Behälter mit Löschwasser zum Brandherd. Sie konnten das Feuer in der dicken Nadelstreuauflage jedoch nicht wirksam eindämmen. Um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern, haben Stadtverwaltung Bad Schandau und Nationalparkverwaltung sich zu einem erneuten teuren Hubschraubereinsatz wie bereits 2015 entschließen müssen.

Die Nationalparkverwaltung bittet Zeugen, die eventuell Hinweise zu Verursachern des Brandes geben können, sich zu melden. Dem oder den Brandstiftern drohen erhebliche Geldstrafen und sie müssen für den noch nicht bezifferbaren finanziellen Aufwand der Löscharbeiten aufkommen.

Nationalparkleiter Dr. Dietrich Butter: „Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, im Wald zu keiner Zeit Feuer anzuzünden. Aber anscheinend muss man doch immer wieder auf das gesetzliche Feuerverbot im gesamten Wald – also nicht nur im Nationalpark – hinweisen. 2016 hat die Nationalparkwacht nachträglich über 380 illegale Feuerstellen feststellen müssen. Für solcher Art zerstörerischen Naturerlebens fehlt mir jegliches Verständnis.“

Die Nationalparkverwaltung hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Sehr viele Menschen besuchen gerade in diesen Tagen den Nationalpark. Indem sie die wenigen Regeln beachten, die an jeder Eingangstafel in Erinnerung gerufen werden, können sie einen wesentlichen Beitrag zu seinem Schutz leisten.